Serial Experiments Lain (1998)

シリアルエクスペリメンツレイン

Informationen

Beschreibung

Eines Tages erhalten mehrere Schüler aus Lains Klasse eine seltsame E-Mail von einer kürzlich verstorbenen Mitschülerin. Das Seltsame daran ist, dass diese augenscheinlich erst nach ihrem Suizid versendet wurde. Um dies selbst zu überprüfen und um im Zeitalter des stetigen Fortschritts und der zunehmenden Computerisierung nicht gänzlich den Anschluss zu verlieren, schaltet auch Lain ihren Rechner nach längerer Zeit mal wieder ein. Und tatsächlich hat auch sie eine Nachricht von besagter Mitschülerin erhalten, in der sie behauptet, dass ihr Körper zwar nicht mehr existiere, ihr Geist allerdings im Netz weiterlebe.

Während Lains Klassenkameraden diesen Vorfall relativ schnell wieder vergessen, fängt die ohnehin schon stille und zurückgezogene Lain jedoch an, sich intensiver mit dem Ganzen auseinanderzusetzen und rüstet ihre veraltete Computerhardware Stück für Stück auf. Um aber nicht gänzlich den sozialen Anschluss zu verlieren, bringen ihre Freunde Lain dazu, eines Abends mit ihnen einen Nachtclub zu besuchen. Während Lain denkt, sie würde das erste Mal dieses Lokal betreten, scheint es so, als würden viele Leute sie dort bereits kennen – als wäre sie geradezu ein Stammgast. Sie sprechen von einer ganz anderen, selbstbewussten Lain. Liegt da eine Verwechslung vor oder wieso kann sie sich anscheinend nicht daran erinnern?

Dies bleibt fortan nicht die einzige Frage, die sich Lain immer wieder stellt, denn auch mit dem Wired, einer Art Verknüpfung zwischen Netz und Realität, scheint sie eine Vorgeschichte zu haben.
One day, several students from Lain’s class receive a strange email from a classmate who recently died. The strange thing: it was sent after her death. To check this for herself and not completely lose touch in the age of constant progress and increasing computerisation, Lain also turns on her computer again after a long time. And indeed, she has also received a message from her classmate in which she claims that her body no longer exists, but her spirit lives on in the net.

While Lain’s classmates forget this incident relatively quickly, the already quiet and withdrawn Lain begins to deal with the whole thing more intensively and upgrades her outdated computer hardware piece by piece. To not completely lose her social connection, her friends get Lain to visit a nightclub with them one evening. While Lain thinks she is entering this place for the first time, it seems that many people there already know her – as if she is a regular. They speak of a very different, confident Lain. Is there a mix-up, or why can’t she seem to remember?

From then on, this is not the only question Lain keeps asking herself because she also seems to have a history with the Wired, a link between the net and reality.
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„Serial Experiments Lain“-Review: Gesamtausgabe von Nipponart

Avatar: Nanaka
Freischalter
Themenstarter#1
Vor kurzem erschien mit der Gesamtausgabe von „Serial Experiments Lain“ die Neuauflage eines viel gefeierten und hochgelobten Klassikers. Grund genug, die Box mal ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Aufmachung

Die Gesamtausgabe kommt als Digipak in einem Schuber. Für das Review liegt die Blu-ray-Box vor. Die 13 Folgen sind in der Blu-ray-Ausgabe auf insgesamt 2 Discs verteilt. Das Digipak ist rundum mit schicken Artworks bedruckt und als Extras liegen ein DIN-A4-Poster und ein DIN-A6-Sticker bei.

  • Foto der Box 1
  • Foto der Box 2
  • Foto der Box 3

Das Digipak ist an sich schön gestaltet, wirkt aber etwas dünn – hier hätte ich mir eine etwas stabilere Verarbeitung gewünscht. Der FSK-Sticker ist leider auf dem Digipak aufgedruckt und lässt sich nicht entfernen.

Was ist „Serial Experiments Lain“ überhaupt?

„Serial Experiments Lain“-Screenshot© 1998 Triangle Staff/PIONEER LDC
Der Anime „Serial Experiments Lain“ wurde im Jahr 1998 unter der Regie Ryuutarou Nakamuras („Kino’s Journey“, „Sakura Wars“) produziert.

Er spielt in einer nahe gelegenen Zukunft – aus heutiger Sicht wohl eher eine alternative Version der Zukunft. Die 13-jährige Lain ist ein ruhiges Mädchen und findet nicht viel Anschluss in ihrer Klasse. Eines Morgens geht das Gerücht in der Klasse herum, dass das Mädchen Chisa aus der Parallelklasse derzeit E-Mails verschickt, dabei hat dieses doch vor kurzem Selbstmord begangen. Lain selbst weiß mit Computern nicht allzu viel anzufangen, entscheidet sich zu Hause jedoch, nach langem ihren PC wieder einmal einzuschalten. Auch ihr hat das tote Mädchen eine E-Mail geschrieben. Dort spricht es von einem Leben ohne Körper, einer Existenz in „The Wire“ (dem Internet). Nachdem sie sich einmal damit beschäftigt hat, wird Lain von einer Faszination für „The Wire“ gepackt und begibt sich immer tiefer ins Netz. Doch bleibt sie dabei nicht unbeobachtet …

Animation

Für damalige Verhältnisse bietet der Anime uns überdurchschnittlich gute Animationen, heutzutage würde ihn allerdings nur noch ein Liebhaber so bewerten. Verglichen mit aktuellen Saison-Animes wird sich Lain wohl eher im Mittelfeld einordnen, wodurch auch der moderne Anime-Fan sich die Serie anschauen kann, ohne große Abstriche machen zu müssen.

Darstellung und Storytelling

Was macht „Serial Experiments Lain“ überhaupt zu einem Anime, an den man sich nach so langer Zeit noch erinnert? Es dürfte zweifelsohne die Erzählweise sein. Heutzutage wird mehr den je jede Kleinigkeit in einem Anime erklärt oder man hat das Gefühl, dass man bei allen Fragen, die ein Anime nicht auflöst, aufgrund fehlender Informationen selbst gar keine Chance hat, eine Lösung zu finden. „Lain“ geht die Sache anders an: Man wird mit vielen Informationen gefüttert, doch letztendlich wird nie klar gesagt, wer der Gute ist und wer der Böse oder was überhaupt vor sich geht. Der Anime lässt dem Zuschauer bewusst Raum, um seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Typische überdrehte Stereotypen sucht man hier vergeblich; die Charaktere wurden natürlich gehalten. Die neue Waifu wird also wohl nicht im Cast schlummern, aber dafür erhält man hier charakterlich einzigartige Figuren, die man nicht gegen die aus dem nächstbesten Anime austauschen kann.

Die optische Aufbereitung ist zwar gelungen und hübsch, macht es dem Zuschauer aber auch nicht einfacher das große Ganze zu verstehen – was jetzt nichts Schlechtes ist, sondern wird hier wieder reichlich Raum für eigene Gedanken gelassen. Es werden einem häufig skurrile Szenarien geboten, die weitere Puzzleteile des großen Ganzen liefern können.

„Serial Experiments Lain“-Screenshot „Serial Experiments Lain“-Screenshot „Serial Experiments Lain“-Screenshot
© 1998 Triangle Staff/PIONEER LDC

Ein alter Anime will uns etwas über die Technik erzählen?

„Serial Experiments Lain“-Screenshot© 1998 Triangle Staff/PIONEER LDC
„Handys“ unter der Schulbank
Zugegeben, es wirkt alles auf den ersten Blick sehr abstrakt, aber Leute, die unreflektiert persönliche Informationen öffentlich ins Netz blasen oder Schülerinnen, die durch einen Kult im Netz den Freitod wählen, halten wir doch eher für ein Phänomen unserer Neuzeit. Auch dass sich Technikbesessene beim Reden nicht mehr in die Augen schauen, ist doch eine Unart unserer Jugend, oder?

Sieht man also über die Röhrenmonitore hinweg, findet man unzählige Bezüge zu unserer heutigen technischen Gesellschaft und unserem sozialen Umgang.


Synchronisation und Untertitel

„Serial Experiments Lain“-Screenshot© 1998 Triangle Staff/PIONEER LDC
Beispiel Untertitel
Früher war alles besser? Die modernen Synchronisation sind alle Mist? Dann gibt es ja hier nichts zu meckern. Die Synchronisation wurde schließlich für die erste deutsche Veröffentlichung im Jahre 2004 produziert!
Aber Spaß beiseite: Die Synchronisation ist solide und man kann hier bedenkenlos auf den deutschen Ton umschalten, doch für Liebhaber ist die japanische Tonspur mit deutschen Untertiteln natürlich auch vorhanden. Die Untertitel haben einen schlichten und leserlichen Schrifttyp, sind in Weiß gehalten und schwarz umrandet. Ihr Timing stimmt und beim Lesen sind mir keine Fehler aufgefallen.

Technische Daten

Das Menü besteht aus einem einfachen Bild ohne Animationen und als musikalische Untermalung wird das Lied „Prototype A“ vom Soundtrack gespielt. Es gibt ein simples Menü, das aus „Start“, „Episodenauswahl“ und „Einstellungen“ besteht. Die Einstellungen umfassen die Auswahl zwischen der japanischen und der deutschen Tonspur und zwischen aktivierter und deaktivierter deutscher Untertitelspur.


DVD:Blu-ray:
Länge:ca. 325 Min.ca. 325 Min.
Episoden13
13
Anzahl Datenträger:32
Sprache:Deutsch, JapanischDeutsch, Japanisch
Tonformat:Dt.: Dolby Digital 5.1,
DTS Jap.: Dolby Digital 2.0
Dt.: DTS-HDMA 5.1
Jap.: PCM 2.0
Untertitel:DeutschDeutsch
Bildformat:
4:31080i HD 4:3 - 1.33
Extras:Poster, StickerPoster, Sticker
FSK:Ab 12 JahrenAb 12 Jahren

„Serial Experiments Lain“-BD-Menü© 1998 Triangle Staff/PIONEER LDC
Menü


Fazit

„Isekai“ und „Moeblob“ – Die heutige Anime-Industrie bietet uns mehr neue Serien pro Saison als je zuvor und doch erscheinen einem langjährigen Fan Animes eintöniger denn je. Wir sind ständig auf der Suche nach dem zukünftigen Hit, der uns etwas noch nie Dagewesenes bietet. Aber warum nur auf die Titel warten, die da noch kommen und nicht auch mal einen Blick in die Vergangenheit werfen?
Lain“ hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen. Jeder, der auf der Suche nach etwas Neuem und Anderem ist, sollte hier nicht zögern und zugreifen. Leute, die nach leicht verdaulicher Abendunterhaltung zum Abschalten suchen, sollten allerdings einen Bogen um die Serie machen.

Ich möchte mich hier noch mal bei Nipponart für das kostenfreie Muster bedanken.

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Fotos des Produkts von Nanaka
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Rezensionen

Avatar: Enklave#1
Serial Experiments Lain bricht aus dem grauen Einheitsbrei der Animewelt aus wie ein Formel-1-Wagen mit geplatztem Vorderreifen aus seiner Spur. Dieser Anime ist zu Recht Kult und setzt bis heute Maßstäbe. Wer auf der Suche nach philosophischem Tiefgang und künstlerischem Anspruch ist kommt an LAIN nicht vorbei.


Hintergrund:
Ende der 90er Jahre: das Internet hat seine Phasen als Militär- und Freak-Netzwerk bereits hinter sich gelassen und erobert zunehmend auch das private Wohnzimmer; Spam-Mails sind bereits an der Tagesordnung und die ersten großen Internet-Communities entstehen. Wohin wird das alles einmal führen, welchen Stellenwert wird die virtuelle Realität in der Zukunft haben und wie wird sie das menschliche Zusammenleben verändern? Serial Experiments Lain ist eine mögliche Antwort auf diese Fragen - eine düstere, paranoide Vision über das Verschmelzen der Realität mit der "Wired" in nicht allzu ferner Zukunft..

Inhalt:
Lain ist scheinbar ein normales Mädchen in einer ganz normalen Familie - d.h. keine Standard-Anime-wir-haben-uns-alle-lieb-ach-und-vergiss-nicht-deinen-onigiri-mitzunehmen-Schatz!-Familie sondern mit einem computerbessenen Vater, einer eher gefühlskalten Mutter und einer nervigen gleichgültigen Schwester. Eines Tages bekommt Lain eine E-Mail von einem Mädchen aus ihrer Schule, die kurz zuvor Selbstmord begangen hat. In dieser Mail behauptet sie noch am Leben zu sein - in der "Wired", der virtuellen Welt. Weitere seltsame Ereignisse häufen sich, gruselige Typen beschatten Lains Haus, ein Computerspiel lässt Leute durchdrehen und wildfremde Leute reden mit Lain wie mit einer alten Bekannten. Gleichzeitig dringt Lain immer weiter in die "Wired" vor, die nicht nur mit der realen Welt verschwimmt sondern diese sogar völlig in Frage stellt...

Positiv:
LAIN besticht auf den ersten Blick zunächst einmal durch die ungewöhnliche Animation, die auf der einen Seite zwar wenig detailreich arbeitet, andererseits aber viel mit Farben und entsprechenden Kontrasten spielt, und zudem - wie oft hat man das schon gesehen - den Inhalt des Animes reflektiert: Z.B. sieht man in der häufig wiederholten Szene in der Lain aus der Haustür heraustritt weder Treppenstufen noch Hauswand an sich, sondern erkennt diese nur an den Schatten die diese werfen oder brechen:

Das ist nicht bloß irgendeine Spielerei sondern die dem Impressionismus angelehnte Animation ist eine graphische Metapher dafür, worum es hier geht: Die Dinge um uns herum sind nicht direkt in ihrem Wesen erkennbar, alles ist nur eine Illusion unserer Sinne und wenn wir einen Schritt weiter gehen und unsere Perspektive ändern, sieht die Welt vielleicht ganz anders aus. Visuell hat man das einfach erstklassig umgesetzt und nutzt damit genau die Eigenschaften des Anime-Genres, in denen es herkömmlichen Filmen überlegen ist.
Zum zweiten ist hier natürlich die Story zu nennen, was nicht heißen soll, dass ich alles verstanden habe oder dass es hier überhaupt alles zu verstehen gibt: Im großen und ganzen ist der Handlungsverlauf vor allem am Anfang stark verwirrend, viele Fragen werden aufgeworfen ohne zunächst direkt beantwortet zu werden. Dafür gibt es aber zwischendurch immer wieder kleine Hinweise aus denen man sich seine eigenen Ideen zusammenbasteln kann und die mögliche Interpretationen der Handlung unterstützen. Außerdem wird der Zuschauer mit seinen Fragen auch nicht völlig allein gelassen, da sich zum Ende hin das meiste dann doch aufklärt.
Als dritter Punkt ist hier ganz klar die beklemmende, mit Paranoia getränkte Atmosphäre zu nennen, die durch verschiedene stilistische Mittel wie zb. das häufige Wiederholen bestimmter Szenen erzeugt wird. Nicht zuletzt die trostlosen Strommasten mit ihrem leblosen Summen untermalen die kalte leere Welt Lains, in der nichts mehr real zu sein scheint außer der Elektrizität die durch die Kabel der menschlichen Rechner fließt. Das Resultat ist aber weniger Furcht als vielmehr ein Gefühl von innerer Lehre, Einsamkeit und Melancholie, was wiederum äußerst real ist.
Der eigentliche Clou des Animes sind aber die Fragen die er aufwirft. Dabei begnügt sich LAIN nicht mit dem plakativen "welchen Sinn hat das Leben" oder "gibt es Gott?". Die Fragen die hier aufgeworfen werden gehen eher in die Richtung von "gibt es eine objektive Wahrheit?" und "ist Wahrheit wichtiger als Glück?". Viele Romane wie 1984 oder Brave New World haben sich damit schon beschäftigt. LAIN findet aber ganz eigenen Antworten, die man annehmen kann, aber auch nicht muss. Abgerundet wird das Ganze mit einem Finale, das weder eine einfache Lösung anbietet noch alles offen lässt und mir persönlich sehr gut gefallen hat.

Negativ:
Etwas geschlampt hat man bei den Sounds wie Schritte oder Türgeräusche - das ist häufig nicht wirklich synchron und hört sich auch manchmal etwas unpassend/künstlich an.

Fazit: Das ist aber nur ein kleiner technischer Mangel, der nicht weiter ins Gewicht fällt. LAIN ist vermutlich der anspruchsvollste und überhaupt einer der besten Animes die es gibt. Selbst großartige Serien wie SamuraiX (OVA) oder Death Note können LAIN nicht das Wasser reichen und wirken im direkten Vergleich fast schon oberflächlich. Im Gegensatz dazu ist der Unterhaltungswert von LAIN allerdings eher gering; der Handlungsverlauf ist zu langsam und verwirrend um so fesseln zu können wie Death Note, fast schon anstrengend. Hier muss man bereit sein, Geduld und Denkarbeit reinzustecken. Jemand meinte einmal, LAIN sei wie ein Rohdiamant - auf den ersten Blick unansehnlich, aber wenn man ihn für sich erstmal zurechtgeschliffen hat, ist er von beeindruckender Schönheit. Vom künstlerischen und philosophischen Anspruch her ist er in der Animewelt weitgehend einzigartig und braucht sich auch nicht hinter den großen Vertretern der herkömmlichen Filmwelt verstecken. Wer also nicht nur auf einen netten Zeitvertreib aus ist, sollte sich einmal an Serial Experiments Lain versuchen.

(rewatch-Faktor: mittel. Man sollte sich LAIN aber mindestens zwei Mal ansehen, da man im zweiten Anlauf weitaus mehr entdeckt als beim ersten, wo man hauptsächlich damit beschäftigt ist, den Inhalt zu verstehen.)
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Avatar: Death-Note#2
Ich möcht´s diesmal nicht zu lang machen. Gerade eben bin ich mit Serial Experiments Lain fertig geworden und bin immer noch sprachlos. Zweifelsfrei ist Lain nicht der beste Anime, aber was hier stellenweise geboten wird ist richtig beeindruckend. Überhaupt das ganze auftreten von Lain ist ganz anders. Wie ich finde ein Anime abseits des Mainstreams fernab von allem typischen, ein Anime der die Bezeichnung Kult sicherlich verdient hat. Es ist sehr schade das Lain meinen Geschmack nicht trifft, da es doch sehr große Ambitionen hat und mich trotz meiner eigentlich negativen Grundeinstellung hierzu das ein oder andere Mal schwer beindruckt hat. Grafisch ist Lain zweifellos über dem sonstigen Niveau der 90er einzuordnen, wobei man aber vor allem an den Charakteren das Alter des Animes merkt. Das ist aber nicht schlimm, im Gegenteil es verleiht einen gewissen Charme. Die Soundqualität ist ebenfalls sehr gut. Ist die Story nun konfus und verwirrend? Wie b-s-v es schon so treffend vormuliert hat: "wenn man sich auf's Wesentliche konzentriert", dann nicht. Fakt ist jedoch Lain kommt in einem anderen Gewand an, als es der normale, durchschnittliche Animefan vielleicht gewöhnt ist. Falls ich ein Wort nehmen müsste um diesen Anime zu beschreiben, würde ich vermutlich "einzigartig" wählen. Die Story ist wohl das Prunktstück, mit ihr steht und fällt dieser Anime. Es werden dem Zuschauer immer neue Fragen vor die Füße geworfen ohne die bereits vorhandenen sofort zu klären, falls diese überhaupt geklärt werden. Das liegt je nachdem daran wie aufmerksam man über die gesamten 13 Folgen war.
Fazit: Ein Anime der durch seine Erzählweise und seinen Inhalt für damalige Verhältnisse neue Wege einschlug, auch heute noch einzigartig. Ehrlich gesagt wusste ich lange nicht wie ich ihn bewerten sollte da er doch auf der einen Seite langatmig ist und nicht so ganz meinen Geschack getroffen hat, aber andererseits einige Stellen beinhaltet die in meiner Animelaufbahn einmalig waren.
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Avatar: Truchsess#3
Löscht die Lichter, macht es euch bequem und schaltet mal für ein zwei Folgen die Welt um euch herum ab! Denn mit "Serial Experiment Lain" kommt ein völlig psychodelischer Trip, dem man sich voll und ganz hingeben muss!
Ansonsten kann man es auch gleich bleiben lassen...
Denn diese Serie ist ein Gewaltshammer aus philosophischer Story, sehr bedeutungsschwangeren Bildern und einem dazu passenden einmaligen Stil. Diese Kombination führt einerseits dazu, dass dieser Anime in sich selber ein absolutes Meisterwerk ist, andererseits allerdings wirklich nur unter folgenden Voraussetzungen:
1. Man muss in der richtigen Stimmung und in der richtigen "Atmosphäre" sein, um die Serie zu geniessen
und
2. man muss etwas für völlig abstrakte, philosohische und teils vollkommen bizarre Animekunst übrig haben.
Zur Geschichte des Animes werde ich hier einmal nichts sagen, denn erstens finde ich sollte man sie selber erleben und zweitens bin ich an dieser Stelle noch nicht einmal sicher, ob ich sie ganz verstanden habe. Es sei nur soviel gesagt, dass die Geschichte sehr konfus erzählt wird, was aber in Zusammenhang mit ihrem Inhalt durchaus Sinn macht.
Das Gleiche gilt für die Dialoge. Sie sind clever, sie sind passend, aber genau dadurch auch sehr schwehr zu verstehen und teils auch extrem kryptisch.
Das auffälligste an diesem Anime sind aber ohnehin die Bilder. Und die sind nun wirklich gelungen! Ein Treppenaufgang zum Beispiel, der eigendlich nicht zu sehen ist, nur durch die Schatten der Umliegenden Objekte angedeutet wird, eine leere Strasse, auf der die Umgebung seltsam flimmernde Schatten wirft... jedes Bild, jedes Detail ist perfekt und überlegt platziert, jedes Setting irgendwie natürlich und doch völlig sureal.
Wer bis jetzt das Gefühl hat, ich habe nur "bizarrer, komischer Anime" geschrieben, der mag recht haben. Diese Serie hat bei mir einen ganz bestimmten Nerv getroffen und eine Faszination ausgelöst, die sich nur schwehr in Worte fassen lässt. Bevor ich jetzt also gänzlich ins Fanboy-Gequatsche abdrifte, komme ich lieber zum Fazit.
"Serial Experiment Lain" ist auf keinen Fall ein Anime, den man "ohne Vorbehalt weiterempfelen kann und für jeden etwas bietet". Wer Humor sucht, Action, übersichtliche Story die von seinen Charakteren getragen wird, nun, der ist bei dieser Serie wohl eher schlecht bedient. Wer allerdings auf der Suche nach etwas philosophischem ist, sich auf eine wirre Reise durch eine stylische, bizarre und teils sogar unheimliche Welt machen will, und wem auch Serien wie z.B. "Neon Genesis Evangelion" noch zu seicht, oberflächlich und langweilig sind, der wird in "Serial Experiment Lain" genau ein solches Meisterwerk sehen, wie ich!
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Avatar: Dasche#4
Nach diesem 13-Folgen-Psycho-Trip frage ich mich, was ich da gerade genau gesehen habe. Viele Fragen stellen sich einem, wobei man mit Sicherheit nicht alle beantworten kann...


Animation/Sound/Optik

Die Animation ist sehr kantig und auch nicht mehr auf den neusten Stand, dennoch optisch überzeugend. Zu den vielen extremgezeichneten Schauplätzen gesellen sich ab und zu auch verschwommene Realbilder. Für viele wird der Zeichenstil vielleicht anfangs abschreckend sein, aber gerade dieser unterstreicht die düstere Stimmung. Besonders hervorzuheben ist mit Sicherheit die Soundunterstützung, wenn sie den mal vorkommt. Hier wird sehr gut mit nur einzelnen Geräuschen gespielt, sei es das Surren von Hochspannungsleitungen oder das Kreidengeräusch in der Schule. Musikuntermalung gibt es eigentlich nicht, was keinesfalls schadet, sondern einiges zur depressiven Atmosphäre beiträgt.

Story

Eines dürfte klar sein, dass es hier schwierig ist, überhaupt zu schreiben oder zu urteilen, dass man alles richtig verstanden hat. Zu philosophisch ist die Story und genauso möchte ich ansetzen.
Seid ihr auch schon mal sehr lange vorm PC gesessen und dann nach draußen gegangen, wenn die Sonne scheint? Es wirkt wie ein greller Schein, egal wo man hinschaut. Ist euch bewusst, wie vernetzt wir eigentlich wirklich schon sind? Wieviele Kabel überall sind, wieviele Signale mit unterschiedlichen Frequenzen täglich durch unseren Körper gehen? Was ist das RL eigentlich? Ist das surfen im Internet nicht auch RL?
Genauso startet "S.E. Lain" die ersten Folgen. Sie "verschmelzt" später immer mehr mit der Welt des Cyberspace und es wird irgendwann sehr schwer zu folgen, was echt ist und was nicht.

Fazit/Empfehlung

Immer wenn ich gedacht habe Lain zu verstehen, wurde wieder ein neuer Faden gelegt und ich tappte wieder im Dunkeln. Gerade das Philosophische, nicht zu Erklärende, aber keinesfalls Blödsinnige, machen Lain zum Kultanime. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass zwischen heute und der Entstehung 10 Jahre liegen und dort als düstere Zukunftsversion entstand. Viele Dinge sind davon nicht mehr weit weg oder sogar schon eingetreten, wie z.b. Handys die eigentlich keine Handys mehr sind und eben die Übernetzung des Planeten. Gerade deswegen sehe ich gesellschaftskritisch Lain als absoluten Volltreffer.
Trotzdem ist es schwierig zu sagen, wem man diesen Anime empfehlen sollte. Mir ist aufgefallen, dass er auf allgemeinen Seiten besser bewertet wird, wie auf so mancher reinen Animeseite.
Kein Mecha, keine Fantasy, kein Shounenfaktor, keine übertriebenen Emotes, keine Action, alle typischen Animezugaben sind hier nicht vorhanden. Ich würde trotzdem jeden raten, zumindest die ersten Folgen anzusehen. Am besten mit mehreren Freunden gucken und danach dürfte man stundenlang diskutieren können über Sinn, Unsinn oder gar Sinnfreiheit von Lain. Das sollte hier jeder selber entscheiden...
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Avatar: Noa
V.I.P.
#5
Sowohl in der realen Welt als auch im Internet sind die Menschen vernetzt, nur so kann die Gesellschaft funktionieren.

Ein Anime der seiner Zeit voraus war und ziemlich komplex ist. Der Cyberpunk-Drama aus dem Jahre 1998 ist ein Insider-Kult und setzt neue Maßstäbe an Genialität, philosophischem Tiefgang und künstlerischem Anspruch. Serial Experiments Lain durchfahrt die Wand von alltäglichen grauen und monotonen Dingen der Animewelt. Einzigartig in seiner ungewöhnlichen Animation die uns mit Bildern Metaphern liefern.

Die Welt von Lain entspricht die der unserer - Ende der 90er Jahre. Das Internet ist keine Freakshow mehr und hat schon lange seine Phase als Militär-Netzwerk verlassen und nistet sich immer mehr ins Wohnzimmer von den Otto Normalos. Nachdem sich eine Schülerin vom Gebäude wirft und eine Woche nach ihrem Tod Spam Mails in ihren Namen in der Schule umgehen und jeder aus der Klasse betroffen ist, beschließt Lain auch mal wieder ihren Computer anzumachen. Und tatsächlich auch sie hat eine Mail von der Totgeglaubten erhalten. In dieser behauptet sie das ihr Körper zwar tot sei, sie aber weiter im Netz lebe. Zur selben Zeit passieren immer mehr mysteriöse Dinge und die Mitschüler glauben Lain abends gesehen zu haben - doch sie war es nicht. Was hat es mit der fremden Lain auf sich und wo liegt die Grenze zwischen dem Netz und der Realität oder existiert diese nicht mehr?

Die Atmosphäre und Fragen die Lain aufwirft werden bereits in renommierten Werken wie 1984 oder Schöne neue Welt behandelt. Dabei geht Lain aber nicht subjektiv auf "was ist Gott?" und "welchen Sinn hat das Leben?" ein, sondern wirft sich Fragen wie "gibt es eine objektive Wahrheit?" und "ist Wahrheit wichtiger als Glück?" auf. Man könnte hier einige Parallelen zur Matrix Triologie ziehen. Ist die Welt also nur eine Scheinwelt die vor der objektiven Wahrheit ablenken soll? Lain findet aber ganz eigenen Antworten, die man annehmen kann, aber auch nicht muss. Abgerundet wird das Ganze mit einem Finale, das weder eine einfache Lösung anbietet noch alles offen lässt und mir persönlich sehr gut gefallen hat.

Der Anime trotz nicht grade mit Dialoge, denn sein Hauptaugenmerk liegt in seiner düsteren und beklemmenden Atmosphäre. Dafür wiederum ist der Anime auch nicht leichtfertig und kann nicht leicht wie Wasser herunter geschluckt werden. Gegeben falls ist es sogar von Nöten den Anime zu einem späteren Zeitpunkt ein weiteres Mal anzusehen um die verstecken Informationen aufsaugen zu können. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat ist wie in diesem Anime der kalte Abstand der zwischenmenschliche Beziehung dargestellt wird und zu was das Internet fähig ist. Es verändert die menschliche Sozialstruktur und macht uns zu noch einsameren Wesen als wir ohnehin von Natur aus schon gegeben sind.

Negativ ist jedoch die schlechte deutsche Vertonung die in keinster weise mit der Lippenbewegung übereinstimmt und die zu spät und unecht wirkenden Geräusche von Neben - und Hintergrundgeräusche. Diese technischen Mängel fallen aber ,im Gegensatz zu den positiven Dingen von Lain, nicht weiter ins Gewicht.
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Kommentare

Avatar: onaN_Tech#1
Die Serie ist wilklich sehr komplex selbst nach Abschluss der letzten Folge die eher noch mehr verwirrt als Fragen beantwortet ist man fast kommplet ratlos aber super gemacht erinnert etwas an Akira auch vom Zeichensiel.Das opening hat mir sehr gefallen das ending ging so der soundtrack der serie war stimmig und passte immer zur Situation 8/10 Punkte oder besser gesagt 4/5 Sterne gebe ich der Serie.

hier noch die erklährung wie ich die Serie verstanden habe.Achtung es spoilert die gesamte Serie wenn man sie noch nicht durch hat solte man nicht weiter lesen.

Also alles begann mit einem Experiment das vom Staat unterstützt wurde.In dem mit Esper kindern herumexperimentiert wurde.Dieses Experiment ist schiefgelaufen und wurde gelöscht es hat aber eine Hackergruppe namens Knights geschaft das Experiment in einem Spiel fortzuführen.Lain die Protagonistin hat anscheinend auch Kräfte (Telekinese und Erinnerungsmanipulation).Alles woran man sich nicht erinnert bzw woran es keine erinnerungen gibt existiert auch nicht und verschiedene erinnerungen können gleichzeitig existieren.Ausserdem gibt es im Internet (das in der serie allerdings nicht so genannt wird) so eine art Gott der auch kurzzeitig in der realen Welt existerte aber kurz darauf stirbt.Sein ziel war es die gesamte Menschheit zu verbinden und so eine höhere Bewustseinsebene zu schaffen die Protagonistin also Lain entfernt sich am Ende aus allen Erinnerungen der Menschheit bleibt aber in ihrem unterbewustsein was ihr ermöglicht überall zu jeder Zeit zu sein und dies wurde vom richtigen Gott so arangiert.Und die 2 Männer mit denn Masken wollen diese Verbindung bzw die höhere Bewustseinsebene verhindern.
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Avatar: Jounouchi#2
Anspruch:10
Action:4
Humor:0
Spannung:9
Erotik:1
Also ich persönlich mag diesen Anime sehr. Wer Popcorn-Action und Fan-Service sucht, wird an diesem Anime nichts positives finden. Es ist eine langsame, ruhige und zum nachdenken animierender Geschichte mit hoher Spannung. Der Zuschauer wird lange Zeit im unklaren gelassen und muss sich seine eigenen Gedanken über geschehenes und gesehenes machen.

Unterm Strich kann ich diesem Anime jeden empfehlen, der mit dem Psycho-Genre auch nur ansatzweise etwas anfangen kann.
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Avatar: Asmoo#3
Okay,
auf der Suche nach einem "tiefgründigen" Anime hab ich mich ein wenig überschätzt, und diesen hier gewählt.
Am Schluss hab ich den Anime nur bruchstückhaft (SEHR bruchstückhaft) verstanden.
Es dreht sich um das "Wired" (man kanns als internet nehmen), ein spiel, eine selbstmörderin, und alles mögliche, was da alles mit reingezogen wird.
Alles zusammengemischt ergibt es sicher nen tiefsinnigen Scheiß, von dem ich jedoch null verstehe.
Ich übergebe den Anime an diejenigen, die Zeit dafür haben sich ordentlich mit dem Anime auseinanderzusetzen.

Von mir trotzdem 9/10, da der Anime sicher verdammt viel Potenzial hat, es liegt am zuschauer, dieses auszuschöpfen.
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Avatar: KamenRider-Odin#4
Ein Überdurchschnittlicher Anime mit unzähligen Rätseln. Die Animation sind grandios und die deutsche Syncro ist sehr gelungen, man merkt das die Sprecher sich viel Mühe geben. Dieser Anime hebt sich stark vom Standart ab. Wer einen Anspruchsvollen Anime mit Tiefgang sucht ist bei "Lain" genau an der richtigen Stelle.
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Avatar: TaZ
DB-Helfer
#5
Was wäre, wenn in unserer Realität dieselben Regeln gelten würden, wie für Daten auf einer Festplatte? Wie definiert man dabei 'Realität' und vor allem wer definiert es? Gott? Gott ist Definitionssache. So wie alles andere auch. Programmierer definieren. Das sind Fakten. Oder doch Philosophie? Wer sich darüber gerne den Kopf zerbricht ist hier richtig.

Die virtuelle Welt gewinnt für Lain mehr und mehr an Bedeutung, während die reale monoton vor sich hin existiert. Eine Freundin aus der Realität, wie wir sie definieren würden, ist ihr noch wichtig. Eine Freundin, von der sie glaubt, dass sie sie verstehen könnte, der sie sich anvertraut und die sie an die reale Welt gebunden hält, während sie durchs World Wide Web streift.

Schwere Kost und nicht immer leicht zu verstehen. Lain muss einen Nerv treffen um wirklich begeistern zu können. Einen Nerv, den die Leute von vor 10 Jahren (zur Entstehungszeit der Serial Experiments), als das Internet noch keine Alltäglichkeit war, wohl eher hatten.
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