Jin-Roh: Die Wolfsbrigade (2000)

Jin-Rou / 人狼

Informationen

Beschreibung

Tokio, zehn Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. Das Land erholte sich langsam wieder, stand nun aber unter der Kontrolle einer Besatzungsmacht. Durch den schnellen Wiederaufbau der Wirtschaft gab es viele Arbeitslose, die in die Städte strömten. Das wiederum verstärkte die Slumbildung, welche ein Nährboden für Kriminalität war.

Dem nun wachsenden Einfluss einer Antiregierungsbewegung stand die Polizei machtlos gegenüber, was eine ernstzunehmende Krise in der Gesellschaft verursachte. Um nun die eigenen Streitkräfte aus den innenpolitischen Angelegenheiten fern zu halten und gleichzeitig die Polizei an ihrem Vorhaben zu hindern, zur Staatspolizei zu werden, wählte die Regierung einen dritten Weg. Sie schuf die Hauptstadtpolizei mit ihrer kampfstarken Spezialeinheit, die dem Ausschuss für öffentliche Sicherheit direkt unterstellt war. Ihr Aktionsgebiet war allerdings auf die Hauptstadt beschränkt, wo sie als Wächter der öffentlichen Sicherheit galten. Die Situation änderte sich allerdings radikal, als der sogenannte Feind der Hauptstadtpolizei für verfassungswidrig erklärt wurde und sich auflöste. Aus einigen Splittergruppen formte sich nun eine Terrororganisation, genannt »die Sekte«.

Die Härte der Auseinandersetzungen zwischen der Sekte und der Spezialeinheit, dem Kern der Hauptstadtpolizei, nahm zu und ihre Konfrontationen erreichten mehr und mehr die Ausmaße von Straßenschlachten. Dies löste eine heftige Kritik gegen beide Seiten aus. Da sich die wirtschaftliche Lage langsam besserte und die Menschen wieder mehr Hoffnung bekamen, trieben die Spezialeinheit und die Sekte in die Isolation ab. Der historische Auftrag der Spezialeinheit, die auch Kerberos genannt wurde, ging allmählich zu Ende, aber nun erhielten sie einen neuen und gleichzeitig endgültigen Auftrag.

Vor diesem Hintergrund spielt nun Jin-Roh. Nach einem Bombenanschlag der Sekte stellt Kazuki Fuse, Angehöriger der Spezialeinheit, ein junges Mädchen, das als Waffenkurier für die Sekte arbeitet. Anstatt sie zu erschießen, zögert Fuse und sieht mit an, wie sie sich mit ihrer mitgeführten Wurfbombe selbst sprengt. Durch die nun folgenden Disziplinarmaßnahmen muss Fuse die Ausbildung wiederholen und gerät unter Beobachtung. Wenig später lernt er ein Mädchen kennen, das sich als die Schwester des Waffenkuriers vorstellt. Es entwickelt sich eine ungewöhnliche Beziehung zwischen den Beiden, die allerdings bald auf eine harte Probe gestellt wird …
Tokyo, ten years after the Second World War. The country was slowly recovering but was now under the control of an occupying power. Due to the rapid reconstruction of the economy, many unemployed people flocked to the cities. This, in turn, increased slum formation, which was a breeding ground for crime.

The police were powerless in the face of the now-growing influence of an antigovernment movement, which caused a crisis in society. To keep its forces out of domestic affairs and, at the same time, prevent the police from becoming the state police, the government chose a third way. It created the Capital Police with its combat-strong unit, which was directly subordinate to the Public Security Committee. However, their field of action was limited to the capital, where they were considered the guardians of public security. The situation changed radically, however, when the so-called Enemy of the Capital Police was declared unconstitutional and disbanded. A terrorist organization called the “Sect” is formed from a few splinter groups.

The severity of the confrontations between the Sect and the unit, the core of the Capital Police, increased and reached more and more the proportions of street battles. This, however, triggered fierce criticism against both sides. As the economic situation slowly improved and people regained hope, the unit and the Sect drifted into isolation. The historical mission of the unit, also called Kerberos, gradually ended, but now they received a new and, at the same time, final mission.

After a bombing by the Sect, Kazuki Fuse, a unit member, confronts a young girl who works as a weapons courier for the Sect. Instead of shooting her, Fuse hesitates and watches her blow herself up with the thrown bomb she was carrying. Due to the disciplinary measures that now follow, Fuse has to repeat the training and comes under observation. A short time later, he meets a girl who introduces herself as the sister of the weapons courier. An unusual relationship develops between the two, which soon is put to the test …
Texto de presentación:
Fuse es un miembro de Tokkitai (cuerpo motorizado de vigilancia armada especial), pero lleva ya un tiempo planteándose su trabajo, que parece convertirlo en una máquina de matar. Una noche, durante una patrulla, topan con los miembros de Secto, una organización terrorista. Fuse apunta a uno de ellos, una joven con una bomba, pero no dispara, dándole tiempo para detonar el artefacto. Fuse es expedientado e investigado, y se acaba obsesionando con conocer la identidad de la chica. Cuando va as u tumba conoce a su hermana Kei, que ha perdido las ganas de vivir, y con la que inicia una extraña relación...
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Avatar: Firo#1
Jin-Roh ist ein ausgezeichnet inszenierter Politthriller frei nach Mamoru Oshiis Manga Kerberos. Der Film erzählt die düstere Geschichte rund um die japanische 1960er Bewegung der Linken. Dabei bedient man sich vieler Mittel der Metaphorik (das grausame Märchen vom Rotkäppchen und dem Wolf), ebenso zahlreichen anderen Brückenschlägen, welche eine überzeichnete Lage der damaligen Zeit widerspiegeln sollen.


Stimmung/Atmosphäre


Die Handlung spielt zu einer Zeit voller Ungewissheit und Ängste, was im Film auch sehr gut vermittelt wird. Bedrückend düster schafft man es, dem „Terrorismus“ ein Gesicht zu verleihen, was in vielerlei Hinsicht beeindruckend wirkt. Obwohl der Film, grad in der Mitte, so seine Längen hat, bleibt die Spannungskurve konstant hoch; was neben den politischen Machtspielen, Intrigen, Spionage und Verrat, vor allem der langsam aufkeimenden Romanze zwischen unseren Protagonisten zu verdanken ist. Was Anfangs noch unschuldig wirkt, gewinnt im Verlauf immer mehr an Dramatik. Aussichtslosigkeit macht sich im Kampf gegen das System breit. Was aber den Zuschauer ein ums andere Mal gespannt vor dem Bildschirm fesselt.

Hintergrund


Der Schwerpunkt, neben der Beziehung der Protagonisten, liegt hier sicherlich auf der politischen Ebene. Wer sich mit der 1960er Bewegung, den studentischen Aufständen, dem beginnenden Kalten Krieg um Information und Spionage weder auskennt noch Willens ist sich damit näher zu beschäftigen, ist hier gänzlich fehl am Platz. Ein richtig fundiertes Wissen ist zwar nicht zwingend nötig, um den Film und die damit verbundene Motivation der darin auftauchenden Personen zu verstehen, jedoch fördernd zum Gesamtverständnis ohne jenes der Film wohl nicht mal halb soviel „Spaß“ machen würde. Somit ist ein Mitdenken, egal in welcher Form, Pflicht.

Bildgewalt/Optik

Wie von Production I.G nicht anders zu erwarten, zeigt sich die Präsentation einfach unglaublich. Der Film entstand 1999, also vor gut zehn Jahren, könnte sich aber ohne weiteres mit so gut wie allen neueren Filmproduktionen messen. Von der Detailgenauigkeit der Hintergründe bis hin zur lückenlosen Animation, befindet sich alles auf höchstem Niveau. Über das Charakterdesign ist ebenfalls jeglicher Zweifel erhaben, 100%ig passend fügt sich jenes in das düstere und authentische, wenig überzeichnete Bild ein. Wer „Kawaii“ will, möge sich woanders umschauen. Auch erwähnenswert ist der dezent gehaltene Soundtrack. Melancholische Töne eines Orchesters und Gesang unterstreichen die Stimmung perfekt, was insbesondere bei der Abspannmusik gelungen ist.

Last, but not least

Mit Jin-Roh bekommt man anspruchsvoll schwere Kost vom Feinsten. Ein Film der zum Nach- und Mitdenken anregt und seine Gewaltdarstellung eher „abschreckend“ zu interpretieren ist, kann also nicht der breiten Masse zugänglich sein. Will es aber auch nicht. Eine feine Perle die sicher ihre Liebhaber hat und mit diesem Text vielleicht den ein oder anderen dazu gewinnt.

Als einziges Manko würde ich die nicht genug dargestellten Motive und Hintergründe nennen. Obwohl man sich einen schönen Überblick verschaffen kann, hätte ich mir dennoch etwas mehr gewünscht, was aber nur auf Kosten des Formats gegangen wäre.

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*Die Handlung habe ich bewusst nicht rezitiert, da eine ansprechende Inhaltsangabe bereits als Kurzbeschreibung da steht.
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2× Empfehlungen erhalten
Avatar: DevilsPlaything#2
Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass sich "Jin-Roh" für mich als ein zwei-schneidiges Schwert entpuppt hat.

Der eindeutigtste Aspekt, der für diesen Film spricht, ist - und da muss ich mich den Anderen anschließen - seine zeichnerische Qualität, die ich schlichtweg einfach nur brilliant, genial, fantastisch etc. nennen kann!!! Selten, dass einen so realistisch wirkenden Anime gesehen habe. Auch die grundlegen Geschichte, das Drehbuch, finde ich ziemlich gut.
Soundtechnisch steht die Qualität den Animationen in Nichts nach: Gute Sprecher, toller Soundtrack und vielfältige Geräuschkulisse.


Was gegen diesen Film spricht, ist seine unglaublich langatmige Inszenierung, die ein- um das andere Mal die Grenze zur Langweiligkeit überschreitet. Und genau hier ist wird eine weitere Schwäche des Films offenbar: In fast jeder Minute, wird ein weiteres Puzzle-Teil des Spionage-Thrillers dem Zuschauer enthüllt.
Und weil der Film jetzt mal wieder gerade langweilig wird, passt man mal kurz nicht mehr auf . . . und man hat schon nach nicht mal 3 Minuten schon keinen Plan mehr, was gerade eben, aus welchem Grund passiert ist.

Fazit: Wenn man nur einmal kurz nicht aufpasst, hat man gewaltige Probleme, dem Plot zu folgen. Wenn man aber die (!!! und das ist ungelogen !!!) heftige Konzentrationsprobe besteht, wird man mit unglaublich präzisen Bildern und einer wirklich tiefgründigen Story belohnt.
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Avatar: b-s-v#3
Was ich seinerzeit von Jin-Roh erwartet habe, war so etwas wie ein zweiter Ghost in the Shell. War wohl zu viel verlangt.

Jin-Roh zeichnet eine alternative Gegenwart im Japan des 20. Jahrhunderts, dessen größtes Problem anhaltende Terroranschläge darstellen. Den Terroristen setzt die Regierung die gefürchtete Sondereinheit Jin-Roh entgegen.


Animationstechnisch wie auch Storyseitig bleibt Jin-Roh meiner Meinung nach weit hinter seinen Möglichkeiten bzw. den großen Versprechungen zurück. Das gilt vor allem für das Charakterdesign und die gesellschaftskritischen Ansätze. Zu gute halten muss man dem Film aber, dass er die kalte und unfreundliche Atmosphäre über die komplette Spielzeit halten kann und dem Zuschauer keine Meinung aufgedrückt wird.

Was von diesem Anime insgesamt hängenbleibt ist aber leider enttäuschend wenig und man verspürt nichtmal das Bedürfnis, sich richtig über das grauenhafte Ende, welches für mich zu den schwächsten der gesamten Animationsgeschichte zählt, aufzuregen.

Sicher kein schlechtes Cyberpunk-Drama, mir persönlich aber irgendwie zu wenig.
Vielleicht bin ich damals einfach mit zu hohen Ansprüchen an diesen Film herangegangen, wer weiß...
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Kommentare

Avatar: RETROBOTER#1
Ein Anime auf höchstem Niveau, nicht anders kann ich dieses Meisterwerk nennen.

Die Atmosphäre ist von Anfang an erdrückend, die Charaktere samt Hintergrund Story stark und der Zeichenstil/Animationen aller erste Sahne! Der Film vermittelt mir ein selten-nachdenkliches Gefühl, das bei mir fast nur durch Anime ausgelöst wird. Das ist Unterhaltung für Erwachsene, ein sehr ansehenswerten Film mit Gesellschaftskritik den man als anspruchsvoller Anime gucker in der Sammlung haben sollte!
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Avatar: erory#2
Ein Film wie ich ihn noch nie gesehen habe.
Von Anfang an hat er mich gefesselt, obwohl ich erst beim 2. Mal schauen jedes Detail der Handlung entdeckt habe.
Zwar ist der Film relativ langatmig, jedoch macht das gerade den Film aus.
Außerdem ist das spezielle Ende anzumerken, welches einfach großartig ist
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Avatar: TaZ
DB-Helfer
#3
Jin-Roh versteht es seine bedrückende Atmosphäre über 100 Minuten beizubehalten und dabei eine Geschichte zu erzählen, die von ihren Konversationen lebt. Ungeduldige Naturen, die sich nicht lange auf tiefsinnige Themen konzentrieren können, werden ab und an mit kurzen Actionszenen vertröstet. Wer sich von der Polit-Thriller Umgebung eingeschüchtert fühlt, dem sei gesagt, dass es nicht zwingend nötig ist, sämtliche gesponnenen Handlungsstränge im Hintergrund zu durchschauen. Diese sind nur ein kleiner Anreiz dafür, sich den Film nochmal anzusehen. Im Vordergrund steht ein Charakterdrama, welches das Märchen 'Rotkäppchen' neu interpretiert mit einfließen lässt.
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Avatar: Solomoraso#4
Anspruch:wenig
Action:mittel
Humor:nichts
Spannung:nichts
Erotik:nichts
Also ich persöhnlich finde diesen Anime ein wenig langweilig. Wer auf Action pur steht, ist mit diesem Film nicht glücklich. Ausser am Anfang und zum Ende wird hier nur ewig geredet. Auch ist der Zeichenstiel ein wenig "Eingeschlafen". Ob es nun an dem Alter liegt, oder ob es so gemacht werden sollte vermag ich nicht zu sagen. Für Leute die aber gerne Etwas vpm Hintergrung hören wollen, ist dies genau richtig! Aber achtung, für die zärteren Gemüter, es fließt schon einiges an Blut.
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Avatar: marci#5
Jin Roh ist ein ausgezeichneter Thriller, der eine düstere Stimmung an den Tag legt.
Mit einer abgeleiteten (Rotkäppchen) Story bewegt sich der Film in einem Zeitalter mit Terror, was ja von der heutiger Zeit nicht so weit weg ist. Auch den Ehr dunklen Zeichenstil finde ich bei der tragischen Geschichte der beiden Hauptdarstellern sehr passend. Meiner Meinung ist das Filmende gut gewählt, nicht zu übertrieben und auch nicht der normale ein tags klatsch wie Friede Freude Eierkuchen!

Die Spannung zieht sich zwar kontinuierlich Träge dahin und es kommt auch nicht der Eindruck rüber das man wirklich ein Teil des Geschehnisses ist!

Auch wenn dieser Anime nicht mit großen Namen wie Akira oder die Ghibli Filme mithalten kann so ist er doch einer denn man sehen sollte, da es kaum Filme gibt die solch eine Tragik Geschichte behandeln und auch so gut umsetzen.
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