„Lupin III.: Part 1”-Review: Blu-ray von Crunchyroll

In den letzten Jahren haben es einige Klassiker nach Deutschland geschafft, doch selbst in dieser Kategorie sticht „Lupin III.“ heraus: Denn Teil 1 der Reihe stammt aus dem Jahr 1971 und ist damit schon mehr als 50 Jahre alt – und bekommt trotzdem von Crunchyroll ein Blu-ray-Release spendiert.

Aufmachung:

Der Publisher Crunchyroll veröffentlicht die 23-teilige Serie in zwei Volumes. Jedes besteht aus einem dreiseitigen Digipack, wobei beide Discs in der Mitte Platz finden. Das Digipack selbst steckt in einem Hardcoverschuber.


Zusätzlich enthält das erste Volume zwei Artcards.

Worum geht es in „Lupin III.: Part 1“?

Die heute als Part 1 bezeichnete Serie war die erste TV-Serie des erfolgreichen Meisterdiebes, auch wenn nachträglich Prequels produziert wurden. Schon die erste Folge dreht sich um ein manipuliertes Autorennen, das ein exzentrischer Gegenspieler nutzen will, um Lupin und Fujiko das Lebenslicht auszupusten …
Wie auch bei den meisten anderen Serien des Franchise ist auch Teil eins episodisch gestaltet, sind also weitgehend unabhängig voneinander, bieten aber dafür umso mehr Abwechslung was Schauplätze, Gegenspieler und die Thematik angeht. Goemon Ishikawa XIII gehört anders als in den Nachfolgern noch nicht zum Team. Gemeinsam haben die Folgen jedoch Action, Humor, Slapstick und eine verlockende und verlogene Fujiko.

Bild und Ton:

Technische Daten

	Blu-ray:
Länge:	297 Min.
Tonformat:	Deutsch: DTS-HD MA 2.0 (16bit, 1.025 kbps) Japanisch: DTS-HD MA 2.0 (16bit, 942 kbps)
Bildformat:	ca. 1510 × 1080, 23,976 fps
Bitrate:	ø 17.100 kbps
Extras:	2 Artcards diverse Trailer
Verpackung:	Digipack

Die Serie erscheint auch – inhaltlich identisch – auf DVD.

Wenn der Weltenbummler „Lupin III.“ ein Zuhause hat, dann ist es wohl das Animationsstudio TMS Entertainment, das damals noch schlicht Tokyo Movie hieß. Und obwohl im selben Jahr die letzte Schwarzweiß-Anime-Serie des Studios ihre TV-Premiere feierte, spielte „Lupin III.: Part 1“ schon in einer ganz anderen Liga: Gerade die Hintergründe offenbaren heute mitunter Details, die damalige TV-Geräte wohl kaum wiedergeben konnten und auch wenn die Animation längst nicht so aufwendig und flüssig war wie bei vielen späteren Produktionen, so hatte sie auch ihren besonderen Charme.
Ab Folge sieben übernahmen zudem die späteren Studio Ghibli-Urgesteine Hayao Miyazaki und Isao Takahata die Regiearbeit der meisten Episoden.

Die deutsche Blu-ray-Veröffentlichung basiert auf einem HD-Scan der 35mm-Originalnegative, die in erstaunlich guter Qualität vorlagen (abgesehen von Teilen von Episode 17, die in Vol. 2 enthalten sein wird). Im direkten Vergleich mit der japanischen Blu-ray wirken die Farben bei der deutschen Version wesentlich stimmiger. Das größte Manko der deutschen Blu-ray ist jedoch, dass der Rohscan nicht beschnitten wurde. Während die unsauberen Ränder oben, unten und rechts nicht weiter stören, findet sich in allen Folgen und Szenen ein pulsierender blauer Streifen am linken Bildrand.

Die deutsche Vertonung entstand im Auftrag Crunchyrolls in den Oxygen Soundstudios Berlin, wobei das Dialogbuch von Lars Waltl und die und Dialogregie von Patrick Keller übernommen wurden. Für alle schon bisher aus dem „Lupin III.“-Universum bekannten Charaktere konnten zudem erneut die bekannten Sprecher verpflichtet werden.
Im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen aus dem Franchise gibt es jedoch zwei Unterschiede: Zum einen haben sich die Produzenten bei der Lokalisierung weit mehr Freiheiten genommen und viele schwungvolle und trotzdem situativ passende Sprüche verfasst, die auch etwas stärker vom Original abweichen – natürlich ohne die Geschichte zu verfremden. Zum Zweiten hat man sich entschieden, angesichts des Produktionsjahres 1971 des Originals auch die deutsche Abmischung mittels Filtern „auf alt“ zu trimmen. Aus meiner Sicht waren beide Entscheidungen für diese Serie goldrichtig.

Aus technischer Sicht gibt es wie üblich den Ton in DTS-HD mit 16 bit, wobei die Serie im Original nur in Mono aufgenommen wurde.

Empfehlung und Fazit:

Ein 50 Jahre alter Klassiker mit einer überraschend frischen und gelungenen deutschen Synchronisation und einer netten Aufmachung – fast perfekt. Dabei ist es auch fair, dass „Lupin III.: Part 1“ wegen der extra für die deutsche Blu-ray produzierten deutschen Synchronfassung preislich auf dem Niveau anderer Neuerscheinungen liegt.
Tja: wäre da nicht der permanente blaue Streifen am linken Bildrand, den keine der ausländischen Fassungen hat. Es ist einfach traurig, dass dieser so vermeidbare Patzer den Gesamteindruck trübt.

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Wir bedanken uns bei Crunchyroll für das kostenlose Muster.