"Higurashi no Naku Koro Ni" zählt für mich zu den besten Horror-Mystery-Thrillern die ich bisher gesehen habe. Kein anderer Anime zuvor hat es geschafft mich dermaßen zu fesseln, zu schockieren und zum nachdenken anzuregen. Beklemmende Gruselatmosphäre, verflixt spannende Erzählweise, über weite Strecken undurchsichtige Charaktere die in die Enge gedrängt werden und dem Wahnsinn verfallen und nicht zuletzt die durch haufenweise, aufgeworfene, spannende Fragen erzeugte, quälende Ungewissheit des Zuschauers die ihn dazu treibt sich vor dem Bildschirm sämtliche Fingernägel abzukauen, gehören zu den absoluten Markenzeichen und Qualitätsmerkmalen der ersten Staffel. Gut, jetzt subtrahieren wir davon den Psycho-Faktor, die Horroratmo und das verzweigte Storytelling, addieren einen guten Batzen an Geradlinigkeit, Moralkitsch und teilen das ganze durch Shounen-Jump-Mentalität. Das Ergebins: "Higurashi no Naku Koro ni Kai"! Ein Nachfolger der viel von dem vermissen lässt das den Vorgänger auszeichnete und den Wiedererkennungswert auf ein paar wenige Momente reduziert in denen kurzzeitig nochmal die Zutaten aufblitzen die Higurashi in meinen Augen groß gemacht haben. Keine Psycho-Lolis mehr, keine aus Hass verübten Gräultaten mehr und auch keine krasse Schockmomente mehr, aber dafür darf man jetzt Parolen über Schicksalsbewältigung und den Wert von Freundschaft und Zusammenhalt über sich ergehen lassen. Kurz gesagt: In Sachen Horror ein absoluter Letdown!
In der ersten Staffel wurde das Publikum noch in ein Labyrinth mit vielen Verzweigungen geworfen wo die meisten Wege in Sackgassen endeten und aus dem es keinen Ausgang gab. "Higurashi no Naku Koro ni Kai" kommt da nun als sympathischer Fremdenführer daher, der den Zuschauer an die Hand nimmt und schnurstracks aus dem Labyrinth heraus führt, nebenbei noch das Licht anknpist und alles was erschrecken könnte über den Jordan jagt. Vorbei ist es mit der Hobbydetektivspielerei und der Versuch des Zuschauers eigenhändig die Fäden zusammenzuführen wird damit so ziemlich komplett abgewürgt. Dieser Umstand ist angesichts des Ziels von "Higurashi no Naku Koro ni Kai", dem Publikum am Ende ein stimmiges Gesamtbild ohne lose Enden zu präsentieren, im Vorfeld wohl leider unvermeidlich gewesen, aber Fakt ist das die Serie dadurch einen Großteil ihrer Faszination einbüßt.
Trotz der ganzen Kritik, kann man aber dennoch nicht behaupten das es nicht spannend ist, dabei zuzuschauen wie sich das große Geheimnis lüftet und nach und nach ein Puzzleteil nach dem anderen im großen Gesamtbild seinen Platz findet. Nachdem die erste Staffel nur wenige Fragen geklärt hat, deren Antworten hauptsächlich zum Verständnis des Ablaufs der einzelnen Question-Arcs gedient haben, legt Kai dem Publikum die Hauptfragen und Hintergründe offen und verfehlt den großen AHA-Effekt keineswegs. Je mehr sich die Ungereimtheiten die aus dem Vorgänger zurückgeblieben sind klären, desto bewusster wird einem wie unheimlich komplex und gut durchdacht die Geschichte in ihrer Gesamtheit ist. Plötzlich macht so vieles Sinn und hat Hand und Fuß, das man sogar den ein oder anderen Kritikpunkt des Vorgängers getrost durchstreichen kann. Das Tempo des Handlungsverlaufs ist gut auf die Klärung der Hauptfragen abgestimmt und es werden nach und nach mehr Informationen geliefert mit denen der Zuschauer aus der Dunkelheit ans Licht geführt wird, ohne das er die Möglichkeit hat alle Mysterien auf einen Schlag zu lüften. Vielleicht muss man beim einen oder anderen sich ergebenen Umstand zuerst einmal die Stirn runzeln (ich dachte an... Resident Evil? Umbrella?? Und täglich grüßt das Murmeltier??? ), aber es fällt im Zusammenhang mit Staffel 1 storytechnisch alles in einen absolut passenden Rahmen der am Ende keine Unstimmigkeiten zurück lässt. Da kann man noch so oft von "Geradlinig" und "Silbertablett" sprechen, am Ende wird man zumindest mit der Handlung der beiden Staffeln als Ganzes zufrieden sein, was sogar ein wenig darüber hinweg tröstet das sich die Story, insbesondere im letzten Viertel der finalen Storyarc dieser Staffel auf das Niveau eines B-Movies herab begibt.
Was die Charaktere angeht wurden in Staffel 1 viele kleine Informationen bezüglich der Hintergründe und des Stellenwertes gegeben die so mancher Charakter im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Hinamizawa inne hat, doch nie wurde dem Zuschauer alles verraten. Kai schickt sich auch in dieser Kategorie an alles detailliert preis zu geben und fokusiert sich mit Rika auf die Figur über der die meisten Fragzeichen schweben. Darüber hinaus kommt es auch, was so manchen Charakter angeht, der im Vorgänger scheinbar nur eine winzige Rolle gespielt hat, zu überraschenden Enthüllungen die man nicht mal im Entferntesten erahnt haben könnte, was zusätzlich dafür sorgt das die Geschichte immer runder wird. Man wird sich dann erst bewusst welch unabdingbare Zahnräder die Figuren im Uhrwerk der Story sind und das diese ohne sie nicht mehr funtionieren würde. Ein wenig Substanz fließt auch noch mit ein, was sich allerdings auf Rika und den Strippenzieher des Ganzen beschränkt (welcher enttäuschender- und klischeehafterweise der typische Bösewicht mit Gottkomplex ist...), die restlichen Charaktere weisen kaum etwas diesbezüglich vor und spielen nur die ihnen zugedachten Rollen aus. Der wohl größte Negativpunkt ist, das die Figuren die vorher selbst Täter waren, hier nur noch zu Opfern werden und somit auch keiner mehr mit Psychosen, die grausame Folgen nach sich ziehen, bedacht wird die einem im Vorgänger noch das Blut in den Adern haben gefrieren lassen. Stattdessen darf man sich nun angucken wie alle brav an einem Strang ziehen und selbst kurz vor einem Ereignis bei dem ihr Leben in Gefahr ist noch happy-go-lucky unterwegs sind. "Mit dicken Freunden überstehst du auch die dickste Krise und kannst dem Schicksal ein Schnippchen schlagen!" *ÖRKS" Eine der wohl abgedroschensten Messages überhaupt, wird hier durch das Verhalten und die Interaktion des Casts, dem Zuschauer förmlich ins Gesicht gehämmert und das mit auf Dauer unheimlich nerviger Penetranz.
Fazit: "Higurashi no Naku Koro ni Kai" ist, verglichem mit dem Vorgänger eine recht herbe Enttäuschung und hat sich leider fast sämtlicher guter Vorzüge die Staffel 1 noch inne hatte entledigt, um dem Publikum am Ende ein möglichst reibungsloses Ergebnis zu präsentieren, was zu Lasten des "Miträtsel-Faktors", der horrormäßigen Atmosphäre und des Psycho-Anteils geht. Dennoch wäre es eine Lüge, würde ich behaupten ich hätte nicht jede einzelne Episode von Kai förmlich in mir aufgesogen. Man will nun mal Antworten auf die Fragen die Staffel 1 zurück ließ und die bekommt man hier auch. Nimmt man am Ende beide Staffeln und fügt sie zusammen, ergibt sich eine wahrhaft großartige, und ungemein gut durchdachte Geschichte bei der alles seinen Platz hat. Tja, im Endeffekt ist es eigentlich einzig und allein die brennende Neugier und das lüstern nach Klarheit seitens des Zuschauers, was als Triebfeder dient und für Spannung und Dauermotivation sorgt von Anfang bis Ende an der Serie dran zu bleiben. Und das macht "Higurashi no Naku Koro ni Kai", trotz aller Defizite, alles in allem doch noch ziemlich unterhaltsam.
In der ersten Staffel wurde das Publikum noch in ein Labyrinth mit vielen Verzweigungen geworfen wo die meisten Wege in Sackgassen endeten und aus dem es keinen Ausgang gab. "Higurashi no Naku Koro ni Kai" kommt da nun als sympathischer Fremdenführer daher, der den Zuschauer an die Hand nimmt und schnurstracks aus dem Labyrinth heraus führt, nebenbei noch das Licht anknpist und alles was erschrecken könnte über den Jordan jagt. Vorbei ist es mit der Hobbydetektivspielerei und der Versuch des Zuschauers eigenhändig die Fäden zusammenzuführen wird damit so ziemlich komplett abgewürgt. Dieser Umstand ist angesichts des Ziels von "Higurashi no Naku Koro ni Kai", dem Publikum am Ende ein stimmiges Gesamtbild ohne lose Enden zu präsentieren, im Vorfeld wohl leider unvermeidlich gewesen, aber Fakt ist das die Serie dadurch einen Großteil ihrer Faszination einbüßt.
Trotz der ganzen Kritik, kann man aber dennoch nicht behaupten das es nicht spannend ist, dabei zuzuschauen wie sich das große Geheimnis lüftet und nach und nach ein Puzzleteil nach dem anderen im großen Gesamtbild seinen Platz findet. Nachdem die erste Staffel nur wenige Fragen geklärt hat, deren Antworten hauptsächlich zum Verständnis des Ablaufs der einzelnen Question-Arcs gedient haben, legt Kai dem Publikum die Hauptfragen und Hintergründe offen und verfehlt den großen AHA-Effekt keineswegs. Je mehr sich die Ungereimtheiten die aus dem Vorgänger zurückgeblieben sind klären, desto bewusster wird einem wie unheimlich komplex und gut durchdacht die Geschichte in ihrer Gesamtheit ist. Plötzlich macht so vieles Sinn und hat Hand und Fuß, das man sogar den ein oder anderen Kritikpunkt des Vorgängers getrost durchstreichen kann. Das Tempo des Handlungsverlaufs ist gut auf die Klärung der Hauptfragen abgestimmt und es werden nach und nach mehr Informationen geliefert mit denen der Zuschauer aus der Dunkelheit ans Licht geführt wird, ohne das er die Möglichkeit hat alle Mysterien auf einen Schlag zu lüften. Vielleicht muss man beim einen oder anderen sich ergebenen Umstand zuerst einmal die Stirn runzeln (ich dachte an... Resident Evil? Umbrella?? Und täglich grüßt das Murmeltier??? ), aber es fällt im Zusammenhang mit Staffel 1 storytechnisch alles in einen absolut passenden Rahmen der am Ende keine Unstimmigkeiten zurück lässt. Da kann man noch so oft von "Geradlinig" und "Silbertablett" sprechen, am Ende wird man zumindest mit der Handlung der beiden Staffeln als Ganzes zufrieden sein, was sogar ein wenig darüber hinweg tröstet das sich die Story, insbesondere im letzten Viertel der finalen Storyarc dieser Staffel auf das Niveau eines B-Movies herab begibt.
Was die Charaktere angeht wurden in Staffel 1 viele kleine Informationen bezüglich der Hintergründe und des Stellenwertes gegeben die so mancher Charakter im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Hinamizawa inne hat, doch nie wurde dem Zuschauer alles verraten. Kai schickt sich auch in dieser Kategorie an alles detailliert preis zu geben und fokusiert sich mit Rika auf die Figur über der die meisten Fragzeichen schweben. Darüber hinaus kommt es auch, was so manchen Charakter angeht, der im Vorgänger scheinbar nur eine winzige Rolle gespielt hat, zu überraschenden Enthüllungen die man nicht mal im Entferntesten erahnt haben könnte, was zusätzlich dafür sorgt das die Geschichte immer runder wird. Man wird sich dann erst bewusst welch unabdingbare Zahnräder die Figuren im Uhrwerk der Story sind und das diese ohne sie nicht mehr funtionieren würde. Ein wenig Substanz fließt auch noch mit ein, was sich allerdings auf Rika und den Strippenzieher des Ganzen beschränkt (welcher enttäuschender- und klischeehafterweise der typische Bösewicht mit Gottkomplex ist...), die restlichen Charaktere weisen kaum etwas diesbezüglich vor und spielen nur die ihnen zugedachten Rollen aus. Der wohl größte Negativpunkt ist, das die Figuren die vorher selbst Täter waren, hier nur noch zu Opfern werden und somit auch keiner mehr mit Psychosen, die grausame Folgen nach sich ziehen, bedacht wird die einem im Vorgänger noch das Blut in den Adern haben gefrieren lassen. Stattdessen darf man sich nun angucken wie alle brav an einem Strang ziehen und selbst kurz vor einem Ereignis bei dem ihr Leben in Gefahr ist noch happy-go-lucky unterwegs sind. "Mit dicken Freunden überstehst du auch die dickste Krise und kannst dem Schicksal ein Schnippchen schlagen!" *ÖRKS" Eine der wohl abgedroschensten Messages überhaupt, wird hier durch das Verhalten und die Interaktion des Casts, dem Zuschauer förmlich ins Gesicht gehämmert und das mit auf Dauer unheimlich nerviger Penetranz.
Fazit: "Higurashi no Naku Koro ni Kai" ist, verglichem mit dem Vorgänger eine recht herbe Enttäuschung und hat sich leider fast sämtlicher guter Vorzüge die Staffel 1 noch inne hatte entledigt, um dem Publikum am Ende ein möglichst reibungsloses Ergebnis zu präsentieren, was zu Lasten des "Miträtsel-Faktors", der horrormäßigen Atmosphäre und des Psycho-Anteils geht. Dennoch wäre es eine Lüge, würde ich behaupten ich hätte nicht jede einzelne Episode von Kai förmlich in mir aufgesogen. Man will nun mal Antworten auf die Fragen die Staffel 1 zurück ließ und die bekommt man hier auch. Nimmt man am Ende beide Staffeln und fügt sie zusammen, ergibt sich eine wahrhaft großartige, und ungemein gut durchdachte Geschichte bei der alles seinen Platz hat. Tja, im Endeffekt ist es eigentlich einzig und allein die brennende Neugier und das lüstern nach Klarheit seitens des Zuschauers, was als Triebfeder dient und für Spannung und Dauermotivation sorgt von Anfang bis Ende an der Serie dran zu bleiben. Und das macht "Higurashi no Naku Koro ni Kai", trotz aller Defizite, alles in allem doch noch ziemlich unterhaltsam.
Kommentare
50 Folgen in einem Satz zusammengefasst:
Hüte dich, auf einem Fest in Begleitung mehrerer Mädchen ein Stofftier zu gewinnen!
Unweigerlich und unentrinnbar öffnest du die Pforten der Hölle.
Es ist zwar schön, dass alle Fragen aus den vorangegangenen Episoden geklärt werden, aber für meinen Geschmack lag der Fokus zu sehr auf Rika.
Dennoch ... gegen Hanyuu habe ich nichts einzuwenden, die ist einfach nur goldig. *_*
Alles in allem ein muss für jeden der die erste Staffel gesehen hat und auch sonst alle Animefans.