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Rezensionen

Rezensionen – Macross Delta

Avatar: b-s-v#1
  • Story
  • Vortrag
  • Animation
  • Musik
Der Begriff "Space Opera" ist im Kern nicht besonders schmeichelhaft und suggeriert bereits eher wenig anspruchsvolle Unterhaltung. Ungeachtet dessen möchte ich Macross Delta in Abgrenzung zu anderen Produktionen innerhalb des Genres vielleicht eher als "Space Operette" bezeichnen, da Tiefgang hier wirklich in jeglicher Hinsicht fehlt. Dass das nachfolgende Review nicht sehr wohlwollend ausfällt, verwundert in diesem Zusammenhang dann sicher wenig...


Story:
Genre- und Franchise-typisch geht es in Macross Delta um einen intergalaktischen Konflikt zwischen verschiedenen Fraktionen unterschiedlicher humanoider Spezies und Kulturen. In diesem speziellen Fall zwischen N.U.N.S. und dem Reich "Windermere". In diesen Konflikt werden die beiden Hauptfiguren, Hayate - als Teil der "Delta" Flieger-Staffel - und Freya - als Teil der Idol-Gruppe "Walküre", welche beide der Söldner-Truppe "Chaos" unterstehen, involviert. Für beide Protagonisten geht es fortan in erster Linie darum, den eigenen Platz in der Welt zu finden und das eigene Potenzial zu entfalten. Hierbei knüpfen sie neue persönliche Beziehungen und lernen sich auch gegenseitig besser kennen.

Vortrag:
In einem Wort: Otaku-Falle. Leider ist Macross Delta ziemlich schlecht geschrieben und konzentriert sich primär darauf, bekannte Otaku-Checklisten-Momente relativ blutleer und mechanisch abzuspulen. Es gelingt der Serie und ihren Produzentzen zu keinem Zeitpunkt, den Eindruck zu entkräften, dass man es hier schlicht mit völlig anspruchslosem Ganbatte-Idol-Love-Triangle-Chivalry-Murks zu tun hat, der einfach über Merch- und CD-Verkäufe eine Rendite für die Produktionsfirmen und Lizenzhalter erwirtschaften soll. Dieser Zielvorgabe folgend, überschreitet die Serie die Grenze vom Klischee zum Kitsch schamlos, ganz bewusst und in stetig zunehmendem Maße, sodass es irgendwann nur noch mit erheblicher Quälerei möglich ist, die vollen 26 Folgen abzuschließen. Die Handlung ist vorhersehbar, die Charaktere bleiben flach und der Vortrag wirkt in Gänze lustlos und uninspiriert.

Produktion:
Optisch habe ich mit Ausnahme relativ mieser Mecha CGI an der Serie nicht viel zu bemängeln. Bei einem so großen und bekannten Franchise wie Macross muss in dieser Disziplin halt abgeliefert werden und das tun Satelight hier auch auf einem soliden, dem Produktionsjahr angemessenen Niveau. Kann man sich (rein optisch) durchaus antun, ein richtiger Augenschmaus ist die Serie aber auch nicht.

Musik:
Man sollte meinen, dass eine Macross-Serie in diesem Punkt besonders positiv hervorstechen müsse. Dem ist - wie auch in anderen Rezensionen zu lesen - allerdings eher nicht so. Das Portfolio an Songs ist schnell abgenudelt und ehrlicherweise haben mir die meisten Stücke nichtmal beim ersten Hören gefallen. Zudem werden einige Songs so inflationär eingesetzt, dass man irgendwann unweigerlich den Mute-Button drückt. Davon abgesehen ist der Sound in Ordnung. OP und ED haben bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Fazit:
Ich bin wahrlich kein ausgewiesener Macross Experte. Das muss man aber denke ich auch nicht sein, um zu erkennen, dass man es hier wohl mit einem der schwächeren Vertreter des Franchise zu tun hat. Für mich tut diese Serie rein gar nichts und ich hätte sie wahrscheinlich besser wirklich beim ersten Impuls (irgendwo zwischen Folge 6 und 8) abbrechen sollen. Wen Macross Delta bis dahin nicht catcht: Bleiben lassen, es wird nicht mehr besser.
Beitrag wurde zuletzt am 07.07.2023 10:04 geändert.
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Rezensionen – Beck

Avatar: b-s-v#2
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Vortrag

Ich habe jetzt einige Tage darüber nachgedacht, ob ich noch ein Review zu Beck schreiben soll oder nicht. Einerseits, weil es ja schon einige recht umfangreiche Rezensionen zu der Serie gibt, andererseits, weil ich mir nicht sicher war, ob die Serie mir die Zeit für das Review überhaupt wert ist. Ihr ahnt es sicher schon: Beck haut mich - offenbar im Gegensatz zu sehr sehr vielen anderen Leuten - leider echt nicht vom Hocker.

Die Story:
In Beck geht es um Gründung und Aufstieg der namensgebenden Indie- / DIY-Band, rund um den 16-jährigen Ausnahme-Gitrarristen Ryusuke, sowie um die Lebensumstände einiger seiner Bandkollegen. Ryusuke kommt gerade aus den Vereinigten Staaten zurück, wo er unter anderem zusammen mit der im Anime immer wieder referenzierten, fiktiven US Kult-Band "Dying Breed" unterwegs war. Nun will er um jeden Preis in der Heimat eine neue Ausnahmeband gründen und zum (Welt-)Erfolg führen. In der Folge schaart er Frontmann Chiba, Bassist Taira und Drummer Horiuchi um sich und beginnt gemeinsam mit ihnen die ersten Songs zu schreiben. Auch den deutlich jüngeren Yukio, der bis hierher eher auf Idols als auf Rockmusik gestanden hatte, ziehen das Karisma, die Entschlossenheit und nicht zuletzt die Instrumenten-Skills von Ryusuke in ihren Bann. Folgerichtig beginnt er Gitarre zu lernen, wobei er auch ein bisher ungeahntes Gesangstalent entdeckt. Im weiteren Verlauf beschäftigt sich der Anime dann mit den zu erwartenden Widerständen in Musikbusiness, Schule und Gesellschaft, mit der ersten Liebe und schließlich auch mit Ryusukes unschöner Hintergrundgeschichte. Zudem lernt der Zuschauer noch Yukios ältere Schulkameradin Izumi, Nachwuchsdrummer Yuuji sowie Ryusukes jüngere Schwester Maho kennen, die ein Interesse an Yukio entwickelt.

Charaktere und Vortrag:

Beck lebt vor allem zu Beginn von seiner guteren Nachvollziehbarkeit und Authentizität sowie von einem angenehm ruhigen Pacing der Handlung. Mit Ausnahme von Ryusuke ist eigentlich niemand ein wirkliches Wunderkind, die Band hat sowohl zwischenmenschlich als auch wirtschaftlich immer wieder ihre Schwierigkeiten und es wird sehr klar rübergebracht, dass man - wenn man in diesem Bereich ein Pro sein will - einiges investieren muss. Und selbst das ist noch lange keine Erfolgsgarantie. Ebenso ist Yukios langsamer Gefühls- und Persönlichkeitswandel am Anfang noch sehr angenehm zu beobachten, auch und gerade abseits von Stage und Proberaum. Dann jedoch wird dieses relativ runde Konzept, von dem ich gerne noch deutlich mehr gesehen hätte, zusehends aufgegeben und es folgen aus meiner Sicht unnötige Side Stories, unsympathische Nebencharaktere mit entsprechenden Huckepack-Konflikten, unangebrachter Comic Relief und wenig nachvollziehbare Verhaltensänderungen einiger Charaktere. An diesem Punkt verliert Beck mich leider und schafft es durch die besagte kontinuerierliche Selbst-Demontage dann auch nicht, mich noch einmal einzufangen. Schade.

Animation:
Da wir es hier mit einer Madhouse-Produktion zu tun haben, ist relativ klar, dass es in diesem Punkt nicht allzu viel zu meckern gibt: Die Animationen sind ordentlich, das Charakterdesign konnten sie sich durch die Manga-Adaption nicht aussuchen und allgemeiner Zeichenstil und Hintergründe sind alles in allem sehr OK. Sie haben es bei Madhouse auf jeden Fall geschafft, Beck etwas eigenes zu verleihen, gerade auch durch die verwendete Farbpalette. Dennoch bin ich - auch eher im hinteren Teil der Serie - stellenweise mit dem Inbetweening nicht zufrieden und es wird hier und da schon tief in die Szenenrecycling- und Rückblenden-Kiste gegriffen. Mit Lippensynchronität und Mimik hätte man sich hier und da auch etwas mehr Mühe geben können. Alles in allem aber nix Wildes.

Musik:

Kommen wir zu meinem größten Kritikpunkt: der Musik. Bei einem Musik-Anime eher überraschend, oder? Entsprechend unvorteilhaft wirkt sich mein Eindruck in dieser Kategorie auch auf die Gesamtwertung aus... Zu hören gibt es in Beck vor allem 90er Grunge, Crossover und die obligatorischen Rock-Balladen. Stilistisch also für mich gar nicht so das Thema. Kann ich mit umgehen. Was allerdings extrem nervt ist, dass a) die Songs ausnahmslos in grammatikalisch falschem Englisch vorgetragen werden, b) die ausgewählten Seiyūs in der Mehrheit eher mittelmäßige Sänger sind und c) die meisten Songs auch echt nichts Besonderes sind. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, als hätte man die Songs, die es nicht auf den FLCL Sountrack geschafft haben (The Pillows sind hier auch wieder am Start) in einen Mixer geworfen, dann durch Google Translate gejagt und das Ergebnis dann unter diesen Anime gelegt. So richtig tot macht sich Beck dann aber dadurch, dass man im Wesentlichen immer wieder die gleichen erst 3, später 5 Songs um die Ohren gehauen bekommt. In Verbindung mit den vorgenannten Punkten macht das nicht nur wenig, sondern irgendwann auch gar keinen Spaß mehr. Ich habe die Mute-Taste wirklich nicht nur einmal genutzt. Believe me. Sorry.

Fazit:
Ich weiß leider nicht, was alle Welt an dieser Serie findet. Sie hätte grundsätzlich sicher viel Potenzial gehabt, so wie sie sich schlussendlich aber in der Gesamtheit präsentiert, ist mir (und meinen Ohren) Beck auf keinen Fall einen Rewatch wert und von einem Meisterwerk so weit entfernt wie nur irgendwas. Tut mir leid.

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Rezensionen – Re:Creators

Avatar: b-s-v#3
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Vortrag
Re:Creators ist jetzt schon der zweite TROYCA Anime, den ich mir innerhalb kurzer Zeit angeschaut habe und auch diesmal bin ich durchaus positiv überrascht. Wie auch Aldnoah.Zero hat die Serie - so viel sei vorab schon einmal verraten - einige wirklich gute und ungewöhnliche Ansätze, die aber leider - wie bei Aldnoah auch - im Verlauf der Serie Stück für Stück abhanden kommen, zugunsten einer vermeintlich massentauglicheren Inszenierung. Mehr dazu im Folgenden.

Handlung
In Re:Creators bekommen wir unsere (bzw. die japanische) Gegenwart präsentiert, in der nach und nach immer mehr fiktive Charaktere (Heroin, Ritter, Mecha, Magical Girl, ...) in Fleisch und Blut in unserer wirklichen Welt, welche aus ihrer Sicht die "Welt der Götter" ist, Gestalt annehmen. Der Auslöser hierfür ist die Fähigkeit eines ebenfalls fiktiven, zunächst nicht näher benannten, der Menschheit offenbar aber nicht allzu wohlgesonnenen weiblichen Charakters in Militäruniform, um deren Körper ein Ring aus Schwertern kreist. In der Folge bilden sich zwei konkurrierende Fraktionen (nebst der zugehörigen Schöpfer der Figuren), deren Konflikte irgendwann logisch richtig in einem großen Showdown münden müssen.

Man wird wohl eingestehen, dass dies zunächst einmal sehr nach einem gewöhnlichen Fighting Shounen klingt, und ja, häufig ist die Serie auch genau das. Allerdings dient dieses Setup gleichzeitig auch als Bühne für einige interessante Fragestellungen in Bezug auf das Verhältnis zwischen Künstler, Kunst und Ethik, da der Kunst hier ja in Form der Held/in wie auch Schurken nicht nur eine, sondern gleich eine Vielzahl von Stimmen gegeben wird. In dieser Hinsicht kommen schon einige denkwürdige Zitate im Laufe der Serie zusammen, die mag ich hier aber nicht vorweg nehmen. Zudem erhält man noch einige nette Einblicke in den Alltag von Mangaka, Autoren und Animationsstudios, in die Rolle von Fans und Quoten. Ferner bekommt man Ansatzpunkte zum Nachdenken darüber, dass jede/r von uns in seiner ganz eigenen Welt lebt sowie über die (Nicht-)Vorbestimmtheit unseres Seins und die Möglichkeiten, die uns das - im Gegensatz zu weniger privilegierten Kreisen - bietet. Zu guter Letzt bekommt man auch noch den Spiegel im Hinblick darauf vorgehalten, wie wenig man eigentlich als Konsument mit seiner eher bequemen Konsumhaltung dem Ansinnen des Schaffenden mitunter Rechnung trägt.


Charaktere

Insgesamt gibt es in dieser Serie recht viele Charaktere für eine Spielzeit von gerade einmal 22 Episoden, daher möchte ich diese gar nicht alle einzeln aufzählen. Die wesentlichen unter ihnen haben dabei aber dennoch ein gutes Maß an Screen Time abbekommen und präsentieren hinreichend detaillierte Persönlichkeiten und auch etwas Charakterentwicklung, was natürlich durch die dem Setting inhärenten Voraussetzungen begünstigt wird. Einige Charaktere wachsen dem Zuschauer auch wirklich schnell ans Herz, was besonders in den frühen Folgen gut gelingt. Duraus ein Pluspunkt.

Vortrag
Leider, leider, leider bricht Re:Creators jedoch relativ schnell mit den zuvor beschriebenen Tugenden und was gerade in den ersten drei Folgen noch so frisch, intelligent, sympatisch und überzeugend daher kam, ist spätestens im Mittelteil kaum noch zu bemerken. Die Gründe hierfür liegen wahrscheinlich darin, dass

a) der Vortrag nicht davon profitiert, dass (ähnlich wie bei Aldnoah) ständig neue Charaktere in die Handlung eingeworfen werden, deren Background dann erstmal erläutert werden will, und

b) muss man Produktions-seitig in den etwas tiefgründigeren Parts irgendwann wohl keinen wirklichen Mehrwert mehr gesehen haben oder hatte schlichtweg keine Zeit mehr dafür.
Jedenfalls wird von der Möglichkeit, etwas - idealerweise durch die fiktiven Charaktere selbst - zu kommentieren, im späteren Verlauf der Serie bis kurz vor Ende (wo Kommentar eigentlich weniger hingehört hätte) nur noch viel zu selten Gebrauch gemacht. Das fällt besonders an denjenigen Stellen auf, an denen ein Kommentar völlig offensichtlich angebracht gewesen wäre. Beispielhaft zu nennen ist hier etwa das Aufeinandertreffen des Dating Sim Entwicklers mit einer seiner Schöpfungen. Gelegenheiten hätte es in jedem Fall noch zur Genüge gegeben.


Erschwerend kommt hinzu, dass die Serie sich nicht entscheiden kann, wer eigentlich der Hauptcharakter der Geschichte ist. Mal ist es der Sozialversager, mal die Heroin, dann wieder die Magierin, ... Das führt in Summe dazu, dass der Vortrag stellenweise zerfahren und unfokussiert wirkt und es in der Folge zu Bonding-Problemen des Zuschauers mit den Charakteren sowie zu Flow-Problemen kommt. Vielleicht handelte es sich hier auch um eine bewusste Entscheidung des Studios, um zu transportieren, dass es nicht immer auf Einzelpersonen / Helden sondern auch auf das Kollektiv ankommt. Einen Gefallen hätte man sich in diesem Fall mit der Entscheidung aber auch nicht getan. In dieser Kategorie zugutehalten muss man Re:Creators allerdings definitiv die (zwar unnötige, aber dennoch) clever gemachte und teilweise durchaus auch selbst-reflektierende Recap-Episode, die unter anderem auch die vorgenannte Unzulänglichkeit (zu viele Charaktere mit zu viel Backstory, welche eigentlich nichts zur Sache tut) selbst indirekt addressiert. Dieses einsame Positiv-Kriterium beim Vortrag wird dann aber auch direkt wieder durch eine völlig unnötige Fanservice-Episode konterkariert. Kurz: der Vortrag ist mit Abstand die größte Baustelle der Serie.

Technik

Der Zuschauer gekommt gutes Charakterdesign, schöne Hintergründe und tolle Animation präsentiert. Da gibt es nichts dran zu deuteln. Für die volle Punktzahl wäre hier und da aber natürlich noch etwas Luft nach oben gewesen. Alles in allem schaut der Anime aber schon wirklich sehr sehr gut aus und das über die komplette Spielzeit. Auch die Soundeffekte ballern bei den Action-Szenen richtig gut, die SFX leiden aber etwas darunter, dass es in der Serie für Genre-Verhältnisse doch eher selten knallt. Die BGM ist insgesamt gut und passend, mitunter aber auch etwas nichtssagend und wenn mich der Eindruck nicht täuscht auch repetitiv. Größtes Plus auf der Audiospur sind zweifelsohne die unterschiedlichen, allesamt sehr hörenswerten rockig-poppigen OPs und EDs mit ihren ebenfalls sehr ansehnlichen Clips.

Fazit
Re:Creators ist ein guter Anime. Teilweise sogar sehr gut. Leider fehlt es der Serie und dem Produktionsstab aber schlicht an Fokus und Entschlossenheit. Ich warte voller Vorfreude auf den Tag, an dem sich dieses Studio mal auf einen einzigen Schwerpunkt in einer Serie festlegen kann und den dann auch wirklich intensiv bis zum Ende beackert. Es wird mir ein Fest sein. Ernsthaft.

Beitrag wurde zuletzt am 11.08.2018 00:26 geändert.
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Rezensionen – Aldnoah.Zero 2

Avatar: b-s-v#4
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
Irgendjemand sage mir mal bitte, was bei A-1 zwischen den beiden Staffeln passiert ist. Ich für meinen Teil weiß es nämlich leider nicht, wünschte mir aber auf jeden Fall, es wäre nicht passiert....

Die zweite Staffel von Aldnoah.Zero bricht leider quasi mit allem, was die vorherigen 12 Episoden noch auszeichnete: Ein Sinn für (die) Ernsthaftigkeit (von Krieg), ein konstanter, nur wenig kommentierender Blickwickel aus der Makro-Ebene, welcher den Zuschauer die Motivationen der Fraktionen erkennen und verstehen lässt, und eine konstant hohe Spannung, die sich aus - für die verschiedenen Charaktere merklich herausfordernden - Situationen ergibt (sowohl in politischer Hinsicht als auch bezogen auf die Kämpfe bzw. Gegner). Kurzum: Da ging mal richtig was.

Diese wunderbaren Eigenschaften, die die Serie zu einer der besten, die ich seit langem gesehen habe, hätten machen können, weichen nun recht abrupt den ebenso ego-zentrierten wie vorhersehbaren Polit-Scharmützeln und belanglos anmutenden 08/15 Mecha-Fights, die die eher unspannende Rivalität der beiden Hauptcharaktere stärker in den Vordergrund rücken. Es scheint fast so, als hätte man dringend etwas für die Quote tun müssen und zu diesem Zweck den recht hohen Anspruch gegen massenhaft Klischees eingetauscht. Extrem schade. Diese Theorie erklärt allerdings auch noch nicht, warum der ohnehin nicht sehr sympathische männliche Lead im zweiten Teil zu einem völlig unausstehlichen, gänzlich überpowerten Klugsch***er werden musste, der noch dazu tun und lassen kann, was auch immer er will. Who knows...

Immerhin bleiben Zeichenstil, Animation und Musik auch bei Teil 2 auf einem sehr guten Niveau, wobei insbesondere (und für A-1 auch üblich) die teils wirklich tollen Hintergründe herausstechen. Der konstant hohe Anteil an CG-Mechas gefällt mir davon abgesehen jedoch weiterhin nicht.

Kurz:
Leider ist es auch keine Lösung, sich nur die erste Staffel anzuschauen, daher muss man sich das hier wohl oder übel wohl auch noch geben - nur halt mit der vorprogrammierten Enttäuschung. Nichtsdestotrotz bleibt die erste Staffel extrem sehenswert. *Seufz*
Beitrag wurde zuletzt am 06.08.2018 20:52 geändert.
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Rezensionen – Zetman

Avatar: b-s-v#5
Anspruch:3
Action:7
Story:1
Optik:6
Sound:5
Oh mein Gott, was für ein grauenhafter Anime... dabei hätte eigentlich alles so schön sein können. Doch dazu im Folgenden mehr.


Worum gehts?
Was den Zuschauer bei Zetman erwarten würde, war ja im Prinzip klar: Ein vom Gewaltgrad her relativ harter Action Anime mit Anleihen eines Fighting-Shounen, wahrscheinlich ohne größeren Tiefgang. Ok... Doch selbst dafür ist die hiesige Genlabor-Monster-Rache-Superhelden-Komplott-Meschlichkeit-Großkonzern-Blablabla Rahmenhandlung zu dünn, zu bieder und zu ausgelutscht. Weitere Details zur Handlung erspare ich mir. Es tut mir leid, doch es ist wirklich ein Gräuel und eine Schande vor dem Herrn. DENN - und jetzt kommt es - die Action ist zumindest an zwei bis drei Stellen im Anime so umwerfend gut, dass einem fast die Spucke wegbleibt. Gerade am Anfang der Serie hat man in diesem Punkt nicht mit Reizen gegeizt und wirklich große Szenen auf den Bildschirm gezaubert. Zu dumm nur, dass diese Momente in späteren Folgen Seltenheitswert bekommen und das umgebende Netz von blödsinniger und altbackener Story, bescheidenem Charakterdesign, unterdurchschnittlicher Animation, ödem Soundtrack und unfassbar unglaubwürdigen Charakteren das alles zu nichte macht.

Der Vortrag
Schön wäre es gewesen - wenn man schon nicht in der Lage ist, einen ordentlichen Plot zu schreiben - ihn einfach komplett weg zu lassen und dafür lieber mehr hochkarätiges Gemetzel zu bringen, aber nein... es wird mit Murks gefüllt und gestreckt, was das Zeug hält. Fadenscheinige Spontan-Romanze mit eingeschlossen. Das zerstört beim besten Willen den kompletten Anime und zieht alles, was ihn tatsächlich sehenswert macht so arg durch den Dreck, dass ich heute kein gutes Haar an ihm lassen kann und werde. So dünn, künstlich, aufgesetzt und brüchig habe ich bislang nur wenige Rahmenhandlungen empfunden. Das ist mein Ernst. Und weil man sich bis dahin noch nicht genug aufgeregt hatte, ist das Ende der Serie dann natürlich auch noch doppelt so unbefriedigend wie erwartet und ein regelrechter Schlag ins Gesicht des Zuschauers. Ich kotze!

Die Technik im Detail
Ich sagte es bereits: Einige der Kämpfe sind mit weitem Abstand das beste, was ich in puncto Animation in letzter Zeit begutachten durfte. Einfallsreich und ansehnlich umgesetzt waren sie noch zudem. Alles andere was über den Bildschirm flimmert, ist jedoch im Jahr 2012 eher als Frechheit als als ordentlicher Durchschnitt einzustufen und das schmerzt mich sehr. Die Charaktere sehen - man verzeihe mir den Ausdruck - aus wie Arsch, Farben und Hintergründe sind nicht lebendig und besonders flüssig kommt das Ganze auch nicht daher. OP und ED sind ebenso langweilig wie unpassend zum Thema der Serie und die Hintergrundmusik ist monoton und leblos. Zum Heulen.

Mein Fazit
Ja, viel Informatives habe ich in dieser Kritik nicht gerade geschrieben, es handelt sich hierbei wohl eher um eine Abregungsmaßnahme, als um ein tatsächliches Review. Deutlich mehr kann ich zur Story aber wirklich nicht erzählen, sonst spoilere ich auch noch das letzte bisschen Spannung, das Zetman vielleicht hatte. Ich fasse meine Kernaussage dennoch kurz zusammen und rate mit Nachdruck: Bloß nicht anschauen, es sei denn man ist ausgeprägter Masochist!
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Rezensionen – Blood-C: Die Serie

Avatar: b-s-v#6
Anspruch:5
Action:8
Spannung:6
Optik:7
Sound:7
Unglaublich aber wahr - ich als absoluter Blood+ Hasser schreibe ausgerechnet was zu Blood-C... und nichtmal was richtig schlechtes. Woran das liegt, soll im Folgenden geklärt werden.


Story:
YAY! Dies ist so weit ich das beurteilen kann eine lose Alternativ-Version zu Blood+ und kann sich somit diverse der ach so nervigen Charaktere des Originals ein- und mir ersparen. Saya hat außer ihrem leiblichen(!) Vater keine anderen anstrengenden Verwandten, besonders keine obsoleten Adoptivgeschwister. Stattdessen stellt sie sich allein dem Kampf gegen Monster und Dämonen, die hier "Elder Bairn" heißen und deren Herkunft ungeklärt ist. Auch keine Vampir-Mensch-Hybrid-Monster also... ordentlich meucheln und morden tun die Viecher trotzdem. Dadurch, dass außer Saya eigentlich niemand von den bekannten Charakteren übrig geblieben ist und somit die ursprüngliche Story nicht nochmal verwertet werden konnte, stand man also vor der Entscheidung, sich entweder etwas komplett neues zu überlegen, oder die deutlich kürzere Spielzeit für die Inszenierung eines reinen Actiontitels ohne großen Anspruch zu nutzen. Aus meiner Sicht hat man sich glücklicher Weise für letzteres entschieden. Das führt zu: Keine Zwillinge, keine Aliengeschichten, keine an den Haaren herbeigezogene Weltverschwörung, wenig Blödsinn allgemein und vor allem keine lächerlichen Chevaliers und Feudalanleihen. Stattdessen gibt es mehr explizite (zuweilen sogar ganz lustige) Gewalt und eine relativ dünne, neue Backstory.

Vortrag:
Was mir nun allerdings fehlt, ist eine gewisse Konsistenz im Spannungsbogen oder soetwas wie eine Grundstimmung. Die hat die Serie nämlich bedauerlicher Weise nicht. Mal bestehen 3/4 einer Episode aus nichtssagendem Alltagsgeplänkel und sowas ähnlichem wie einer verkümmerten Beziehungskiste, mal die komplette Folge aus Gemetzel und am Ende ist das sowieso alles hinfällig. Ein bisschen durchgängiger hätte es dann schon sein dürfen und für den Mystery-Anspruch von Blood-C reichen das gelegentliche Geschwafel des ominösen Mannes im Schatten und der erst in den letzten Folgen präsentierte (und zugegebenermaßen armseelige) Plot-Twist nun wahrlich nicht aus. Zudem hat man es auch hier wieder geschafft, überflüssige Statisten mit nervtötenden Persönlichkeiten einzuflechten.

Optik:
Meinen vornehmlichen Kritikpunkt in Bezug auf das Visuelle stellen hier ganz eindeutig die kargen und extrem statischen Hintergründe dar. Meist sehen sie einfach aus wie mit Wasserfarbe innerhalb von wenigen Minuten gepinselt, gelegentlich kommen die Backgrounds auch komplett aus dem Rechner. Bei kaum einer Gelegenheit ist mal etwas Bewegtes in ihnen zu sehen oder wirken sie detailliert genug, um als realitätsnah gelten zu können. Letzteres kann man aber immerhin über die Farben und Lichtverhältnisse im Anime sagen, die nicht zu matt und nicht zu knallig ausgefallen sind. Einen weiteren Stein des Anstoßes liefern die leider zum überwiegenden Teil stark albernen Monsterdesigns, die man selbst schon im billigsten 90er Splatter einfallsreicher und ernstzunehmender hinbekommen hat. Das Charakterdesign hingegen ist für meinen Geschmack ganz gut gelungen, könnte aber stellenweise einige zusätzliche Details vertragen. Der stärkste Aspekt der Aufmachung liegt eindeutig bei der Präsentation der Kampfsequenzen und die ist mitunter tatsächlich riiiiiiichtig nice. Die übrige Animation ist auch ganz nett, bleibt qualitativ aber klar hinter der der Fights zurück.

Sound:
Na also... geiles OP, besonders clipseitig, da ich den teils falsch ausgesprochenen Sprachmix des Songs nicht so berauschend finde. Von instrumenteller Seite her allerdings auch ein netter Titel. Beim Ending verhält es sich im Prinzip genau umgekehrt. Der Clip ist lediglich eine Slideshow, dafür aber ist der Track vor allem gesanglich sehr angenehm. BGM ist massenhaft und in ausreichender Vielfalt vorhanden, SFX und Synchronsprecher sind erstklassig.

Fazit:
Blood-C ist sicher kein überragender Titel - in keinem seiner Teilbereiche - aber doch ohne größere Ausraster anschaubar und immerhin optisch ansprechend produziert. Warum also nicht einfach mal einen Blick riskieren, wenn man nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß.
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Rezensionen – Towa no Quon

Avatar: b-s-v#7
Anspruch:6
Action:7
Optik:9
Sound:8
Mix:7
Eine Filmreihe von BONES über Menschen mit Superkräften... auch wenn das bis auf das Movie-Format nichts ungewöhnliches ist, schreit das doch seit langer Zeit mal wieder nach einem Review von mir.


Zunächst sei angemerkt, dass es sich bei Towa no Quon - wie man schnell feststellt - eher um ein Action-Drama, als um einen puren Action Titel handelt. Aus diesem Grund gebe ich auch mal eine Wertung für den Mix der beiden Anteile bzw. dessen Qualität. Ebendiese ist nämlich leider stellenweise nicht die höchste, aber dazu mehr im Folgenden.

Story:
Wie bereits erwähnt, geht es in diesem Sechsteiler um die mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestatteten Attractors, die - sobald ihre Kräfte erwachen - von der im Geheimen operierenden Organisation Cestos und deren Cyborg-Spezialeinheit gejagt und gefangen genommen oder eliminiert werden. Quon, ein besonders starker und kampferfahrender Attractor, setzt seinerseits jedoch alles daran, dass das nicht passiert und stellt sich den Cestos entgegen. Die Geretteten versammelt er an einem sicheren Zufluchtsort, wo sie unbeschwert leben können und ihre Kräfte zu kontrollieren lernen sollen. Wie zu erwarten, hat unser "Held" (die Anführungszeichen erklär ich noch) jedoch eine ebenso tragische wie düstere Vergangenheit, die ich jedoch jetzt nicht spoilern will und werde ;-)

Vortrag und Charaktere:
Wie im vorigen Absatz nachzulesen, sind Setting und Story-Rahmen nicht die innovativsten, doch das heißt ja noch nicht viel. Wird die Geschichte denn immerhin gut erzählt und was haben die Figuren zu bieten? Leider, leider sind genau dies die beiden Gründe, warum dieses Film Sextett von mir keine Höchstnoten erhält.

Ich fasse mich mal kurz: Es klaffen an mehreren Stellen auch mit viel Wohlwollen unübersehbar große Logiklöcher in der Handlung und der Cast könnte viel stereotypischer und uneinprägsamer nicht sein. Direkt nachdem der Abspann durchgelaufen war, hatte ich die Namen der meisten Charaktere schon wieder vergessen oder ich hatte mir sie bis dahin noch nicht einmal gemerkt, weil es schlicht keinen Grund dazu gab. Die Eindimensionalität des Plots möchte ich als weiteren Minuspunkt anführen, genug Spielzeit für ernstzunehmende Sidestories hätte es gegeben. Ein weiterer Dämpfer für meinen Schaugenuss waren die für meinen persönlichen Geschmack zu schnulzigen und unnachhaltigen Dramenparts, die immer mal wieder eingeworfen wurden und besonders das Ende der Geschichte negativ beeinflussen. Das letzte und zugleich größte Problem allerdings habe ich mit der Ethik der Reihe (daher "Held"), die immer wieder und wieder das Paradoxon des Tötens für den Frieden zu Tage fördert und sich somit andauernd in Widersprüche verstrickt. Soetwas kann ich auf den sprichwörtlichen Tod nicht ausstehen...

Optik & Sound:
Wenden wir uns abschließend den erfreulicheren Aspekten der Serie zu, die gemeinhin technischer Natur sind. Die Optik möchte ich kurz und knapp als Augenschmaus lobpreisen. Lange habe ich keine derart umwerfend animierten Kampfsequenzen mehr gesehen, die zudem noch super choreographiert sind. Auch das beständige Höchstniveau an Sauberkeit und Detailreichtum der Charakterzeichnungen und Hintergründe - ohne Szenenrecycling, dafür aber mit einigen intelligenten Stil-Variationen - ist mehr als vorbildlich. Musikalisch brilliert der Anime zwar eher am Anfang als in Gänze, doch auch in den späteren Teilen gab es am Sound zu keinem Zeitpunkt etwas auszusetzen. Auch SFX und Synchro sind hörenswert. Schön zu sehen, dass sich ab und an doch nochmal Mühe gegeben wird.

Fazit:
Was denn nun? Fisch, Fleisch oder weder noch?
Tja, ich bin doch etwas geteilter Meinung... Sicher kann man - wenn man in der Lage ist, die offenkundigen Downsides zu verknusen - bei diesem Anime richtig gute, actionreiche und teils sogar recht blutige Unterhaltung finden. Auch ich habe ihn im großen und ganzen ja gemocht... Die angesprochenen Schwächen fallen aber halt leider nicht nur sporadisch auf, sondern ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Filmreihe, was für mich einfach keinen richtigen Flow aufkommen ließ und mich dazu bewogen hat, hier nur eine 7 zu vergeben. Seht am besten selbst... im Zweifel lohnt es sich wenigstens für die grandiose Visualisierung.
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Rezensionen – Hell Target

Avatar: b-s-v#8
Action:7
Spannung:7
Story:5
Optik:6
Sound:6
Hmmm.... ich hatte keine all zu großen Erwartungen an Hell Target und war eigentlich von Anfang an darauf vorbereitet, hierzu einen Verriss zu schreiben. Glücklicher Weise konnte mich die OVA aber angenehm überraschen.


Bei Hell Target hat man es mit einem typischen Weltraum-Horror-Setting ala Alien zu tun. Die Besatzung eines Raumschiffs bricht zu einer Mission auf und trifft auf übernatürliche Wesen und Geister. Das ist freilich weder neu, noch sonderlich innovativ, richtig umgesetzt aber durchaus unterhaltsam und genau das schafft der Anime trotz seines mit 25 Jahren sehr hohen Alters. Maßgeblich dafür ist, dass der Zuschauer die gesamte Spielzeit über zusammen mit den Protagonisten im Dunkeln tappt, was nun eigentlich genau vorgeht und auch nicht klar ist, was Wirklichkeit ist und was doch Illusion. Ferner halte ich diesem Werk zu Gute, dass es trotz oder grade wegen seiner fehlenden Hintergrundmusik und dafür deutlich hervorstechenderen Soundeffekten und Drones eine dichte Atmosphäre aufzubauen vermag, die den faden Beigeschmack des für derzeitige Standards teils etwas albernen Aussehens der Monstren und Wesen kaschieren kann. Viel Story darf man bei so einem Setting und nur 50 Minuten Spielzeit natürlich nicht erwarten, mit Ausnahme der völlig deplatzierten "Entspannungs-Sexszene" geht aber auch die in Ordnung.

Kurzum:
Technisch ist dieses Werk sicher nicht auf der Höhe seiner Zeit anzusiedeln und schon gar nicht verglichen mit heute. Es bleibt aber auf jeden Fall festzuhalten, dass es sich hier definitiv um einen sehenswerten Titel handelt, wenn man gedenkt einige alte Sci-Fi-Horror-Anime nachzuholen. Nicht schlecht... im Ernst.
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Rezensionen – Dante’s Inferno: Ein Animiertes Epos

Avatar: b-s-v#9
Anspruch:3
Action:4
Spannung:3
Optik:4
Sound:5
Meine Güte... mir fehlen fast die Worte, um das ganze Ausmaß der Stupidität dieser Anime-Adaption zu einem mutmaßlich hervorragenden Spiel zu beschreiben. Vorab sei angemerkt, dass ich den zu Grunde liegenden Literaturklassiker "Die Göttliche Komödie" von Dante Alighieri nicht gelesen habe und auch nicht gedenke, dies jemals zu tun. De facto hat dieses Schriftstück aber zu großen Teilen die abendländische Vorstellung von Jenseits und Hölle geprägt.


Dieser Film nun beschreibt wie das Spiel den Teil der Dichtung, der sich mit der Odyssee des heimgekehrten Kreuzritters Dante durch die 9 Höllenkreise beschäftigt. Geführt wird er auf diesem Weg vom Geist des römischen Dichters Vergil, der ihm während der Reise seine Sünden und Verfehlungen aufzeigt. Um die Seele seiner geliebten Beatrice zu retten, muss er am Ende der Reise Luzifer gegenüber treten.

So viel also zu den Fakten, kommen wir nun zur Bewertung: Dieses Werk ist aufgrund seines stümperhaften und vollkommen linearen Aufbaus unglaublich langweilig. Auch Historiengeschwafel und extrem kurze, in ihrem Ausgang vorhersehbare Kämpfe können nicht dazu beitragen, die immerhin über 80 Minuten Film interessant oder gar spannend zu gestalten. Um wenigstens ein winziges Fünkchen Anspruch zu wahren, bewertet man abseits der schlechten Fights noch die Gräueltaten der Kreuzritter kritisch, was angesichts der plakativen Inszenierung allerdings ebenfalls wenig zur Wertsteigerung des Movies beiträgt. Extrem kitschig ist das Ganze noch zudem.

Optisch lehnt sich Dantes Inferno stark an typische US-Cartoons an und das in der schlechten Animationsqualität so überzeugend, dass kein Unterschied zu merken ist. Die Charakter- und Monsterdesigns sind simpel bis grauenhaft, was auch für die miesen Hintergründe gilt. Die zuständigen Studios heißen hier Production I.G. (JP), Manglobe (JP), JM (KOR) und Dongwoo (KOR). Produktion und Zusammenschnitt wurden von Roman Films (USA) übernommen. Keine Ahnung, was den Leuten in den japanischen Studios bei der Produktion ihrer Anteile des Streifens so im Schädel vorgegangen ist, aber "unterdurchschnittlich" ist bei der Beurteilung dieses Teilgebiets fast noch zu wohlwollend formuliert.

Soundmäßig verhält es sich ziemlich ähnlich und so bekommt man ausnahmslos standardisierte Orchestrale zu hören. Hier hätte man durch eine bessere und vor allem abwechslungsreichere BGM sicher noch einige Pünktchen heraus holen können, wurde aber auch verschlafen. Die SFX sind ebenfalls nicht die besten und die Leistung der US-Synchronsprecher ist nicht berauschend.

Fazit:
BÄH! Ich kann mir weit bessere Arten der Zeitverschwendung vorstellen, als mir nochmal diesen teuflischen Schund rein zu fahren. Over and out.
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Rezensionen – Asylum Session

Avatar: b-s-v#10
Anspruch:6
Action:5
Charaktere:6
Optik:2
Sound:6
Asylum Session ist Schrott, was um so ärgerlicher ist, da ich mich eigentlich schon lange auf diesen Film gefreut hatte.


Wir befinden uns in einer mehr oder weniger nahen Zukunft. Der Staat ist autoritär, die Polizei korrupt und die nicht ins System passenden Jugendlichen versammeln sich in einer Gegend der Stadt, die Asylum genannt wird. Erwähnt man nun noch, dass einer dieser wilden Jugendlichen -namentlich Akira- ein Cyborg ist, so liegt die Vermutung nahe, man bekäme es hier mit einer satten Portion actionreichen Cyberpunks zu tun. Dem ist aber entgegen meiner Erwartungen leider nicht so und so geht es zunächst mehr um das alltägliche Leben im Problembezirk und die leicht angespannten familiären Verhältnisse der von zu Hause ausgerissenen und künstlerisch sehr begabten Schülerin Hiyoko, die dort Zuflucht sucht. Etwas mehr Leben kommt allerdings in die Sache, als die Polizei anrückt, um das Areal dem Erdboden gleich zu machen und die rebellischen Einwohner zu vertreiben. Statt sich großartige Schlachten mit der Obrigkeit zu liefern, soll aber lieber ein Kunst- und Musikfestival zum Zeichen des Protests abgehalten werden.

Wie man sich denken kann, ist auch die restliche Story nicht besonders aufregend und die Charaktere können trotz manch hintergründiger Beleuchtung in 65 Minuten einfach nicht ordentlich ausgearbeitet werden. Dementsprechend langweilt man sich während des Movies gelegentlich doch schon mal ein wenig. Was aber deutlich nervtötender und enttäuschender ist, als das magere Handlungsgerüst, ist die mit Abstand widerlichste CG-Optik, die ich seit langem gesehen habe. Die Animationen sind nicht ansatzweise flüssig, die Charaktere sehen meist sehr bescheiden bzw. detailarm aus und auch die computergenerierten Hintergründe sind alles andere als ansehnlich. Immerhin ist die Musik aber ok, von einem tollen Soundtrack zu sprechen, wäre jedoch wohl ein wenig zu hoch gegriffen. Den Synchronsprechern möchte ich an dieser Stelle keinen Vorwurf machen, da die Lippenbewegungen der Charaktere natürlich noch grauenhafter gestaltet sind, als der scheußliche Rest, was eine ordentliche Synchronisation wohl unmöglich macht.

Alles in Allem möchte ich diesen Film wirklich niemandem empfehlen. Hätte man ihn wenigstens richtig gezeichnet, statt ihn komplett im PC zu generieren, so wäre er wohl etwas besser geworden, doch die dürftige Story hätte auch das nicht kaschieren können. Danke, nein danke.
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Rezensionen – Souten Kouro

Avatar: b-s-v#11
Anspruch:5
Action:7
Charaktere:6
Optik:6
Sound:6
Angesichts mangelnden Enthusiasmusses versuche ich mich heute mal kurz zu fassen...


Souten Kouro berichtet mit Fokus auf dem Feldherrn Cao Cao über die Ereignisse während der Zeit der drei Reiche im antiken China. Es setzt sich also ein Thema, in dem sich wohl die wenigsten von uns besonders exzellent auskennen werden. Daraus erwächst schon die erste Schwäche, nämlich die Notwendigkeit von Vorkenntnissen, ohne die man der Geschichte angesichts der zahlreichen Plotholes und Sprünge in der Erzahlung nur schwerlich mit vollkommenem Verständnis folgen kann. Weiter geht es auf der langen Mängelliste mit der ständigen Einführung neuer Charaktere, die zwar im historischen Kontext wichtig oder bedeutsam sein mögen, jedoch nicht für die eigentliche Handlung. Unmengen an Background-Infos bezüglich der Figuren darf man angesichts ihrer Fülle auch keinesfalls erwarten. Verwirrung macht sich also schnell breit und auch charakterliche Entwicklungen der Hauptpersonen bleiben oft nur mit Einschränkungen nachvollziehbar. Dennoch kommt beim Konsum keine eklatante Langeweile auf, so dass ich den Vortrag als noch erträglich bewerten möchte.

Die Darstellung der extrem häufigen Kämpfe ist geprägt von Blutfontänen, umherfliegenden Gliedmaßen und damit einher gehendem Heldenethos. Nicht zuletzt deshalb fühlte ich mich bei diesem Anime oft an Berserk erinnert. Ich muss Souten Kouro aber im Vergleich zu Gute halten, dass es durch den geschichtlichen Bezug etwas sinnvoller daher kommt, als der doch sehr fantasylastige und strategisch zu verkomplizierte Kontrahent. Weniger verglorifiziert werden die Metzelbrüder dieses Werkes aber keineswegs. Man hätte wohl davon profitiert, den Action-Einschlag ein wenig zurück zu fahren und einen etwas distanzierteren, näher an der Realität gelegenen Standpunkt einzunehmen. Eine weitere Parallele zu Berserk stellt das grauenhafte, völlig unfertige und abrupte Ende der Erzählung dar.

Kommen wir zu den technischen Aspekten... Die von Madhouse stammende Optik überzeugt mich keineswegs. Standbilder, Speedlines und gelegentliches Szenenrecycling. Auch die Zeichnungen sind nicht immer sauber, die Animation ist vielleicht guter Durchschnitt und die gelegentlichen CG begeistern mich nicht unbedingt. Der Soundtrack hingegen ist im Großen und Ganzen recht gut gelungen, wenn auch etwas repetitiv. OP und ED sind ganz nett und auch SFX und Seiyuus gehen eigentlich klar.

Kurzfassung:
Wenn man sonst schon alle Historien-Anime gesehen hat, dann kann man sich wohl auch Souten Kouro anschauen. Gesehen haben muss man dieses Werk allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Zu unverbunden und stellenweise gar absurd ist der Vortrag, zu schwach sind die Charaktere und die Produktionstechnik reißt es auch nicht raus.
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Rezensionen – Summer Wars

Avatar: b-s-v#12
Spannung:9
Spaßfaktor:9
Charaktere:9
Optik:8
Sound:7
Ich komme grade zurück von einem sehr gelungenen Kinoabend auf der Berlinale, wozu zum einen der spottbillige Eintritt von 3,- €, zum anderen dieser wirklich gute Film ihren maßgeblichen Beitrag geleistet haben. Außerdem danke ich den Berliner Verkehrsbetrieben für den sicheren und ungewöhnlich pünktlichen Transport ;)


Summer Wars ist der neue Film von Regisseur Mamoru Hosoda, vor allem bekannt durch Das Mädchen, das durch die Zeit sprang. Hier geht es nun allerdings nicht um Phänomene aus der Quantenphysik, sondern um den Einfluß von Social Networks auf die reale Welt und deren soziale Systeme. Ferner thematisiert der Film die Pflege familiärer Strukturen, sowie gemeinnütziges Engagement. Hier kommen wir auch gleich zum einzigen etwas sauer aufstoßenden Punkt dieser Madhouse Produktion, denn offenbar war man sich irgendwann nicht mehr so ganz im Klaren darüber, ob man hier eine nette und streckenweise wirklich herzerwärmende Geschichte erzählen, oder doch die eine oder andere Message transportieren wollte.

Die Geschichte beginnt in einem Computerraum, in dem die Freunde Kenji, seines Zeichens Mathegenie, und Takashi ihre Zeit im weltumspannenden Netzwerk OZ verdaddeln. Plötzlich platzt die ältere Natsuki ins Zimmer und bietet Kenji einen Ferienjob an. Ahnungslos willigt dieser ein, da er ohnehin heimlich in Natsuki verschossen ist. Doch schnell stellt sich heraus, dass seine Aufgabe darin besteht, vor ihrer Familie ihren Freund aus gutem Hause zu mimen. Der schüchterne Junge reagiert nachvollziehbarer Weise peinlich berührt und kommt darauf natürlich erstmal überhaupt nicht klar. Am Abend flattert ihm dann noch eine SMS ins Haus, die nur eine komplexe Zahlenfolge enthält. Alleine schon aus Gewohnheit entschlüsselt er den dahinter steckenden Code, woraufhin sofort sein Account gekapert und das Netzwerk ins Chaos gestürzt wird. Ab hier starten Trubel, Wahnsinn und Tumult innerhalb und außerhalb des Rechners auf heitere und auch leicht nachdenkliche Art. Netter Cast, gute Witze und eine leicht zu verfolgende Story, die aber keinesfalls abgedroschen daher kommt.

Auf technischer Ebene ist anzumerken, dass Animation und Zeichnung sehr gut gelungen sind. Die Hintergründe sind ansprechend, die Farbgestaltung ausgewogen, der Detailgrad ist annehmbar und das Charakterdesign sieht auch ganz nett aus. Allerdings lässt das Werk mancherorts musikalische Untermalung vermissen und wenn selbst im Kino die SFX nicht richtig knallen, dann wohl auch nicht auf DVD. Die Stellen, an denen es doch BGM gibt, sind dafür allerdings wirklich treffend gestaltet und unterstreichen die Szenerie auf durchaus angenehme Art.

Kurz:
Wer sich bei der Inhaltsbescheibung etwas an Dennou Coil erinnert fühlt, der hat teilweise recht. Summer Wars ist familiengerecht, ruhig und sympatisch. Was den Film für meinen Geschmack jedoch besser macht als die vorgenannte Serie, ist seine Fähigkeit, die Gefühle des Zuschauers zu berühren, ohne dabei kitschig oder überkandidelt zu wirken. Allgemeine Empfehlung meinerseits, ungeachtet der im hinteren Teil fehlenden eindeutigen Richtung und Struktur.
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Rezensionen – Basquash!

Avatar: b-s-v#13
Action:8
Spannung:8
Charaktere:8
Optik:8
Sound:9
Ich hätte ja anfangs schwören können, dies sei eine GONZO Produktion... zu dick ist die Optik, zu offensichtlich sind die Analogien zu z.B. Burst Angel in Setting und Cast und zu hässlich sind die CG-Mechas. Allerdings macht Satelight bei Basquash! nicht die beim o.g. Studio üblichen Fehler, die Serie nach turbulentem Start in die Sinnlosigkeit abstürzen zu lassen, nur noch Titten zu zeigen oder bei der Animation zu schludern. Dies ist ein Paradebeispiel für einen guten Shounen-Anime, der hervorragend zu unterhalten weiß.


Hauptakteur von Basquash! ist der basketballverrückte Teenager Dan JD, der unter dem Alias 'Dunk Mask' versucht, die Mecha Basketball Liga "BFB" so weit es ihm möglich ist, zu sabotieren. Grund dafür ist, dass einer dieser Bigfoot genannten Roboter seine kleine Schwester Coco in den Rollstuhl befördert hat, weshalb er sich immer noch ständig große Vorwürfe macht. Eines Tages aber bekommt er durch seine Kindheitsfreundin und Mechanikerin Miyuki die Möglichkeit, selbst eine dieser Maschinen zu steuern und so sein gottgegebenes Talent voll ausschöpfen zu können. Klingt wie ein genretypisches Konzept, ist es auch... Das sollte einen aber in diesem Fall absolut nicht abschrecken, da die Serie trotz ihres durch und durch klaren Ablaufs einfach alles bietet, was ein guter Anime braucht: Eine über die Maßen nette und authentische Besetzung mit vielen gut ausgearbeiteten Charakteren, ein hohes Maß an spannender und dynamischer Action und eine Hintergrundgeschichte, die bis auf das etwas langgezogene Ende keine Wünsche offen lässt.

Zur Visualisierung sagte ich ja bereits, dass sie sich durchaus mit den Top-Produktionen der letzten Jahre messen kann. Das Charakterdesign ist hübsch und ungewöhnlich, die Hintergründe sind wunderbar detailliert gestaltet, es werden kräftige, real wirkende Farben eingesetzt und die Animationen fließen über den Bildschirm wie warme Butter. Nur die stets präsenten CG stechen aus der restlichen Augenweide unschön hervor, doch auch daran mag das geneigte Auge sich wohl gewöhnen können. In diesem Punkt wird von vornherein klar, dass Basquash! sich weit über den Durchschnitt in dieser Sparte erheben wird. Gelegentliches Szenenrecycling trübt diesen Eindruck nur unwesentlich.

Der Sound gehört ebenfalls zum Besten, was ich in letzter Zeit erleben durfte. Es gibt mehrere gute Openings, diese auch noch in mehreren Versionen, wobei vor allem das OP der zweiten Hälfte der Serie mit seinem leicht punkigen Einschlag hervorragend zum Inhalt passt. Die standesgemäß etwas ruhigeren EDs sind allerdings ebenfalls nicht zu verachten. Auch der übrige Soundtrack überzeugt durch subtile Untermalung der Szenerie und trumpft sowohl mit atmosphärischen Sounds, als auch energiegeladenen Beats und Gitarren auf. Die SFX, sowie die Leistung der Seiyuus reihen sich in diese Beurteilung nahtlos ein.

Kurz gesagt:
Basquash! rockt. Das Einzige was ich wirklich zu bemängeln habe, sind der etwas pathetische Abschluss der Serie, der für meinen Geschmack einfach ein wenig zu dick aufträgt und die übermäßig eingesetzten Computer-Animationen. Uneingeschränkte Empfehlung meinerseits.
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Rezensionen – Tenchi Muyo! War on Geminar

Avatar: b-s-v#14
Action:6
Humor:8
Charaktere:9
Optik:7
Sound:6
Hrm... Kennt man sich ein wenig aus und betrachtet die Screenshots des Hauptcharakters, dann ist schnell klar, dass es sich hier um eine AIC Produktion handelt und zwar eine, die der Gedankenwelt von Masaki Kajishima, Schöpfer von Photon und Tenchi Muyo!, entsprungen ist. Passender Weise heißt der männliche Lead von Isekai no Seikishi Monogatari dann auch noch mit Vornamen Kenchi und mit Nachnamen Masaki. Ganz so toll wie die Tenchi Saga ist Isekai Herrn Kajishima zwar leider nicht gelungen, dennoch weiß die Serie mit dem altbewährten, leicht epischen Mix aus Comedy-, Action- und Haremelementen aber über weite Strecken doch durchaus zu überzeugen.


Die Story:
Isekai spielt in der recht feudalen Parallelwelt Geminar und ich spoilere schonmal minimal, indem ich vorweg nehme, dass Kenchi nicht in diese Welt geboren, sondern in sie geschickt wurde. Warum das so ist, soll dem Zuschauer aber bis kurz vor Schluss ein Rätsel bleiben und ist so spannend leider auch nicht. Personen aus fremden Welten sind auf Geminar nichts wirklich ungewöhnliches, da viele Sitten und Bräuche (ihr werdet euch an betreffender Stelle kringeln vor Lachen) von 'herbeschworenen' Erdlingen etabliert wurden. Eine damit zusammenhängende Besonderheit dieser Welt besteht darin, dass es auf ihr nur wenige Männer gibt, die noch begehrter werden, wenn sie das Zeug zum Befehligen eines Seikijin, einer Mecha ähnlichen humanoiden Waffe, haben. Das Harem-Tag bekommt in der Folge also eine komplett neue Skala. Die Seikijin dienen den Nationen auf Geminar, sowie der über allem stehenden Kirche, die jedoch nicht viel mit Religion am Hut hat, zur Verteidigung und können nur eine kurze Zeit am Stück genutzt werden. Dass so gut wie alle Frauen auf Geminar top aussehen, muss ich wahrscheinlich nicht extra erwähnen, womit wir dann auch schon beim Thema Charaktere wären.

Der Cast:
Die Besetzung von Isekai ist, wie nach dem gerade Gesagten erwartet werden darf, größtenteils weiblich und gutaussehend. Haremtypisch werden alle Clichés bedient, was Fans dieses Genres in der hier vorzufindenden, nahezu an Perfektion grenzenden Weise aber nicht abschrecken dürfte. Wir finden in Lashara und teilweise auch Chiaia unsere Tsundere, in Aura unsere naive Powerelfe, in Yukine das schüchterne Mauerblümchen, in Mexiah und Flora die MILFs, ... kurzum das volle Programm. Jede dieser Damen hat einen akzeptablen Background spendiert bekommen und ist meines Erachtens vollkommen nachvollziehbar in ihrem Handeln. Vielen Konflikten oder einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Romance-Anspruch der Serie sind sie allerdings niemals ausgesetzt, was ich größtenteils aber auch begrüße. Des Weiteren finden wir in Dagmyer und später auch Lan und Babalun akzeptable Antagonisten vor, die jedoch nur wenig über ihre Motive preisgeben. Der Großteil von Kenchis Hintergrundgeschichte bleibt bedauerlicher Weise ebenfalls bis zum Schluss und darüber hinaus ein Rätsel. Abgesehen davon ist sein Charakter so ausgefallen wie es zu erwarten war: Gutmütig, leicht einfältig und stets hilfsbereit allem und jedem gegenüber, ohne dabei den gesunden Menschenverstand zu vernachlässigen und ins Gutmenschentum abzurutschen, wie es leider vielen anderen Anime-Charakteren mit vergleichbaren Gemütern von der Regie auferlegt wird.

Der Vortrag:
Regie ist gleich das richtige Stichwort... für mich die größte Schwäche einer ansonsten wirklich schönen Serie. Der Spannungsbogen wird nicht nur über, sondern selbst in einigen Episoden überaus inkonsistent auf- bzw. abgebaut. Was sich bis Folge 6 einschließlich noch wundervoll homogen zu entwickeln und zu verweben schien, wird ab der Hälfte der Serie mit dem Beginn des Krieges immer zerfahrener, aufgedröselter und schrammt nur knapp daran vorbei, sich in Exkursen zu verlieren. Hätte man es hinbekommen, die Geschichte etwas fokussierter zu erzählen, hätte man sicherlich noch etwas Spielzeit übrig behalten, um die zuvor genannten Schwächen bei einigen Charakteren auszumerzen und dem Spaß beim Schauen hätte es sicher auch nicht schlecht getan. In dieser Form sind einige Längen und über dem Kopf schwebende Fragezeichen bei der Lektüre nicht zu verneinen. Insgesamt lässt sich aber damit leben und die bei aller Ernsthaftigkeit der späteren Wendungen trotzdem meist heitere Grundstimmung hält einen schon bei der Stange.

Die Optik:
Ich hätte diese OVA in den Himmel loben können, oder zumindest fast. Zu schön finde ich das Charakterdesign vieler Figuren, zu angenehm die kräftig leuchtenden Farben, zu gut die Animation der ersten Kämpfe und selbst die Peripherie schaut gut aus. Dann aber musste ich mich doch wieder mit minderwertigen und perspektivisch falschen CG anfreunden, Sparmaßnahmen in Form von technisch statt zeichnerisch umgesetzen Zooms, Standbildern und Szenen-Recycling erdulden und mit ansehen, wie die Animation der Kämpfe im Mittelteil der Serie ruckelt. Wenn man schon den Weg einer OVA geht, bzw. die Serie nur im Pay TV ausstrahlt, dann MUSS es doch möglich sein, auf derlei Schluderei zu verzichten. Sorry, aber dafür habe ich kein Verständnis. Ansonsten super Arbeit von AIC und BeStack wie gesagt.

Der Sound:
Traurig aber wahr, die zweite große Schwäche der Serie. OP und ED sind zwar ganz nett, habe ich mir aber nicht mehr als ein Mal angehört. Ärgerlicher ist, dass mit BGM extrem geknausert wird und wenn's sie denn mal gibt, was nichtmal bei wichtigeren Szenen immer der Fall ist, dann ist sie viel zu leise abgemischt. Die Bandbreite der Musik ist leider auch nicht besonders groß und beschränkt sich im Wesentlichen auf Orchesterstücke, die weder sonderlich episch, noch eindringlich daher kommen und somit nichts zur Atmosphäre beitragen können. Die SFX waren auch etwas leise und bassarm, die Seiyuus waren gut.

Mein Fazit:
Dieser Anime lebt von seinen Charakteren. Wird man mit ihnen nicht warm, so wird einen die eher mittelmäßige Story wohl auch nicht abholen. Sollten sie einem allerdings gefallen, so kann man als Fan von Serien wie Zero no Tsukaima mit Isekai no Seikishi Monogatari sicher eine Menge Spaß haben und vielerorts auch mal ordentlich ablachen. Man sollte sich aber vor der Lektüre darüber im Klaren sein, dass es sich um einen Genre-Mix handelt und man dementsprechend von keinem der Standbeine der Serie (auch anteilsmäßig) zu viel erwarten darf. Mir hat's gefallen, ich bin nur etwas verärgert, dass man mich durch die vorgenannten Fehler in der Produktion um einen hervorragenden Anime gebracht und mir stattdessen nur einen sehr sehenswerten vorgesetzt hat.
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Rezensionen – Kurozuka

Avatar: b-s-v#15
Anspruch:7
Action:9
Spannung:8
Optik:8
Sound:7
Kurozuka ist ein Seinen Anime, der viele gute Eigenschaften aufweist. Er ist spannend, trotz des hohen Gewaltgrades relativ anspruchsvoll und sehr durchdacht erzählt. Leider hat er damit einhergehend auch einige Schwächen, doch dazu später mehr.


Diese Serie bedient in erster Linie die Fans der härteren Gangart und das imho ungemein gut. Ferner versteht sie es trotzdem, nicht in eine Orgie des sinnlosen Blutvergießens abzugleiten. Das wird vor allem dadurch erreicht, dass neben den hübsch choreographierten Kampfsequenzen stellenweise auch so menschenverachtend brutale Szenen zu sehen sind, dass man selbst als sabbernder Gorehound kurz inne hält und sich fragt, wo auf einmal dieses sonderbar schwere Gefühl in der Brust her kommt.

Neben dem durchaus unterhaltsamen Gemetzel fällt vor allem die Person des Hauptdarstellers und die Suche nach seiner Vergangenheit sehr positiv ins Gewicht. Wir haben es hier mit einem gut vorgetragenen Dementia-Plot zu tun, der zu keiner Zeit völlig durchsichtig ist und durch die Kombination mit Vampirismus und einer an Highlander erinnernden Thematik ein wenig frischen Wind ins Genre bringt. Die restlichen Charaktere außer Protagonist Kuro fallen zwar ein wenig unter den Tisch, das ist aber überhaupt nicht weiter wild und schon gar nicht bei einer Serienlänge von nur zwölf Episoden.

Die einzige merkliche Schwäche im Vortrag besteht darin, dass man irgendwie der Meinung war, vorgenannten Charakter zeitweise als einen zweiten Bruce Willis darstellen zu müssen, der auf ein Flugzeug springt, kurz den Mann am Steuerknüppel abschlachtet und dann auf seinem immernoch fahrenden Motorrad landet. Derartige Ausreißer hätte man sich zur Wahrung der durchgehend düster-mysteriösen Atmosphäre wirklich schenken können, doch immerhin kommen diese nicht all zu oft vor.

Die Optik von Kurozuka kann sich durchaus sehen lassen und besticht durch fließende Animation, ein sauberes und ausreichend detailiertes Charakterdesign, sowie passable Hintergründe und perfekt abgestimmte Farben. Negativ fallen aber leider eine große Menge an minderwertigen CG auf, die vor allem in späteren Episoden überhaupt nicht gut ins Bild eingebunden werden. Leichter Wermuthstropfen, doch alles in allem sehr ansehnlich.

Soundtechnisch fällt vor allem das überaus rockige Opening auf, an dem eine meiner japanischen Lieblingsbands 'Wagdug Futuristic Unity' gehörig mitgemischt hat. Die immer besser werdende BGM, die sich der jeweiligen Epoche im Leben der Hauptfigur stets gut anpasst, ist auch keineswegs zu verachten. Teilweise vielleicht ein wenig zu ruhig, doch im großen und ganzen sehr hörbar. Das Ending spricht mich persönlich mit seiner poppigen Note eher weniger an, schlecht ist es davon aber auch nicht. Die Leistung der Seiyuus ist ebenfalls einwandfrei.

Fazit:
Kurozuka könnte eine ganz große Nummer im Bereich 'Blutiger Seinen' sein, wären da nicht diese leichten Ausreißer in der Logik der Action und die vielen schlechten CG. Insgesamt ist dies aber dennoch eine wirklich gute Serie, die stets zu unterhalten weiß und einen auch gelegentlich zum Nachdenken bringt. Konsumempfehlung meinerseits.
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Rezensionen – Casshern Sins

Avatar: b-s-v#16
Anspruch:7
Action:7
Charaktere:6
Optik:8
Sound:7
Ergo Proxy auf existenzialistisch... das ist wohl, was die Produzenten hier erschaffen wollten. Ein Paar Schuhe, das sich jedoch als geringfügig zu groß erweist, um von dieser guten aber stellenweise auch recht vorhersehbaren bzw. bedeutungsarmen Serie getragen zu werden.


Wir befinden uns in einer Zukunft, in der es so gut wie keine Menschen mehr gibt. Ihren Platz haben Roboter eingenommen, die mittlerweise Intelligenz und eigenen Charakter besitzen. Doch auch diese Roboter sehen ihrem Ende entgegen, seit durch den Tod von Luna, man könnte sagen die Verkörperung des Heils der Welt, der allgemeine Verfall einsetzte und nun alles und jeder langsam aber sicher zu Staub und Rost zerfällt. In dieser lebensfeindlichen Welt treffen wir nun auf Casshern, der eben jene Luna vor geraumer Zeit getötet und so das Unheil über das Land gebracht und nebenbei Unsterblichkeit erlangt hat. Dieser hat jedoch keine Erinnerung mehr an das Geschehene und sieht sich aufgrund eines Gerüchtes, nachdem man durch den Verzehr seines Körpers ewiges Leben erlangt, vielen Gefahren und ständigen Angriffen ausgesetzt. Einen dieser Angreifer verkörpert die verbitterte Lyuze, welche ihn allerdings aus anderem Grunde jagd.

Dies ist also die Einleitung und man erkennt, dass es sich hier zumindest zu Beginn mal wieder um einen Dementia Anime mit Actioneinschlag handelt. Die Vergangenheitshäppchen, die Zuschauer und Protagonist vorgeworfen werden sind wohl portioniert und alles bleibt mit Leichtigkeit nachvollziehbar - zu nachvollziehbar. Für meinen Geschmack hätte es auch gerne etwas verworrener und komplexer sein dürfen, denn so brennend sind die sich stellenden Fragen nicht, als dass sie die übrige Tristesse in Handlung und Atmosphäre überschatten würden. Erschwerend kommt hinzu, dass der anfangs aussichtsreiche Cast durch die Bank oberflächlich bleibt. Wenn man schon 24 Episoden und ca. 10 wichtigere Figuren hat, dann sollte man ja wohl erwarten können, wenigstens 2-3 annehmbare Charakterstudien zu Gesicht zu bekommen... Dem ist leider nicht so.

Ich möchte nicht zu viel meckern, vielleicht sind auch vorwiegend meine hohen Erwartungen schuld daran, dass ich die Serie nicht wirklich 'genießen' konnte. Festzuhalten bleibt, dass Casshern Sins eine durchdachte Grundstory mitbringt und eine leichtgängige Erzählgeschwindigkeit an den Tag legt. Es werden genug Figuren und Exkurse eingebracht, um die Odyssee der Hauptfigur zu keinem Zeitpunkt langweilig werden zu lassen und das Kernthema 'Tod und Leben' wird dem Betrachter behutsam näher gebracht, ohne zu deprimieren oder in den Kitsch abzugleiten. Nur dieser eine inhaltliche Makel bleibt unbestritten: Das ganze ist zu simpel gestrickt.

Die technischen Aspekte:

Optisch sticht Casshern mit seinen teils krakeligen Bildern und eigenwilligen Charakterdesigns klar aus der Masse hervor, ebenso wie mit der lückenlos flüssigen Animation. Was man an Details aufgrund des zu Grunde liegenden Zeichenstils nicht bringen konnte, hat man durch Dynamik und künstlerischen Anspruch ohne weiteres ausgeglichen. Unschöne CG sucht man hier vergeblich, die wenigen Szenen, in denen Rechenunterstützung für nötig gehalten wurde, sehen vollkommen einwandfrei aus und alles andere als aufdringlich.

Aus musikalischer Sicht finde ich bedauerlich, dass Opening und Ending so ruhig sind. Dies mag zwar im Nachhinein betrachtet zum Inhalt passen, zur Grundstimmung wie ich sie aufgenommen habe jedoch nicht. Die Clips bestehen ferner zu großen Teilen aus einer müden Slideshow, was von vorne herein ein schlechtes Licht auf die Serie wirft. Die BGM an sich passt hingegen sehr gut zum Gezeigten und ist ca. bis zur Hälfte auch recht abwechslungsreich, im hinteren Teil allerdings wird sie leicht repetitiv. Schade, dass man zum Schluss hin an der Vielfalt gespart hat. Soundeffekte und Synchronsprecher waren wie üblich einwandfrei.

Fazit:
Ich habe es ja schon gesagt... Casshern ist nicht schlecht. Bedauerlicher Weise jedoch gerade auf Seiten der Charaktere zu wenig ausgearbeitet und inhaltlich vielleicht nicht ganz bis zum Ende durchgedacht worden. Meine Meinung in Kürze: Sehenswert, vielleicht aber lieber in kleineren Portionen.
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Rezensionen – Lucky Star OVA

Avatar: b-s-v#17
Nunja, tendenziell lebt die OVA von Lucky Star wohl hauptsächlich von der Brillanz der Hauptserie.


Noch abgehackter und unzusammenhängender sind die einzelnen Szenen, die Schlagfertigkeit der Gags erreicht meist bei weitem nicht die Qualität des Vorgängers und auch sonst hat die OVA nicht so viel Spaß gemacht wie die Hauptgeschichte. Als Fan muss man sie wohl allerdings gesehen haben, diese 45 Minuten Otaku-Blödelei, nur ist es halt ein wenig schade, dass es mal wieder inhaltlich so gar nichts gibt, woran man sich festhalten könnte. Ehrlich gesagt hatte ich mir da doch schon etwas mehr erhofft.

Auf technischer Seite bleibt natürlich alles beim Alten und so hat man es auch hier mit einer wirklich hervorragenden Optik zu tun und der Sound ist gewohnt albern. Mehr muss man dazu glaube ich nicht sagen. Etwas negativ fällt auf, dass der Abspann mit den Seiyuus von Akira und Minoru unheimlich lang und dabei alles andere als lustig ist. Auch das beste Opening aller Zeiten hat man hier weg gelassen, was für mich zu weiteren Punktabzügen führt.

Kurz:
Für Fans schon sehenswert und ich hatte auch gleich ein fettes Grinsen im Gesicht, als ich Konata und Kagami in gewohnter Manier über den Bildschirm springen sah. Man hätte aber imho doch etwas mehr Wert darauf legen sollen, die Lachmuskeln der Zuschauer zu malträtieren, als den Fanboy zu schröpfen. Außerdem kommt Akira wie üblich viel zu kurz *schnüff*.
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Rezensionen – Hayate no gotoku!!

Avatar: b-s-v#18
Action:7
Comedy:9
Sympathiefaktor:9
Romance:8
Optik:7
Ich hatte Schlimmes befürchtet und wurde eines Besseren belehrt. Hayate no Gotoku 2 merzt alle Schwächen des Vorgängers aus und konzentriert sich voll und ganz auf das, was die erste Staffel schon sehenswert machte, die ungemein liebenswerten Charaktere und den Humor, der aus jeder ihrer Poren strömt.


Die Rahmenhandlung bleibt im Wesentlichen die gleiche und damit zugegebenermaßen wenig innovativ. Hayate, Nagi, Hinagiku, Maria und all die anderen pendeln zwischen Schule für Superreiche, Villa und diversen Ausflugszielen hin und her und erleben dabei allerlei amüsante Dinge. Wer die quirlige Natur von Hayate no Gotoku und seinen Charakteren bereits kennt, weiß aber schon, dass der simple Plot aufgrund der zahlreichen Wirren und Wendungen völlig ausreichen wird.

Die Verbesserungen im Detail:
1. Es gibt (zumindest gefühlt) mehr Kämpfe, die zudem besser inszeniert sind
2. Man hört den mitunter doch etwas nervigen Erzähler deutlich seltener
3. Die Parodien auf andere Werke werden stark zurück gefahren
4. Erhöhung des Romance-Anteils und Aufwertung von Hina
5. Daraus resultierender kontinuierlicher Storyfluss
6. Deutlich höherer Prozentsatz an hochkarätigen Witzen

Die Optik unterscheidet sich die meiste Zeit nicht wesentlich von der des Vorgängers, lässt aber gelegentlich auch durchblicken, dass man schon mehr zeigen könnte, wenn man nur wollte. Das Charakterdesign bleibt gewohnt knuddelig wie minimalistisch, die Hintergründe meist wenig lebendig und die Animation ist ebenfalls nicht mehr als durchschnittlich. Für einen guten Comedy-Anime braucht es aber auch keinen Augenschmaus und damit Schwamm drüber.

Soundmäßig bekommt man bei BGM und SFX eigentlich genau das gleiche serviert wie in der ersten Staffel. Die gleichen funktionalen Themen und wenig richtige Songs. Das trancige 2008er Opening wurde durch einen weit angenehmeren J-Pop Titel ausgetauscht und das neue Ending huldigt auf ziemlich niedliche Weise meiner Lieblingsfigur Hina.

Fazit:
Wie gesagt, ich bin überrascht.... Hayate no Gotoku 2 entpuppt sich gerade als die beste Romantic-Comedy, die ich in letzter Zeit gesehen habe und macht mir wirklich verdammt viel Spaß. Kann ich ohne Einschränkung jedem Comedy-Liebhaber empfehlen, allerdings muss man sich dafür vorher durch die in 52 Folgen zu erwartenden Längen der ersten Staffel quälen. In der Folge ist der Suchtfaktor bei dieser Fortsetzung dann aber um so größer.
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Rezensionen – Sekirei

Avatar: b-s-v#19
Story:5
Action:6
Ecchi:6
Sympathie:7
Technik:6
Back to the primitive...


Die Macher von Sekirei sind augenscheinlich beim Thema Psychologie nicht weit über Freud's Annahme von Eros und Destrudo als Haupttrieben des Menschen hinaus gekommen. Anders lässt sich die Wahl einer exorbitanten Anhäufung von Höschen und des tonnenweisen Auftretens (tonnenschwerer) Brüste, kombiniert mit quasi ständigen Kämpfen als tragende Elemente der Serie wohl kaum erklären. Zwar gibt es einige Titel, die mit so einem Konzept trotzdem Erfolg haben, Sekirei gehört aber meiner Meinung nach nicht dazu. Dieser Anime ist demzufolge (zumindest am Anfang) nur etwas für ausgesprochene Liebhaber von plumper Ecchi-Action.

Story:
Kurz und knapp: Losertyp trifft stereotype, teils polygame Traumfrau(en) und alle finden ihn unwiderstehlich... der übliche Schrott für jungfräuliche Hikikomori-Otakus also und an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. Dass das tourniermäßige Setting für diesen Schlonz sehr stark von FSN inspiriert ist, macht das Ganze nur unwesentlich unterhaltsamer. Team-Kämpfe mit Superkräften gegen einander, bis nur noch eines übrig ist. Das war's eigentlich schon.

Vortrag:
Stumpf.... SEHR stumpf. Das kommt vor allem dadurch zum Ausdruck, dass am laufenden Band höchst freizügige Close-Ups rausgehauen und die Kämpfe -wenn überhaupt- nur sehr spärlich bekleidet bestritten werden. Desweiteren werden alle Harem- und Ecchiklischees von vorne bis hinten bedient und ich habe ehrlich gesagt keine große Lust, sie alle aufzuzählen. Überraschungen Fehlanzeige, keine Spannung, Humor auf Nullniveau. Muss man das wirklich so plakativ, standardisiert und unkomisch machen? Ich denke nicht. Auch wenn die Charaktere teilweise recht sympathisch sind, ist der Vortrag insgesamt ziemlich schwach.

Technik:
Nein, definitiv nicht der stärkste Aspekt von Sekirei. Das Charakterdesign ist detailarm, die Hintergründe sind spärlich ausgestaltet und die Animation ist höchstens als durchschnittlich einzustufen. Der Sound ist ebenso durchschnittlich wie Story, Cast und Visualisierung. SFX und Synchro sind ok.

Fazit:
Sekirei ist absoluter Ecchi-Einheitsbrei und überschreitet für meine Begriffe die Grenzen des guten Geschmacks an vielen Stellen. Zu explizit, nicht existente Story, unzureichend inszenierte fights... sorry, aber sowas brauche ich eigentlich nicht. Zwar wird der überaus aufdringliche Fanservice ab circa der Hälfte etwas zurück gefahren und dafür mehr Wert auf die Charaktere gelegt, für mich ist das allerdings zu spät. Hätte eigentlich ein schöner Harem-Titel werden können, ist es in dieser Form aber mit Sicherheit nicht. Ob ich mir die Fortsetzung noch antue, bleibt äußerst fraglich.
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Rezensionen – Batman: Gotham Knight

Avatar: b-s-v#20
Anspruch:4
Action:7
Flair:7
Optik:8
Sound:8
Eine Animeadaption zu Batman... recht belanglos möchte man meinen und das ist sie wohl auch. Außerdem hatte ich nach vorangegangenen Comic-Verfilmungen und meiner generellen Antipathie gegen den Ausgangsstoff doch so einige Bedenken diesem Werk gegenüber. Glücklicher Weise ist Gotham Knight aber gar nicht so schlimm wie erwartet und liefert auf gemäßigtem Niveau immerhin solide Unterhaltung.


In 5 Kurzgeschichten á 15 Minuten werden hier verschiedene Blickwinkel auf die allseits bekannte Grundthematik angewandt. Bedeutsames geschieht dabei irgendwie nicht, man schaut lediglich dem Fledermäuserich dabei zu, wie er die bösen Buben hinter Schloss und Riegel bringt. Ausnahmen zu dieser Regel stellen Episode 1 und 5 dar, in denen zum einen aus der dritten Person über den geheimnisvollen Helden berichtet und zum anderen wenigstens mal das Trauma des Bruce Wayne etwas hintergründiger analysiert wird. Letzteres versuchte man auch noch kurz am Ende der sechsten Folge, dort allerdings ohne großen Erfolg.

Von den Charakteren kann man demzufolge, sowie in Anbetracht der sehr kurzen Spielzeiten und fehlenden Zusammenhänge also nicht all zu viel erwarten. Sie sind eigentlich sogar noch schwächer als in den Realfilmen, doch der Fan kann damit hochst wahrscheinlich gut leben. Mir persönlich war das aber alles etwas zu wenig und wenigstens ein kleines bisschen Tiefgang hätte ich mir schon gewünscht. Immerhin treffen aber die meisten der Kurzgeschichten den düster-mysteriösen Grundton des Materials ganz gut und so hat man es doch meist mit einer dichten Atmosphäre zu tun, die gelegentlich auch Spannung aufkommen lässt. Langweilig ist Gotham Knight also nicht, es fehlt nur etwas an Niveau.

Über die Optik im Allgemeinen etwas zu sagen ist aufgrund vierer zuständiger Produktionsstudios natürlich relativ schwer. Festzuhalten bleibt einfach, dass sowohl Studio 4°C mit 'Have I Got a Story For You' als auch BeeTrain mit 'Field Test' und Madhouse mit 'In Darkness Dwells' ihre Sache ausgesprochen gut und sauber machen. Diese Werke beweisen gestalterische Originalität und vor allem letzteres verkörpert Batman so wie man ihn kennt. 'Crossfire' von Production I.G. hingegen hat mich durch einige Schlampereien in der Optik und einfach nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten ziemlich enttäuscht und auch bei 'Working Through Pain' und 'Deadshot' zeigen Studio 4°C und Madhouse nicht alles was sie drauf haben. Nichtsdestotrotz befindet sich die Visualisierung dieses Anime auf deutlich gehobenem Niveau, sodass man die wirklich häufig anzutreffenden CG gut verkraftet.

Soundtechnisch gibt es nicht all zu viel zu berichten: Die BGM ist typisch Batman, gut produziert und überaus amerikanisch. Die Soundeffekte können sich durchaus hören lassen, sind gut gemischt und auch die englische Synchro ist in allen Teilen sehr angenehm.

Fazit:
Gotham Knight braucht sich nicht hinter den Realfilmen zu verstecken, übertrifft diese aber auch nicht. Wer kein ausgesprochener Flattermann-Fan ist, der sollte nicht mit zu hohen Erwartungen in diesen Film gehen, dann bekommt er sicher einen sehenswerten Anime-Movie (eigentlich sechs davon) zu Gesicht und wird sich hinterher nicht ärgern. Kann man sich durchaus reintun.
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Rezensionen – Kaiba

Avatar: b-s-v#21
Anspruch:9
Spannung:8
Charakterentwicklung:8
Optik:8
Sound:9
Kaiba ist strange... sehr strange und inhaltlich gleichzeitig sowas von grausam, dass ich viele der zwölf Folgen über am liebsten einfach geheult hätte. Mit einem Standardwerk hat man es hier sicher nicht zu tun, denn solch eine Mischung aus dystopischen Cyberpunk-Elementen und teils psychedelischer Optik hat man wohl noch nicht all zu häufig vor die Linse bekommen.


Hauptperson dieses Dark Future Epos ist der grünhaarige Kaiba, benannt nach einer sagenumwobenen Pflanze, die sich von Erinnerungen ernährt und dabei ganze Planeten verzehrt. In dieser Welt, in der Körper, Erinnerungen und Emotionen austauschbar geworden sind und sich die Wohlstandsschere massiv aufgetan hat, ist er nun auf der Suche nach seiner Vergangenheit, welche ihm genommen worden ist. Das einzige woran er sich erinnert, ist ein Mädchen, dessen Bild er in einem Amulett bei sich trägt. Wir haben es also mit einer Dementia-Serie (ja, 'Amnesia' wäre fachlich richtiger) zu tun und dementsprechend wäre alles weitere reine Spoilerei.

Vorgetragen wird diese Geschichte recht verworren, mit häufigen Wendungen und eigentlich themenfremden Exkursen. Letzteres liegt wohl daran, dass man den Zuschauer nicht in einer Tour deprimieren und ihm einige Verschnaufpausen gönnen wollte. Die Kernthemen des Anime sind im Wesentlichen die Austauschbarkeit bzw. der Wert von Leben und Erinnerungen, sowie die hirarchische und egoistische Natur des menschlichen Charakters. Dramenelemente kommen dabei trotz der unwirklichen Gestaltung nicht zu kurz und treffen beim nicht völlig abgestumpften Betrachter stets den Nagel auf den Kopf. Weiterer großer Pluspunkt ist die schöne und vielschichtige Ausarbeitung der Charaktere, die alle ihre Licht- und Schattenseiten haben und von denen keiner zu kurz kommt.

Visuell lässt sich Kaiba vielleicht ganz gut mit Cat Soup vergleichen, denn auch dort hatte man einer sehr ernsten Thematik ein niedliches, ja fast kindliches Äußeres verliehen. Das Charakterdesign dieser Serie erinnern stark an Kinderserien aus den 70ern, macht öfter Ausflüge in Richtung Studio 4°C und trägt so dazu bei, zusätzliche Verwirrung und Beklommenheit beim Konsumenten auszulösen. Animationsstil und Hintergründe steuern ebenfalls einen guten Teil dazu bei. Durchaus gewöhnungsbedürftig, aber bei Leibe nicht schlecht gemacht. Dankeschön, Madhouse.

Neben dem Inhalt ist Kaiba vor allem musikalisch eine ernsthafte Hausnummer. Die BGM variiert von Ambient und Chillout bis hin zu Minimal, sowie ruhigen Gesangs- und Pianostücken. Alles produziert in einer wunderbaren Qualität, aus stilistischen Gründen oft minimalistisch und immer perfekt eingebunden. Opening und Ending setzen meiner Meinung nach zwar keine neuen Maßstäbe, doch sie erfüllen ihren Zweck. An SFX und Synchronisation hatte auch nichts zu bemängeln.

Fazit:
Mal wieder kein Anime für die breite Masse, doch es ist erstaunlich, wie schnell man in ihn hinein gesogen wird. Nach 15 Minuten war ich trotz meiner Aversion gegen die Optik mitten im Geschehen und bis zum Ende gespannt auf das Kommende, die nächsten Entwicklungen und den Abschluss. Schade, dass Kaiba mal wieder niemanden so recht interessiert. Großes Kino.
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Rezensionen – RahXephon Kansoukyoku: Kanojo to Kanojo Jishin to - Thatness and Thereness

Avatar: b-s-v#22
Diese mit der Special Edition des PS2 Spiels vertriebene OVA setzt der Einfallslosigkeit von RahXephon echt noch die Krone auf...


In Thatness and Thereness erleben wir eine schrecklich billig konzipierte Traumsequenz von Quon, in der es um Selbstfindung und Selbsterkenntnis geht. Wie sehr man dabei aus den Psycho-Passagen von End of Evangelion geklaut hat, ist schon nahezu unglaublich. Das Mädel führt die gesamten 15 Minuten einen "Dialog" (sie selbst antwortet eigentlich immer nur mit einem unbeschreiblich nervtötenden und gänzlich unsüßen "Ra-Ra?") mit ihrem Alter-Ego und existenzielle Fragen werden in Form von Kanji als Einzelscreens eingeworfen (allerdings weniger davon und nicht in einem so hohen Tempo).

Eigentlich hatte man sich ja eine derartige Sequenz in der Serie gewünscht, da Quon dort für meinen Geschmack deutlich unter Wert verkauft wurde. In dieser Form hier ist das aber schon fast lächerlich und auf ein Wort reduziert "Zeitverschwendung", woran auch die mehr oder minder interessante optische Präsentation mit ihren zahllosen Filtern nichts zu ändern vermag (gesetzt den Fall man soll das hier ernst nehmen).

Danke, nein danke!
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Rezensionen – Toshokan Sensou

Avatar: b-s-v#23
Action:7
Humor:9
Sympathiefaktor:9
Romantik:8
Technik:8
Es gibt sie noch.... Anime, die anders sind als der Durchschnittsmüll. Library War zählt für mich zu genau dieser Kategorie und hatte bei mir bereits nach wenigen Minuten aus diversen Gründen einen riesen Stein im Brett: Sympathische Charaktere, ein innovatives Setting und eine durchgehend angenehme Atmosphäre mit guten Witzen.


Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Vater Staat ist die Pressefreiheit leid und hat darum eine Verschärfung der Zensur durchgedrückt, die darin resultiert, dass viele Bücher sofort von bewaffneten Eingreiftrupps beschlagnahmt werden, sobald sie die Läden erreichen. Das könnte man zwar auch direkt in den Verlagshäusern mit vorheriger Prüfung regeln, doch dann gäbe es ja keinen Grund für eine 'Library Task Force', die letzte Bastion des frei zugänglichen Wissens. Büchereien sind nicht mehr so wie wir sie kennen und gleichen eher streng gesicherten Festungen und die Bibliothekare erhalten militärische Kampfausbildung. Sicher ist dieser in Maßen kritische Unsinn nicht jedermanns Geschmack, doch mir gefällt er außerordentlich gut, vor allem weil das überhaupt nicht das ist, worum es eigentlich geht. Hauptperson unserer Geschichte ist nun die etwas unbeholfene doch ambitionierte Jungbibliothekarin Iku Kasahara, die schon nach kurzer Zeit dieser Sondereinheit zugeteilt wird und leichte Probleme mit ihrem Ausbilder Dōjō hat. Fortan begleiten wir sie auf ihren Missionen, durch den Büchereialltag und auf der Suche nach ihrem 'Prinzen', dem sie mit Ausübung dieser Tätigkeit nachzueifern sucht.

Zuständig für die Visualisierung des Bücherkrieges sind Production I.G. und auch ufotable hatten ihre Finger mit im Spiel. Ersteres verrät uns schonmal, dass wir es hier nicht mit einem 08/15 Design zu tun bekommen und letzteres Studio steht ja nun ebenfalls für qualitativ hochwertige Arbeit. Tatsächlich bin ich optisch sehr angetan von diesem Werk, was weniger an den fast unsichtbar eingebauten CG liegt, sondern mehr am hervorragenden Charakterdesign mit seinen teils harten Outlines. Die Umgebungsgestaltung ist zwar manchmal nicht ganz so berauschend wie man es erwarten könnte, doch auch hier muss man von einer grundsoliden Arbeit sprechen. Die Animationen sind natürlich ebenfalls sehr flüssig und sogar die häufigen SD-Einlagen machen etwas her, statt wie bei vielen anderen Anime das Gesamtbild zu zerstören. Leider gibt es leichte Qualitätsschwankungen, besonders bei den Backgrounds und den Gesichtern der Charaktere.

In puncto Hintergrundmusik tafelt dieser Anime zwar nicht gerade auf, aber immerhin gibt es sowohl ruhige als auch energetische Stücke, die von Ambient und Easy Listening über Pop bis hin zu Big Beat reichen. Opening und Ending, beide wohl am ehesten dem Pop Rock zuzuordnen, finde ich überaus ansprechend, da sie im Zusammenspiel mit den Clips einfach super zur Serie und ihrer Hauptperson passen. Die SFX für ihren Teil sind ebenfalls sehr gut, wie auch die Leistung Seiyuus.

Fazit:
Was Library War ausmacht, ist nicht etwa eindringliche Systemkritik oder knallharte Action, sondern viel mehr die überaus gelungene Ausarbeitung der Hauptpersonen, ihrer Motive und ihrer Beziehungen zu einander. Ich erachte diese Serie als ziemlich witzig, unheimlich sympathisch und auch äußerlich als eine runde Sache. Kann ich nahezu jedem bedenkenlos empfehlen.
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Rezensionen – Kanokon

Avatar: b-s-v#24
Unglaublich aber wahr... meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht und Kanokon ist wohl tatsächlich einer der besten Ecchi-Anime der letzten zehn Jahre.


Zwar läuft diese Serie, deren deutschen Namen ich mal mit "Das Verhalten geschlechtsreifer Fabelwesen zur Paarungszeit" veranschlagen möchte, eigentlich genau so unspektakulär ab wie alle Ecchi-Serien mit Romantikeinschlag, doch werden die Stereotype und Genreklischees hier dermaßen überzeichnet, dass es eine Wonne ist, dabei zuzuschauen. Herzstück des Ganzen ist unsere voluminöse Hauptakteurin Chizuru, die wohl der laszivste Charakter aller Zeiten und ganz nebenbei ein neunschwänziger Fuchs ist. Das Objekt ihrer Begierde ist der etwas zu klein geratene Kouta, der ihren verführerischen Attacken willenlos ausgeliefert ist, wodurch die komplette Serie schmutiger und lüsterner erscheint als jeder Hentai. Natürlich lässt eine Rivalin nicht lange auf sich warten, die auch bald mit dem Loli-Wolfsgeist Nozomu die Bildfläche betritt.

Wie es in diesem Genre üblich ist, finden wir hier ein über die maßen ansprechendes Charakterdesign vor und auch Animation und Hintergründe sind dank guter Arbeit von XEBEC bedeutend besser als beim 08/15 Ecchi-Schrott. Etwas enttäuschend war allerdings die Geräuschkulisse, die sich nur einiger nicht sonderlich berauschender Standard-Hintergrundmelodien bedient. Immerhin ist aber eine davon ein recht netter Ska-Tune und sowohl Opening als auch Ending stehen der Serie ganz gut, auch wenn sie nicht wirklich außergewöhnlich sind.

Fazit:
Für den "normalen" Animekonsumenten vielleicht nicht gerade eine Offenbarung, aber so degenerierte Menschen wie ich werden sich mit Sicherheit prächtig unterhalten fühlen. Es gibt haufenweise richtig gute (und vor allem "harte") Ecchi-Szenen, öfters was zu lachen und der Cast ist durch die Bank ansprechend und sympathisch. Anschauen, jetzt!
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Rezensionen – Satanika

Avatar: b-s-v#25
Mini-Trailer für die niemals realisierte Anime-Adaption von Glenn Danzig's auf Verotika verlegte Comic-Reihe Satanika.

Viel kann man zu diesem Teaser-Filmchen eigentlich nicht sagen: Kämpfende Dämoninnen, die schwer an Gô Nagai's Devilman erinnern, jungfrauennagelnde Teufelswesen, maschinenpistolenschwingende Irre, die auf Lastwagen durch die Stadt brausen. Es sind halt nur 3 Minuten.

Hergestellt hat man den Pilot, um Investoren für einen 90minütigen Film und eine anschließende OVA oder Serie zu gewinnen. Daraus wurde aber trotz Vorführung bei diversen Conventions und angeblichen Begeisterungsstürmen beim Publikum nichts.

Stattdessen hat man diesen Mini-Film mit einigen Specials, wie z.B. einer Tour durch die Madhouse Studios, in den USA auf VHS gebannt und das dann für 20$ vertickt. Es kam sogar noch ein Storyboard raus, das man käuflich erwerben konnte.

Naja... viel Rummel um nichts.
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Rezensionen – Kimi ga Aruji de Shitsuji ga Ore de

Avatar: b-s-v#26
Stereotype Haremkost, angereichert mit Schwesterkomplexen und der genretypischen Dosis Ecchi. Vier Folgen sind um und ich habe noch nicht ein mal gelacht. Auch sonst ist dieser leicht inzestuöse Hayate no Gotoku Rip-Off weder neu noch interessant und so kommen wir zu dem Punkt, an dem ich They Are My Noble Masters einfach abbreche.


Die Handlung:
Protagonist Ren und seine Schwester Mihato sind von zu Hause ausgerissen, um von ihrem brutalen Alki-Vater weg zu kommen. Die beiden suchen also Arbeit und wie durch ein Wunder werden sie nach kurzer Zeit in einer riesigen Villa als Hausmädchen und als Butler-Azubi eingestellt. Die laszive Hausherrin Shinra hat natürlich einen Hang dazu, Leute zu 'ärgern' und ihre beiden Schwestern sind auch nicht viel besser. Es folgen zahllose peinliche Situationen, Versuchungen und allgemeines Nerd-Getrolle. Die Charaktere triefen dabei nur so vor Durchschnittlichkeit, sie sind flach wie Pappteller und genau so wenig sympathisch wie der schon hunderte Male dagewesene Aufbau der Serie. Irgendwo ist es einfach mal gut und ich muss mir so einen Rotz nicht mehr komplett reinziehen... Da passiert eh nichts mehr.

Optisch gesehen ist dieser 13teiler zudem nicht mehr als 2008er Durchschnittskost und kann mich weder mit dem lieblosen Charakterdesign überzeugen, noch mir mit den schlecht gemachten SD-Einlagen den Tag versüßen. Umgebungsgestaltung und Hintergründe sind eher unterdurchschnittlich und insgesamt wirken die vielen Designschwankungen und Wechsel einfach zu stark an Anime wie den eingangs genannten Combat Butler oder auch Lucky Star angelehnt. Musikalisch verhält es sich ebenfalls sehr ähnlich und so gibt es kaum BGM, dafür aber ein kitschiges, tranciges Opening und ein völlig unspektakuläres PopPunk Ending-Theme.

Kurz:
Wenn man Hayate no Gotoku schon gesehen hat, auf jeden Fall die Finger hiervon lassen. Ohne den zu kennen, könnte man They Are My Noble Masters und die recht erzwungene Comedy aber unter Umständen wenigstens in Teilbereichen noch lustig finden. Jedenfalls haben wir es hier mit einer von vorne bis hinten zusammengeklauten Serie zu tun, die alle gängigen Harem-Klischees bedient, langweilig verläuft und die Butler-Thematik unbefriedigend verwertet. Muss man nicht gesehen haben...
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Rezensionen – Lupin Sansei: Green vs Red

Avatar: b-s-v#27
Action:7
Humor:5
Spannung:6
Optik:9
Sound:6
Hätte ja nicht gedacht, dass ich nochmal einen derart hübsch produzierten Lupin zu Gesicht bekommen würde, vor allem nach den scheußlich anzuschauenden letzten Specials und Filmen. Leider ist das aber auch das einzige, was diese OVA hier sehenswert macht und es bestätigt sich abermals: Ein neuer Lupin ist nicht zwangsläufig ein guter Lupin.


Die Story ist konfus. Es laufen aus irgendeinem unerfindlichen Grund hunderte von Lupin-Doppelgängern auf der Welt herum, deren Schandtaten von Ladendiebstahl bis zu groß angelegten Coups reichen. Irgendwie sind diese Doubles auch organisiert, wie nun genau wird aber nicht erklärt. Einen ganz besonderen gibt es unter diesen Pseudo Lupins, der dem echten sowohl in puncto Intellekt, als auch von der Schlagfertigkeit her durchaus das Wasser reichen kann und dessen Identität übernehmen möchte. So kommt es am Ende zum großen Showdown, der entweder völlig undurchsichtig gestrickt ist, oder ich war einfach zu blöd, die Quintessenz zu kapieren.

Dieses Verständnisproblem zieht sich wie ein roter Faden durch die kompletten 80 Minuten und wird durch ständige Sprünge auf dem Zeitstrahl noch intensiviert. Überaus bedauerlich, da hier endlich auch mal auf die nicht zur Gang gehörenden Nebencharaktere näher eingegangen wird und diese den Anime stark hätten bereichern können. Durch die halbherzige Vortragsweise allerdings gänzlich misslungen und somit mal wieder keine große Veränderung am Standardaufbau von Lupin III.

Die Optik ist wie eingangs bereits beschrieben der einzige Lichtblick dieser OVA, die wohl mit Abstand das beste darstellt, was man innerhalb dieser Special- und Filmreihe jemals zu sehen bekommen hat. Stets flüssige Animation, super Charakterdesign und vor allem wundervolle Hintergründe und detailreiche Peripherie machen diesen Anime zu einem wahren Augenschmaus. Soundtechnisch hingegen bleibt Green vs Red insbesondere beim Thema Musik unglücklicher Weise deutlich hinter anderen Vertretern aus diesem Universum zurück. Die Titel klingen ausgelutscht, werden oft nicht passend eingebunden und lassen auch qualitativ zu wünschen übrig. Die SFX für ihren Teil sind allerdings gar nicht mal so schlecht, auch wenn es ab und zu mal ein wenig mehr hätte rumsen dürfen.

Kurz:
So bedauerlich das auch ist, kann diese OVA leider nicht halten, was sie anfangs verspricht. Die Visualisierung ist echt große Klasse, nur schafft man es nicht, die Outlaw-Romantik der besseren Lupin-Filme ordentlich einzufangen und bewegt sich so sowohl am Fan, als wohl auch am Neuling deutlich vorbei. Unstrukturiert, unlogish und unabgeschlossen. Sind wir mal gespannt, ob da noch was nachkommt, ich rechne allerdings nicht damit.
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Rezensionen – Asu no Yoichi!

Avatar: b-s-v#28
Action:5
Humor:4
Sympathiefaktor:7
Optik:6
Sound:6
Vielleicht sollte ich wirklich aufhören Harem-Anime zu schauen... es führt ja doch zu nichts.


Asu no Yoichi ist eine dieser typischen Serien, die bekannte Klischees in rauhen Mengen adaptieren und dabei in ihrem Ablauf auch noch schrecklich vorhersehbar sind. Zwar ist die tausende Male durchgenudelte Besetzung in diesem Fall noch ganz nett gelungen, aber es gibt wirklich rein gar nichts, was diesen Anime auf irgendeine Weise eigenständig erscheinen lassen würde bzw. könnte.

Da hätten wir zum einen den trotteligen, leicht pervertierten und titelgebenden Helden Yoichi, seines Zeichens Samurai-Lehrling aus dem Hinterland und dann noch einen Haufen euterschwingende underage Mädels, darunter die vier Schwestern Ibuki, Chihaya, Kagome und Ayame (geordnet nach Körbchengröße), in deren Dōjō sich unser Hinterwäldler auf Anordnung seines alten Herren zum Trainieren einnistet. Wer schon ein paar Harem-Anime gesehen hat, der weiß was nun folgt: Versehentliches Tittengrabschen, gemeinsames Umstürzen und Ausrutschen, Höschen gucken und anschließend böse dafür auf die Fresse kriegen in einer Tour und ohne Unterlass. Ich kann es beim besten Willen nicht mehr sehen. Als das offensichtlich auch den Produzenten langsam zu nervtötend wurde, begann man erwartungsgemäß zu einer "Enemy of the Day" Struktur überzugehen, die das Ganze noch mehr ruiniert als ohnehin schon. Die Ansatzweise zu erkennenden Romance-Elemente stammen natürlich auch aus der Mottenkiste und wirken somit ebenso unbefriedigend wie der Rest und vor allem das Ende der Serie.

Optisch sollte man bei AIC Produktionen erfahrungsgemäß nicht zu viel erwarten und dies bewahrheitet sich auch in Asu no Yoichi erneut. Das Charakterdesign ist zwar ordentlich, jedoch lässt es für das Jahr 2009 klar Details vermissen und Hintergründe und Animation sind ebenfalls bestenfalls durchschnittlich. Erschwerend kommen noch Unmengen an lieblosen und deplatzierten SD-Einlagen hinzu, aber sowas kennt man ja schon in dem Genre. Nichts Aufregendes, mehr bleibt da eigentlich nicht zu sagen. Analog dazu präsentiert sich die Serie soundtechnisch eher mau und überzeugt weder durch abwechslungsreiche Hintergrundbeschallung oder gute SFX, noch durch ein passables Ending. Das rockig poppige Opening allerdings ist ganz ok, ich habe aber auch schon weit besseres gehört.

Fazit: Was soll ich sagen? Ich fand Asu no Yoichi gar nicht so schlecht, wie dieser Kommentar es erahnen ließe, aber Baukasten-Story, Baukasten-Cast, penetrante Ecchi-Einlagen, sowie extrem abgenutzter Humor auf Nullniveu machen es mir nicht leicht, an diesem Anime ein gutes Haar zu lassen. Sorry, aber mehr als ein mäßiger Zeitvertreib für Gelangweilte ist hier meiner Meinung nach nicht drin.
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Rezensionen – Petit Eva: Evangelion@School

Avatar: b-s-v#29
So, nach einiger Recherche scheint es nun doch ein Web-Release anstelle der vor geraumer Zeit angekündigten OVA zu werden.

Petit Eva liefert leider so gar nicht, was ich mir ursprünglich davon versprochen hatte. Auch wenn ich durch mangelnde Sprachkenntnis eigentlich nichts verstehe, so finde ich zumindest das, was man aus der ersten und zweiten Folge so an Witz erahnen kann, nicht besonders berauschend, was auch für die Chibi-CG-Models gilt.

Wer's sehen möchte und/oder Japanisch kann, kann die kürzlich angelaufenen Episoden nach und nach auf der folgenden Seite des Bandai Channel anschauen:
http://www.b-ch.com/contents/feat_petiteva/ (geht nur mit Internet Explorer)

Zur Zeit stehen die Episoden 1-4 zur Verfügung, wie viele es nun schlussendlich werden, wird sich noch zeigen.

Wie gesagt... ich find's eher enttäuschend.
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Rezensionen – Yotsunoha

Avatar: b-s-v#30
Yotsunoha fängt stark an und überzeugt lange Zeit mit einer sehr sentimentalen und doch freundlichen Atmosphäre. Leider baut der Anime in der zweiten Hälfte dann aber merklich ab und ist im Endeffekt doch nur etwas für Loli-Freunde.


Vier FreundInnen (3 Mädels + 1 Kerl), die zehn Jahre zusammen zur Schule gegangen sind, haben vor ihrem Abschied von einander eine Zeitkapsel (eine Box mit Mementi von früher) vergraben und sich geschworen, nach drei Jahren wieder auf einander zu treffen und in Erinnerungen zu schwelgen. Die ursprüngliche Kapsel ist aber verschwunden und so müssen sich die vier auf eine Schnitzeljagd in der alten Schule machen, während der wir in zahlreichen Rückblenden über die Vergangenheit und die Beziehungen der Charaktere zu einander aufgeklärt werden. Immerhin mal was relativ unverbrauchtes, doch einige der Figuren kommen aufgrund der begrenzten Spielzeit dabei etwas zu kurz.

Zu Beginn ist das alles noch ganz witzig und nett und man kann sich gut in die leicht melancholische Stimmung einfühlen. Dann aber beginnt der eigentliche Romance-Teil und der kann meiner Meinung nach durch den simpleren Handlungsverlauf und einen beträchtlichen Mangel an Dramatik so gar nicht überzeugen. Richtig schlecht wird die Geschichte davon aber auch nicht.

Bei den technischen Aspekten sage ich einfach kurz und knapp wie es ist: Deutlich gehobenes Niveau mit sehr schönem Charakterdesign, akzeptablen Hintergründen und flüssigen Bewegungen. Das Opening ist ein leichtfüßiger Pop-Track und das Ending ein sehr ohrwurmverdächtiger, ruhiger Titel, der vor allem zur ersten Folge wie die Faust auf's Auge passt. Die BGM der OVA hingegen sticht nicht groß hervor, ist aber trotzdem ordentlich produziert und untermalt die Handlung meist recht passend.

Fazit:
Hätte ich gewusst wie's ausgeht, hätte ich mir diesen Anime eher nicht angesehen. Allein für die erste Episode ist er meiner Ansicht nach aber schon sehenswert und da kann man die schwächere zweite getrost in Kauf nehmen. Nette kleine Romanze, die schlussendlich leider flacher verläuft, als ich es mir gewünscht hätte.
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