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Rezensionen – Bloom into You

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#1
Bloom into You ist der beste Yuri-Anime seit Langem. Wer nun die Zustände des Yuri-Genres in Anime kennt, der weiß, dass das allein noch nichts heißt. Es gibt nur wenige Vertreter und wenn man sich dazu durchringt eine Vorlage zu adaptieren, ist es zwar mitunter eine populäre, aber nicht unbedingt gute bzw. auch ganz einfach schlechte. Auch Bloom into You ist populär, ist aber gleichzeitig auch gut, zumindest wenn man sich mit einem grundlegenden Makel des Settings abfindet.

„Das Hauptproblem der Geschichte sind die jeweiligen Konflikte im Leben der beiden Hauptfiguren“. Diese Feststellung würde wahrscheinlich den meisten anderen Geschichten das Genick brechen und es ist für mich in gewisser Weise das Charakteristikum dieser Serie, dass es hier nicht so ist. Bloom into You erzählt eine gute Geschichte basierend auf einer schlechten Ausgangssituation. Sowohl Yuus Unfähigkeit Liebesgefühle zu entwickeln, als auch Nanamis Konflikt, der aus Spoilergründen hier nicht genannt sei, teilen sich den Umstand, dass sie nicht aus dem Leben gegriffen sind und entsprechend konstruiert wirken. Diese Konstruiertheit lässt sich dann aber nicht mehr bei der Handlung konstatieren. Lässt man sich auf die nicht unbedingt überzeugende Ausgangslage ein, wird einem eine darauf aufbauend Handlung präsentiert, die eine schlüssige Entwicklung und unter diesen Umständen nachvollziehbares Charakterverhalten zeigt. Das lässt einen schließlich über das Manko weitgehend hinwegsehen – wenn auch nur weitgehend – wobei es zweifellos hilfreich ist, dass Bloom into You abseits der beiden trotzdem sympathischen Hauptfiguren einen guten Cast bietet (hervorgehoben sei Nanamis Freundin Sayaka). Geboten wird einem schließlich eine sich entwickelnde Romanze, in der beide Figuren schön langsam ihre Probleme überwinden und das auch noch mit passenden, „gesunden“ Lösungen abseits überzogenen Dramas. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist sollte jeder Anime-Schauer längst wissen. Wobei es ehrlich gesagt auch nicht stimmt, dass man es hier zu Gesicht bekommt, denn der Anime endet mitten in der Handlung, was Vor- und Nachteile hat. Der Vorteil ist, dass es dazu kommt, weil man die Vorlage gut adaptiert (in meinen Augen wirkt sie sogar besser als der Manga) und eigentlich nichts auslässt. Das ist klar einer meist schiefgehenden Kürzung samt erfundenem Ende vorzuziehen. Der Nachteil ist, dass man damit zwangsläufig auf den (inzwischen in Deutsch und Englisch lizenzierten), noch nicht abgeschlossenen Manga angewiesen ist, will man den weiteren Verlauf der Geschichte wissen. Die Adaption beweist allerdings auch hier ihre Qualität und liefert ein Finale, das einen trotzdem nicht unbefriedigt zurücklässt und einen schönen Ausklang der Serie darstellt.
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Rezensionen – SSSS.Gridman

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#2
Bildlich gesprochen hat der Gridman-Anime etwas von einer Seifenblase. Episode für Episode werden Handlungsstränge aufgebaut, entwickeln sich beim Zuschauer Theorien über diese Welt, steigt das Interesse an den Hintergründen… nur damit schließlich alle Vorstellungen und Erwartungen in der letzten Folge zerplatzen und ein Nichts zurückbleibt.

Persönlich sind mir die Enden von Filmen und Serien immer wichtig. Nur mit einem passenden Ende ist ein Werk für mich wirklich gelungen. Insofern muss ich mich zurückhalten Gridman nicht eine schlechtere Bewertung zu verpassen, denn wie man der Einleitung schon entnehmen kann, versagt die Serie gerade in diesem Bereich… und zwar ordentlich. Mit diesem finalen Absturz zerstört man dann leider einen über lange Zeit guten Eindruck von der Serie. Ich kenne weder die Tokusatsu-Gridman-Werke, die Inspiration für diesen Anime lieferten bzw. auf die er eine Art Hommage ist, noch kann ich mit diesem Live-Action-Genre an sich etwas anfangen. Trotzdem schaffte es die Serie mich im Verlauf anzusprechen. Technisch ist sie sauber umgesetzt und während die Kämpfe nicht übermäßig spannend sind, sind sie zumindest ausreichend kurzweilig. Wichtiger ist, dass die Hauptcharaktere sympathisch sind und weitgehend den Eindruck vermitteln, dass mehr hinter ihnen steckt, als es den Anschein hat. Die Handlung tut es ihnen gleich und liefert stets die richtige Portion an neuen Informationen, um Fragen und Spekulationen über die Hintergründe aufkommen zu lassen. Dumm nur, dass sich all diese vermittelten Bilder einer schlüssigen Hintergrundgeschichte oder tiefergehender Charaktermotivationen am Ende als Lug und Trug herausstellen. Man wird im Internet zweifellos viele Theorien und Darstellungen finden, die postulieren, dass das alles in Wirklichkeit doch schlüssig und sogar tiefgründig sei. Derlei gibt es jedes Mal, wenn ein Werk sein Ende gegen die Wand fährt. Das wissen auch die Produzenten und in meinen Augen hat man auch genau auf das abgezielt. Anstatt sich die Mühe zu machen eine kohärente Handlung zu konstruieren, hat man am Schluss einfach das billigste Ende hingefetzt, das die Literatur kennt, dabei aber noch genug offen bzw. mysteriös gelassen, dass sich die Fans einreden können es hätte ja alles doch einen tieferen Sinn. Mag jetzt polemisch klingen, aber für mich ist das wirklich das, was hier abgelaufen ist und Gridman ist ja auch nicht der erste Anime, wo man das Gefühl hat, dass die Produzenten weder wussten, wie sie alles Gezeigte unter einen logischen Hut bringen können, noch sich diese Arbeit überhaupt antun wollten.

Wenig überraschend kann ich die Serie damit auch nicht weiterempfehlen. Zwar hat sie mich über ihre Laufzeit in der Regel gut unterhalten, aber das Ende relativiert nicht nur rückwirkend viele der Elemente, die unterhaltsam waren, sondern ist auch für sich genommen einfach nur eine völlige Enttäuschung.
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Rezensionen – Harukana Receive

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#3
Es brauchte zwei Anläufe bei mir um diese Serie überhaupt wirklich zu beginnen. Beim ersten war nach den ersten knappen Bikinis und wippenden Brüsten schnell Schluss, da ich den Anime damit als Fanservice-fokussiert abgeschrieben hatte. Erst positive Rückmeldungen anderer Leute haben mich dann wieder dazu gebracht ihm doch eine Chance zu geben. Rückblickend wurde ich dann auch nicht enttäuscht. Zwar ist der Serie die Fanservice-Komponente nicht abzusprechen, da sie eben voll ist von wohlgeformten, knapp bekleideten Körpern in Action samt entsprechender Kameraeinstellungen, aber hey, warum sollte ein Anime über Beachvolleyball dahingehend auch viel anders sein als normale Live-Übertragungen realer Beachvolleyball-Matches?

Was die Serie für mich quasi gerettet hat ist, dass sie den Sport merklich ernster nimmt als man es eingangs vermutet. Es geht eben wirklich um den Aufstieg eines Zweierteams und der Sport verkommt nicht zur reinen Ausrede für Fleischbeschau. Ist Harukana Receive ein guter Sport-Anime? Nicht unbedingt, aber das liegt in meinen Augen primär darin, dass man im Übermaß unglaubwürdig ist was die Leistung des Hauptpaars betrifft. Haruka ist eine komplette Beginnerin und Kanata hat schon länger nicht mehr aktiv gespielt. Anstatt ihnen nun aber eine realistische Aufgabe in Form von zB Lokalgrößen zu geben, geht es im Endeffekt gleich gegen Teams, die an der Spitze der Nation stehen. Ich verlange ja gar keinen echten Realismus, aber die Erfolge, die sie hier in einer derartigen Serie zwangsläufig feiern müssen, überstiegen halt schon meine Fähigkeit hinsichtlich Suspension of Disbelief. Der spätere Verlauf der Serie hatte deshalb für mich einen etwas unangenehmen Beigeschmack, auch wenn der Anime insgesamt kurzweilig und sympathisch ist. Hätte man sich bei den Gegnern etwas realistischer gegeben und die Handlung auch mit ein wenig mehr Alltagsszenen aufgefettet – die hier ungewöhnlich spärlich sind – wäre die Serie jedenfalls sicher runder gewesen.
Beitrag wurde zuletzt am 02.10.2018 20:08 geändert.
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Rezensionen – Hanebado!

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#4
Würde ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen, wäre mein Kommentar zu Hanebado wohl eine endlose Tirade darüber wie unglaublich schlecht Ayano als Charakter ist. Aber ich will zumindest versuchen auch noch ein paar andere Dinge über die Serie zu sagen, besonders jene, die sie (theoretisch) vor dem Ayano-bedingten völligen Absturz bewahrten. Diese Dinge sind weitgehend schlicht die sonstige Serie. Hier hat man es tatsächlich mit einem Anime zu tun, der eigentlich nur ein einziges echtes Problem hat, aber dieses Problem ist halt die Hauptfigur und entsprechend gravierend. Abseits von Ayano sieht es gar nicht so schlecht aus. Es werden anhand der Nebenfiguren ein paar ganz ansprechende persönliche Dramen gebracht – wobei Nagisa sicher eher als zweite Hauptfigur zu beschreiben ist – und gerade die Darstellung der Matches fällt immer wieder positiv auf, da man hier die schnellen Ballwechsel bei Badminton besser darstellt, als man es bei so einer Serie vermuten würde. Sicher, auch hier zeigen sich auch schon die Schwächen, die bei Ayano dann zur vollen Blüte gelangen, seien es zu stark überzeichnete Figuren oder der Hang zur Überdramatisierung, aber es hält sich eben alles noch im erträglichen Bereich. Nicht so bei Ayano.

Ayano ist die schlimmste Figur, die mir seit Langem untergekommen ist. Ihre Darstellung nimmt ein Ausmaß an Absurdität an, das mich immer nur fragen hat lassen, was denn die Produzenten da geritten hat. Dabei wirkt sie beim Einstieg noch gar nicht so. Doch sobald es mit dem Badminton ernst wird, betritt „Psycho-Ayano mit dem leeren Blick“ die Bühne und legt ein Verhalten an den Tag, bei dem man sich fragt, warum überhaupt noch irgendwer mit ihr spricht. Wenn man nun wenigstens von einer wirklichen Charakterentwicklung sprechen könnte, dann wäre es zwar in dieser Darstellung schon schlimm genug, könnte aber eben noch irgendwie als Entwicklung akzeptiert werden. Allerdings sind ihre Charakterwechsel komplett sprunghaft, fast schon als hätte sie eine gespaltene Persönlichkeit. Somit sind auch Wechsel von eiskalt-herablassend zu kindlich-debil im Handumdrehen und ohne jegliche Bemerkung der Umstehenden möglich, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Eindruck, den man von ihr bekommt. Es ist mir wirklich unerklärlich, wie man eine Figur so dermaßen mies und lächerlich überzeichnen kann. Dass die Hintergrundgeschichte rund um ihr Verhältnis zur Mutter ähnlich lächerlich ist, passt dann zumindest dazu.

Man kann sich Hanebado leicht als normal funktionierenden Sport-Anime vorstellen, rein indem man sich Ayano als halbwegs normale Figur vorstellt. Alle Anlagen sind da, nur überdeckt sie das Störfeuer von Ayanos zutiefst lächerlichen Charakters. Dass ich der Serie überhaupt noch 2 Sterne gegeben habe ignoriert schon meinen tatsächlichen persönlichen Eindruck und bemüht sich darum den Inhalten Abseits von Ayano Rechnung zu tragen. Für mich hatte sie die Serie in Wirklichkeit am Schluss schon in den Abgrund gerissen.
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Rezensionen – Cells at Work!

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#5
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand aus meiner Generation diese Serie sieht und dabei nicht sofort an Es war einmal das Leben denkt. Nicht zum ersten Mal wird mit Cells at Work ein Blick ins Innere des menschlichen Körpers geworfen, wo anthropomorphe Blutkörperchen etc. ihre Arbeit verrichten und damit den Körper am Laufen halten. Der Unterschied zwischen den beiden genannten Serien ist dann aber sowohl die Zielgruppe und was man damit vermitteln will und Cells at Work zieht für mich im Vergleich klar den Kürzeren.

„Es war einmal das Leben“ ist eine Kinderserie, die ihrem jungen Publikum etwas über das Funktionieren des Körpers lehren soll. Cells at Work ist… ja, was ist diese Serie eigentlich überhaupt und was will sie? Es ist für mich das größte Problem dieses Anime, das er sich eben nicht wirklich entscheiden kann. Für eine Bildungsserie gibt es zu viel belanglose Action, für eine Actionkomödie gibt es zu viel Lehrinhalte. Der schwerwiegendste Fehler war es wahrscheinlich, dass ein Weißes Blutkörperchen einer der Helden ist. Dessen einzige Aufgabe ist die Verteidigung des Körpers gegen Krankheitserreger etc. und wenn man so eine Figur zu einer der beiden Hauptfiguren macht, dann muss es auch in jeder Episode einen Krankheitserreger geben, der bekämpft werden soll. Und so ist es auch… und es ist ermüdend. Zwar steigt so der Actionanteil rasant an, aber die Action ist nicht weiter aufregend und letztendlich wird so Zeit verschwendet, die man mit weit abwechslungsreicheren, spannenderen Inhalten hätte füllen können. Statt Infotainment ist die Serie wohl eher mehr eine klassische Unterhaltungsserie mit einem signifikanten Info-Anteil, die aber eben dadurch bei beidem unter ihren Möglichkeiten bleibt. Auch der oft sehr hohe Abstraktionsgrad mit dem die körperlichen Vorgänge dargestellt werden torpediert dahingehende „Bildungsziele“. Die Figuren an sich sind zwar nicht unsympathisch – und wer kann die Kinder-Blutplättchen auch nicht niedlich finden? – aber sie leiden darunter ziemliche One-Gag-Charaktere zu sein. Seien es das Rote Blutkörperchen, das sich ständig verirrt, oder das Weiße Blutkörperchen, das eher emotionslos das Blut der Krankheitserreger in Fontänen hervorschießen lässt, es wiederholt sich alles ständig. Dadurch wurde mir die Serie, die zunächst vielleicht noch als durchschnittlich durchging, mit steigender Episodenzahl immer langweiliger. Es ist schlicht kein stimmiges, interessantes Konzept, das einem hier geboten wird, was sich schnell bemerkbar macht.
Beitrag wurde zuletzt am 01.10.2018 20:25 geändert.
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Rezensionen – Kase-san and Morning Glories

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#6
Wie schon damals beim Musikvideo, weine ich auch hier der vergebenen Chance nach diesen Manga als Serie zu adaptieren. In Filmform zeigt Kase-san wie toll diese hätte sein können, zeigt aber eben leider auch die Schwächen einer Adaption in diesem kürzeren Format.

Es ist vor allem die erste Hälfte dieses einstündigen Films, welche die Stärken des Werkes zur Geltung bringt. Yuri-Fluff wechselt sich mit ein paar ernsthafteren, aber nicht wirklich dramatischen Entwicklungen ab und die beiden Hauptfiguren strahlen unbeschränkte Sympathie aus. Dem Film gelingt es hier wirklich gut die Wirkung des Manga einzufangen und man erfreut sich auch an der allgemein guten Produktionsqualität mit ihrer sanften Optik und gelungenen Inszenierung. Die Produktionsqualität ändert sich auch in der zweiten Hälfte nicht, sehr wohl aber die Gewichtung des Inhalts. Hier kommt dann eben die zeitliche Beschränkung negativ zu tragen. Man wollte alle zentralen Entwicklungen des mittleren Teils der Vorlage zeigen, was aber zur Folge hat, dass ein merklich anderes Bild von der Geschichte entsteht. Zwischen den Konflikten bleibt so kein Platz mehr für die eigentlich vorhandenen alltäglicheren, humorvolleren Abschnitte, die die Vorlage an sich stärker prägen als die Konflikte. Stattdessen scheinen sich die Entwicklungen schon fast zu überschlagen und es wirkt weit dramatischer, als man es als Mangakenner in Erinnerung hat. Auch allgemein muss man wohl sagen, dass der Film eher für Mangakenner gedacht ist. Der Abschnitt bis sie überhaupt ein Paar werden wird übersprungen und später eben ein hohes Tempo an den Tag gelegt, so dass Nichtkenner zwar kein Problem haben mitzukommen, aber sie wohl weniger vom Anime haben als die Mangaleser. Trotz alledem zählt der Film aber sicher zum Besten, was das leider magere Yuri-Anime-Genre bisher hervorgebracht hat. Eine gute Produktionsqualität trifft auf sympathische Figuren und einen durch die Ansiedelung in der Zeit nachdem sie ein Paar geworden sind auch vergleichsweise unverbrauchte Inhalt.
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Rezensionen – Kokkoku: Moment für Moment

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#7
Eine in der Zeit eingefrorene Welt, in der lediglich eine kleine Gruppe von Menschen aktiv ist. Zumindest hinsichtlich der Anzahl an Figuren könnte man bei Kokkoku im Vergleich zu normalen Serien schon fast von einem Kammerspiel sprechen. Dem phantastischen Setting zum Trotz verläuft auch die Handlung über gute Strecken ähnlich gemächlich. Was für Andere ein Kritikpunkt an der Serie ist, war für mich eigentlich einer ihrer Reize.
 
Unverbrauchtes Setting, tolle Heldin und spannender Verlauf. Geht es rein nach mir bietet Kokkoku all das. Gerade Letzteres wird hier aber zugegebenermaßen doch von Einigen bestritten. Trotz Kampfes einer Familie gegen eine feindliche Fraktion, ist die Serie nicht gerade als Adrenalinrausch zu charakterisieren. Eine kleine Gruppe von Menschen hat innerhalb einer ganzen Stadt eben viele Möglichkeiten Konfrontationen einfach aus dem Weg zu gehen. Deshalb entwickelt sich statt großer Konfrontationen auch mehr ein mit strategischen Operationen ausgetragener Konflikt, in dem allen Beteiligten bewusst ist, dass sie besonders eines haben: Zeit. Dass Langeweile trotzdem vermieden wird liegt dann daran, dass sich die Geschichte trotz allem beständig weiterentwickelt und auch regelmäßig mit Überraschungen und Cliffhangern aufwartet. Erwartungen werden immer wieder mal durchkreuzt, wobei man manchen nicht gewählten Entwicklungen durchaus auch ein wenig nachtrauert. Es wäre inhaltlich zweifellos mehr möglich gewesen, vor allem hinsichtlich der Hintergründe der Widersacher. Im Gegenzug punktet man aber durch einen allgemein ziemlich nüchternen Stil, der – abgesehen vom Ending – auch auf Dinge wie Fanservice verzichtet. Juri als Heldin der Geschichte ist für mich mit ihrer konsequenten Art ebenfalls schon Anwärterin auf den Titel der Hauptfigur des Jahres. Alles in allem macht Kokkoku zwar nicht alles richtig, bietet aber ein interessantes Setting, aus dem man auch viel herausholt. Auch das Ende lässt einen trotz Schönheitsfehlers befriedigt zurück und allgemein kann man eines mit Sicherheit sagen: Die Serie ist keine völlige Standardware.
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Rezensionen – Recovery of an MMO Junkie

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#8
Anime über MMOs gibt es ja gefühltermaßen wie Sand am Meer und man kann nicht gerade sagen, dass das Setting für Qualität steht. In Kombination mit einer angedeuteten Bodyswap-Komponente war das dann der Grund, warum ich die Serie zunächst links liegen ließ. Glücklicherweise habe ich letztendlich doch noch einen Blick riskiert, denn der Anime entpuppte sich als schlicht liebenswürdige Serie, die einmal mehr unter Beweis stellt, dass eine sympathische Hauptfigur schon die halbe Miete ist.
 
Eine Romantische Komödie mit eine übermäßig sympathischen Heldin. Damit ist die Serie eigentlich besser beschrieben als mit irgendwelchen Dingen über MMOs etc. Zwar nehmen letztere hier schon eine zentrale Rolle ein, sind aber eigentlich nur Vehikel für die Charakterinteraktionen. Im Vordergrund steht eben Morikos Gefühlschaos, als ihr gewohnter Neet-Alltag in der sicheren Welt der MMOs durch sich zufällig ergebende Kontakte in der realen Welt immer mehr außer Bahn gerät und schließlich auch das Thema Romantik plötzlich in ihr Leben tritt. Zwar sind die Figuren des Anime durchwegs sympathisch, doch Moriko schlägt sie alle und ist letztendlich die tragende Kraft der Serie. Ihre putzigen Reaktionen auf all die Kleinigkeiten und soziale Nöte, die sich durch die „Normalisierung“ ihres Einsiedlerdaseins plötzlich ergeben, sind für mich wirklich der Grund, warum ich die Serie so gerne geschaut habe. Diese Sympathie für Moriko lässt einen dann auch darüber hinwegsehen, dass inhaltlich nichts Spektakuläres geboten wird, wobei der Umstand der erwachsenen Protagonisten zumindest ein wenig Abwechslung bringt. Der Anime ist eben schlicht ein richtig sympathischer Feelgood-Titel.
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Rezensionen – Girls’ Last Tour

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#9

Endzeit Slice of Life. Das de facto Genre dieser Serie ist ja fast schon ein Widerspruch in sich und doch funktioniert diese Mischung, da man dabei schlicht den richtigen Ton trifft.
 
"The night of humanity... May it be a peaceful age“. Zwar kann ich leider nicht sagen, dass Shoujo Shuumatsu Ryokou an diese Serie herankommt, aber es kam mir dabei doch dieses Zitat aus Yokohama Kaidashi Kikou in den Sinn. Auch wenn diese beiden Titel unterschiedlich gelagert sind, gleichen sie sich doch in vielen Elementen, allen voran, dass sie vom Ende der Menschheit handeln, gleichzeitig aber trotzdem keine tragischen, depressiven Geschichten darstellen. Es hat eher den Charakter eines ruhigen Ausklingens Menschheit. Im Vergleich zu YKK ist dieser Anime hier aber zweifellos der mit der weit dystopischeren Note. Die moderne menschliche Zivilisation ist bereits zu Ende gegangen und zwei einsame Mädchen durchstreifen in der Suche nach Nahrung und eventuellen anderen Menschen die verlassenen Ruinen einer mehrschichtigen, endlosen Mega-Stadt, in der es weder Menschen, noch Tiere, noch Pflanzen gibt. Wenn man es so beschreibt liest es sich sehr wohl wie eine tragische Geschichte und es ist nun der Kunstgriff dieser Serie es anders wirken zu lassen. Diese andere, an sich nicht dramatische Sichtweise auf diese Situation wird davon getragen, dass Chito und Yuuri wenig anderes kennen. Die Ruinen der menschlichen Zivilisation, die sie durchstreifen, können sie nicht mit Trauer und Wehmut erfüllen, da sie diese Zivilisation selbst nie gekannt haben. Die Überreste vergangener Bauten und Technologien sind ihnen meist fremd und nur fallweise verschwenden sie Gedanken daran. Gerade diese Situationen, in denen sich die beiden mit ihrer Situationen und ihrer Umgebung beschäftigen und versuchen sie zu interpretieren, zählen dann aber zu den stärksten dieser Serie. Hier kommt dann durchaus auch eine Prise Philosophie ins Spiel, die neben den Fragen des menschlichen Miteinanders auch Außenseiterperspektiven auf Aspekte unserer menschlichen Zivilisation zeigen. Angereichert wird das Ganze dann noch durch spärlich eingesetzte phantastischere Elemente, die sich aber gut in dieses Setting einfügen.
 
Wären die Serie nun immer so, wie in ihren stärksten Szenen, wäre sie ein echter Spitzentitel, nur ist dem dann leider halt nicht so. Sie ist auch gefüllt mit normalen Reise- und Abenteuerszenen, die stärker auf die beiden Figuren gestützt sind und gerade hier zeigt sich dann schon auch, dass Chito und Yuuri ausgefeilter sein könnten. Zu große Denker dürfen sie zwar per se nicht sein, da das wohl zwangsläufig in Depressionen enden müsste, aber ein wenig mehr Nachdenklichkeit wäre wohl trotzdem nicht fehl am Platz gewesen. Gerade Yuuri ist mir in ihrer völligen Unbekümmertheit schon zu einfach gestrickt. Letztendlich ist hier also vielleicht am Ende der Widerspruch zwischen dystopischen Setting und positiver Stimmung doch etwas zu groß, um ihn ohne größere Anstrengungen vollends überwinden zu können.
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Rezensionen – Just Because!

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#10
Ein Original-Anime mit eher nüchterner Atmosphäre und vergleichsweise wenig überzeichneten Figuren. Was im Romantikgenre nach einer Serie mit mehr als guten Grundlagen klingt, ernüchtert dann spürbar in seiner Ausführung, vor allem, weil es weitgehend an einer interessanten Geschichte fehlt.
 
Alle noch so guten Anlagen einer Serie helfen wenig, wenn die Hauptgeschichte enttäuscht und genau das ist hier in meinen Augen passiert. Die Geschichte rund um das Hauptpaar nimmt sich den in Anime schon längst überstrapazierten Topos „Kommunikationsprobleme“ zur Grundlage und dehnt dadurch eine Entwicklung, die man sich bei anderem Verlauf locker auch in vier Folgen vorstellen könnte, auf die ganze Serienlänge von zwölf Episoden aus. Die Unfähigkeit mal ausführlich miteinander zu reden, um Missverständnisse auszuräumen und die eigenen Gefühle zu ordnen mag rein grundsätzlich kein uninteressantes Thema sein, wirkt hier in der x-ten Wiederholung und ohne interessante Neuansätze aber vor allem zäh. Dahingehend schneidet sich die Serie dann noch einmal mit ihrem grundsätzlichen Stil ins eigene Fleisch, denn die nüchternere Darstellung der Figuren schrammt gerade beim Protagonisten Eita schon zu nahe an der Leblosigkeit und es ist deshalb vielleicht auch kein Wunder, dass man schnell den überzeichnetsten Charakter, Komiya, am sympathischsten von allen findet, da sie wenigstens ein wenig Schwung und Leben in die Geschichte bringt.
 
Die eher enttäuschende Hauptgeschichte ist dann auch insofern schade, da die Serie wie erwähnt rein grundsätzlich gute Anlagen hat. Besonders gut gelingt ihr die Darstellung der gewissen Melancholie, welche die Schüler am Ende ihrer High School Zeit und damit gewissermaßen auch am Ende ihrer echten Jugend ergreift. Die Weichen für die Zukunft werden gestellt, man wird von jahrelangen Freunden getrennt und über allem schwebt ein Gefühl der Unsicherheit. Auch der zweite Romantikhandlungsstrang überzeugt merklich mehr als die Haupthandlung, gerade weil er sowohl in seinem Ansatz – soll man überhaupt noch eine Beziehung neu beginnen, wenn so große Änderungen der eigenen Lebensumstände kurz bevor stehen? – als auch in seiner Entwicklung weit unverbrauchter ist als die Hauptgeschichte rund um ihre Kommunikationsprobleme. Hier zeigt sich viel eher das Potential, das die Serie gehabt hätte. So aber muss man schon merkliche Sympathie für das Hauptpaar hegen um den Anime mit voller Motivation bis zum Schluss zu verfolgen.
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Rezensionen – Das Land der Juwelen

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#11
Houseki no Kuni ist nicht nur das aktuelle Referenzprodukt was Potential und Vorteile von CGI-Animation betrifft, sondern stellt gleichzeitig auch eine der rundesten Mischungen aus Action und Drama seit Langem dar, die noch dazu mit einem unverbrauchten Setting punktet.
 
Die Qualität der Serie lässt sich eigentlich relativ simpel zusammenfassen: Sie bietet einem schlicht alles, was es für derlei Geschichten braucht. Eine sympathische Hauptfigur, die sich im Verlauf merklich entwickelt; eine unbekannte Welt voll Eigenheiten, die es zu entdecken gilt; eine spannende Handlung; toll animierte Actionszenen; unterhaltsame Humoreinlagen usw. Natürlich lassen sich vereinzelt auch Dinge und Entwicklungen finden, die einem im Moment weniger gut gefallen, aber die Serie ist einer der wenigen, bei der ich keinen gravierenden Schwachpunkt sehe. Kritisch mag man höchstens anmerken, dass der Schwerpunkt des Anime schon stark auf Phos liegt und den anderen Figuren – mit Ausnahmen – nicht allzu viel Zeit gewidmet wird. Allerdings kann ich mich darüber dann auch nicht wirklich beschweren, denn im Gegenzug ist Phos Darstellung und Entwicklung gelungen und zu reinen Statisten verkommen die anderen Edelsteine dann auch nicht. Die Serie nutzt in meinen Augen ihr Potential einfach aus und erzählt dadurch eine sehr unterhaltsame, spannende Geschichte.
 
Technisch handelt es sich dabei wie eingangs geschrieben um ein klares Referenzwerk für CGI-Animation. Natürlich profitiert diese Technik hier davon, dass die künstliche Ästhetik dieser Welt gut zum gemeinhin glatten, sauberen Stil der CGI-Animation passt, aber man kann die positiven Effekte einfach nicht bestreiten. Was hier an flüssigen, detailreichen Animationen gezeigt wird, speziell in den Actionszenen, ließe sich bei klassischer Animation wenn überhaupt wohl nur in millionenschweren Kinofilmen realisieren, aber sicher nicht in einer TV-Adaption eines durchschnittlich erfolgreichen Manga.
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Rezensionen – Kinos Reise: Die wunderschöne Welt - Die animierte Serie

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#12
Das Remake von Kino no Tabi stellte mich vor die Frage: Sind meine Erinnerungen an den Vorgänger nur verklärt? Hat sich mein Geschmack geändert? Oder ist diese Neuauflage tatsächlich merklich weniger gelungen als die erste Adaption? Diese Frage vollständig zu beantworten ist wohl nicht möglich, aber der Umstand bleibt, dass mein Fazit hier merklich nüchterner ausfällt als früher.
 
Wenn ich mir heute meinen Kommentar zum Vorgänger durchlese – an den ich mich nur noch schemenhaft erinnern kann – dann finde ich dort eigentlich ebenfalls schon die Schwächen der Serie aufgelistet: Drastik statt Subtilität. Gehetzte Episoden. Nur bedingt glaubwürdige Figuren etc. Insofern wundert es mich gerade selbst, dass dort am Ende eine 4-Sterne-Wertung zustande kam. Auffällig ist allerdings, dass ich Kinos pragmatischen, egozentrischen Charakter dort noch als Pluspunkt angesehen habe, während ich ihre Darstellung in der Neuauflage als eine der größten Schwächen betrachte. Hier wirkte ihr Verhalten auf mich in erster Linie befremdlich und mitunter auch widersprüchlich. Man findet schlicht keinen Zugang zu ihr, was durchaus auch eine Schuld des Aufbaus der Serie ist. Die Anordnung der Episoden hat man hier die Fans der Vorlage entscheiden lassen. Statt eines vernünftigen Aufbaus, der wohl auch Kinos Charakter kontinuierlicher ausgeleuchtet hätte, ist dadurch eine eher willkürlicher Aneinanderreihung von Fanfavoriten herausgekommen, womit Nichtkenner der Vorlage eher auf der Strecke bleiben. Dadurch, dass die einzelnen Folgen in sich geschlossene Geschichten erzählen, ist dieser Aufbau prinzipiell nicht unmöglich, aber die Darstellung von Kino leidet dann doch sehr darunter. Das führt dann auch dazu, dass mir jene Episoden, in denen andere Figuren im Vordergrund stehen, in der Regel merklich besser gefallen haben. Insgesamt haben die Geschichten dann durchaus interessante Ansätze, scheitern aber nicht selten an der letztendlichen Ausführung und es sind eher jene Episoden, in denen man sich inhaltlich weniger ambitioniert gibt, die am Ende mehr überzeugen.

Fazit:
Die Neuauflage leidet unter den gleichen Schwächen wie ihr Vorgänger, hat aber weniger Stärken um das auszugleichen. Vor allem Kino als Figur befremdet mehr als interessant zu sein. Nichtsdestotrotz schafft es auch diese Serie immer wieder auch ganz interessante Szenarien zu bieten, die gemeinsam mit jenen Episoden, die andere Figuren in den Mittelpunkt stellen, dann auch noch die Durchschnittswertung retten. Meine Erwartungen an die Serie waren – vielleicht auch aufgrund verklärter Erinnerungen – jedenfalls merklich höher, weshalb der Anime für mich doch auch eine Enttäuschung war.
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Rezensionen – New Game!!

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#13
In seiner zweiten Staffel führt New Game das bisherige Konzept einer leichtgängigen Komödie zwar grundsätzlich weiter, überrascht aber dadurch, dass man dieses Mal auch Konflikte einbaut. Die damit verbundene zeitweilige Änderung der gewohnt leichtherzigen Stimmung kommt zwar unerwartet, funktioniert allerdings dann doch überraschend gut.
 
Wer meinen Kommentar zur ersten Staffel gelesen hat, der erinnert sich vielleicht noch, dass ich diese Serie an sich schon abschließend auf „eine Aneinanderreihung niedlich-humorvoller Szenen“ reduziert hatte. Entsprechend unvorbereitet war ich dann darauf, dass es im Verlauf der zweiten Staffel plötzlich nicht nur einen, sondern sogar mehrere Konflikte gibt. Dass ich diese jetzt so betone soll dann allerdings nicht bedeuten, dass sich die Gesamtstimmung der Serie sich plötzlich ins Drama verkehrt. Dem ist keinesfalls so. Aber es ist eben nicht mehr alles so wolkenlos unbeschwert, wie es noch beim Vorgänger war. Überraschend ist dabei auch, wie gut das letztendlich funktioniert. Man findet hier schlicht den richtigen Ton, sprich übertreibt es nicht, weder in der Thematik, noch in der Entwicklung der Konflikte. Sie entspringen dem beruflichen Umfeld und lösen sich auch wieder vernünftig auf. Für mich bringt das in dieser zweiten Staffel die nötige Würze und wirkt – mehr noch als zwei neu eingeführte Figuren – Abnützungserscheinungen entgegen, die ich bei einem gleichartigen Verlauf wie beim Vorgänger zweifellos angenommen hätte. Es sei allerdings gesagt, dass nicht jedermann glücklich über diese zeitweilige Stimmungsänderung war. Für mich stellt diese Gesamtentwicklung jedenfalls eine Verbesserung dar, der ich auch mit einer höheren Bewertung als beim Vorgänger Rechnung trage.
 
Vergleicht man den Anime dann noch mit seiner Manga-Vorlage, muss man ihm auch konstatieren ein gutes Beispiel dafür zu sein, wie eine Adaption in bewegtem, vertonten Bild die Wirkung einer gezeichnet-schriftlichen Vorlage verstärken kann. Besonders eben in den emotionaleren Szenen. Die zweite Staffel stellt deutlich unter Beweis, dass man es bei New Game besonders gut schafft einen 4-koma Gag-Manga zu adaptieren und durch die Adaption sogar zu verbessern.
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Rezensionen – Tsukigakirei

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#14
Tsuki ga Kirei ist eine dieser Serien, wie sie in jedem Genre meist nur alle paar Jahre mal kommen: Ein Original-Anime mit abgeschlossener Geschichte, der sich abseits der ausgetretenen Pfade bewegt und beim Schauen ständig die auf Anime-Klischees basierenden Erwartungen Lügen straft.

Um nicht einen falschen Eindruck zu vermitteln: Tsuki ga Kirei ist an sich keine originelle Serie. Ihr Inhalt ist eigentlich ziemlich banal. Sie erzählt schlicht von der ersten Liebe zwischen zwei introvertierten Jugendlichen. Doch gerade durch diese Alltäglichkeit sticht die Serie im Medium Anime hervor. Sowohl Figuren, als auch die im Verlauf auftretenden Konflikte sind weit realitätsnäher als man es bei Anime gewohnt ist. Von den ersten interessierten Blicken, schüchternen Kontakten, Geheimhaltung der Beziehung bis zu Eifersucht und anderen lebensnahen Ereignissen innerhalb einer romantischen Beziehung spielt man vieles durch. Und während man als Zuschauer bei ersten entsprechenden Anzeichen aus Gewohnheit schnell eine Überdramatisierung befürchtet, werden die Ereignisse letztendlich immer auf eine ziemlich unaufgeregte, menschliche Weise behandelt, schon allein weil die Figuren hier schlicht miteinander über ihre Probleme reden und entsprechende Handlungen setzen. Es ist diese wohltuende Abwechslung von der Überdramatisierung, gepaart mit sympathischen Charakteren, die man nicht sofort in eine Archetyp-Schablone stecken kann, die für mich den großen Reiz des Anime ausmacht. Tsuki ga Kirei enttäuscht nicht, sondern überrascht hingegen beständig auf positive Weise. Auch wenn es sich sicher nicht um eine perfekte Serie handelt, trage ich ihrer – leider vorhandenen – Außergewöhnlichkeit im Medium Anime deshalb auch durch die Höchstwertung Rechnung.
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Rezensionen – Laid-Back Camp

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#15
Cute girls doing cute things die x-te….wo man allerdings unter Beweis stellt, dass dieses bereits in unzähligen Serien umgesetzte Schema immer noch funktioniert, wenn man dabei den richtigen Ton trifft.
 
Dass Yuru Camp in Japan zu einem veritablen Winter-Camping-Boom bei den – real existierenden – Campingplätzen der Serie geführt hat, mag kurios sein, illustriert aber doch gut die Qualitäten dieser Serie. Sie schafft es das Campen als entspannende Wohlfühlaktivität darzustellen, während der man die Natur genießt, sich gutes Essen kocht und eine schöne Zeit mit Freunden verbringt. Alles ohne Hektik, alles ohne irgendwelche Dramen es Alltags. Verglichen mit anderen dieser Serien ist der Komödienanteil etwas geringer. Gerade wenn Rin wie von ihr gewohnt alleine loszieht, strahlt die Serie Entspannung pur aus. Rin ist als Figur dann auch ein klein wenig eine Besonderheit für derartige Anime, da man ihr wertfrei zugesteht nicht alles immer gemeinsam mit Freunden unternehmen zu wollen und stattdessen auch das Alleinsein zu genießen. Freundschaft spielt natürlich trotzdem wieder eine große Rolle in Yuru Camp und auch Rin taut im Verlauf besonders gegenüber Nadeshiko auf. Trotzdem sind es diese feinen Unterschiede, durch welche die Serie neben den grundsätzlich sympathischen Figuren punkten kann. Die Serie funktioniert einfach und es würde mich wundern, wenn sich hier irgendwer nicht dabei ertappen würde darüber nachzudenken, ob ein Campingausflug nicht auch mal etwas für einen selbst wäre.
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Rezensionen – Made in Abyss

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#16
Made in Abyss hätte das Zeug gehabt sich an die Spitze der Abenteuer-Anime zu setzen, wäre da nicht eine grundlegende Schwäche im Setting, die auch zu ein paar fragwürdigen Szenen führt. Aber auch so ist daraus eine der besten Serien dieses Genre geworden, die durch hohe Produktionsqualität glänzt und immer wieder auch emotional mitreißend ist.
 
Was hätte aus dieser Serie werden könne, wären die Protagonisten nur keine Kinder? Diese Frage kann hier schnell aufkommen. Mit dem unergründlichen Abyss und seinen Gefahren hat man ein 1A-Abenteuer-Setting und was Optik und Inszenierung betrifft bewegt sich die Serie meistens im Spitzenbereich. Aber die Protagonisten sind eben Kinder und während derlei junge Helden an sich noch kein Problem sind, spießen sie sich doch stark mit der hier erzählten Handlung. Es ist schon befremdlich, dass keiner der Erwachsenen der Serie so wirklich etwas dabei findet, dass sich zwei Kinder auf eine de facto Selbstmordmission an einen Ort begeben, der eigentlich schon nicht mehr nur als lebensgefährlich, sondern als Reise mit ausgeschlossener Wiederkehr zu beschreiben ist. Und noch befremdlicher bzw. auch schlicht mehr als fragwürdig ist es, dass man trotz der jungen Protagonisten nicht vor Fan- und Fetisch-Service zurückschreckt. Beides lastet leider doch auf der Geschichte, wenn sich etwa Riko trotz Wissens über die Lebensgefahr im Abyss völlig blauäugig verhält und man sich wirklich fragt, was zur Hölle sie mit dieser Einstellung eigentlich an einem derartigen Ort macht. In der Folge fällt es relativ leicht sich vorzustellen, wie diese Serie mit erwachsenen Protagonisten besser funktioniert hätte, besonders da auch die meisten emotionalen Szenen wohl nicht wirklich weniger Effekt gehabt hätten, wären sie von älteren Figuren durchlebt worden. Der Abyss, seine Grausamkeiten und die Glücksmomente gemeinsam durchlebter Gefahren sind in ihrer Wirkung doch eher altersunabhängig.
 
Dass ich jetzt so ausführlich diese Schwächen der Serie bespreche, darf man in diesem Fall aber ruhig als eine Art Wehmut über vergebenes Potential verstehen. Wie in der Einleitung schon steht, zählt sie für mich trotzdem zu den besten ihres Genre und meine Bewertung zeigt das ja auch. Aber es ist ihr eben dieses Problem inhärent, dass hier eigentlich zwei verschiedenartige Serien zusammengemischt wurden. Die eine ist eine Kinder-Abenteuerserie, wie sie es etwa der Einstieg darstellt und die andere ist eine Abenteuerserie, die vom Überleben in phantastischen Welten voller tödlicher Monster und brutaler Menschen handelt, was klar etwas für ältere Protagonisten gewesen wäre. Uns so wird man hier eben einige Male ziemlich kalt erwischt, wenn auf freundliches Geplänkel zwischen Riko und Reg plötzlich Szenen folgen, in denen sie ums Überleben kämpfen und Schlimmeres. Zwar verfehlt die Serie weder in ihren positiven, noch in ihren dramatischen Szenen ihre Wirkung auf den Zuschauer – was zweifellos eine ihrer größten Stärken ist – aber so ganz rund fühlt sich dieses Wechselbad der Gefühle hier dann doch nicht an. Dass man vereinzelt in der Darstellung gerade brutaler Szenen auch schon übers Ziel hinausschießt, hilft dann auch wenig. Deshalb bleibt es hier auch „nur“ bei einer gut unterhaltenden, immer wieder auch mitreißenden Serie, deren Produktionsqualität in Optik und Animation positiv hervorsticht, die sich aber eine echte Spitzenwertung durch den Widerspruch im Setting für mich schon von Grund auf verbaut.
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Rezensionen – Sakura Quest

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#17
Revitaliserung von ländlichen Orten mit Abwanderungsproblem. Man kann es sich jetzt aussuchen, ob Anime schön langsam die Ideen ausgehen oder ob man im Gegenteil so kreativ ist, auch aus einer solchen Thematik eine Serie zu machen. Von dieser Frage unbetroffen bleibt allerdings der Umstand, dass man aus dieser Ausgangslage einen doch gut gelungenen Anime gemacht hat.
 
Das Setting allein ist nicht das Einzige, worin sich Sakura Quest vom Einheitsbrei unterscheidet. Der andere Punkt ist, dass die Serie zu den – leider – verhältnismäßig wenigen gehört, deren Protagonisten nicht im Schulalter sind. Zwar wäre es zu weit gegriffen deshalb zu sagen, dass der Anime „erwachsener“ ist, aber es zeigt sich schon, dass mit jungen Erwachsenen andere Handlungsstränge möglich sind als mit Schülern, samt leicht nüchternerem Stil. So entpuppt sich dann auch die Heldin Yoshino als zwar durchaus energiegeladen aber vergleichsweise bodenständig und auch allgemein verliert man bei den einzelnen charakterbezogenen Geschichten und Entwicklungen nur selten völlig den Bezug zur Realität. Entsprechend sind auch die gefeierten Erfolge meist eher kleine und allzu wundersame Rettungen darf man sich nicht erwarten. Trocken, allzu ernsthaft oder auch nur realistisch ist die Serie dann allerdings auch nicht, was ihrem Unterhaltungswert aber wohl nur zuträglich ist. Nur so lässt sich wahrscheinlich Ortsrevitalisierung zu einem vergnüglichen Serienerlebnis machen. Sakura Quest zeigt letztendlich also primär, dass schon leichte Abweichungen von sonst üblichen Settings und eine Prise Nüchternheit in den Entwicklungen manchmal ausreichen um einem Werk seinen eigenen Charakter zu verleihen bzw. es zumindest aus der Masse ein wenig hervorstechen zu lassen.
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Rezensionen – Alice & Zoroku

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#18
Als Forschungsobjekt missbrauchte Mädchen mit übernatürlichen Kräften und Alltagskomödie sind nicht unbedingt zwei Handlungselemente, die sich leicht verbinden lassen. Wenig überraschend hat damit auch diese Serie Probleme, die sie aber in ihrem Verlauf durch eine Änderung ihres Tons überwindet.

Irgendwo habe ich bezüglich der Serie mal den Vergleich gelesen, dass hier Elfen Lied mit einer Alltagskomödie kombiniert wird und auch wenn ich diesen Vergleich aufgrund der weit geringeren Drastik der Handlung für nicht völlig passend halte, macht er das Problem der Serie doch greifbarer. Im ersten Arc spießen sich diese Elemente nämlich ordentlich. Während die den Anime durchziehende positive Botschaft über den Wert der Familie auch schon dort vorhanden ist, wird man als Zuschauer schnell durch die stellenweise vorhandene Brutalität der Handlung befremdet. Die Feel-Good-Atmosphäre samt positiver Botschaft des einen Handlungsteils spießt sich dabei einfach mit der Dramatik und Gewalt des anderen. Glücklicherweise kann man aber sagen, dass die Serie diesen Umstand mit dem zweiten Arc komplett überwindet. Die hier gebotene Geschichte setzt nicht nur noch mehr auf das Familienthema, sondern bietet auch einen mit Sanas Alter und charakterlicher Entwicklung verbundenen Konflikt, der sich gut in die positive Grundbotschaft der Serie einfügt. Dadurch kann der Anime dann auch seine Stärken besser ausspielen, die sich neben der positiven Grundbotschaft auch in den sympathischen Figuren finden.
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Rezensionen – Seiren

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#19
Romantik von der unspektakulären Sorte. In den Spuren von Amagami SS bietet Seiren einen ähnlichen Ansatz, nämlich voneinander getrennte, in vier Episoden abgehandelte Geschichten, in denen der Protagonist jeweils mit einem anderen Mädchen zusammenkommt. Leider teilt man mit Amagami aber auch, dass der Protagonist nicht von der interessanten Sorte ist und auch die einzelnen Arcs unterschiedlich gelingen.

„Nicht von der interessanten Sorte“ ist wohl noch eine Untertreibung was Shouichi betrifft. Er ist geradezu der Inbegriff des Durchschnittstypen ohne Auffälligkeiten oder echte Talente. Sowas ist bei Harem-Geschichten ja verbreitet – und irgendwie ist ja auch Seiren eine – aber schon der erste Arc zeigt das größte Manko daran. Wenn sich das Klassen-Idol Hikari schließlich in ihn verliebt, bleibt beim Zuschauer nur die große Frage zurück: Warum? Ihre vier Episoden schaffen es nicht glaubhaft zu vermitteln was sie an ihm findet und auch sonst sind sie etwa aufgrund peinlicher Ecchi-Einlagen der schwächste Teil der Serie. Aber man kann sagen, dass es danach bergauf geht, wenn auch nur gemächlich und ohne das Erreichen echter Höhen.  Der Arc der Spielefanatikerin Tooru verläuft dann schon besser, da hier wenigstens klar wird warum die beiden zusammenfinden und auch Shouichi sich nicht mehr wie ein Depp benimmt. Dieser Trend setzt sich dann im finalen Arc fort, bei dem unter dem Stichwort „Kindheitsfreundin“ der dabei problematische Übergang zum Liebespaar im Vordergrund steht, die beiden hier aber ein ungezwungenes Verhältnis zueinander haben und ihre Interaktion entsprechend besser funktioniert.

Empfehlen kann man Seiren, wenn überhaupt, wohl nur Leuten, die auf der Suche nach unspektakulären Romanzen ohne wirkliche Konflikte und – mit Ausnahmen - mit nicht allzu übertriebenem Humor sind. Doch selbst dann ist fraglich ob eine Empfehlung gerechtfertigt ist, da nicht abzustreiten ist, dass die Geschichten ohne Höhepunkte verlaufen und die Protagonisten auch keinen allzu hohen Erinnerungswert besitzen. Insgesamt kommt sie bei mir auf „Schwacher Durchschnitt“. So oft bekommt man diese Art Serie dann aber auch nicht zu sehen, was vielleicht auch der Grund ist, warum ich sie trotz aller vorhandenen Schwächen nicht ungern geschaut habe und auch die Fortsetzung verfolgen werde.
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Rezensionen – Grimoire of Zero

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#20
Eine Serie der Katgorie „Hätte Potential gehabt besser zu sein“. Mit einem passablen Setting und einem Hauptpaar, zwischen dem die Chemie stimmt, waren die Anlagen des Anime gut. Am Ende schaffte man es dann aber trotzdem nicht über ein Durchschnittlich hinaus.
 
Es ist gar nicht mal so leicht zu sagen woran die Serie letztendlich scheitert, wobei man es hier eher als schwächeln bezeichnen muss. Listet man ihre positiven Punkte auf, umfassen die eigentlich die Kernelemente einer Serie. Das Setting ist zwar nicht speziell originell, aber auch noch nicht abgedroschen. Das Hauptpaar ist sympathisch und interagiert gut miteinander, so dass dahingehend bei mir bisweilen sogar Erinnerungen an Spice and Wolf aufkamen, ohne dass die Serie allerdings darin je an diesen Titel herankommt. Auch die Handlung ist an sich adäquat, indem sie nicht allzu vorhersehbar ist und ein paar funktionierende Wendungen beinhaltet. Trotz alledem hebt die Serie irgendwie aber nie so wirklich ab. Zum einen mag das wohl am schon nicht mehr so gelungenen Pacing der Handlung liegen. Stellenweise treten hier gewisse Längen auf. Mehr als das schadet der Serie allerdings in meinen Augen, dass sie ihr Hauptpaar nicht ausreichend in den Mittelpunkt stellt. Es geschieht dies – da handlungsbedingt – zwangsläufig, aber es sind diese Phasen der Serie, in denen das Interesse an ihr bei mir am stärksten absank. Das Hauptpaar ist letztendlich eben die größte Stärke des Anime, so dass es nicht weiter verwunderlich ist, dass sich sein „Verlust“ negativ bemerkbar macht. Sollte der Anime je fortgesetzt werden, wird sich jedenfalls ein Blick in seine zweite Staffel lohnen, da sich – ein entsprechender Handlungsverlauf vorausgesetzt – dieses Problem automatisch beheben könnte.
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Rezensionen – Sagrada Reset

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#21
Eine dieser Serien, bei der man allseits gebrachter Kritik nur zustimmen und auch selbst eine längere Liste an Schwächen erstellen kann, die einem – bzw. mir – dann aber trotz allem nicht so schlecht gefallen hat, da der Handlungsverlauf zumindest nicht völlig uninteressant war.

Wenn ich normalerweise am Ende einer Serie konstatiere, dass ich viele Schwächen aufzählen könnte, es aber nichts daran ändert, dass sie mir trotzdem ausreichend gefallen hat, dann sind das meist Serien mit eher blöder Handlung. Diese ist dann meist entweder schon so blöd und abgedreht, dass sie schon wieder unterhaltsam ist, oder sie ist actionreich genug, oder aber die Figuren sind sympathisch genug um darüber hinweg zu helfen. All das trifft auf Sagrada Reset nicht zu und trotzdem ist das Fazit das gleiche, nämlich, dass ich die Serie nicht ungern geschaut habe.
 
Das zu erklären fällt dann schon schwerer, denn die Schwächen lassen sich weit leichter aufzählen. Da wäre schon mal ein doch ziemlich konstruiertes Setting einer einzelnen Stadt, wo alle Leute Superkräfte haben. Hinzu kommt, dass diese Superkräfte nicht unbedingt alle ganz logisch sind in ihrer gezeigten Funktionsweise und man daher besser nicht zu viel darüber nachdenkt. Dann ist auch noch der Einstieg in die Serie eher schwerfällig und – was normalerweise einer Serie sehr schnell das Genick bricht – die Hauptfiguren sind nicht unbedingt sympathisch. Gerade Letzteres, also die Figuren, sind hier für mich ein gewisses Kuriosum. Zwar finde ich sie nicht unsympathisch, dafür aber irgendwie „unmenschlich“ im Sinne von seltsam und fernab der Realität. Gut, das hat man bei Anime sehr oft, aber hier ist der allgemeine Stil der Serie eigentlich vergleichsweise nüchtern. Bei Misora ist es ja noch Absicht, da bei ihr die – langsame – Entwicklung weg von lethargischer Emotionslosigkeit hin zu einem Menschen, der Gefühle ausdrückt und seinen eigenen Willen durchsetzt, einer der Handlungsstränge ist. Seltsamer ist es da schon, dass auch Kei als zentrale Figur der ganzen Geschichte so emotional gedämpft und der Rationalität verhaftet dargestellt wird. Egal was um ihn herum geschieht – und das sind mitunter dramatische Dinge – er bleibt eigentlich immer gefasst und passt schlicht seine nächsten Schritte an die neue Situation an. Echte Emotionen bekommt man von ihm nicht zu sehen. Die gibt es am ehesten noch von Sumire, nur, dass man sie von ihr eigentlich dann gar nicht mehr sehen will, da sich ihr Charakter im Verlauf der Serie negativ entwickelt und für mich in seiner Darstellung dann schon störend war.
 
Womit punktet die Serie dann also überhaupt? Man will einfach wissen wie es weitergeht! Zwar stellt sich dieses Gefühl am Beginn des Anime noch nicht so richtig ein – da herrscht eher Ratlosigkeit über sein Ziel vor – aber sobald die Geschichte dann mal ins Rollen kommt, entwickelt sich schnell auch das nötige Interesse daran. Dafür bedient man sich nicht mal spezieller Cliffhanger, sondern füttert den Zuschauer einfach im Verlauf mit weiteren Details über diese Welt, ihre Hintergründe bzw. Motive einzelner Figuren, um schließlich auch bei der obligatorischen Verschwörung zu landen, die es zu verhindern gilt. Als rationaler Geist vermag es Kei die damit verbundenen Herausforderungen natürlich zu durchschiffen, lässt aber genug Fragen über das Wie aufkommen, damit man als Zuschauer weiterschauen will. Zwar kann man nicht sagen, dass die Geschichte jetzt wirklich gut wäre, aber sie schafft es offenbar das nötige Maß an Spannung zu erzeugen. Ob das in diesem Fall allerdings ausreicht die Serie empfehlen zu können sei mal dahingestellt. Ich würde ja sagen nein, auch wenn ich es auch nicht bereue sie geschaut zu haben, da sie mich wöchentlich gut genug unterhalten hat.
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Rezensionen – Restaurant to Another World

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#22
Japaner lieben Fantasy-Geschichten und seit einiger Zeit scheinen sie auch Geschichten über das Essen zu lieben. Insofern war es wohl nur eine Frage der Zeit bis jemand beide Vorlieben in einer Geschichte vereint. Herausgekommen ist kein überragendes Werk, aber eines, das zur gelegentlichen erholsamen Berieselung geeignet ist.
 
Durch die inzwischen vorhandene Anzahl an auf Essen fokussierten Werken, muss man dieses hier hinsichtlich seiner Ausrichtung ja fast noch ein wenig konkretisieren. Zwar ist das Restaurant und mit ihm das Essen ein zentraler Bestandteil jeder einzelnen Geschichte, doch liegt der Fokus letztendlich doch mehr auf den Besuchern des Restaurants. Jede der Episoden widmet sich schlicht einem von ihnen und behandelt in der Regel unter welchen Umständen jeder Besucher auf das Portal zum Restaurant gestoßen ist und welches für ihn exotische Gericht er dort für sich entdeckt hat. Man zeigt damit mehr den Weg zum Ziel, als das letztendlich erreichte Essen an sich. Damit ist das Restaurant letztendlich mehr verbindendes Element einer Vielzahl unterschiedlicher Bewohner verschiedener Fantasy-Welten, seien es Menschen oder andere Wesen. Für Leute, die mehr an einer Art Kochshow interessiert sind, ist diese Serie also nichts. Die Geschichten selbst schwanken zwar etwas in der Qualität, bewegen sich aber meist im Spektrum der Mittelmäßigkeit. Keine Höhepunkte, aber auch keine echten Ausfälle. Sie sind zumindest kurzweilig genug und die Figuren ausreichend sympathisch, so dass man mit dem Anime schon eine angenehme Zeit verbringen kann. Er ist halt wieder eine jener Serien, die man nicht am Stück schaut, sondern zur gelegentlichen Berieslung, wenn man entspannen will. Harmlos und ganz nett, ohne irgendwo anzuecken.
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Rezensionen – Interviews mit Monster-Mädchen

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#23
Demi-chan zeigt mal wieder, dass es bei derlei Schulkomödien oft schon ausreicht durch andersartige Figuren einen unverbrauchten Ansatz für Gags zu bieten, wobei man in diesem Fall auch abseits des Humors kein schlechtes Bild abgibt.

Seien die Mädchen nun Vampire, Eisfrauen, Sukkubus oder ihren Kopf in Händen tragende Dullahans, bei ihnen allen ergeben sich entsprechende Anforderungen und Probleme, wenn sie als normale Mitglieder der Gesellschaft leben. Im Gegensatz zu anderen Serien sind die Mädchen hier eben genau das, in normale Familien geborene Menschen, die durch Zufall derartige „Mutationen“ aufweisen. Damit positioniert man sich in diesem Anime dann gleich mal etwas anders als andere Serien mit derlei Figuren und widmet sich auch in der Folge nicht etwa einem Culture Clash, sondern schlicht wie man mit den damit verbundenen Bedürfnissen und Einschränkungen im Alltag umgeht. Dieses Thema wird mehrheitlich vor allem mit Humor behandelt, nur manchmal gibt es kurze Drama-Einlagen oder man vermittelt Botschaften über Diskriminierungen, Toleranz und das Miteinander, was hier überraschenderweise durchaus gelingt. Fallweise widmet man sich dem Demi-Dasein auch aus pseudowissenschaftlicher Sicht, wobei ich diese Gedankenspiele selbst zwar nicht uninteressant fand, sie aber nicht bei allen Leuten gut ankamen. Generell muss man auch sagen, dass der Unterhaltungswert der Serie schwankt. Das Niveau der Einstiegsepisode kann leider nicht durchgehend gehalten werden, sondern es kommt immer wieder mal auch zu langatmigeren Episoden(teilen). Anhaltende schwächere Phasen gibt es dann allerdings auch nicht.

Im Ganzen betrachtet hat mir die Serie jedenfalls klar besser gefallen als der Genre-Durchschnitt. Die Figuren sind sympathisch, die Gags funktionieren weitgehend und Takahashi als wissenschaftlich-weltfremder Lehrer ist auch mal eine angenehme Abwechslung für einen Protagonisten.
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Rezensionen – The Dragon Dentist

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#24
Mit Dragon Dentist hat man sich leider nicht den besten Kurz-Anime der Japan Animator Expo ausgesucht um daraus ein Werk in Filmlänge zu produzieren. Hätten andere der Titel vielleicht das Problem gehabt genug Material für diese Laufzeit zu liefern, hat man hier eher das Problem diese ziemlich seltsame Welt in nur 90 Minuten unterzubringen, wobei sich auch das Ursprungswerk als Altlast herausstellt.

In gewisser Weise wiederholen sich hier die Probleme des ursprünglichen Werks. Auch dieses war schon ein Haufen zusammengewürfelter Ideen, eingebettet in eine Welt, in die man als Zuschauer hineingeworfen wird und nur schwer Zugang findet. Natürlich kann die Langfassung dann manche der Punkte aufklären, allen voran die Frage was genau die Dragon Dentists jetzt eigentlich tun. Auch das Kernthema des Vorgängers, die Akzeptanz des eigenen Schicksals, wird noch einmal aufgegriffen und näher behandelt. Gleichzeitig erweitert man aber natürlich die Geschichte um neue Handlungsstränge und Figuren und gerade hier ergeben sich für mich dann wieder die gleichen Probleme. Ist abgesehen von Nonoko auch Bernard vielleicht noch ganz akzeptabel abgehandelt, kann man Gleiches leider nicht über die anderen Charaktere sagen (wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß). Die Motivation – oder auch nur Funktion – ganzer Gruppierungen erschließt sich einem nicht völlig und auch der allem zugrundeliegende Krieg wird nur marginal angesprochen. Zusätzlich konnten einzelne Szenen aus dem Vorgänger nicht ignoriert werden, konnten hier dann aber auch nicht wirklich schlüssig in die Geschichte eingebaut werden, weshalb sie etwas frei und überflüssig im Raum schweben. Es lässt sich vieles wohl damit erklären, dass hier schlicht von Beginn an das Setting nicht ausreichend durchdacht war und in etlichen Punkten wohl noch immer nicht ist. So ernüchternd das alles jetzt aber klingt, fällt das Gesamturteil am Ende dann doch nicht so negativ aus. Grund hierfür ist schlicht, dass trotz aller inhaltlichen Schwächen der Unterhaltungswert durch genug ansehnliche, kurzweilige Action vorhanden ist. Deshalb ist Dragon Dentist auch kein Werk von dem ich aktiv abraten würde. Es lässt einem zwar am Ende etwas unbefriedigt zurück, unterhält aber ausreichend während seiner Laufzeit.
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Rezensionen – Matoi the Sacred Slayer

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#25
Eine weitgehend typische Magical Girl Serie, die aber mit sympathischen Charakteren punkten kann und mit ihrer humorvoll-positiven Geschichte auch einen kleinen Kontrapunk gegen den aktuellen Trend zu düsteren Genreablegern setzt.

Dass nicht jedes Mädchen sofort begeistert darüber ist plötzlich ein Magical Girl zu sein und gegen eine dunkle Bedrohung kämpfen zu müssen leuchtet ein und mit Matoi stellt man eine derartige Heldin wider Willen in den Mittelpunkt. Zwar fügt auch sie sich letztendlich ihrem Schicksal und akzeptiert ihre Bestimmung, aber ihre Nöte bezüglich ihrer neuen Aufgabe sind gerade zu Beginn der Serie sicher eine der Stärken ihres Humors. Die andere ist ihre Freundin Yuma, die im Gegensatz zu Matoi mehr als gerne ein Magical Girl wäre und die jede noch so brenzlige Situation unbekümmert-leichtsinnig aber mit viel Enthusiasmus angeht. Es ist für mich die humorgeladene Interaktion der Hauptfiguren – zu denen später noch die leicht weltfremde und distanzierte Clarus hinzutritt – die den primären Unterhaltungsfaktor des Anime ausmacht, zumindest für die erste Hälfte. Später rückt immer stärker die eigentliche Handlung und deren Hintergründe in den Vordergrund. Hier bekommt man nichts Besonderes zu sehen, aber auch nichts wirklich Schlechtes und man kann es der Serie zugutehalten, dass sie in ihren zwölf Episoden eine funktionierende, abgeschlossene Geschichte erzählt, die wie eingangs erwähnt in ihrer Ausrichtung positiv ausfällt. Allerdings bleibt man nicht ohne inhaltliche Schwächen. So wachsen die Widersacher nie über die Charakterisierung von „Sie sind böse, weil sie böse Monster aus einer anderen Welt sind!“ hinaus, da man auf eingestreute Anzeichen tiefergehender Motive nicht weiter eingeht.

Fazit:
Leichte, sympathische Unterhaltungskost, bei der es für mich mit Yuma allerdings mal wieder ein Beispiel für einen überdreht-naiven, aber trotzdem funktionierenden Comedy-Sidekick gab. Zu empfehlen wenn man eine nette – nicht an kleine Mädchen gerichtete – Magical Girl Serie ohne echten Anspruch schauen will.
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Rezensionen – Granblue Fantasy: The Animation

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#26
Ist man auf der Suche nach dem Inbegriff einer generischen Fantasy-Videospiel-Adaption, ist Granblue Fantasy sicher einer der heißesten Kandidaten.

Granblue Fantasy ist einer dieser Titel, bei dem es schwer fällt wirklich positive Worte darüber zu verlieren, bei dem aber auch übermäßig negative irgendwie verlogen wären, macht die Serie doch eigentlich nichts anderes, als unzählige Titel vor ihr. Nur ist es halt so, dass man mehr oder weniger allen Elementen das Prädikat „Durchschnitt“ aufstempeln könnte. Ein blasser, gutmütiger Held. Check. Weibliche Hauptfigur a la niedliche Damsel-in-Distress. Check. Begleiter als Ansammlung unterschiedlicher Archetypen. Check. Abenteuer-Setting mit vielen Schauplatzwechseln. Check. Atmosphärisch eine Mischung zwischen Action, kurzen Drama-Einlagen und Humor. Check. etc.

Überrascht wird man von dieser Serie wirklich nie. Gleichzeitig ist sie aber – wie so viele ihrer Genrekollegen – auch nicht unsympathisch. Zwar hat das Hauptpaar wenig zu bieten, aber unter den Begleitern wird sich jeder seine Sympathiefigur finden und auch wenn die Handlung einfallslos ist, hat sie zumindest das nötige Tempo um auch nicht wirklich langweilig zu werden. Kritisiert darf allerdings werden, dass die Handlung mehr oder weniger mitten in der Reise abbricht und daher ohne Fortsetzung keinen Sinn hat. Deshalb – und weil einem die Serie auch keinen echten Grund gibt warum man sie schauen sollte – kann ich den Titel auch nicht empfehlen, selbst wenn er sich in seiner Durchschnittlichkeit ansonsten auch keine großartigen Schnitzer erlaubt.
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Rezensionen – Little Witch Academia (TV)

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#27
Mein Ruf nach einer Serie nach dem Genuss der OVA wurde erhört und zwar in solcher Weise, dass ich meine damalige Aussage ganz einfach wiederholen kann: Eine flotte Geschichte, sympathische Charaktere, gute Animation und eine liebenswerte Umsetzung des Ganzen.

Gut, als „flott“ würde ich die Geschichte der Serie dann vielleicht nicht bezeichnen, denn dadurch, dass sich die Handlung über 25 Episoden erstreckt und keine reine Abenteuergeschichte darstellt, ist sowas auch nur schlecht möglich. Kurzweilig bleibt Little Witch Academia aber auch im Serienformat. Die Erzählung über Akkos Werdegang an der Hexenschule ist ohne Längen und durchgehend sympathisch und liebenswert. Wie gehabt ist die Serie in einem an Kindern orientierten Stil gehalten, was es ihr auch erspart die immergleichen Anime-Tropen zu stark wiederzukäuen und sie vor allen Fanservice-Fetischen bewahrt. Die einzelnen Episoden bieten vielfältige, unterhaltsame Handlungsszenarien und wenn dann gegen Ende der die Serie durchziehende Haupthandlungsstrang zunehmend in den Vordergrund tritt, greift man auch hier nicht daneben, sondern bringt alles passend zu Ende. Will man einen berechtigten Kritikpunkt am Anime anbringen, dann dass für die Behandlung der Figuren abseits Akko nur sehr wenig Zeit bleibt. Von den anderen Figuren wird gerade einmal Diana in einem Umfang behandelt, der über eine Charakterepisode hinausgeht, wobei das bei ihr dann auch dazu führt, dass sie hinsichtlich Sympathiefaktors merklich nach oben schießt.
 
Selten schaffen es Anime noch, dass ich wirklich durchgehend Spaß an ihnen habe und mich jede Woche auf die neue Episode gefreut habe. Little Witch Academia stellt für mich aber gerade diesen ungetrübten Seriengenuss dar, weshalb am Ende bei mir auch nichts anderes als die Höchstwertung stehen kann.
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Rezensionen – ACCA: 13-Territory Inspection Dept.

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#28
Ein Königreich, unter dessen Oberfläche es gehörig brodelt. Revolutionsgerüchte an jeder Ecke. Ein leitender Mitarbeiter der alles dominierenden Organisation des Reiches, dem Viele die Schlüsselrolle beim kolportieren politischen Umsturz zuschreiben. Bricht man das Ausgangssetting von ACCA 13 auf seine Kernpunkte herunter, scheint sich einem ein klassischer, spannungsgeladener Polit-Thriller zu bieten. Umso kurioser ist es dann, dass das Hauptcharakeristikum dieser Serie ihre Unaufgeregtheit ist, die zwar durchaus auch ihren Reiz hat, die sich dann aber doch mit dem Inhalt spießt.
 
ACCA 13 ist eine seltsame Serie, anders kann ich es nicht beschreiben. Die Ruhe und bereits angemerkte Unaufgeregtheit der Präsentation stehen hier im klaren Kontrast zu den faktischen Ereignissen rund um die Gerüchte eines kommenden politischen Umsturzes. Es ist ein Kontrast, der leicht und berechtigt dazu führen kann, dass man die Serie als unrealistisch, naiv etc. kritisiert. Das ist sie auch. Besonders gegen Ende verläuft sie schon merklich losgelöst von Realität derartiger Situationen und Ereignisse. Und trotzdem ist der Anime dann aber nicht ohne Reiz. Gerade in den ersten Episoden bietet sich eine eigenartige, aber nicht uninteressante Stimmung, die primär darauf basiert, dass einem die wahre Rolle des Helden Jean nicht klar ist. Obwohl er im Mittelpunkt steht bleibt unklar was nun der Wahrheit entspricht, das, was man zu sehen glaubt oder das, was an Gerüchten über ihn verbreitet wird. Wenn diese Frage schließlich – und in meinen Augen noch zu früh – beantwortet wird, verliert die Serie für mich zwar ihren interessantesten Aspekt, doch sollte man bis dahin schon genug allgemeines Interesse an ihr entwickelt haben, um sie bis zum Ende zu verfolgen. Bis dorthin steigert sich zwar etwas die Handlungsdichte und auch die Auflösung fand ich dem mangelnden Realismus zum Trotz durchaus gelungen, aber wirklich gut wird der Anime dann auch nie. Dafür ist er dann schon ein wenig zu unspektakulär und auch die Figuren sind in der Regel wahlweise nicht wirklich interessant oder zu wenig ausgearbeitet. Ebenso wirken die humoristischen Elemente und die mit ihnen verbundene lockere Stimmung dann oft eher widersprüchlich zu den ernsthaften Ereignissen. Das Hauptverkaufsargument von ACCA 13 ist damit wohl, dass es schlicht nicht allzu viele, vergleichsweise geerdete Anime gibt, die sich primär um Politik drehen. Zwar gibt es auch hier allerlei schräge Elemente, aber der Schwerpunkt liegt letztendlich eben wirklich auf Politik, Verschwörungen etc. und nicht auf Action und derlei Dingen. Wenn man hier also reinschauen will, dann besser nur, wenn man primär an diesen Dingen Interesse hat und gleichzeitig gehörige Toleranz für das Ruhig-Unspektakuläre mitbringt.
 
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Rezensionen – Kidou Senshi Gundam Thunderbolt: December Sky

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#29
Ein nüchterner Gundam ohne Teenie-Drama

Würde man eine ganze Gundam-Serie im Stil von Thunderbolt produzieren, sie würde mit ziemlicher Sicherheit zu den besten Serien dieser Marke gehören. Hier setzt man auf das, was man sich eigentlich allgemein oft für Anime wünscht: Erwachsene Figuren, nüchternerer Stil und eine dramatische, aber nicht überzogene Handlung. Trotz der Kürze und ein paar Anlaufschwierigkeiten schafft man es den Figuren ausreichend Farbe zu verleihen und die Darstellung des Krieges fällt durch ihre ausgeprägte Nüchternheit und Düsternis auf, welche sich in auch in merklicher Resignation auf die Charaktere niederschlägt. Der Kampfschauplatz wird als Ort ohne echte Helden präsentiert, an dem alle versuchen auf ihre eigene Weise den Terror des Krieges zu überstehen. Damit gibt sich Thunderbolt schon in seiner Kürze differenzierter, als es viele normale Serien tun.
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Rezensionen – Miss Kobayashi’s Dragon Maid

Avatar: Pilop
V.I.P.
#30
In ihren guten Momenten erhebt sich die Serie durch eine melancholisch-nachdenkliche Stimmung klar über den Durchschnitt, nur bleibt es leider bei „Momenten“, die letztendlich weitgehend in der Masse altbekannter Inhalte untergehen.
 
Kommt unterm Strich zwar nur ein „Durchschnittlich“ heraus, kann man es der Serie nicht absprechen davor doch immer wieder starke Szenen präsentiert zu haben, in der sie sich von der Masse absetzen kann. Dem fantasylastigen Setting zum Trotz ist das am häufigsten wiederkehrende Motiv des Anime nämlich ein sehr geerdetes: Familie. Mit Kobayashi und Tooru bilden zwei Figuren das Hauptpaar, die eigentlich beide Einzelgänger sind, durch die besonderen Umstände aber zusammen enden und mit Kanna schließlich auch noch eine quasi-Tochter haben. Gerade anhand von Kobayashi wird dann schön gezeigt wie sie sich zunehmend an diese neue Situation gewöhnt, beginnt die beiden wirklich als ihre Familie zu betrachten und dabei auch gleichzeitig die Einsamkeit ihres vorherigen Lebens reflektiert (als Yuri-Fan kommt man allerdings trotz Toorus Begehren nicht auf seine Kosten). Bei Tooru wiederum werden die Schwierigkeiten der Anpassung an eine neue Kultur nicht rein humoristisch behandelt, sondern vereinzelt auch in ernsthafterem Ton.

Würde diese Mischung aus humoristischen und ernsthafteren Szenen nun die Serie dominieren, wäre dabei wirklich ein guter Anime herausgekommen. Aber dem ist eben leider nicht so. Mit steigendem Anteil bestehen die Episoden schließlich aus der klassischen und damit inhaltlich belanglosen Mischung aus Humor und Alltag. Die Qualität dieser Szenen schwankt zwischen kurz- und langweilig, was mitunter auch schlicht an den weiteren und nicht immer gelungenen Figuren liegt. Insbesondere Toorus Drachenfreundin Quetzalcoatl erweist sich als ebenso unlustige Erweiterung des Casts wie Kannas Schulfreundin Riko, in beiden Fällen – wenn auch unterschiedlich gelagert – auch aufgrund der fragwürdig-unangenehmen Sexualisierung von Kindern. Dass dann auch die Finalfolge durch zu große Übertreibung alles andere als überzeugend ist, verbessert den Eindruck von der Serie auch nicht unbedingt. Am Ende bleibt dann ein insgesamt doch sympathischer Anime mit starken Momenten, der aber zu viele schwache Passagen hat um wirklich überzeugen zu können.
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