Der Anime-Markt im Jahr 2024

Neuigkeiten rund um Animationsfilme und -serien aus Fernost.

Der Anime-Markt im Jahr 2024

Veröffentlich am von RocketsSnorlax

In den letzten Jahren hat sich die Anime-Branche erstaunlich stark gewandelt: Statt DVD- und Blu-ray liegt der Fokus inzwischen primär auf Streaming. Während sich einige Firmen aus dem Markt zurückgezogen haben oder übernommen wurden, sind auch ein paar neue Firmen ins Anime-Geschäft eingestiegen.

Dieser Beitrag möchte eine, naturgemäß unvollständige, Übersicht geben über die wichtigsten Firmen im Anime-Geschäft 2023 und ausgewählte kürzlich verabschiedete Firmen.

fr.webp AB Video (Mediawan Thematics)
Die AB Groupe hatte in den 90er Jahren unzählige Anime ins französische Fernsehen gebracht und betreibt seit 1996 sogar einen eigenen Fernsehsender für Anime. Das Portfolio umfasst heute noch einzelne Klassiker und große Teile des „Saint Seiya“- und „Dragon Ball“-Universums. 2023 hat der Publisher keine Anime-Disc veröffentlicht, für 2024 wird die zweite Hälfte des Klassikers „Dragon Ball“ erwartet.

us.webp Adult Source Media
Seit 2004 im Geschäft setzt der Publisher ausschließlich auf nicht jugendfreie Inhalte, wobei einige frühe DVDs auch deutsche Untertitel besitzen. Obwohl der Publisher regelmäßig neue DVDs und Blu-rays in den Handel bringt, darunter viele Best-of-Compilations, die Szenen aus verschiedenen Titeln vermischen, hat er augenscheinlich seit mehr als zehn Jahren keine neuen Titel mehr lizenziert. Im August 2022 hat die Firma den zuvor zu Right Stuf gehörenden Erwachsenen-Publisher Critical Mass Video samt aller Lagerbestände erworben.

fr.webp de.webp Animation Digital Network
Der 2013 als Anime Digital Network gestartete französische Streamingdienst ist dort der wohl größte Konkurrent von Crunchyroll. Der Streamingdienst wurde ursprünglich von den Mutterfirmen von Kana Home Video und Kazé betrieben, wobei sich Kazé im Sommer 2022 aus dem Projekt zurückzog. Heute arbeitet das Portal mit verschiedenen anderen französischen und sogar deutschen Publishern zusammen.
Seit Anfang Dezember 2023 ist auch eine deutsche Beta des Streamingdienstes online.

us.webp AnimEigo
Der Publisher, der sich selbst als Erfinder der Fansubs betrachtet, existiert bereits seit 1988. Seit etwa 2013 veröffentlicht der Publisher nur noch etwa einen neuen Titel, zumeist Filme oder OVAs, pro Jahr. Er setzt dafür auf die Plattform Kickstarter. Am 16. Dezember 2023 startete die Kickstarter-Kampagne für „Macross II“, dank entsprechender Unterstützung das erste 4K UHD-Release des Publishers.
Mit „Bubblegum Crisis“ hatte der Publisher vor Jahren auch eine Blu-ray mit deutschen Untertiteln veröffentlicht.

de.webp Anime House
Der Kölner Publisher veröffentlichte schon seit 2003 Anime-DVDs und später auch Blu-rays. Als erster deutscher Publisher hat er 2022 die DVD-Veröffentlichungen beendet und veröffentlicht neue Titel nur noch auf Blu-ray. Zum Publisher gehörte auch das inzwischen eingestellte Erotik-Label Pink Lemon. Die wohl bekannteste Serie des Publishers ist „DanMachi“.

2023 hat der Publisher neben Staffel 4 von „DanMachi“ auch „Cross Ange“, „Dramatical Murder“ und „Gingitsune“ auf Disc veröffentlicht.

us.webp gb.webp fr.webp Anime Limited
Der 2011 gegründete schottische Publisher ist in UK Marktführer in Sachen Anime-Filme und veröffentlicht auch Serien, vorwiegend Klassiker, wobei der Fokus auf Sammlerausgaben liegt. Gemessen an der Anzahl der Veröffentlichungen ist der Publisher auch in Frankreich aktuell Marktführer, zudem läuft eine Expansion in die USA. Das größte Franchise des Publishers ist „Mobile Suit Gundam“. Als weltweit (inkl. Japan) erster Publisher veröffentlicht Anime Limited auch Anime-Serien auf UHD („Future Boy Conan“, „Nadia“). Ein weiteres Standbein des Publishers ist die Veröffentlichung von Soundtracks, auch von Titeln anderer Publisher, auf CD und Vinyl. Seit Herbst 2022 gehört der Publisher zu Plaion und damit zur Familie von KSM.
2023 hat der Publisher in Großbritannien zu rund 30 und in Frankreich zu rund 25 Anime-Titeln neue Blu-rays veröffentlicht. Die erste offizielle US-Blu-ray erschien im Januar 2024.

mx.webp Anime Onegai
Der erst im Oktober 2020 gestartete lateinamerikanische Streamingdienst hat sein Portfolio inzwischen auf rund 100 Titel ausgebaut, von denen die große Mehrheit zuvor nicht in Lateinamerika verfügbar war. Die meisten Titel sind schon einige Jahre alt, Simulcasts sind hingegen eine seltene Ausnahme. Für fast alle Titel, von Kinderserien bis hin zu (zensierten) Hentai, hat der Anbieter auch Synchros in lateinamerikanischem Spanisch produzieren lassen.

de.webp AniMoon Publishing
Der 2016 gestartete deutsche Publisher hat inzwischen mehr als 50 Anime-Staffeln und einige Filme auf DVD und Blu-ray veröffentlicht und dabei stets auf limitierte Sammlerausgaben gesetzt. Ein Schwerpunkt des Programms sind dabei beliebte Titel, die zuvor noch kein offizielles deutsches Release hatten. Der Publisher lizenziert aber auch aktuelle Serien. Die wohl bekannteste Serie des Publishers ist „KonoSuba“.
2023 hat der Publisher zu 13 verschiedenen Serien bzw. Staffeln die Blu-ray-Veröffentlichung gestartet.

us.webp Aniplex of America
2005 gegründet und seit 2011 auch selbst im DVD- und Blu-ray-Markt aktiv, veröffentlicht der Publisher fast ausschließlich Titel von Aniplex Japan, darunter auch äußerst beliebte Serien wie „Demon Slayer“ und „Sword Art Online“. Dennoch allem kam der Publisher 2023 nur auf 5 neue Blu-ray-Veröffentlichungen. Fast alle Blu-rays des Publishers sind preislich im Premium-Preissegment angesiedelt, einige verzichten trotzdem auf eine englische Synchronisation.
2023 veröffentlichte der Publisher „Engage Kiss“, „Lycoris Recoil“, „Sword Art Online: Progressive“ 1 & 2 sowie „Kaguya-sama“ Staffel 2, 3 und „First Kiss“ auf Blu-ray.

us.webp Ascendent Animation
Der 2020 in New York gegründete Publisher spezialisiert sich auf kurze Serien mit einer Gesamtlaufzeit zwischen 5 und etwa 60 Minuten. Viele der Titel sind nicht jugendfrei und besitzen zum Teil noch Mosaik-Zensur.
2023 hat der Publisher vier Hentai auf Blu-ray veröffentlicht.

cn.webp Bilibili
Der chinesische Streaming-Gigant gehört zu den wichtigsten Geldgebern im Bereich der Anime-Produktion, auch wenn er „nur“ in China und Südostasien japanische Anime streamt. Chinesische Donghua sind jedoch vielfach über YouTube und die englische Webseite des Streamingdienstes auch in Deutschland verfügbar.

fr.webp Black Box Editions
Der französische Publisher ist 2010 ins Anime-Geschäft eingestiegen und hat seit seinem Einstieg ins Manga-Geschäft 2013 mehr als 200 Titel veröffentlicht. Im August 2022 gab der Publisher seinen Rückzug aus dem DVD- & Blu-ray-Geschäft bekannt, macht aber voraussichtlich für Staffel 3 von „DanMachi“ demnächst noch eine Ausnahme.

es.webp Coalise Estudio
Der 2018 gestartete Publisher überraschte damals mit den Lizenzierungen zu „Cells at Work!“ und „Fire Force“, später folgten auch „Atelier Escha & Logy“ und Staffel 1 von „Spice & Wolf“ (bis auf „Fire Force“ auch auf Disc erschienen) sowie eine Reihe unbekannterer Titel.
Der hauseigene Streamingdienst ging im April 2023 „vorübergehend“ offline. Um den Publisher ist es recht still geworden, allerdings betonte dieser zuletzt, weiterhin aktiv zu sein und mit anderen Streamingdiensten zusammenzuarbeiten.

us.webp gb.webp au.webp de.webp fr.webp it.webp es.webp Crunchyroll
Die 2007 gegründete Firma und inzwischen Teil des Sony-Konzerns ist nicht nur der unbestrittene Marktführer im Anime-Streamingbereich, sondern auch im Disc-Bereich aktiv. In den USA ist er der größte Anime-Disc-Publisher, ebenso in Deutschland. In Australien hat der Publisher mit deutlich über 90 % Marktanteil sogar eine monopolartige Stellung für Anime-Discs. Auch in UK und Frankreich gehört Crunchyroll im Disc-Markt zu den größten Firmen. Zu Crunchyroll gehören auch Funimation, Kazé Deutschland & Frankreich, Manga Entertainment (UK) und die Madman Anime Division, die bereits in Crunchyroll umbenannt wurden, sowie Nozomi Entertainment, das noch unter altem Namen aktiv ist. Ebenso der inzwischen eingestellte Dienst Wakanim und der im Oktober 2023 in den US-Crunchyroll-Store umgewandelte Anbieter Right Stuf.
In Deutschland und Frankreich ist der Publisher auch im Manga-Geschäft aktiv.
Crunchyroll hat in Deutschland und den USA zu je rund 55 Anime erstmals Blu-rays veröffentlicht, in Frankreich 15, in Großbritannien etwa 30 und in Australien rund 70. In Australien hat der Publisher die monopolartige Stellung im Anime-Disc-Geschäft von Madman übernommen.

us.webp Discotek Media
Der 2005 gegründete US-Publisher hat sich im Laufe der Zeit zu dem Spezialisten für Retro-Anime schlechthin entwickelt, veröffentlicht aber auch immer wieder einzelne neue Titel und neue Ableger alter Franchise. Der Publisher setzt dabei auf einfache Verpackungen, versucht aber so viele Extras wie möglich auf die Discs zu packen und legt ein besonderes Augenmerk auf die Bildqualität. Als erster auf Anime spezialisierter US-Publisher veröffentlichte er auch Anime-Filme im 4K UHD-Format. Etwas seltener veröffentlicht der Publisher auch Live-Action-Filme aus Japan. Im Gegensatz zu anderen amerikanischen Publishern lässt Discotek nur im Ausnahmefall eigene Synchros produzieren, übernimmt aber vielfach alte existierende Synchronisationen.
Discotek Media hat 2023 etwa 50 Anime erstmals auf Blu-ray veröffentlicht, darunter zehn im SD-on-Blu-ray-Format.

us.webp gb.webp au.webp de.webp fr.webp it.webp es.webp Disney
Der Medienkonzern mit der weltbekannten Maus ist ebenfalls im Anime-Geschäft tätig (und besaß einige Jahre die US-Rechte für den Ghibli-Katalog), produziert sogar eigene Anime-Ableger etablierter Franchise wie „Stitch!“. Dennoch lag der Fokus lange auf Titeln für junges Publikum und TV-Ausstrahlungen – inzwischen bringt der Dienst auch Serien für älteres Publikum auf seinem Streamingdienst. Leider nicht immer pünktlich …

fr.webp Dybex
Der belgische Publisher Dybex hat dieselben Wurzeln wie der italienische Publisher Dynit und der spanische Publisher Selecta Vision. Während der Publisher seinen Schwerpunkt auf dem französischsprachigen Markt hat, war er in der DVD-Ära auch auf dem deutschen Markt aktiv – und besitzt noch heute einzelne Lizenzen (oder sublizenziert an deutsche Publisher).
2023 veröffentlichte der Publisher in Frankreich „Neon Genesis Evangelion“, eine „City Hunter“-Movie-Collection und, mehr als sieben Jahre nach der Ankündigung, „Yu Yu Hakusho“ auf Blu-ray.

it.webp Dynit
Der italienische Publisher Dynit ist über die Grenzen seiner Heimat für die herausragende Bildqualität vieler seiner Releases bekannt. Zu seinen 2023er-Blu-ray-Releases gehören unter anderen „Bleach“ und „Hunter × Hunter“, aber auch etwa zehn weitere hochkarätige Serien. Für Streamingdienste hat der Publisher zudem allein in diesem Jahr die fehlenden 319 (!) Folgen von „Gintama“ synchronisieren lassen. Im November hat er sich zudem die Rechte an „Dragon Ball“ und „Dragon Ball Z“ gesichert. Dynit ist auch im italienischen Manga-Markt aktiv.

us.webp Eleven Arts
Der US-Publisher ist seit 2018 selbst im Anime-Lizenzgeschäft und hatte zuvor den Kinovertrieb für andere Firmen organisiert. Im Gegensatz zu anderen Publishern veröffentlicht er nur Anime-Filme, aber keine Serien. Seit der Veröffentlichung von „Blue Thermal“ und „Deemo“ im März 2023 hat der Publisher keine neuen Titel mehr angekündigt.

fr.webp Euroz00m
Der 1997 gegründete französische Publisher war an der Kinoveröffentlichung zahlreicher Filme beteiligt und veröffentlicht inzwischen auch selbst Anime-Filme auf Disc. 2023 waren dies „Goodbye, Don Glees!“ und „Detektiv Conan“ Film 26. Der Publisher ist auch abseits des Anime-Segmentes aktiv.

de.webp fr.webp it.webp FilmConfect Anime
Seit 2011 im deutschen Anime-Geschäft vertreten und einer der kleineren Publisher. Er hatte zeitweise eine enge Partnerschaft mit den Videoportalen Myvideo und Clipfish. Seit 2020 beinhalten einige Veröffentlichungen auch italienische und französische Sprachoptionen, sind aber dort nicht im regulären Handel erhältlich.

us.webp gb.webp au.webp Funimation
Der amerikanische Publisher wurde 1994 gegründet, um „Dragon Ball“ in die USA zu bringen. Den großen Durchbruch erzielte der Publisher dann mit „Dragon Ball Z“ . Spätestens 2008 wurde Funimation zum unangefochtenen Marktführer auf dem US-Anime-DVD-Markt und wenig später auch im Blu-ray-Geschäft. Auch im Streaming-Segment war der Anbieter schon früh gut aufgestellt, beschränkte sich jedoch auf die USA und Kanada. Die eigenen Synchronstudios nutzte der Anbieter ab 2014 auch für Simuldubs. Erst im April 2016 weitete der Streamingdienst seine Verfügbarkeit auf Großbritannien und Irland, ein Jahr später auch auf Australien und Neuseeland aus. Von September 2016 bis November 2018 gab es erstmals eine strategische Zusammenarbeit zwischen Funimation und Crunchyroll, die primär darauf abzielte, dass Crunchyroll die OmU-Fassungen und Funimation die englischen Synchronfassungen & Home Video-Rechte auswertete. 2017 wurde Funimation von Sony erworben und übernahm 2019 den britischen Publisher Manga Entertainment Ltd. 2020 weitete der Anbieter sein Angebot auch auf Lateinamerika aus und produzierte dafür spanische und portugiesische Synchronisationen und Untertitel.
Zuletzt bestand auch eine Partnerschaft mit Wakanim, über die von Funimation lizenzierte Serien auch nach Deutschland kamen.
Obwohl die Firma Funimation nach der Übernahme von Crunchyroll Anfang 2022 selbst in Crunchyroll umbenannt wurde, ist der Streamingdienst weiterhin online. Große Teile des Katalogs sind inzwischen auch bei Crunchyroll online, trotzdem gibt es auch auf Funimations Streamingdienst noch immer Simulcasts & Simuldubs, allerdings nur von Fortsetzungen alter Titel (parallel zur Veröffentlichung auf Crunchyroll). Die Abschaltung des Streamingdienstes ist am 2. April geplant.

us.webp Guerrilla Kids International Distribution Syndicate
Der 2008 gegründete US-Publisher konnte sich 2011 die Rechte an zahlreichen Ghibli-Filmen sichern und hat sein Portfolio seitdem weiter ausgebaut. Zusätzlich zu den üblichen Blu-ray und DVD-Veröffentlichungen bringt der Publisher zahlreiche Filme, auch ältere, in die amerikanischen Kinos.
2023 veröffentlichte GKIDS erstmals „Giovannis Island“, „Inu-oh“, „Lonely Castle in the Mirror“ und den finalen „Rebuild of Evangelion“-Film auf Blu-ray, letzteren auch als 4K UHD-Ausgabe.

au.webp Hanabee Entertainment
Der 2012 gegründete australische Anime-Publisher hat inzwischen über 100 Anime veröffentlicht und wurde zur Nummer 2 auf dem australischen Markt, war aber zuletzt verglichen mit Madman winzig. Seit Sommer 2023 ist die Webseite des Publishers offline.

us.webp gb.webp au.webp Hidive
Der 2017 gestartete Streamingdienst ist halb-offizieller Nachfolger des ursprünglich von ADV Films gegründeten Streamingdienstes Anime Network. Fast alle Lizenzen des Streamingdienstes stammen von den Publishern Sentai und Maiden Japan, wodurch ein Großteil des Portfolios nur in den USA und Kanada, viele Titel auch in weiteren englisch- und spanischsprachigen Ländern verfügbar waren. Nur wenige Titel waren auch in Deutschland verfügbar. Seit Dezember 2023 ist der Dienst offiziell nur noch in den USA, Kanada, UK, Irland und Australien verfügbar.

fr.webp IDP
Der Publisher IDP ist schon seit VHS-Zeiten im Anime-Geschäft und betreibt den wohl größten Onlineshop für Anime & Manga in Frankreich. Seine letzte DVD hat er 2019 veröffentlicht, seine einzige Blu-ray 2015.
Zu den Tochterfirmen gehören Hana (früher als Boy’s Love bekannt), der Hentai-Verlag Hot Manga und der Manga-Publisher Meian. Der bereits seit 2016 angekündigte Streamingdienst von Hot Manga soll weiterhin „demnächst“ online gehen. IDP arbeitet aber auch mit anderen Anime-Publishern wie Black Box Editions und Dybex, deren Produkte im eigenen Store verkauft werden, eng zusammen.

es.webp Jonu
Der spanische Publisher hatte eine wechselhafte Vergangenheit. Inzwischen hat er einen eigenen Streamingdienst, für den auch ausgewählte Serien nachsynchronisiert wurden. Der Publisher veröffentlicht auch ausgewählte Serien und Filme auf DVD & Blu-ray, im Regelfall aber nur (noch) im eigenen Shop (und bei Sammlerausgaben auf 500 Stück limitiert).
Zu den aktuellen Lizenzen gehören beispielsweise „KonoSuba“, „Monster“ und „The Dangers in My Heart“.

fr.webp Kana Home Video
Der französisch-belgische Publisher Kana Home Video ist eng mit dem gleichnamigen Manga-Publisher und dem Streamingdienst Animation Digital Network verknüpft. Während andere Publisher in Frankreich schon länger bei einem Teil ihrer Releases auf eine französische Synchronisation verzichtet haben, waren bei Kana noch bis Anfang 2019 alle Releases zweisprachig. Seitdem hat der Publisher ausgewählte Titel nur OmU veröffentlicht.
Während viele Publisher in anderen Ländern inzwischen schrittweise von der DVD Abschied nehmen (oder diesen Abschied schon vollzogen haben), hat Kana die Blu-ray-Veröffentlichungen von „One Piece“ und „Boruto“ 2022 abgebrochen (beide Serien laufen auf DVD weiter) und sich zumindest vorerst komplett vom Blu-ray-Format verabschiedet. Der Publisher hat zudem seit Sommer 2022 (abseits von Folgevolumes) keine Veröffentlichungen mehr angekündigt.
Die bekanntesten Serien des Publishers sind „One Piece“, „Naruto“, „Fairy Tail“ und „Hunter × Hunter“. Der Partner Microids Records veröffentlicht zudem Vinyl-Ausgaben zahlreicher Anime-Soundtracks.

de.webp Hardball Films
Der erst 2021 gestartete deutsche Publisher fokussiert sich bislang auf Serien, die bereits eine deutsche Synchronisation besitzen und veröffentlicht diese erstmals auf Blu-ray. 2023 waren das „Azumanga Daioh“ und „D. Gray-man“, und mit „Gurren Lagann“ wird bereits der nächste Titel ausgeliefert.

de.webp KSM Anime
2007 brachte New KSM erstmals Anime-Serien aus dem RTL2-Katalog auf DVD in den Handel, damals noch nur mit deutscher Synchro. Das spezialisierte Label KSM Anime wurde erst 2014 geschaffen und hat sich schnell hochgearbeitet. 2023 hat der Anime-Publisher etwa 15 Anime erstmals auf Blu-ray veröffentlicht.
Neben dem Disc-Geschäft mischt KSM mit Aniverse seit Juli 2020 auch im Streaminggeschäft mit und veröffentlicht dort auch Titel anderer Publisher.

de.webp Leonine Anime
Einst UFA Anime, später Universum Anime und seit Anfang 2020 nun als Leonine Anime am Markt, legte der Publisher stets einen größeren Schwerpunkt auf Anime-Filme als auf Serien. Zu ersteren gehört fast der komplette Katalog des Studio Ghibli. 2023 veröffentlichte der Publisher etwa den finalen „Rebuild of Evangelion“-Film, „Goodbye Don Glees“ und „Made in Abyss“ Staffel 2 auf Blu-ray und spendierte „Ghost in the Shell 2“ ein UHD-Upgrade.

au.webp Madman Entertainment
Der 1996 gegründete australische Publisher konnte durch intensive Zusammenarbeit mit verschiedenen amerikanischen Publishern eine dominierende Stellung in Australien aufbauen, zuletzt sogar monopolartig. Die 2019 zunächst von Aniplex erworbene Anime Division wurde 2022 in Crunchyroll umbenannt. Madman Entertainment selbst fungiert weiter als Distributor und ist auch abseits von Anime aktiv.

us.webp Maiden Japan
Maiden Japan wurde 2010 als einer der inoffiziellen Nachfolger von ADV Films gegründet und legte seinen Schwerpunkt im Vergleich zu Sentai auf etwas ältere oder unbekanntere Titel. Während die Webseite bereits offline ist und der Publisher 2022 und 2023 keine neuen Releases mehr in den Handel gebracht hat, ist für März 2024 zumindest ein Re-Release einer bereits vergriffenen Lizenz geplant.

gb.webp Manga Entertainment Ltd.
Der britische Anime-Publisher hatte eine lange und sehr wechselhafte Geschichte, die schon in den frühen 1990er Jahren begann und zu VHS-Zeiten zahlreiche europäische Ableger beinhaltete. Aber auch einige Fehler und Krisen. Im Frühjahr 2019 wurde der Anbieter von Sony übernommen und Funimation unterstellt, was dem Publisher den Zugriff auf zahlreiche weitere Lizenzen ermöglicht hat. 2022 verschwand der Name Manga Entertainment Ltd. dann völlig und die Geschäfte werden als Crunchyroll Ltd. fortgeführt.

us.webp Manga Entertainment LLC
Der 1994 gegründete amerikanische Ableger kontrollierte während der DVD-Ära zeitweise auch die Geschicke des britischen Originals mit. 2014 haben sich beide Firmen endgültig getrennt, wobei der US-Ableger seitdem nahezu inaktiv ist und nur noch im Zusammenhang mit „Ghost in the Shell“ in Erscheinung tritt. Der US-Ableger befindet sich im Eigentum des Lionsgate-Konzerns.

us.webp Media Blasters
Der 1997 gegründete US-Publisher veröffentlicht neben Anime auch Hentai (Kitty Media) und Live-Action-Titel (Tokyo Shock) und war bis 2009 auch im Manga-Geschäft aktiv.
2023 hat der Publisher neben „Tweeny Witches“, „Weiß Kreuz Glühen“, „Magical Witch Punie-chan“ und „Final Examination Kujira“ etwa 15 Hentai-Blu-rays (zum Teil mit mehreren Titeln) veröffentlicht.

gb.webp MVM
Der kleinste britische Publisher ist inzwischen auch schon mehr als 20 Jahren aktiv. In den letzten beiden Jahren veröffentlichte der Publisher vor allem Anime aus dem Studio Gonzo und Sublizenzen des US-Publishers Sentai. Dadurch bedingt verfügt der Publisher über (fast) keine Streaminglizenzen. 2023 hat der Publisher neue Blu-rays zu zwölf Anime veröffentlicht.
Zum Publisher gehört auch der Händler Anime-on-Line, der Produkte aller britischen Anime-Publisher vertreibt.

fr.webp Naban aNiMé
Der 2019 gestartete französische Manga-Publisher hat im November 2023 erstmals auch zwei Anime-Filme auf Disc veröffentlicht: „Violence Jack“ und den ersten „Lupin III.“-Kinofilm (auch in 4K).

us.webp gb.webp au.webp de.webp fr.webp it.webp es.webp Netflix
Ende der 90er in den USA als Versandverleih für DVDs gestartet und seit 2007 auch als Streamingdienst aktiv. Nach Deutschland hat es der Streamingdienst erst 2014 geschafft und inzwischen ist der Dienst nahezu weltweit aktiv. Direkt zum Deutschland-Start bot Netflix auch hier ausgewählte Titel exklusiv an, zunächst nur mit Untertiteln, seit Ende 2015 auch mit eigenen Synchronisationen. Fast überall auf der Welt bietet Netflix einen Mix aus Eigenproduktionen und Exklusivtiteln sowie Sublizenzen anderer Firmen.

de.webp Nipponart
2003 als reiner Onlineshop gestartet, mischte die Firma einige Jahre später auch als Publisher mit. Dabei trat er nicht nur als deutscher Partner von Dybex auf, sondern übernahm auch Titel von Publishern, die aus dem Anime-DVD-Geschäft ausgestiegen sind und wurde so zum Spezialisten für Klassiker. Später begann der Publisher auch neue Serien nach Deutschland zu bringen, wobei einzelne auch auf eine deutsche Synchronisation verzichtet haben. Die letzte neue Disc des Publishers erschien im September 2020, aktuell wirbt der Publisher noch mit dem für 2023 geplanten Release von „Tsugumomo 2“.

us.webp NIS America
Der amerikanische Ableger von Nippon Ichi Software ist eigentlich im Videospielbereich aktiv, begann aber 2010 auch mit der Veröffentlichung von Anime. Seit 2016 ist der Anbieter in diesem Bereich aber kaum noch aktiv und beschränkt sich nur noch auf gelegentliche, abgespeckte Neuauflagen bereits veröffentlichter Titel.

us.webp Nozomi Entertainment
Die schon seit VHS-Zeiten bestehende Produktionsabteilung von Right Stuf wurde 2007 zum Publisher Nozomi Entertainment. Der Schwerpunkt bei der Veröffentlichung liegt auf Nischenserien und Klassikern, wobei letztere zum Teil über Kickstarter nicht nur exklusive Sammlereditionen, sondern auch eine englische Synchronisation erhalten haben. Aktuell arbeitet der Publisher an der englischen Blu-ray (mit Nach- bzw. Neusynchronisation) von „Dirty Pair“, zudem hat der Publisher im Sommer 2022 auch „Macross 7“, „Macross Delta“ und „Macross Fronier“ angekündigt. Als Partner von Sunrise war Nozomi auch für die meisten US-Blu-rays des Gundam-Universums verantwortlich.

de.webp Peppermint Anime
Peppermint ist seit 2012 im Anime-Geschäft tätig und der heutige Publisher Peppermint Anime ist ein von Aniplex mitbegründetes Joint Venture. Schon zuvor ist Peppermint im April 2013 als erster deutscher Publisher ins Simulcast-Geschäft eingestiegen. Die wohl bekannteste Lizenz des Publishers ist „Sword Art Online“, zuletzt konnte sich die Firma aber auch einige Deutschland-Lizenzen aus dem Portfolio des US-Publisher Sentai sichern. 2023 hat der Publisher rund 15 Anime erstmals auf Blu-ray veröffentlicht.
Aktuell betreibt der Publisher mit Akiba Pass TV wieder eine eigene Streamingplattform, allerdings ohne Abo-Modell. Zudem sublizenziert er an andere Plattformen wie ADN oder Aniverse und übernimmt auch die Lokalisation für TV-Sender.

nl.webp Periscoop Anime
Der niederländische Publisher ist seit 2017 im Anime-Geschäft, organisiert dort fast alle Kinostarts und hat inzwischen auch einige Animefilme auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Die meisten besitzen zusätzlich auch englische Untertitel. Am 17. November hat Periscoop den Streamingdienst goanime.nl gegründet, der aber aktuell noch in einer Probephase steckt.

it.webp Plaion
Die Mutterfirma von KSM ist auch in Italien als Publisher aktiv, beschränkt sich dort aber weitgehend auf Anime-Filme und zeigt diese auch im Kino. Mit „Dragon Ball Super“ konnte sich der Publisher zuletzt aber auch eine große Serienlizenz sichern.

de.webp Polyband Anime
Der ebenfalls in München ansässige Publisher war schon zu VHS-Zeiten im Anime-Geschäft tätig, zog sich dann allerdings für mehrere Jahre aus dem Bereich zurück. 2012 veröffentlichte der Publisher dann „D. Gray-man“ auf DVD, gefolgt von „Soul Eater“ in 2013. Regelmäßig veröffentlicht der Publisher allerdings erst seit 2018 Anime, wobei die mit bedeutendste Lizenz große Teile des „Pokémon“-Universums umfasst.
2023 brachte der Publisher nach einer Kickstarter-Kampagne „Future Boy Conan“ nach Deutschland.

es.webp Selecta Vision
Der Publisher hat dieselben Wurzeln wie Dynit und Dybex und dominiert heute den spanischen Anime-Markt. Das Portfolio umfasst die meisten in Spanien bedeutsamen Klassiker, viele aktuelle Anime-Filme und auch einige aktuelle Serien. Seit letztem Jahr betreibt der Publisher mit Anime Box seine eigene Streamingplattform.
Der Publisher synchronisiert seine Serien auf Spanisch, Filme zumeist zusätzlich auch auf Katalanisch. Er ist auch in geringem Umfang im Live-Action-Bereich aktiv.

us.webp Sentai
Der 2008 vom ADV Films-Chef John Ledford gegründete Publisher gilt als dessen inoffizieller Nachfolger und hat 2023 etwa 30 Anime erstmals auf Blu-ray veröffentlicht. Während die beliebteren Titel eine englische Synchro erhalten, müssen andere darauf verzichten – wobei der Publisher auch schon Titel für ein erneutes Release nachsynchronisiert hat. Vor der Fusion von Crunchyroll und Funimation hatte Sentai auch vielfach mit Crunchyroll zusammengearbeitet; sowohl im Disc- als auch Streamingbereich.
Wie auch viele kleinere US-Publisher hat sich Sentai bereits komplett von der DVD verabschiedet und setzt komplett auf Blu-ray. Der Publisher veröffentlicht auch mehrmals im Jahr hochpreisige Sammlerausgaben ausgewählter Titel, jedoch oft erst viele Monate nach der entsprechenden Standardausgabe. Sentai agiert übrigens vereinzelt auch als Lizenzgeber für deutsche Publisher.

de.webp fr.webp it.webp es.webp Tanuko
Der 2023 gestartete französische Publisher setzt auf hochwertige Sammlerausgaben und mehrsprachige Untertitel (inklusive Englisch & Deutsch) und hat im Dezember 2023 mit dem „Golgo 13“-Kinofilm seine erste Anime-Blu-ray veröffentlicht. Ungewöhnlich: Der Publisher hat auf die schon existierenden Synchronfassungen verzichtet.

de.webp Trimax
Seit 1998 aktiv und nicht totzukriegen, ist Trimax der einzige noch aktive Hentai-Publisher auf dem deutschen Markt. Jedes Jahr veröffentlicht er eine Hand voll unzensierter DVDs und inzwischen auch Blu-rays im eigenen Shop, im regulären Handel erscheinen hingegen nur im Regelfall sehr stark zensierte DVDs älterer Titel.

us.webp VIZ Media
Der damals frisch gegründete Publisher stieg 1987 ins Manga-Geschäft ein und ebnete nach ersten Fehlschlägen den Mangas den Weg, auch indem er sie als Graphic Novels bezeichnete und so auch abseits des Comicbuchhandels vermarkten konnte. Heute ist VIZ der größte Manga-Publisher in den USA, auch durch die Tatsache, dass die japanischen Verlage Shueisha und Shogakukan die Eigentümer sind.
Um 1993 stieg der Publisher auch ins Anime-Geschäft ein und blieb diesem bis heute treu. Zwar lizenziert VIZ selbst nur relativ selten komplett neue Anime-Serien, verfügt aber über die Rechte etwa an „Naruto“, „Sailor Moon“, „Death Note“, „Jojo’s Bizarre Adventure“, „Pokémon“, „InuYasha“, „Bleach“, „Ranma 1/2“ und nahezu allen Fortsetzungen und sonstigen Ablegern.
VIZ besitzt keinen eigenen Streamingdienst mehr, sondern lizenziert seine Serien an Drittfirmen. Als einziger relevanter US-Anime-Publisher veröffentlicht VIZ ausgewählte Titel nicht nur auf Blu-ray, sondern auch einzeln auf DVD, beim „Pokémon“-Franchise sogar teils ausschließlich.

it.webp Yamato Video
Yamato Video ist ebenfalls schon seit VHS-Zeiten im Geschäft und fährt aktuell zweigleisig: So veröffentlicht auf seinem Prime-Video-Kanal Anime Generation (seit Dezember 2021) Simulcasts, Expressdubs und Titel aus seinem umfangreichen Katalog an Klassikern, gleichzeitig veröffentlicht er aber auch viele Klassiker wie etwa das „Lupin III.“-Franchise oder, erstmals 2023, „Naruto“ auf Disc. Der eigene TV-Sender ist hingegen schon ein paar Jahre Geschichte. Ein Kuriosum: Der Publisher veröffentlicht selbst Endlosserien nicht nur in Boxen, sondern auch in wöchentlichen DVD-Einzelvolumes (z. B. 32 bei Naruto) über den Zeitschriftenvertrieb.

Wer fehlt?

Ausgeklammert habe ich in der Liste primär Firmen, deren Anime-Portfolio verglichen mit dem sonstigen Katalog recht klein ist. Aber auch Anbieter, die ausschließlich im asiatischen Raum aktiv sind.

Welche allgemeinen Trends lassen sich feststellen?
Auch wenn es einzelne Publisher gibt, die sich weitgehend oder komplett aus dem Streaming-Geschäft heraushalten, dürfte dies für einige der größten Player im Geschäft längst der entscheidende Faktor sein.
So kommt es auch, dass selbst Anime, die bereits komplett synchronisiert wurden – selbst abseits von Netflix – vielfach keine Disc-Veröffentlichung mehr in den entsprechenden Ländern erhalten. Vereinzelt trifft das inzwischen auch Titel, die eine große Fanbase besitzen und / oder beeindruckende Besucherzahlen im Kino erzielt haben.
Besonders in Großbritannien zeigt sich zudem, dass auch das Lizenzgeschäft stark beeinflusst, welche Titel erscheinen: Während von Crunchyroll und Netflix nur eine verhältnismäßig kleine Auswahl auf Disc erscheint, veröffentlichen andere Publisher auch absolute Nischentitel, bei denen die Wirtschaftlichkeit fraglich bleibt. Teils handelt es sich dabei auch um die ersten (und einzigen) Veröffentlichungen außerhalb Japans.
Eine andere Besonderheit des britischen Marktes sind „kopierte“ Discs: Nicht wenige Releases basieren auf den US- oder australischen Discs und beinhalten z. T. noch die Trailer und Logos der dortigen Publisher.
Eine Besonderheit des deutschen Marktes sind hingegen Einzelvolumes, die es ansonsten nur noch in Italien (und dort nur auf DVD) gibt – während in anderen Ländern Serien fast nur noch in Gesamtausgaben oder mit mindestens 12 Folgen pro Box veröffentlicht werden.

Anteil der 2023er Blu-ray-Veröffentlichungen ohne Synchro:
us.webp 22 %
gb.webp 13 %
fr.webp 29,5 %
de.webp < 1 %

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Kommentare (14)

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Avatar: Morkin5s#1
Fehlen nicht eigentlich noch Akiba Pass und Aniverse als deutschsprachige Plattformen ?
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Avatar: SchokoSchoko#2
Sehr guter Überblick mit vielen interessanten Details. Vielen Dank für's zusammentragen 👍
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Avatar: Dragon D. Arrior#3
Auch wenn Streaming einen wichtigen Teil von Anime ausmachen wird, so wird es niemals ganz Disc-Verkäufe ersetzen können.
Das sehen wir bei "großen Streamingdiensten" wie Disney+, Paramount+ und wie sie alle heißen, die mit ihrer "Stream-only"-Strategie nur Verlust, aber keinen Gewinn machen
Es braucht im Minimum die zusätzliche Auswertung durch Disc (Kino/Fernsehen), um profitabel, geschweige denn Gewinnbringend zu sein
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Avatar: Gelonidres
V.I.P.
#4
Toller Artikel - man merkt dem Autor seine Kompetenz an! 😉

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man in der Einleitung klarer hätte machen können, dass sich der Artikel um ausländische (also nicht-japanische) Publisher dreht und nicht um Produktionsfirmen. Eine "Übersicht [...] über die wichtigsten Firmen im Anime-Geschäft" ohne japanische Firmen wäre sonst natürlich abwegig.
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Avatar: RocketsSnorlax
Freischalter
Themenstarter#5
Morkin5sFehlen nicht eigentlich noch Akiba Pass und Aniverse als deutschsprachige Plattformen ?
Die sind bei den zugehörigen "Müttern" Peppermint & KSM Anime mit erwähnt.

Dragon D. ArriorAuch wenn Streaming einen wichtigen Teil von Anime ausmachen wird, so wird es niemals ganz Disc-Verkäufe ersetzen können.
Das sehen wir bei "großen Streamingdiensten" wie Disney+, Paramount+ und wie sie alle heißen, die mit ihrer "Stream-only"-Strategie nur Verlust, aber keinen Gewinn machen
Es braucht im Minimum die zusätzliche Auswertung durch Disc (Kino/Fernsehen), um profitabel, geschweige denn Gewinnbringend zu sein
Wie sagt man so schön: Es kommt darauf an...
Dort wo es einen ausgeprägten und aktiven Sammlermarkt gibt, und das ist im deutschen Anime-Bereich der Fall, können die Disc-Verkäufe einen nicht unerheblichen Teil des Umsatzes und Gewinns ausmachen. Gleichwohl gibt es aber auch in Deutschland Fälle, in denen die Zahl der Vorbestellungen und frühen Verkäufe zum "Normalpreis" nur im niedrigen dreistelligen Bereich liegen und damit nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtkosten einspielen.
Andernorts sind die Disc-Verkäufe zum Teil nur noch ein nettes Zubrot, wenn ich da etwa an die Mini-Auflagen des spanischen Publishers Jonu denke. Und es gibt gibt halt auch Märkte, wie etwa Lateinamerika, wo die Nachfrage nach Anime auf Discs schlichtweg zu gering ist. In Mexiko gibt es fast nur Ghibli und Shinkai zu kaufen und weiter südlich noch weniger...

Eine ganz erhebliche Schwierigkeit für Publisher ist es aber auch, die Nachfrage speziell bei Sammlerausgaben richtig einzuschätzen. Peppermint geht da m. e. mit seinen Vorbestellermodellen einen guten Weg ;)
In anderen Ländern gab es hingegen schon Fälle, in denen die Publisher schlichtweg zu wenig (etwa US-Steelbooks von Slime, Nana, Made in Abyss Movies, US-LE von Goblin Slayer, UK-LE von Bofuri, FR-Blu-ray mit Sammelschuber von Sailor Moon Staffel 1) produziert haben und so nicht alle Bestellungen des Handels und z. T. auch Vorbestellungen von Kunden erfüllen konnten - aber eben auch viele Fälle, die zu Ladenhütern wurden (etwa UK-CE von Free! Staffel 2). Während ersteres verschenkte Umsätze bedeutet - ist letzteres oft ein herber finanzieller Verlust.
...bei Standardausgaben lässt sich ja im Regelfall innerhalb weniger Wochen nachproduzieren.
Aber auch da gibt es Fälle, die sich schlicht nicht gelohnt haben - und z. T. offen kommuniziert werden oder schlichtweg damit enden, dass trotz fertiger Lizenzverträge die Fortsetzung nicht mehr auf Disc erscheint.

Was aber auch stimmt: Selbst wenn Großkonzerne bzw. Streamingdienste keine Absicht haben bestimmte Titel selbst auf Disc zu veröffentlichen, verlangen sie zum Teil überzogene Summen für die Sublizenzierung der Titel (oder der Synchronfassungen). Das zeigt sich etwa bei Disc-Veröffentlichungen von Netflix-Anime in Frankreich, wo selbst Titel wie Violet Evergarden (verschiedene Publisher für Serie und Film) auf Disc ohne Synchro erscheinen - in Deutschland und den USA haben hingegen Publisher mehrfach selbst neue Synchros produziert statt von Netflix zu kaufen.
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Avatar: Lebbo
V.I.P.
#6
Da steckt sehr viel Arbeit drin - sehr nice! ;)
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Avatar: Morkin5s#7
Animoon schlägt auch einen guten Weg ein. Zuerst veröffentlichen sie die Anime sowohl auf DVD als auch auf Bluray als LE, zu dem mit der Option zum Vorbestellen. Einige Zeit später werden bestimmte Anime nochmals als Gesamtausgaben in einer Box (Date a Live, Goblin Slayer, Arifureta, etc.) rereleast. Andere wie bspw. Toradora! Haben auch schon Jubiläumsauflagen erhalten.

die Gesamtausgaben bringen mittlerweile aber auch Anime House und peppermint Anime raus. Während Crunchyroll (ehemals KAZÉ) schon seit Jahren Gesamtausgaben in verschiedenen Varianten rausbringt. Seit letztem Jahr werden Neuveröffentlichungen direkt in einer Box mit mehreren verschiedenen Synchros veröffentlicht.
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Avatar: Star Soldier#8
Das physische Disks von den Großen gerne ausgephast werden würden , ist ein offenes Geheimnis. Wer nix in der Hand hat muss sich immer wieder digital kaufen oder ein Abo haben um sich seinen Lieblingsfilm anzusehen. Wenn der Laden dann mal zu macht oder den Besitzer wechselt, tja Pech gehabt, dann darf man wieder von vorne loslegen.
Hat man es im Regal braucht man gar keinen Publisher mehr.
Ist echt schade aber das ist wohl ein Generationending, das junge Leute heute gerne Geld für Bits ausgeben, die sie dann ja noch nicht mal gekauft haben, sondern nur im Dauerausleih haben, solange die Firma es will.
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Avatar: CybernetikFrozone#9
Mensch Rockets jährliche Anime Markt Rückschau, sehr geile Arbeit. Auch wenn mir die von 2023 zu 2022 besser gefallen hat, ist aber auch zusätzlicher Aufwand das so zu gestalten.

Was noch fehlt, Trimax hat mit My Hentai Club, einen eigenen Bezahlstreamingdienst,der wurde eine Weile über Twitter und mit einem eigenen Youtube Kanal beworben, ist aber auch eingeschlafen.
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Avatar: RocketsSnorlax
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Themenstarter#10
CybernetikFrozoneMensch Rockets jährliche Anime Markt Rückschau, sehr geile Arbeit. Auch wenn mir die von 2023 zu 2022 besser gefallen hat, ist aber auch zusätzlicher Aufwand das so zu gestalten.
Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe mich auch für diese Übersicht entschieden, weil es mich nicht überraschen würde, wenn nach den großen Namen wie Funimation und Manga UK in naher Zukunft noch weitere vom Markt verschwinden - auch wenn die beiden genannten ja "offiziell" nur umbenannt wurden.
Einige Publisher sind für mein Empfinden verdächtig ruhig geworden - insbesondere im Hinblick auf Lizenzankündigungen oder Titel die zwar angekündigt wurden, aber gefühlt ewig auf sich warten lassen. Besonders Kana Home Video, der vor 2 oder 3 Jahren noch die Nummer zwei auf dem französischen Markt war, wurde von manchen Anime-Fans inzwischen abgeschrieben.
Andererseits ist es auch spannend, wie teilweise Kleinstfirmen versuchen, im Markt Fuß zu fassen.
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Avatar: Kuro80#11
Vielen Dank fürs zusammenstellen. 👍Ich bin erstaunt welche Anime Publisher international es noch so gibt oder gab. Einiges war bekannt. 😊
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Avatar: Maya-Freak#12
Super Artikel!

Kann man Nipponart wirklich noch als "Aktiven" Publisher nennen? Es wirkt hier eher so das man nur noch Reste Verwaltung betreibt.
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Avatar: decke#13
Schöne Zusammenfassung!


Nipponart
2003 als reiner Onlineshop gestartet, mischte die Firma einige Jahre später auch als Publisher mit. Dabei trat er nicht nur als deutscher Partner von Dybex auf, sondern übernahm auch Titel von Publishern, die aus dem Anime-DVD-Geschäft ausgestiegen sind und wurde so zum Spezialisten für Klassiker. Später begann der Publisher auch neue Serien nach Deutschland zu bringen, wobei einzelne auch auf eine deutsche Synchronisation verzichtet haben. Die letzte neue Disc des Publishers erschien im September 2020, aktuell wirbt der Publisher noch mit dem für 2023 geplanten Release von „Tsugumomo 2“.


Tsugumomo 2: Nipponart plant nur VOD-Veröffentlichung der deutschen Synchronfassung
Beitrag wurde zuletzt am 14.02.2024 02:51 geändert.
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Avatar: RocketsSnorlax
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Themenstarter#14
Ich plane am Originalpost keine inhaltlichen Edits für Entwicklungen vorzunehmen, die erst nach der Veröffentlichung bekannt wurden^^

Ansonsten gibt es für den Publisher AnimEigo m. e. sehr gute Nachrichten: Der älteste noch aktive US-Publisher wird von MediaOCD übernommen, wodurch meiner Meinung nach die Zukunft der Firma gesichert sein sollte. Der Chef von MediaOCD ist Video- und Anime-Nerd und hat über 20 Jahre Berufserfahrung in der Anime-Branche, die Gründung von ANN noch nicht einmal mit eingerechnet.
Kommentar von der alten Geschäftsführung: https://twitter.com/AnimEigo/status/1758147231524278728
Sie bleibt in der Firma, gibt nur die "nervigen" Arbeiten ab ;) Es sei ihnen gegönnt sich, sie sind ja nicht mehr die Jüngsten ;)
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