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Rezensionen – Ctrl+T: Inio Asano Works

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#1
Man würde meinen, dass Artbooks gerade bei Mangaka wie Asano Inio eine besonders interessante Sache sein sollten. Nicht nur weil seine Zeichnungen generell ein Genuss sind, sondern auch weil darin auch Interviews enthalten sind, von denen man sich Einblicke in die Gedankenwelt dieses nicht ganz so gewöhnlichen Autors erwartet. Dass dann auch noch zwei kurze neue Geschichten enthalten sind würde man quasi als das Sahnehäubchen betrachten.

Leider muss ich sagen, dass mich eigentlich nur der optische Teil dieses Bandes wirklich überzeugt hat und mit Einschränkungen noch die Geschichten. Storyboards, Konzeptzeichnungen und ausgearbeitete großformatige Bilder von ihm zu sehen ist interessant und enttäuscht nicht. Auch die Geschichte Haru yo Koi/Wunsch nach Frühling ist mit ihrer losen Anknüpfung an Solanin ganz nett. Himawari hingegen zähle ich klar zu seinen schwachen Geschichten. Es mag auch an der Kürze liegen, aber man bekommt keinen richtigen Zugang zur schon eher überzeichnet düsteren Hauptfigur, was angesichts des letztendlich nicht weniger düsteren Charakters der Geschichte doch klar ein Manko ist. Wirklich enttäuscht war ich dann von den Interviews. Die sind mehrheitlich mehr auf wirr-humoristisch getrimmte Pseudogespräche. Nur der Teil mit 99 Fragen an Asano Inio gibt zumindest ein klein wenig Einblick in sein Werk und seine Persönlichkeit, wobei auch hier auf viele Fragen ausweichend geantwortet wird. Alles in allem ist der Band also eher was für Leute, die ihre Asano Inio Sammlung vervollständigen wollen, für Fans eben, wie ich an sich auch einer bin. Aber selbst für diese ist es nicht zwangsläufig ein befriedigendes Werk.
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Rezensionen – Die Zeit am Abgrund

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#2
Man kann Reiraku bzw. „Zeit am Abgrund“ in vielen Elementen als typischen Asano Inio Manga beschreiben. Die nüchterne bis schlicht düstere Grundstimmung zeichnet viele seiner Manga aus, nur dass dieser in den meisten Fällen dann doch auch wieder positive Dinge entgegengestellt werden. Diese fehlen hier, was die Geschichte ziemlich deprimierend macht. Wie bei ihm meistens der Fall, ist die Handlung in der Realität mit als realistisch durchgehenden Charakteren und aus dem Leben gegriffenen Problemen angesiedelt. Ungewöhnlich für Asano Inio ist, dass der Protagonist kein Jugendlicher oder junger Erwachsener ist, sondern schon um die 30 und damit in einer Phase, in der sein ganzes Umfeld häuslich wird, Familie gründet etc.

Es wäre zu hoffen, dass die Geschichte trotz einiger Parallelen wie dem Beruf der Hauptfigur oder deren Alter, nicht übermäßig autobiographisch ist, denn Fukazawa ist eine Figur, der beruflich und privat das Leben entgleitet. Eine Ehe ohne Liebe, Unvermögen einen neuen Manga zu kreieren, depressive Ansichten über sowohl Beruf, als auch Mitmenschen…sein Leben bietet keine echten Lichtblicke, was hier nicht dem Umfeld, sondern Fukazawa selbst angelastet werden muss. Es ist dieser Punkt, der vielleicht am schwersten zu schlucken ist bei dieser Geschichte. Die Hauptfigur ist alles andere als ein Sympathieträger, was sich auch bis zum Schluss nicht ändert. Zwar stellt sich trotzdem automatisch die gewisse Portion Mitleid ein, aber die eigentliche Botschaft der Geschichte scheint mir, dass Fukazawa sich mit seinem Charakter und seiner Einstellung selbst sein Leben zerstört und dabei auch seine Mitmenschen mit in den Abgrund zieht. Was hier fehlt ist eine Aufbruchsstimmung, ein Lichtstrahl, der Besserung verspricht, was wohl auch der Grund ist, warum ich den Manga trotz guter Bewertung sicher nicht zu meinen Lieblingsmanga des Autors zähle. Seine Geschichten, in denen den menschlichen Abgründen und der menschlichen Unzulänglichkeit auch deren Potential zur Besserung und Überwindung der eigenen Probleme gegenübergestellt werden, sagen mir einfach mehr zu.
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Rezensionen – Destiny of the Mushrooms

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#3
Einmal mehr unterstreicht Kei Murayama, dass er weniger ein Geschichtenerzähler als ein Weltenerfinder ist, mit allen Vor- und Nachteilen.

Wer Centaur no Nayami kennt, der kann sich vorstellen was einem hier erwartet bzw. mit was dieser Manga punkten kann. Einmal mehr erschafft Murayama ein Fantasy-Universum samt zugehöriger Gesellschaftsstruktur, Politik und Kultur. Obwohl es sich hier um einen Einzelband handelt, der entsprechend nicht übermäßig in die Tiefe gehen kann, wird schnell klar, dass hier wieder Mal sehr viele Überlegungen in das Setting geflossen sind. Wo es bei Nayami noch allerlei Fabelwesen waren, ist es hier eine Gesellschaft humanoider Pilze. Es ist die aus der Mischung von Kreativität und Recherche hervorgegangene Welt, die zweifellos den größten Reiz des Werkes darstellt. Und man muss leider sagen, dass man als Leser auch Gefallen an derlei Dingen finden muss um den Manga wirklich gut zu finden, denn abseits davon sieht es schon dürftiger aus. Die Geschichte selbst ist ziemlich banal und wirkt meist nicht mehr als ein Aufhänger um durch die verschiedenen Aspekte der Welt zu leiten. Auch die Figuren stechen nicht hervor, sind aber zumindest nicht unsympathisch. Als Yuri-Fan müsste man natürlich entzückt darüber sein, dass hier zwei Pilzmädchen ineinander verliebt sind, aber aufgrund des Umstandes, dass es bei den Pilzen überhaupt nur ein Geschlecht gibt – und es eben Pilzwesen sind – lässt sich die Zuordnung „Mädchen“ hier durchaus in Frage stellen, trotz eindeutiger Optik. Der Manga ist letztendlich also wahrscheinlich mehr etwas für Fans von durchdachten Fantasy-Universen als von Fantasy-Geschichten an sich, mit einem Yuri-Faktor als Bonus. In erster Linie ist er aber wenig überraschend etwas für Fans von Kei Murayamas etwas eigenwilligem Stil.
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Rezensionen – Emanon

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#4
Es ist eigentlich schade, dass die Hintergründe dieses Manga überall schon in der Beschreibung verraten werden, denn nicht „Emanons“ unendliche Erinnerung sind das Argument für das Lesen dieses Werkes, sondern das atmosphärisch gelungene Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren, das auch den Weg hin zu Eröffnung dieser Hintergründe inkludiert.

Ein junger Mann, der im Japan der 1960er auf einer nächtlichen Fähre auf eine alleinreisende junge Frau trifft. Eine gewisse gegenseitige Anziehung ist zu spüren und nachdem es für die Frau aufgrund des angeheiterten Umfelds auch nicht ganz einfach ist, bildet sich schnell eine Art Zweckgemeinschaft für die Überfahrt. Man beginnt sich zu unterhalten und auch wenn die Frau mit „Emanon“ nur einen Pseudonym statt ihres Namens preisgibt, kommt man sich doch zunehmend näher. Schließlich beginnt Emanon ihre Geschichte zu erzählen, von ihren Erinnerungen, die bis an den Beginn des Lebens auf der Erde zurückreichen.

Ein derartiges Setting in einem in sich geschlossenen Einzelband umzusetzen - wobei es sich eigentlich nur um einen Teil einer längeren Romanreihe handelt - wirkt „ambitioniert“, funktioniert hier aber gerade deshalb, weil man es schlicht als Begegnung zweier Menschen inszeniert. Emanon mit ihrer unendlichen Erinnerung samt damit einhergehender gewisser Melancholie und Sinnkrise und der Protagonist, der als Science-Fiction-Fan nun diese mysteriöse, anziehende Frau vor sich hat, die ihm eine unglaubliche Geschichte über sich erzählt. Es ist wie eingangs erwähnt weniger der Inhalt des Manga, der hier so ansprechend ist, als die Atmosphäre, die bei der Interaktion der Beiden entsteht. Getragen wird diese auch vom ansprechend real-nüchternen Zeichenstil. Emanons zählt für mich zu jenen Titeln, die man im Englischen wohl mit „a good read“ beschreiben würde. Von Anfang bis Ende eine stimmige, atmosphärisch dichte (Kurz)Geschichte, die trotz der Herausforderung ihres Settings auch einen passenden Abschluss schafft.
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Rezensionen – Hana to Hina wa Houkago

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#5
Morinaga Milk ist weitgehend ein One-Trick-Pony was ihre Yuri-Geschichten betrifft. Deshalb wird bei Hana to Hina auch Niemandem, der anderer ihrer Werke kennt, viel Neues begegnen. Trotzdem bekommt man es hier mit ihrem in meinen Augen vielleicht besten Manga nach Girl Friends zu tun, was vielleicht auch daran liegen mag, dass er diesem doch ziemlich ähnlich ist.
 
Romantisierte, idealisierte Liebesgeschichten zwischen zwei Mädchen, von denen eines die Schöne, das andere die Niedliche ist. Das mag zwar nicht nur das Markenzeichen von Morinaga Milk sein, sondern auch von anderen Yuri-Autoren, aber wenige beackern dieses Feld so ausdauernd wie sie und auch, dass das Charakterdesign sich immer sehr stark ähnelt, verstärkt bei ihr den Eindruck des stetig neuen Aufgusses des gleichen Schemas. Doch will ich das hier noch nicht mal wirklich bekritteln, denn ich mag grundsätzlich ihre Geschichten. Sie sind eben auf der fluffigen, vorhersehbaren Seite, sparen aber immerhin die Körperlichkeit, sprich sexuelle Komponente einer Liebesbeziehung auch nicht völlig aus. Hana to Hina würde ich allerdings wirklich als Girl Friends reloaded bezeichnen. Zwar ist es keine komplette Kopie, aber Charaktertypen, Setting-Elemente und Atmosphäre sind sich sehr ähnlich. Entsprechend gut unterhält die Geschichte dann aber auch. Drei Bände bieten genug Raum die Handlung vernünftig aufzubauen und zu einem Höhepunkt zu bringen, aber auch noch einen kurzen Blick auf die Zeit als Paar zu werfen. Letzteres ist es dann wohl auch, worin sich Morinaga Milk noch am ehesten von anderen Autoren unterscheidet, wobei der Einblick hier wirklich kurz (3 Kapitel), dafür aber befriedigend ist.

Hana to Hina kann also jedem Fan von Morinaga Milk wärmstens empfohlen werden und ebenso auch jedem anderen Fan typischer, idealisierter Yuri-Romanzen. Sympathische Figuren, adäquater Handlungsverlauf und befriedigendes Ende. Der Manga bietet alles was es für eine unterhaltsame Geschichte braucht.
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Rezensionen – Tonari no Robot.

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#6
Eine Geschichte über die Menschwerdung eines Roboters! Die Yuri ist! Von Uko Nishi! Was soll da noch schief gehen? Tja, leider dann doch ein wenig, auch wenn die beschriebene Ausgangslage für geneigte Geister weiterhin über viel hinweghilft.
 
Als ich das erste Mal von dieser Serie gehört habe, war ich geradezu begeistert. Gleich zwei meiner Interessensgebiete werden in ihr bedient und das auch noch von einer Autorin, deren erwachsenerer Stil mir allgemein zusagt. Im Verlauf der acht Kapitel nahm meine Begeisterung dann allerdings doch merklich ab, wobei das Problem schon in diesem Satz hier genannt wird: Es ist nur ein einzelner Band mit acht Kapiteln... Schon bei einer normalen Liebesgeschichte ist es nicht leicht sie in dieser Zeit völlig befriedigend abzuhandeln. Wenn dann auch noch die Menschwerdung eines Roboters inkludiert werden soll, wird es zu einem Ding der Unmöglichkeit. Um hier noch irgendwie die Kurve kriegen zu können bedient man sich auch einiger Zeitsprünge. Schmerzhaft ist bei diesen allerdings vor allem der am Ende, durch den man zwar noch einen ausreichend befriedigenden Abschluss hinbekommt, der aber letztendlich viel Romantikpotential auf der Strecke lässt. Man trauert hier wirklich dem Potential der Geschichte nach, da sie in den angesprochenen bzw. leider halt oft nur angestreiften Punkten viel richtig macht. Ein Roboter, der immer Menschlicher wird und gewisse Gefühle entwickelt, der seine Interessen gegenüber seinen Erschaffern bzw. seinem Betreuungspersonal durchzusetzen versucht und der allgemein auch einen anderen Zugang zu Emotionen und Liebe hat. Dann ein Mädchen, das sich im Heranwachsen in diesen Roboter verliebt hat, diese Liebe aber trotz Wissen um die Problematik, die Limitationen und die Ungewissheit über die grundsätzliche Existenz romantischer Gefühle beim Gegenüber nicht aufgeben will. Und eben das Betreuungspersonal des Roboters, das auch nicht recht weiß wie es mit dieser Situation umgehen soll und einen Ausgleich zwischen den eigenen Interessen und denen von Hiro und Chika sucht. Alles wäre in Grundlagen vorhanden, wird aber eben alles nur in begrenztem Ausmaß behandelt. Deshalb ist der Manga letztendlich auch primär jenen Leuten zu empfehlen, die wie ich klares Interesse an einem derartigen Setting haben. Nur so kann auch eine derartige Wertung dabei herauskommen. Wer schlicht eine Yuri-Liebesgeschichte sucht, der findet zweifellos bessere Werke.
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Rezensionen – Arte

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#7
Man ist geneigt zu vermuten, dass Autorin Kei Ookubu zuvor schon unter anderem Namen aktiv war, denn als Erstlingswerk einen (bisher) so runden, optisch so guten Manga abzuliefern ist schon fast schwer zu glauben. Wer eine Geschichte mit einer optimistischen, durchsetzungsstarken Heldin sucht, die im historischen Setting trotz allerlei Widrigkeiten ihren eigenen Weg geht, der ist hier an der richtigen Adresse.

Wer Otoyomegatari aka Young Bride's Story kennt, der wird sich hier vielleicht daran erinnert fühlen. Zumindest ging es mir so, auch wenn sich dann doch merkliche Unterschiede zeigen. Da wie dort ist jedenfalls der Werdegang einer Frau Ausgangspunkt der Handlung und in beiden Fällen ist das historische Setting integraler Bestandteil der Geschichte und wird mit entsprechender Aufmerksamkeit behandelt. Worin sich die beiden Serien dann unterscheiden ist einerseits, dass hier der Fokus wirklich durchgängig auf Arte bleibt und wohl auch, dass man sich hier mehr Freiheiten beim Setting nimmt. Das fängt schon mal damit an, dass man Artes Werdegang in Realität ruhig als unmöglich ansehen kann, betrifft aber auch einzelne historische Fehler, wie dass die Fassade des Doms erst im 19. Jahrhundert gebaut wurde. Aber es ist eigentlich pedantisch sich über diese Kleinigkeiten bzw. Freiheiten aufzuregen, denn weder wirken sie sich negativ auf die Geschichte aus, noch ändern sie etwas daran, dass man ansonsten haufenweise Einblicke ins Florenzer Leben des 16. Jahrhunderts erhält. Stehen und fallen tut die Serie dann auch sowieso mit ihrer Heldin und hier kommt man als Freund dieses eingangs erwähnten Charaktertyps voll auf seine Kosten. Arte beißt sich durch, was auch mit viel Humor dargestellt wird und ein wenig wie in einer Ganbatte-Serie verfolgt man ihren Werdegang mit der schnell aufkommenden Anteilnahme. Sie und die anderen Figuren sind dabei zwar keine tiefgründigen Persönlichkeiten, aber auch keine hohlen Pappkameraden und damit mehr als ausreichend für eine derartige Geschichte. Ihre sympathische Persönlichkeit alleine könnte wahrscheinlich schon diesen Manga tragen, aber die Behandlung immer weiterer Aspekte und Orte des damaligen Lebens machen ihn dann interessanter als sonstige derartige Serien. Dass die Umgebung hier wie erwähnt gut und detailreich gezeichnet ist, trägt aber sicher auch einiges zum positiven Eindruck bei. Alles in allem also bisher ein unterhaltsamer „Ganbatte“-Manga mit sympathischer Heldin und reizvollem historischen Setting.
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Rezensionen – Our Summer Holiday

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#8
Ein mehr als gelungenes Drama, das gefühlsam und doch gleichzeitig auch irgendwie nüchtern die Geschichte zweier Kinder an der Schwelle zum Erwachsenwerden erzählt, welche nach Enttäuschungen durch Erwachsene miteinander ein fragiles Glück finden.

Was den Manga für mich auszeichnet sind zwei Dinge: Einerseits schafft er es ein ernsthaftes Drama ohne Effekthascherei zu erzählen und andererseits meistert er es dabei auch seine Protagonisten als das zu zeigen, was sie sind, nämlich Kinder, die zwar schon alt genug sind um auch vernünftig handeln und Verantwortung tragen zu können, die aber eben immer noch Kinder sind. Gerade anhand von Rio wird schön dargestellt, wie hinter einer zwangsläufig notwendigen reifen Fassade letztendlich noch ein Kind mit entsprechenden Bedürfnissen steckt. Ihr Konflikt wird dabei überraschend unaufgeregt erzählt, obwohl man ihn leicht auch mit überbordender Dramatik inszenieren hätte können. Stattdessen wird aber das Bild eines Mädchens gezeichnet, das sich mit seiner Lage bereits abgefunden hat, weil es „funktionieren“ muss und das erst durch einen Impuls von außen wieder zu seinen eigenen Bedürfnissen findet. Anhand von Natsuru wird hingegen ein alltäglicherer Konflikt abgehandelt, der jedoch auf der gleichen Grundlage beruht, wie jener von Rio, nämlich dem (den Originaltitel symbolisierenden) Enttäuschtwerden durch Erwachsene, die einem als Kind alles bedeuten. Die Konflikte sind in ihrer Ausformung völlig unterschiedlicher Natur, sind aber mit ein Grund warum sich die beiden näher kommen. Die Darstellung dieses Annäherungsprozesses, der in den für beide ersten romantischen Gefühlen endet, ist für mich dann sicher auch eines der stärksten Elemente des Mangas. Die Chemie zwischen dem Hauptpaar passt hier einfach perfekt für eine derartige Geschichte.
Beitrag wurde zuletzt am 04.09.2018 13:20 geändert.
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Rezensionen – Who is Sakamoto?

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#9
Wenn ein Übermensch zur Schule geht.
 
Man darf mein „Übermensch“ jetzt nicht wörtlich nehmen, denn an sich soll Sakamoto wohl ein normaler Schüler sein, jedoch übersteigert man seine Fähigkeiten ins Absurde und lässt ihn mit skurrilen Aktionen alle Herausforderungen und Widrigkeiten überwinden, die sich ihm oder seinen Mitschülern entgegenstellen.
 
Der Autorin ist es dabei gelungen eine originellen neuen Ansatz für eine Komödie zu finden, der in seiner Ausführung auch gut funktioniert. Der Witz ergibt sich dabei nicht primär daraus DASS er jede Situation meistern kann, sondern WIE er es tut. Zwar benötigt er oftmals seine schon übermenschlichen Fähigkeiten, doch ist es der absurd-kreative Lösungsansatz, der in der Regel zum Erfolg führt. Wie Teflon gleitet er so letztendlich durch die größten Widrigkeiten, aber auch die banalsten alltäglichen Probleme, und erlangt unter seinem Umfeld so den Status einer Art Supermans, was ihm sowohl fanatische Bewunderung und Verehrung, als auch Neid und Hass einbringt. Sakamoto selbst ist dabei jedoch wie losgelöst vom irdischen Dasein. Zwar ist er in seiner Persönlichkeit hilfsbereit und gutmütig, jedoch gleichzeitig unnahbar und wie in unerreichbaren Sphären.
 
Der größte Schwachpunkt der Serie wäre Abnützung gewesen, denn auf lange Sicht hätte hier wohl automatisch die Qualität leiden müssen, da einem irgendwann dann doch die Szenarien und kreativen Reaktionen Sakamotos ausgehen. Als eine der Wenigen scheint die Autorin das aber erkannt zu haben, jedenfalls hat sie nach vier Bänden den richtigen Zeitpunkt für ein Ende gefunden. So kratzt wenig an Sakamotos Dasein als Übermensch, der in das (Schul)Leben seiner Mitschüler tritt, in diesem bleibende Spuren hinterlässt und schließlich wieder daraus entschwindet, wie es sich für ein übernatürliches Phänomen wie Sakamoto gehört.
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Rezensionen – Inugami-san to Nekoyama-san

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#10
Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten wird aus diesem Manga zwar eine unterhaltsame Komödie, aber nicht unbedingt ein guter Yuri-Manga.

Rein grundsätzlich leidet die Serie für mich unter einem im Yuri-Genre altbekannten Umstand, nämlich ständig auf Yuri zu machen, aber letztendlich keine Beziehungen zu beinhalten. Normalerweise würde ich das dann als Pseudo-Yuri bezeichnen, nur dass das hier dann doch wieder nicht passt. Die Mädchen machen hier keinen Hehl daraus die anderen (sexuell) anziehend zu finden, nur passiert dann beziehungstechnisch genau gar nichts. Und das ist mir in einer Geschichte, bei der sogar Aussagen wie „Ich will dich flachlegen!“ fallen und es mehrere de facto Paare gibt doch zu absurd. Die Intention hinter dieser „Zurückhaltung“ ist dann allerdings klar: Der Humor ist schlicht darauf ausgerichtet, dass alle Charaktere mit allen interagieren, auch in anzüglicher Weise, weshalb sich der Beziehungsstatus zwischen einzelnen Figuren nicht ändern darf. Hier kann man dann aber wenigstens sagen, dass dieses „Opfer“ nicht völlig vergeblich ist, denn auf Humorebene funktioniert der Manga schon. Die Figuren sind überzeichnet aber sympathisch und ihre (anzüglichen) Eskapaden in der Regel auch witzig. Man bekommt es hier also nicht mit dem klassischen Mädchen-Schul-Gag-Manga-Humor zu tun, sondern schon mit einem sexuell aufgeladeneren, auf Yuri aufbauendem. Insofern hätte ich dem Manga durchaus auch eine bessere Bewertung geben können, aber am Ende ist es für mich doch zu absurd, dass es hier zu keinerlei ernsthafter Entwicklung kommt und Figuren, die laufend auch ihre sexuellen Gelüste zum Ausdruck bringen, noch nicht mal einen Kuss zustande bringen.
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Rezensionen – Tonari no Kanata

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#11
Eine schöne Sammlung von Einzelgeschichten, deren verbindendes Element es wohl ist, dass sie alle nicht ganz so verlaufen, wie man es sich erwartet und die sich mitunter auch angenehm lebensnah geben.


Schon die erste und bei weitem kürzeste Geschichte Nostradamus to Sakaki-kun macht einem einen Strich durch die Rechnung was die eigenen Erwartungen angeht und liefert einen überraschenden, aber doch auch irgendwie berührenden Schluss. Himitsu Mittsu hingegen entlarvt dann recht schnell eine Mädchenfreundschaft als bei weitem nicht so ideal und problemlos, wie sie zunächst wirkt, gefällt im weiteren Verlauf aber dadurch, wie sich das Motiv der Freundschaft auch in stürmischeren Zeiten über Wasser hält. Die titelgebende und längste Geschichte Tonari no Kanata wiederum lässt einen eine typische Romanze über zwei sich wieder findende Kindheitsfreunde erwarten, erweist sich letzten Endes aber als merklich weniger idealisiert und vorhersagbar als angenommen. Die problematischste Geschichte ist zweifellos Keep a Diary, die auch die drastischste Wendung beinhaltet, bei der sie aber letztendlich nur noch knapp die Kurve kriegt um sich so vor einem Absturz ins völlig Überzogene zu bewahren. Das Szenario, das sich einem hier letztendlich eröffnet, erweist sich dann doch als zu groß und komplex um in einer kürzeren Einzelgeschichte überzeugend abgehandelt zu werden. Alles in allem aber eine ansprechende Sammlung von Kurzgeschichten.
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Rezensionen – Comic Hoshi Shin’ichi

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#12
Selbst wenn man die Beschreibung nicht kennen würde, würde einem schnell bewusst werden, um was es sich hierbei handelt: um eine Adaptierung verschiedener Kurz- bzw. Kürzestgeschichten eines Autors, in diesem Fall des Scifi-Autors Hoshi Shin'ichi, der in Japan wie es scheint zu den Bekanntesten seines Fachs zählt.


Einen guten Hinweis darauf liefert schon der Umstand, dass jede Geschichte von einem anderen Mangaka gezeichnet wird, aber auch schlicht die Art der Geschichten lässt einen ihren Ursprung schon erkennen. Abgesehen davon, dass sie frei von mangatypischen Stilelementen sind, handelt es sich um klassische Ideengeschichten, also Kurzgeschichten, die sich letztendlich um eine bestimmte Idee des Autors drehen, die er in ihnen dann meist durch eine Pointe am Schluss zum Ausdruck bringt. Diese Pointe der Geschichten ist hier in der Regel gelungen und wenn auch die Originalität schwankt, haben viele von ihnen Erinnerungswert. Wie man es sich vorstellen kann, sind bei so vielen Geschichten auch die Genre breiter gestreut, wenn man wohl auch einen Schwerpunkt in Richtung (psychologischem) Drama feststellen kann und auch wenn er als Scifi-Autor gilt, bekommt man es hier auch mit Fantasy und „normalen“ Geschichen zu tun.

Alles in allem ein lohnenswerter Manga, der viele gute und originelle Kurzgeschichten bietet und Lust darauf macht mehr vom Autor zu lesen.
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Rezensionen – Sprite

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#13
Es ist bei Geschichten schon anzuraten, dass man sich vorab einen ausreichenden Vorrat an eigenen Ideen dafür zulegt, so dass das Endprodukt dann nicht wie eine Jagd von einem Klischee ins andere wirkt.

Diesen Ratschlag hat sich der Mangaka von Sprite nicht unbedingt zu Herzen genommen.


Es ist ja nicht mal so, als dass der Manga schlecht beginnen würde, wenn sich auch dort schon ein klassischer Ablauf zeigt. Yoshiko wirkt an sich sympathisch, der Zeichenstil ist wie die Handlung frei von Moe und das mysteriöse Phänomen ist mysteriös genug um ein gewisses Interesse zu wecken. Doch recht lange hält dieser positive Eindruck nicht an, denn schon bald bemerkt man, dass man sich schon bei den Figuren in einer Ansammlung an Stereotypen wiedergefunden hat. Da ist die Heldin mit dem üblichen (mitunter selbstzerstörerischen) Heldinnentrieb; ihre Freundinnen, die eine das aufbrausende Babe und die andere die kleinere Niedliche; der Hikikomori-Onkel, dessen Wahn mehr Wahrheit birgt als gedacht; der Yakuza, der sich als Mann fürs Grobe auftut; ein fettes, übertrieben egomanisches Brüderpaar etc. Auch rationales Verhalten steht nicht ganz oben auf der Prioritätenliste und die Emotionen kommen schon eher anfallsartig daher. Die – wohl sowieso nie aufgekommene – Vorstellung eines Charakterdramas verflüchtigt sich also schnellstens.

Die Handlung kann dieses Defizit dann auch nicht wirklich ausgleichen. Damit es nicht zu einfach wird, hat sich der Autor – soviel sei hier verraten – dann gleich mal eine Thematik ausgesucht, an der schon weit fähigere Angehörige seines Metiers gescheitert sind, nämlich „Zeit“. Es würde spoilern jetzt näher darauf einzugehen und die Sache ist auch schon zu obskur, um sie schnell abzuhandeln, aber was einem geboten wird fällt mehr in die Kategorie „gar nicht erst darüber nachdenken, hat eh keinen Sinn“. Insofern ist es dann wohl von Vorteil, dass die Handlung (bisher) mehrheitlich aus den diversen Erlebnissen und Gefahren besteht, die die Truppe in dieser Welt erlebt. Hier stellt man sich dann am besten einfach ein Sammelsurium aller gängigen Klischees aus Survival-Horror und Endzeit-Scifi vor, dann hat man schon ein gutes Bild davon. Immerhin beweist der Autor mitunter durchaus (unfreiwilligen) Humor und ich werde wohl noch länger das Bild in Gedächtnis haben, wie plötzlich aus allen Himmelsrichtungen wildgewordene Hauskatzen auf die Heldin zufliegen um sie zu zerfleischen.

Dass ich den Manga vorerst trotz alledem weiterlesen werde, liegt neben der Belustigung an seinem trashigen Verlauf, wohl auch daran, dass er immerhin ein relativ hohes Handlungstempo an den Tag legt. Man will halt dann doch wissen welche Klischees der Autor noch bedienen will und wie sich einzelne skurrile Begebenheiten entwickeln. Und wenn man schon keine inhaltliche Qualität erwarten darf, wird man vielleicht zumindest was zum Lachen haben.
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Rezensionen – Poor Poor Lips

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#14
Bei Poor poor Lips bekommt man es mit einer besonders leichtherzigen Romantischen Komödie aus dem Yuri-Genre zu tun, was aber auch schon rein daran liegt, dass es sich hier um einen Gag-Manga im 4-koma Format handelt. Mit viel Humor wird so erzählt wie sich dieses ungleiche Paar mit der Zeit langsam näher kommt.


Gewichtet man die Genre, dann ist der Manga eindeutig mehr Komödie als Romanze. Zwar ist Ren schon recht bald völlig verschossen in Nako, aber bei der handelt es sich um ein in Liebesdingen völlig ahnungsloses und begriffsstutziges Wesen, dessen Denken sich situationsbedingt meist ums Essen dreht. So bleibt die Romantik zunächst auf Ren beschränkt, die durch ihre Gefühle natürlich dazu getrieben wird Nako besonders unter ihre Fittiche zu nehmen und sie etwa vor der ach so bedrohlichen Männerwelt zu bewahren. Für den Leser nicht weniger unterhaltsam ist dabei der Culture Clash, der sich durch die beiden aus völlig verschiedenen Welten stammenden Figuren ergibt. Da herrscht auf beiden Seiten mitunter schon Fassungslosigkeit über die Zustände im Reich des Luxus bzw. der Armut und es kommt auch zu mancherlei humorvollen Missverständnissen. Trotz vereinzelter etwas ernsthafterer Szenen bleibt der Manga durchgängig leichtherzig und humorvoll und ist schon fast eine Feel-Good Serie, die man aufgrund ihrer Heiterkeit und Anspruchslosigkeit auch gut zur Entspannung lesen kann.
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Rezensionen – Hana to Hoshi

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#15
Eine Yuri-Romanze nach dem altbekannten Schema, dass sich zwei Charaktere durch allerlei Missverständisse, Irrungen und Wirrungen nicht so schnell finden. Herzstück dieser mit Humor aufgeladenen Geschichte ist so vielleicht weniger die Handlung an sich, als die leicht begriffsstutzigen bzw. verschrobenen Charaktere, wenn man mit der Tischtennisthematik auch inhaltlich einen eigenen Akzent setzt.


Hana to Hoshi zählt für mich zu den Manga, die mir einfach schon im ersten Kapitel sofort sympathisch waren und das lag vor allem an den zwei Protagonistinnen. Sawako ist was ihr Gefühlschaos angeht herrlich überdreht und auch Harus stoisch-verschrobene Art ist äußerst ansprechend. Können begriffsstutzige Charaktere auch schnell nerven, wirkt es bei Sawako kombiniert mit ihrer romantischen Unbedarftheit eher putzig und Harus Unvermögen ihre Gefühle akkurat zum Ausdruck zu bringen schlägt in die gleiche Kerbe, wobei man aber auch sagen muss, dass hier auch die Überzeichnung in der bildlichen Darstellung viel zum humorvollen Effekt beiträgt. Rein fröhlich-leichtherzig geht es dann aber doch nicht zu und neben der Aufarbeitung der Tischtennisvergangenheit, kommt auch Eifersucht noch als würzender Faktor ins Spiel, ohne die Geschichte jedoch je wirklich ins Drama abdriften zu lassen, zumindest bis jetzt und dabei wird es hoffentlich auch bleiben.

Alles in allem also schlicht eine eher humorvolle Romanze mit einem leicht ernsteren Unterbau, die aber zumindest für mich vor allem durch den Sympathiefaktor der Hauptfiguren hervorsticht.
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Rezensionen – Shihonron

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#16
Ein Lehrstück über die Abgründe des Kapitalismus... wer hätte das gedacht? Hinter dem japanischen Titel Shihonron verbirgt sich schließlich nichts anderes als ein auf Karl Marxs bekanntestem Werk „Das Kapital“ basierender Manga für alle jene, denen das Original zu trocken ist oder die vielleicht von den vielen Worten dort abgeschreckt werden. Kein grandioses Werk, aber ein nette Kuriosität für die eigene Mangasammlung.


Der Kuriositätswert war es wirklich, der mich zum Kauf der beiden Mangabände veranlasste. Ich kann mir schließlich nichts vorstellen, was in meinem Regal besser neben meinem Jesus-Manga (gleicher Kaufgrund) aussehen würde, als etwas von Marx. Und glücklicherweise ist auch das französische Cover weit schmucker und als das japanische. Da wird einem die Botschaft auch gleich so richtig ins Gesicht geschleudert. (Das Cover des zweiten Bandes, mit Marx und Engels mit Heiligenschein, hat aber natürlich auch seinen Reiz)

Wenn ich nun so ausführlich auf die optischen Vorzüge der Manga-Cover eingehe, dann vielleicht auch deshalb, weil der Manga inhaltlich nicht ganz so viel zu bieten hat. Dabei spielt es jetzt gar nicht mal so eine Rolle, dass ich kein Antikapitalist bin, als vielmehr, dass die Geschichte, in die man die Aussagen von „Das Kapital“ verpackt, jetzt nicht unbedingt besonders ausgefeilt ist. Im ersten Band wird erzählt wie ein junger Käsebauer zum Käsefabrikbesitzer aufsteigt und dabei quasi seine Seele an den Kapitalismus verkauft, indem er seine Arbeiter schlecht behandelt und sie nur als austauschbaren Kostenfaktor sieht. Im zweiten Band wird diese Geschichte fortgeführt und zu einem Abschluss gebracht, gleichzeitig klärt einen aber auch Friedrich Engels in leicht verständlichen Beispielen über Geldwert, Mehrwert, etc. auf, man befasst sich hier also nun etwas expliziter mit dem Inhalt von „Das Kapital“. All das bleibt natürlich oberflächlich, aber etwas anderes hat man ja sowieso nicht erwartet. Was die Optik angeht war hier wohl nicht der allertalentierteste Mangaka am Werk, aber es ist ausreichend.

Fazit:

Für mich ist hier einfach der Kuriositätswert das schlagende Argument für den Erwerb dieses Manga. Inhaltlich ist es Kapitalismuskritik, wo nicht unbedingt die feine Klinge geführt wird, die dafür aber sehr anschaulich und leicht verständlich ist. Jedenfalls kein Kauf, den ich bereue und vielleicht schaffen es ja auch die anderen Werke aus der Reihe irgendwann nach Europa, wie z.B. Goethes „Faust“, Kafkas „Die Verwandlung“ oder Machiavellis „Der Fürst“. Nur dass auch Hitlers „Mein Kampf“ erscheint, glaube ich dann doch nicht.
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Rezensionen – Ryuushika Ryuushika

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#17
Yotsubas böser Zwilling. Wem die genannte Protagonistin aus dem Vergleichsmanga vielleicht ein wenig zu brav ist, der sollte mal einen Blick in Ryuushika Ryuushika riskieren, wo zwar ebenfalls das Entdecken der Welt durch ein kleines Kind im Vordergrund steht, wo Ryuushika aber immer wieder unter Beweis stellt, dass eine lebhafte Phantasie nicht das Einzige ist, was sich früh entwickelt, sondern dass Kinder alles andere als kleine Engel sind.


Man sollte jetzt meine Einleitung nicht allzu dramatisch interpretieren. Ryuushika ist natürlich keine Ausgeburt des Bösen. Sie verhält sich lediglich ziemlich menschlich, will meinen, dass ihre Laune auch mal schnell in die negative Richtung bis hin zur Aggression ausschlagen kann. Letztendlich ist sie aber einfach ein kleines Kind, das noch viel in der Welt nicht versteht und im eigenen Mikrokosmos aus Heim und Familie noch Einiges zu entdecken hat. Kennzeichnend für die streng episodischen Geschichten ist, dass ihr Unterhaltungswert in der Regel auf der lebhaften (und mitunter verqueren) Phantasie von Ryuushika sowie ihrer natürlichen kindlichen Naivität basiert, wodurch aus Unverständnis die alltägliche Welt recht schnell mit gar absonderlichen Dingen und Wesen angereichert wird. Rein technisch sei nur kurz anzumerken, dass der Manga vollständig in Farbe ist.

Fazit:
Ein netter Slice-of-Life Manga mit einem nicht ganz so braven kleinen Mädchen, der immer wieder witzige Einfälle hat, der aber weniger idealisiert ist als etwa Yotsuba, womit hier allerdings auch der herzerwärmende Effekt des Vergleichsmanga nicht aufkommen kann.
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Rezensionen – Tetsuwan Birdy

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#18
2003 bis 2008 erschienen und trotzdem Old School. Birdy the Mighty (II) zeigt, dass man auch schlicht gegen den Zeitgeist schreiben kann, was sich bei Manga dieser Art in erster Linie im Fehlen von Moe bemerkbar macht, obwohl man die gleiche Zielgruppe bedient und für diese Action, Humor und ein klein wenig Ecchi liefert.


Es handelt sich bei diesem Manga um das Remake des abgebrochenen Originals von 1985, das im Gegensatz zu diesem aber nicht nur einen, sondern ganze 20 Bände hat. Vergleicht man das Werk mit den beiden im Lauf der Zeit entstandenen Anime-Adaptionen, so liegt es stilistisch eindeutig auf einer Linie mit der OVA aus den 90ern und hat auch inhaltlich bis auf die Hauptfiguren eigentlich nichts mit dem neueren Birdy the Mighty Decode gemein. Es wirkt eben alles ein wenig Old School, angefangen beim Charakterdesign, über das Verhalten der Figuren bis hin zum Humor bzw. dessen bildlicher Überzeichnung. Die Figuren verhalten sich normaler und es fehlt ihnen die inzwischen schon fast übliche sehr starke Überzeichnung, die sie einen sofort einem bestimmten Archetyp zuordnen lässt. Am stärksten fällt das eigentlich bei Tsutomus Kindheitsfreundin Natsumi auf, die man zu keinem speziellen Charakterzug genötigt hat und die deshalb mehr wie eine normales, wenn auch manchmal etwas aufbrausendes Mädchen auftritt. Bevor nun aber vielleicht Missverständnisse auftreten sei gesagt, dass damit nicht angedeutet werden soll, der Manga wäre dadurch anspruchsvoller, für Erwachsene oder dergleichen. Er ist schließlich ein Actiontitel mit viel Humor und entsprechend locker verläuft er die meiste Zeit. Aber er ist eben letztendlich doch „klassischer“ und weniger übertrieben.

Inhaltlich darf man sich daran erfreuen, dass sich die Handlung konstant weiterentwickelt, wenn sie auch in Arcs unterteilt ist. Es wird einem nie langweilig und die meiste Zeit passt die Mischung aus Action, Humor und neuen Informationshappen hinsichtlich des großen Plans, der sich im Hintergrund abspielt. Mit Birdy hat man zudem eine weibliche Hauptfigur, die bis jetzt in allen Adaptionen sympathisch war, die hier aber etwa im Vergleich zu Birdy Decode unbekümmerter und lockerer auftritt. Selbst für Freunde der Fanservice-Fraktion wird neben Birdys an sich schon knappem Kampfanzug immer wieder was geboten, indem man sie immer wieder mal auch nackt zu Gesicht bekommt, was durch die andere Inszenierung hier aber weit weniger peinlich oder störend wirkt, als in Werken „modernen Stils“.

Fazit:
Die Originalität des Mangas liegt wohl vor allem im für seine Erscheinungszeit schon eher überholten Stil, der sich inzwischen aber schon als willkommene Abwechslung und durchaus auch Wohltat erweist, was man vielleicht auch als Ansporn nehmen könnte vermehrt in ältere Manga reinzuschauen. Eine gut unterhaltender, leichtgängiger Actiontitel mit einer guten Portion Humor und einer sympathischen Hauptfigur, der auch eine passable Handlung bieten kann.
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Rezensionen – Annarasumanara

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#19
Klingt die Beschreibung auch vielleicht etwas gar kitschig, bekommt man es hier mit einem, wenn nicht dem optisch und inszenierungstechnisch interessantesten Manga zu tun, den ich kenne und der sein Setting mit märchenhaftem Flair durch nüchterne Entwicklungen und eine eher pragmatische Hauptfigur kontrastiert.


Ich beginne mal bei der in meinen Augen hervorstechendsten Eigenschaft des Manga, der Optik. Ursprünglich als Web-Manga erschienen, wird hier von den dadurch nicht gegebenen Platzeinschränkungen ordentlich Gebrauch gemacht und Szenen(übergänge) können sich so schon mal über mehrere normale Mangaseiten erstrecken, ineinander überfließen und sind auch nicht an die übliche Panel-Aufteilung gebunden. Dadurch ergeben sich mitunter völlig neue (abstrakte) Inszenierungsmöglichkeiten, die hier auch immer wieder genutzt werden. Zu diesen Eigenheiten gesellt sich in der Optik auch das tendenzielle Dominieren von Schwarz und dunklen Grautönen, denen als starker Kontrast szenenweise einzelne Farbtupfer wie rosa Lippen, rote Briefkästen etc. gegenübergestellt werden. Auch das Charakterdesign ist gelungen und ist ansprechend nüchtern, wobei es allerdings einer meiner Kritikpunkte am Manga ist, dass das Charakterdesign des Mitschülers der Hauptfigur aus bisher unverständlichen Gründen als einziges deformiert ist.

Inhaltlich harmoniert der Manga mit seiner Optik bzw. wohl eher umgekehrt. Wie auch die Inszenierung, haftet auch der Handlung etwas Märchenhaftes, Phantastisches an, ohne dass sie sich allerdings in kitschigen Prinz-Prinzessin-Phantasien verliert. Ist Yun Ai als armes, hart arbeitendes Mädchen auch fast schon eine Art modernes Aschenputtel und der Magier in seinem Auftreten fast prinzengleich, spießt sich dieser Vergleich, sobald man ein wenig unter die Oberfläche blickt. Da bemerkt man, dass sie zwar die Aufopferungsbereitschaft besitzt, nicht aber das Träumerische, sondern viel eher viel Pragmatismus, eine gesunde Portion Nüchternheit und durchaus auch Misstrauen. Auch das Prinzenimage des Magiers erhält sehr schnell Risse, wenn er auch seine Rolle als mysteriöse Lichtgestalt in Yun Ais tristem Alltag beibehält. Lässt die Geschichte auch lange Zeit eher im Unklaren worauf sie genau hinaus will und konzentriert sich mehr auf die Beziehungen der Charaktere untereinander, kristallisiert sich gegen Ende schließlich die Hauptbotschaft heraus, welche aber wieder gekonnt im märchenhaft-nüchternem Stil präsentiert wird.

Fazit:

Eine Art modernes Märchen mit Hintergedanken, das aber in gewisser Weise seine Unschuld verloren hat und an Stelle unreflektierter Träumerei und klassischer Rollenarchetypen eine nüchternere, desillusioniertere Version bietet und bei der Darstellung durch für Manga eher untypische inszenierungstechnische Neu- und Freiheiten auffällt.
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Rezensionen – Young Bride’s Story

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#20
Ein Manga im historischen Setting, wie er hübscher nicht sein könnte. Erzählt wird von den Lebensumständen verschiedener Frauen und Mädchen entlang der Seidenstraße des 19. Jahrhunderts. Die Geschichten bestechen dabei mehr durch ihre sympathische Figuren und die Arbeit, die ganz offensichtlich in die Recherche des Settings gesteckt wurde und weniger durch wirkliche inhaltliche Tiefe, was dem Unterhaltungswert bzw. in diesem Fall schon Manga-Genuss aber in keiner Weise einen Abbruch tut.

Es erscheint mir doch als wichtig zu betonen, dass dieser Manga eben nicht nur von Amira handelt und deshalb wohl auch eher einen Titel a la „The Brides‘ Stories“ verdient hätte. Dieser Aspekt stellt für mich letztendlich nämlich doch auch eine seiner größten Stärken dar. So sympathisch Amira auch ist und so unbestritten sie die Hauptrolle einnimmt, widmet die Serie zwischendurch ganze Bände anderen weiblichen Figuren, mitunter auch an anderen Schauplätzen. Dadurch wird das Spektrum der Geschichten und Schicksale naturgemäß ordentlich erweitert und man erfährt auch andere Facetten dieser fremden Welt. Und eine fremde Welt ist es in die man hier eintaucht. Andere Gesellschaften, andere Bräuche, ein anderes Leben, von Hirten und Dörfern in der mongolischen Steppe bis hin zur häuslichen Abgeschiedenheit der in Geschlechtertrennung lebenden Frauen islamischer Gebiete. Hier kommt dann der bereits erwähnte Faktor zu tragen, dass man als Leser zumindest das Gefühl bekommt als hätte die Darstellung der verschiedenen historischen Lebensweisen weitgehend Hand und Fuß. Natürlich darf man sich aber auch hier keinen wirklich realistischen Manga erwarten. Das moderne Narrativ der etwas unangepassten aber guten Frau, die trotz allen Widrigkeiten ihren Weg geht ist auch hier die tragende Säule. Der an sich zu erwartende Ausgang mancher Konstellationen, nämlich dass Frauen den gesellschaftlichen Zwängen unterworfen werden und ein unglückliches Dasein fristen, wird ausgespart und stattdessen finden sie hier ihr Glück ohne sich selbst verleugnen zu müssen. Der Manga fällt damit in die gleiche Kategorie wie etwa Arte, ist für mich verglichen damit aber noch mal ein Stück interessanter, malerischer, schöner in Wort und Bild. Dadurch verschmerzt man es dann eben auch nur zu leicht, dass rein inhaltlich keine Großtaten vollbracht werden, die sich etwa in diffizilen Konflikten samt facettenreicher Charakterdarstellung niederschlagen würden. Wie erwähnt geht es letztendlich darum positive Geschichten in einem interessantem Setting zu erzählen, die hier dann aber trotz allem auch keine Gefahr laufen zu platt zu sein.

Was die Optik betrifft wird man wiederum selten Werke finden, die besser bzw. aufwendiger gezeichnet sind. Die Vorstellung welche Arbeit hier etwa rein schon in die Darstellung der musterdominierten Kleidung gesteckt worden sein muss ist geradezu schwindelerregend. Die Zeichnung tragen demgemäß zweifellos viel zum allgemein irgendwie malerischen Charakter des Manga bei und sind mit ein Grund, warum er eigentlich uneingeschränkt zu empfehlen ist.
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Rezensionen – Amanchu!

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#21
Freundschaft, Wasser, Tauchen und Meer. Kozue Amano bleibt sich treu und liefert nach Aria abermals einen ruhigen Manga mit prominenter Rolle des nassen Elements und erzeugt mit dieser Slice-of-Life-Geschichte wieder den gewissen Wohlfühlfaktor.


Dieses Mal lautet das große Ziel nicht Gondoliera zu werden, sondern vielmehr das eigene Leben zu genießen und mit Freunden Spaß zu haben. Für die zurückhaltende Futaba bedarf es dafür erst des Aufeinandertreffens mit der lebhaften Hikari, die ihr die Augen für die freudigen Dinge des Lebens öffnet, allen voran für das Sporttauchen. Man beschließt dem Tauchclub der Schule beizutreten, findet dort weitere Freunde und Schritt für Schritt nähert sich Futaba mit deren Unterstützung ihrem neuen Ziel, eine echte Taucherin zu werden. Verbunden ist dieser Fortschritt auch mit einer guten Portion an Sozial-Ganbatte, indem sie lernt zu sich selbst zu stehen und ihre Zurückhaltung zu überwinden und allgemein wird in den Alltagsszenen von den Protagonisten wieder viel Fröhlichkeit und positive Energie versprüht, während man nebenbei auch Einiges über den Tauchsport lernt. Nicht umsonst gibt es in Japan die Bezeichnung Healing Manga/Anime, denen ich auch dieses Werk von Amano wieder zurechnen würde. Keine dramatischen Konflikte, sondern laufend positive Entwicklungen und Botschaften, dargebracht von meist simplen Charakteren, die ein freudiges Leben führen, für das sie allerdings ab und an etwas Selbstüberwindung leisten müssen.

Derartige Geschichten inhaltlich zu bewerten fällt schwer, denn entscheidender ist mehr welches Gefühl sie auslösen. Amanchu bleibt in diesem Bereich hinter vergleichbaren Manga zurück. Er hat nicht den träumerischen Charakter von Aria und nicht die gewisse Melancholie und Nachdenklichkeit von Yokohama Kaidashi Kikou, bietet aber dennoch noch genügend vom eingangs erwähnten Wohlfühlfaktor. Bei den Charakteren schießt man vor allem bei Hikari übers Ziel hinaus, da sie mit ihrer stark überdrehten und ungebrochen positiven Art besonders schnell Gefahr läuft sehr oberflächlich und hohl zu wirken, vor allem weil sie mehr als Katalysator für die Entwicklung von Futaba auftritt und man sich weniger mit ihr selbst beschäftigt. Geschmackssache, aber leider noch immer nicht mein Fall, ist Amanos Eigenart des stark deformierten Zeichenstils bei Comedy, der es einem gleich noch schwerer macht die Charaktere ernstzunehmen und der gleichzeitig auch kindisch wirkt.

Fazit:
Einen Blick wert für Leute, die nach ruhigen, positiven Manga suchen, die aber andere Werke wie Aria und Yokohama Kaidashi Kikou schon kennen. Eine nette Geschichte mit einigen schönen Szenen, der aber (zumindest bisher) die gewisse Raffinesse fehlt.
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Rezensionen – Oresama Teacher

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#22
Jedes Mädchen sieht sich in der High School anderen Herausforderungen gegenüber, seien es welche schulischer, sozialer oder romantischer Art… oder eben wie im Fall von Mafuyu der, zu verhindern, dass sie wieder in die Rolle der Anführerin der Schulschläger hineinrutscht. Eine Komödie über ein Mädchen, dessen Begabung fürs Kämpfen konträr zu seinem Wunsch nach einem völlig normalen Teenagerleben steht.


In Oresama Teacher begleitet man Mafuyu bei ihren mitunter schon verzweifelten Versuchen ihre Vergangenheit als schon legendäre Schlägerin hinter sich zu lassen. Doch es zeigt sich schon bald, dass ihre neue Schule nicht das beste Umfeld für dieses Unterfangen ist und schnell wird sie zu teilweise schon wahnwitzigen Vertuschungs- und Täuschungsaktionen genötigt um ihre Fassade eines normalen Mädchens auch gegenüber ihren – schicksalshaft wieder oft dem Schlägermilieu zugehörigen – neuen Freunden aufrecht zu erhalten. Der Manga gefällt dabei durch seinen lockeren Stil, indem er immer die Komödie dominieren lässt, aber gleichzeitig durch neu eingeführte Charaktere immer wieder auch etwas gehaltvollere Geschichten erzählt, ohne sich dabei übertrieben dramatisch zu geben bzw. die humorvolle Stimmung lange zurückzustellen. Kurzum die Mischung aus Humor, sympathisch-schrägen Charakteren und einer sich langsam entwickelnden Handlungen funktioniert einfach und hält konstant ihr Niveau. Wider anfänglicher Erwartungen spielt Romantik was Mafuyu betrifft bisher eine absolut untergeordnete, über weite Strecken überhaupt nicht existente Rolle, wenn man sich auch schon denken kann wohin es letztendlich gehen wird. Durch ihre in Gefühlsbelangen sehr naive Art ist das dann aber weder verwunderlich, noch trauert man der Romantik nach, denn Mafuyu hat auch so genug zu tun in ihrem Leben.

Fazit:

Tomboy-Komödien sind eigentlich immer nett, besonders wenn sie wie hier so gut funktionieren, weil man keine Anforderungen an die Charaktere stellt, welche sie in ihrer überzeichneten Art nicht erfüllen können. Leichtgängig, sympathisch, unterhaltsam… schlicht nett zu lesen.
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Rezensionen – Ookami to Koushinryou

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#23
Weil beim Anime eigentlich schon alles über die Geschichte an sich gesagt wurde, spare ich mir das jetzt hier bei der Vorlage, der Light-Novel, und widme mich lieber der Frage, ob es vonnöten ist diese zu lesen, wenn man die animierte Fassung kennt. Die Antwort: Jein. Bei den bereits animierten Bänden (1 bis 3 und 5) ist es nicht unbedingt nötig, stellt aber eine nette Ergänzung dar, während einem die Bände 4 und zukünftig 6+ dann neue Geschichten liefern .


Man kann dieses Ergebnis jetzt durchaus auch als Lob für den Anime auffassen, denn er ist, wie sich durch die Lektüre der Novel feststellen lässt, eine gute Adaption seiner Vorlage. Warum kann man aber trotzdem einen Blick in diese riskieren? Ganz einfach, weil sie aus der Sicht von Lawrence geschrieben ist. Während man in der Serie das Geschehen als Beobachter verfolgt, bekommt man hier einen Einblick in seine Gedankenwelt, die doch manchmal ein wenig überraschend ist und sein eher unschuldiges Image mitunter etwas ins Wanken bringt. Gleichzeitig versteht man dadurch ihn und manche Szenen aus der Serie besser (eine habe ich überhaupt erst dadurch richtig verstanden) und auch das Nachvollziehen der manchmal verworrenen Handelsgeschäfte fällt einem in der gedruckten Form leichter. Abzüge gibt es wiederum in Punkto Horo (bzw. Holo, wenn man bei der offiziellen Version bleibt), denn ihre animalische Verspieltheit kommt in der animierten Fassung eindeutig besser zur Geltung als hier.

Mit Band 4 bekommt man dann die erste für einen neue Geschichte zu lesen und man bemerkt schnell, dass diese durch die Nichtkenntnis gleich noch einmal merklich ansprechender ist. Man hat den Band im Anime aus dramaturgischen Gründen übersprungen, doch bietet er die gleiche Qualität wie die bereits animierten Geschichten.

Für Nichtkönner des Japanischen (wie mich) liegt die Novel derzeit, zumindest offiziell, nur in englischer Form vor und erscheint dort im etwas die Geduld strapazierenden Halbjahresrhythmus. Die Altersempfehlung beträgt 15+, allerdings bemerkt man im Vergleich mit der gleich eingestuften Haruhi Light-Novel ein etwas höheres Sprachniveau und auch allgemein kann man von einer ansprechenden, gut zu lesenden Übersetzung sprechen.
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Rezensionen – Kill Me Baby

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#24
Kill Me Baby, oder: Warum 4-koma einfach lustiger sind.


Kill Me Baby hat die unglaubliche Ehre, dass ich ihn mir ausgesucht habe um in meinem Kommentar auch eine Lanze für Manga im 4-koma Format zu brechen. Warum ich das tue? Weil sie in meinen Augen tendenziell einfach die lustigsten sind. Wie auch Yandere Kanojo, Lucky ☆ Star, Azumanga Daioh oder auch Comicstrips zeigen, haben sie den Vorteil, dass man Gag auf Gag folgen lassen kann und sich nicht viel Gedanken um eine wirkliche Geschichte machen muss, solange die Charaktere schräg und die Pointen unterhaltsam sind. So liegt der reine Humoranteil – solange die Witze funktionieren – höher als bei normalen Comedy-Manga und man hat gleichzeitig mehr Freiheiten was die Handlung angeht.

Nicht anders verhält es sich jetzt bei Kill Me Baby. Das Setting ist wie in der Beschreibung nachzulesen abstrus, doch stört das keinen, denn so können entsprechend abgedrehte Charaktere eingebaut werden. Derer gibt es drei, wobei Sonya und Yasuna die unbestrittenen Hauptfiguren sind. Während die eine als Profikillerin leichte Gewöhnungsprobleme hat, wenn es um das friedliche Schulleben geht, stellt die andere die „Normale“ dar, die jedoch immer wieder Mal versucht Sonya zu überlisten. Neben diesen Gegensatz aus extrem und normal baut man die Gags schließlich noch auf dem altbekannten Schema von kühl/intelligent vs. überdreht/einfältig auf und würzt das Ganze noch mit ein paar humorvoll-überraschenden Einblicken in die Welt der Ninja durch die dritte Figur, Agiri.

Der Humor ist einfach gehalten, funktioniert aber durch die gelungen aufeinander abgestimmten Hauptfiguren gut und unterhält entsprechend konstant, allerdings ist mangels Verfügbarkeit einer größeren Anzahl an Kapiteln noch keine Aussage zur Langzeitqualität möglich, die allgemein wohl die Achillesferse von 4-koma sein kann. Insofern bin ich in meiner Bewertung vorläufig noch etwas vorsichtig, doch aktuell gehört der Manga sicher zu den unterhaltsamsten, die ich verfolge.
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Rezensionen – Watashitachi no Shiawase na Jikan

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#25
Das Zusammentreffen zweier gebrochener Menschen… ein Mann und eine Frau, deren Leben von Dunkelheit geprägt ist… eine Liebe ohne Zukunft...


Mit der vollen Breitseite an Tragik begrüßt Our Happy Time seinen Leser, indem er zwei dem eigenen Tod nachjagende Personen als Hauptfiguren präsentiert. Sie, eine ehemalige Pianistin, deren Leben vom Hass auf die eigene Mutter geprägt ist und die unfähig ist Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Er, ein verurteilter Mörder, der seit Jahren im Todestrakt auf die Vollstreckung seiner Strafe wartet. Aus einer schicksalhaften Begegnung entwickelt sich für beide das erste Vertrauensverhältnis seit der Zeit, als ihr normales Leben für sie zu Ende war und erstmals finden sie jemanden, dem sie sich anvertrauen können. Durch die kurzen wöchentlichen Gespräche entsteht eine Bindung, die beiden erstmals wieder Halt in ihrem Leben gibt und die schließlich auch dazu führt, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen.

Der Manga versteht es den Leser zu Beginn in einen Sumpf voller Verzweiflung und Depression zu werfen und ihn dann gemeinsam mit den Protagonisten langsam daraus herauszuführen. Zunächst liegt vieles im Dunkeln, auch die Ursache für Juris Selbstmordversuche oder wie genau es zu den Morden kam, für die Yuu nun im Todestrakt sitzt. Gefühlvoll wird nun der emotionale Werdegang der beiden gezeigt, in dessen Verlauf auch Licht in die Ereignisse in ihrer Vergangenheit gebracht wird und der sich inhaltlich durch die Themen Trauer, Hass und Verzeihen bewegt. Während der Fokus ohne Zweifel auf dem Gefühlsleben der beiden Hauptcharaktere liegt, vergisst man aber auch nicht auf die zwei weiteren wichtigen Figuren und präsentiert durch sie andere Aspekte der Thematik. So gelungen der Manga nun aber atmosphärisch und erzähltechnisch ist, so ist er letztendlich doch nicht perfekt. Man darf was vereinzelte etwas idealisierte Begebenheiten angeht nicht übermäßig kritisch sein und besonders ein Detail der Geschichte fand ich persönlich dann verzichtbar, da eigentlich überflüssig und schon fast unnötig kitschig.
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Rezensionen – Bus Hashiru.

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#26
Es ist nicht nur der ansprechende Zeichenstil, der Sahara Mizu in meiner Gunst immer weiter aufsteigen lässt. In ihren Werken zeigt sie immer wieder, dass sie es vermag eine feinere Klinge zu führen und eigentlich unaufdringliche Geschichten zu erzählen, in denen sich in diesem Fall zur grundlegenden Romantik immer auch ein wenig Unsicherheit, Melancholie oder Selbstreflexion gesellt.


Es sind keine stürmischen Liebesgeschichten, die einem in weiten Teilen von Bus Hashiru erwarten. Vielmehr sind es Erzählungen über Begegnungen von Menschen, bei denen eine romantische Stimmung in der Luft liegt, sich die Romantik aber noch nicht in Form von Rendezvous und Liebesbeziehungen manifestiert, da das hier Gezeigte mehr den Ausgangspunkt derartiger Entwicklungen darstellt. Zwei Menschen treffen einander und erwecken das gegenseitige Interesse, hinterlassen jeweils einen Eindruck und bringen dadurch eine Gefühlsentwicklung in Gang, die sich nicht nur auf den jeweils anderen, sondern zusätzlich auch auf den Beruf oder vergangene romantische Erfahrungen beziehen kann. Besonders bei den ersten, durch den Bezug auf Busse titelgebenden Geschichten lässt sich dieser Ansatz beobachten, während die zwei abschließenden, längeren Erzählungen in ihrem Setting klassischer sind und von der sich (weiter)entwickelnden Beziehung zwischen Schülern erzählen. Aber auch diese Geschichten weisen den gleichen ruhigeren, mitunter schon fast nachdenklichen Stil auf, der auch die erste Hälfte des Bandes prägt.

Fazit:
Ich würde die Geschichten schlicht als schön bezeichnen, sowohl inhaltlich/stilistisch, als auch optisch, da Sahara Mizu das wahrscheinlich attraktivste Charakterdesign hat, das ich kenne. Handlungstechnisch sind sie wohl nicht übermäßig raffiniert, was aber auf ihre Wirkung keinerlei Einfluss hat.
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Rezensionen – My Girl

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#27
Eine Geschichte über Familie, Trauer und Liebe, über einen Mann und seine ihm unbekannte kleine Tochter, die mich trotz fehlenden persönlichen Bezugs, emotional berührt, wie es nur selten Erzählungen geschafft haben.


So melancholisch, traurig und gleichzeitig voller Hoffnung und Freude, ist die Geschichte über den jungen Masamune, der nach dem Tod seiner großen Liebe völlig unvorbereitet damit konfrontiert wird, dass er eine fünfjährige Tochter mit ihr hat. So treffen zwei Menschen aufeinander, die außer ihrer Erinnerung an den gleichen geliebten Menschen keine Verbindung miteinander haben, die letztlich aber gerade dadurch zusammengeschweißt werden. Gezeigt wird nun wie sich Masamune und natürlich auch Koharu auf diese neue Situation einstellen müssen, wie er sich überfordert und doch glücklich fühlt und sie froh ist eine neue Bezugsperson zu haben, gegenüber der sie ihre tapfere Fassade auch mal fallenlassen kann. Neben der Entwicklung der Beziehung der beiden zueinander, wird durch Masamunes Situation, aber auch durch andere Schicksale, der vorurteilsbelastete Umgang der japanischen Gesellschaft mit Themen wie Alleinerzieher, ungewollte Schwangerschaften und Ähnlichem angesprochen und anhand der von den negativen gesellschaftlichen Reaktionen Betroffenen für mehr Toleranz und Verständnis appelliert.

Was den Manga jetzt für mich besonders macht ist, dass er, um es mal kitschig auszudrücken, schafft mein Herz zu bewegen und zwar deutlich mehr als andere Werke. Die melancholische Grundstimmung in Masamunes Leben, seine und Koharus Erinnerungen an ihre glücklichen Zeiten mit der verstorbenen Geliebten und Mutter, ihre Trauer über den Verlust und gleichzeitig das für beide neue Zusammenleben, das ihnen Hoffnung gibt. So tragisch die Geschichte ist, so schön ist sie doch und so positive Botschaften kann sie vermitteln.
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Rezensionen – Nagato Yuki-chan no Shoushitsu

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#28
Ein Spinoff zu Haruhi, der nicht nur die Hauptrolle auf Yuki Nagato überträgt, sondern durch die Orientierung am Setting des Haruhi-Films bzw. des vierten Light Novel Bandes auch die Figuren merklich ummodelt. Herausgekommen ist eine leichtgängige Romantische Komödie mit einem schüchternen Bücherwurm als Hauptfigur, die sympathisch ist und nett unterhält.


Es wird nicht wenige geben, die an der menschlichen Yuki gefallen gefunden haben und dem trägt wohl auch die Existenz dieses Spinoff Rechnung. Unser aller Lieblings-Alien wurde hier zur schüchternen Präsidentin des Literaturklubs normalisiert, womit Yuki nun mit zaghaften Schritten die Annäherung zu ihrer insgeheimen Liebe Kyon vollziehen darf. Ihr zur Seite steht die sie bemutternde Asakura und im weiteren Verlauf stößt auch der Rest des Haruhi-Casts hinzu, wobei vor allem auch die Grande Dame selbst hier in einer etwas umgänglicheren, wenn auch nicht wirklich weniger exzentrischen Art anzusprechen weiß.

Inhaltlich bietet der Manga abgesehen von den Charakteren keine Besonderheiten. Man arbeitet mit dem bekannten Schema eines schüchternen Mädchens, das sich mit Unterstützung ihrer Freunde sehr langsam dazu überwindet ihrem Schwarm näher zu kommen. Den Reiz erhält die Geschichte also vor allem durch den Haruhi-Cast, wobei es ab dem Auftreten von Tsuruya und vor allem natürlich Haruhi etwas turbulenter zugeht, was bei den beiden aber auch nicht weiter überraschend ist.

Fazit:
Etwas Nettes, wenn auch nichts Besonderes für Zwischendurch für Fans von Yuki Nagato oder allgemein der Haruhi-Charaktere.
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Rezensionen – Island

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#29
Man nehme ein phantastisches Setting und zwei Mädchen voller Tatendrang und heraus kommt eine der wohl sympathischsten und schönsten Geschichten über die Kraft kindlicher Träume und Hoffnungen.

Phantastische Szenarien wie das von Island haben immer den Vorteil, dass allein die ungewohnte Situation schon ein gewisses Interesse beim Leser weckt, doch kommt es letztendlich auf die Auflösung an und gerade bei der kann Komi Naoshi in seinem Oneshot in meinen Augen überzeugen. Was man durch Andeutungen schon vorauszusehen glaubt, nimmt schließlich doch noch eine unerwartete Wendung, kann damit aber die Hauptbotschaft der Geschichte perfekt unterstreichen, nämlich trotz widriger Umstände nie seinen Glauben und seine Hoffnung zu verlieren. Der Manga ist bei der Vermittlung dieser Botschaft zwar stark positiv, aber nicht übertrieben kitschig und bereitet sie auch durchaus als Hommage an das Kindsein und dessen Mischung aus Unbeschwertheit und dem ungebrochenen Glauben an die eigenen Träume auf. Einfach schön.
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Rezensionen – Orange Yane no Chiisana Ie

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#30
Wie der Phantasie des japanischen Salaryman entsprungen. Ein Manga, der einfach komplett auf seine Zielgruppe und deren Vorstellungen zugeschnitten scheint, indem er einen aus ihren Reihen zum „Helden“ macht und ihn unter Beweis seiner Integrität das für diese Gruppe wohl (fast) ideale Leben erreichen lässt. Was zunächst trotzdem unterhält, bricht irgendwann unter der Last der stereotypen und altbackenen Handlung zusammen.


Er erkennt, dass er sich neben der Arbeit auch um die Familie kümmern muss. Das ist es Einzige, was mir auf die Schnelle einfällt, was man im Manga unter dem Schlagwort „modernes Gesellschaftsbild“ einordnen könnte. Ansonsten hat man den hart arbeitenden Angestellten, der seine Familie liebt, gutmütig und ehrlich ist und mit Geduld versucht Missverständnisse auszuräumen. Auf der anderen Seite die schöne Hausfrau, die oft überreagiert und ihn falsch versteht, ihre Erfüllung darin sieht für die Familie da zu sein und erst erkennen muss, dass er ein ehrenwerter Mann ist, genau so einer, wie sie immer gesucht hat. Was Feministen wahrscheinlich rotieren lassen würde, wirkt auch auf den Normalbürger (zumindest den westlichen) schon antiquiert und doch könnte man darüber hinwegsehen, denn auch wenn es stereotyp ist und die Geschichte und Charaktere allgemein simpel sind, ist der Manga zunächst eigentlich nicht unsympathisch. Leider läuft es dann genauso altbacken weiter und die folgenden Entwicklungen könnten einem (veralteten) Lehrbuch über Romanzen entnommen sein, mit verschlagenen Konkurrenten auf beiden Seiten, bösen Schwiegermüttern, sich dem Klatsch hingebenden Nachbarsfrauen, etc. und inmitten das Hauptpaar mit ihrer eben erwachten Liebe, das sich als Treue- und Liebestest nun diesen Widrigkeiten stellen muss. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto öfter beginnt man einfach die Augen zu verdrehen, weil sie wirklich so ungefähr alle Klischees abklappert, die man auf Anfrage schon zu Beginn für diese Art von Geschichte aus dem Stegreif aufgesagt hätte, nur dass sie noch zusätzlich wie aus einem vergangenen Jahrzehnt wirken und den Manga damit wie die Traumwelt des Salarymans erscheinen lassen, in die er sich vor der harschen Realität der Wirtschafts- und Beziehungskrise flüchtet.
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