Hashire Melos (1992)

走れメロス (1992)

Informationen

  • Anime: Hashire Melos (1992)
    • Japanisch Hashire Melos (1992)
      走れメロス (1992)
      Typ: Film, 1 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 18.07.1992
      Studio: Visual 80
      Staff: Osamu DAZAI (Original Work), Masaaki OOSUMI (Direction), Hiroyuki OKIURA (Character Design), Kazumasa ODA (Music)
    • Spanisch El héroe legendario
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: ?
    • Synonyme: Run Melos! (1992), ¡Corre, Melos!

Beschreibung

Da die Schwester von Melos, einem jungen Mann aus Messina, bald heiraten wird, reist er nach Syrakus, um ein Zeremonialschwert zu besorgen. In Syrakus trifft er schließlich auch auf den Bildhauer Serinentius, mit dem er sich schnell anfreundet. Während eines Stadtspaziergangs wird er jedoch plötzlich von Handlangern des Königs, Dionysius III, festgenommen, da dieser Melos für einen Attentäter hält. Er wird eingesperrt und zu Tode verurteilt; doch da er die Hochzeit seiner Schwester nicht verpassen möchte, bittet er den König, seine Bestrafung um drei Tage zu verschieben. Während er weg ist, nimmt Serinentius seinen Platz im Gefängnis ein.

Melos macht sich nun auf den Weg zurück in seine Heimat, nimmt an der Hochzeitszeremonie teil und begibt sich anschließend schnell wieder zurück nach Syrakus. Doch auf der Reise zurück, um seiner Bestrafung beizuwohnen, werden ihn immer mehr Steine in den Weg gelegt … Wird er es trotz allem schaffen und rechtzeitig zurückgelangen? Oder trägt er die Schuld am Tode seines Freundes?
As the sister of Melos, a young man from Messina, is soon to marry, he travels to Syracuse to get a ceremonial sword. In Syracuse, he also finally meets the sculptor Serinentius, with whom he quickly becomes friends. During a walk through the city, however, he is suddenly arrested by henchmen of the king, Dionysius III, who believes Melos to be an assassin. He is imprisoned and sentenced to death; however, not wanting to miss his sister’s wedding, he asks the king to postpone his punishment for three days. While he is away, Serinentius takes his place in prison.

Melos now makes his way back to his homeland, attends the wedding ceremony, and then quickly makes his way back to Syracuse. But on the journey back to witness his punishment, more and more obstacles are put in his way … Will he make it despite everything and get back in time? Or is he to blame for the death of his friend?
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Rezensionen

Avatar: Asane
Redakteur
#1
Da sieht man sich mit einem langweiligen Wochenende konfrontiert, das wie dafür geschaffen scheint, sich allerlei abseitiges Zeug reinzuziehen. Wie diesen ollen Anime-Schinken, der das ideale Opfer abgeben soll, um ihn hinterher genüsslich in der Luft zu zerreißen. Aber von wegen, nix war's. Denn 1. kommt es anders, und 2. als man denkt.


"Ideal" ist eine schönes Stichwort für den Einstieg. Der vorliegende Anime basiert auf einer Kurzgeschichte von Osamu Daizai, und diese wiederum auf der Ballade »Die Bürgschaft« von Friedrich Schiller, die wohl jeder kennt, also erspare ich mir weitere Einzelheiten. Bis auf diese kulturkritische Anmerkung:

Es ist immer wieder frustrierend mitzuerleben, wenn japanische Kulturschaffende einen antiken Stoff in die Finger kriegen und dann sich möglicherweise noch bei den Amerikanern orientieren – vor allem, was kulturelle Hintergründe, landschaftliche Eigenheiten (hier: die topologische Situation im östlichen Sizilien) und allgemein die Namensgebung angeht. Wie am Anfang des Films mehrfach erwähnt wird, befinden wir uns in einem Ort namens "Schiracks". Schon mal gehört? Genau: "Syrakus" ist gemeint. Die Helden der Ballade heißen bei Schiller nicht »Melos« und »Serinentius«, sondern »Moeros« und »Selinentius«. Aber klar: "Melos" klingt so schön melodisch und altphilologisch gebüldet, also wird's schon richtig sein.

Wie immer bei einer Geschichte, die irgendwo zwischen wahrer Begebenheit und fabelhafter Erzählung changiert, ist auch hier die Quellenlage nicht ganz eindeutig und es gibt mehrere Varianten in der Überlieferung. Schiller hat den Plot auf die klassischen Ideale von Freundschaft, Aufopferung und bedingungsloses Vertrauen zugespitzt und wählt daher das Motiv des Tyrannenmords als Auslöser der Geschichte – wogegen Daizai dies als unglückliche Folge einer Reihe von dummen Zufällen hinstellt, denen gemein ist, daß aus bloßem Misstrauen ein (unbegründeter) Verdacht entsteht, der den naiven Moeros in ernste Schwierigkeiten bringt. Er soll hingerichtet werden. Aber er braucht drei Tage Aufschub, um die Hochzeit seiner Schwester zu organisieren, und dies wird ihm gewährt. Sofern sich jemand findet, der ihn vertritt und ggf. an seiner Stelle hingerichtet wird.

Im Gegensatz zur Ballade wird hier natürlich sehr viel ausgeschmückt, erweitert und frei erfunden, aber ansonsten wäre das reine Grundgerüst des Gedichts auch viel zu dünn für diese Geschichte. Soweit passt das auch wirklich gut zusammen. Daß man aber beispielsweise seltsame Überwachungsmaßnahmen einbauen musste, hätte man sich sparen können. Denn die haben nur die eine Funktion, um als plot device das Schicksal zu lenken – und somit die Tränendrüsen des Zuschauers.

Wirklich verblüffend war, wie gut die Animationen geraten sind. Die Bewegungen sind alle wie aus dem wirklichen Leben gegriffen (sogar abstürzende Wagen), die Hintergründe unerwartet brillant, und auch die Personen und ihre Handlungen sind glaubwürdig und normal (im besten Sinne), das Timing sitzt perfekt, und der Aufbau wie die dramaturgische Umsetzung verrät die geniale Hand von Leuten, die wissen, was sie tun: Hiroyuki Okiura zum Beispiel, oder auch Satoshi Kon.

Leider trägt es die Story nach zwei Dritteln ganz Hollywood-mäßig aus der Kurve, und man versucht immer noch eine Schippe mehr draufzulegen und die Dramaturgie immer noch mehr auf die Spitze zu treiben. Aber egal. Was man in der ersten Stunde dieses Film auf die Beine gestellt hat, bewegt sich qualitativ ziemlich weit oben. Das mag man nach Konsultation der Screenshots erstmal gar nicht glauben, aber bei mir auf dem Bildschirm hat das alles um einiges besser ausgesehen.
Auch das "world building" fand ich sehr gelungen. Die Art, wie in die Welt des antiken Syrakus eingeführt wird, wirkt völlig natürlich, vor allem auf dem Markt, wo es schon damals japanische Spezialitäten zu futtern gab, oder wo ganz nebenbei auch schon mal ein Schaf geschächtet wir [Ü 18] – rein der Atmosphäre wegen, versteht sich. Ebenso atmosphärisch ist die erste Hinrichtungsszene geraten, die von entspannenden Harfenklängen eingerahmt wird. Überhaupt hält man auch mit drastischeren Bildern nicht hinterm Berg; sogar das Schwesterchen des Helden darf an ihrem Hochzeitstag einmal nackt durchs Bild schlurfen.

Vom künstlerischen Standpunkt her betrachtet, hat man das Atmosphärische wirklich gut getroffen. Spiegelungen sind perfekt umgesetzt, auch in der gleitenden Bewegung; das gleißende, mediterrane Licht und die harten Schatten unter der brütenden sizilianischen Sonne; sogar die Aurora des Mondes hat einen beeindruckenden Auftritt – und solch ein wolkenloser Vollmond sagt ja meistens: alles wird gut!

Im Grunde hatte ich als BGM fette, heroische Musik im Sandalenfilmformat erwartet: Aber auch hier hält man sich klug zurück und beschränkt sich auf filigrane, leise Töne, die relativ sparsam eingesetzt werden. Anderswo hat man sich leider nicht so vornehm zurückgehalten und man behelligt den Zuschauer gegen Ende des Films mit dramaturgischer Schonkost, namentlich bei der großartigen, epischen Landschaft, die vor allem großartig unglaubwürdig und weltfremd daher kommt. Oder glaubt einer ernstlich, man hätte damals kilometerweise solche Straßen in den Fels gehauen, noch dazu mit Abzweigungen?

Weil – wie erwähnt – auch hier die dramaturgischen Gäule mit dem Studio durchgegangen sind, kommt es zu unglaublichen Szenen, die sicherlich auch den ein oder anderen Actionfreund begeistern können. Also, ich mein' – schon mal Rambo II [Wikipedia] gesehen? Damit dürfte also klar sein, wie sich ein richtiger Mann verarztet oder sich später seiner Fesseln entledigt. Daß dann am Ende ganz "Deus ex machina"-mäßig und wortwörtlich "des Königs reitender Bote kommt" [Brecht: Dreigroschenoper], fällt da schon gar nicht mehr ins Gewicht. In dieser Phase, wo die Maßnahmen der Vorsehung immer abstruser geraten und die Handlungslogik allgemein größere Aussetzer hat, ist es eh schon egal, und außerdem kann man das durchaus auch als ironisches Zitat verstehen.

Fazit:
Feiner Film. Hat Spaß gemacht, gerade weil man sich auch um Kleinigkeiten bemüht und nicht nur einfach irgendwas hingeschlunzt hat. Besser als »Hermes«



PS: Und falls wider Erwarten doch jemand einen Link zu Schillers Text braucht: hier gibt's die Version von 1804 auf gutenberg.org.
Beitrag wurde zuletzt am 18.07.2022 00:50 geändert.
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Kommentare

Avatar: Eliholz
V.I.P.
#1
Lauf, Melos, lauf!

Aufopferung und das Vertrauen eines Freundes, das einen über sich selbst hinauswächsen lässt. Hashire! Melos erzählt die Geschichte über eine Männerfreundschaft, wie sie wahrer nicht sein könnte.

Es werden sicher viele von dem Alter dieses Anime abgeschreckt werden und von der Tatsache, dass man hier nicht die beste Auflösung geboten bekommen wird, aber wer darüber hinwegsehen kann und der Antike etwas abgewinnen kann, bekommt eine hervorragend animierte kleine Heldengeschichte präsentiert, die durch einen zwar etwas naiven und tollkühnen, aber auch sehr gutherzigen und damit sympathischen Protagonisten getragen wird. Die Antike sieht man in Anime außerdem eh viel zu selten.

Empfehlenswert für alle, die gerne klassische positive Männerwerte aufgetischt bekommen oder Okiuras (Jin-Roh, Momo e no Tegami) Arbeit als Animation Director von früher bestaunen möchten.
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