Naruto ist der wohl am heftigsten ghypte und zudem auch der am häufigsten gebashte Fighting-Shounen der letzten Jahre. Populär bei Fans dieses Genres dank dem nie alt werdenden Formular, bestehend aus Helden mit Superkräften und Unmengen an Fights und gehasst von den Leuten die in Naruto das nächste DBZ erkannt haben wollen oder einfach das Gewusel um diesen Anime nicht mehr ertragen konnten. Da ich ein großer Fan von Fighting-Shonen bin war Naruto für mich praktisch Pflicht und ich erwartete nichts anderes als einen unterhaltsamen Anime der all die Elemente beinhaltet die ich bei einer Serie aus diesem Genre so gerne sehe. Und in dieser Hinsicht enttäuschte mich Naruto zwar nicht, aber leider hinterließ mich die Serie am Ende mit einem mehr als nur flauen Gefühl in der Magengegend. Aber der Reihe nach: Wie ich bereits sagte hat man es bei Naruto mit einem waschechten Fighting-Shonen zu tun, der dementsprechend auch mit altbekannten Schemata aufwartet: Kleiner Junge mit großem Traum will immer stärker werden um sich diesen zu verwirklichen, und trifft dabei auf Rivalen, Mitstreiter und haufenweise Widersacher. Neu ist allein das Setting und dieses Mal sind es keine Piraten, Shinigamis oder Saiyajins sondern Ninjas die sich ins Kampfgetümmel stürzen und dabei ihr Repertoire an Ninja-Kampftechniken vom Stapel lassen um den Gegner in die Knie zu zwingen. Klar, Ninjas sind “cool“ und deshalb fällt es Naruto auch nicht schwer mit seinem Setting viele Zuschauer zu ködern. Zur Vollendung brauch es jetzt nur noch einen Haufen sympathischer Protagonisten, ein paar coole Bösewichter und natürlich viele spannungsgeladene Fights, und man kann nicht abstreiten das Naruto dies auch besitzt. Ich brauchte zwar eine kurze Anlaufszeit von ca. 10 Episoden aber dann war der Bann gebrochen, ich saugte mich so langsam an der Serie fest und hatte meinen Spaß. Man kann zwar wirklich nicht behaupten das Naruto in punkto Charakterpersönlichkeiten das Rad neu erfindet und man wird viele Stereotypen erblicken, aber man kann dennoch seine Freude am Cast haben zumal es in dieser Sparte auch ein paar richtige Kuriositäten zu erblicken gibt über die man entweder herzlich lachen kann oder mit denen man bei jedem ihrer Kämpfe mitfiebert. Die Kämpfe an sich sind zu einem Großteil sehr unterhaltsam ausgefallen und auch wenn deren Kreativität und Abwechslung niemals den Standard eines “One Piece“ erreicht, so überzeugen sie mit teils großartiger Choreographie und flüssigen Animationen. Was den Spaß jedoch mehr als einmal hemmt ist die Tatsache das Naruto an der “DBZ-Krankheit“ leidet und das Tempo des Verlaufs der Serie immer wieder arg in die Länge gezogen wird, was sich in Kämpfen wieder spiegelt die scheinbar ewig dauern und ständig von irgendetwas unterbrochen werden müssen. Manchmal bekommt man von einem Fight vielleicht mal 5 Minuten pro Episode mit während der Rest aus Fachsimpeleien, über die gerade angewandte Technik oder die Motivation und die harten Zeiten desjenigen der sich gerade im Kampf befindet, besteht. Auch ist so manche Storyarc viel zu linear ausgefallen und einer Unmenge an Fights müssen spannende Plottwists oder Wendungen weichen. Vergleiche ich Naruto diesbezüglich mit “One Piece“ so trennen die beiden Serien WELTEN! In dieser Hinsicht ist Naruto dem monotonen und leicht durchschaubaren DBZ um einiges näher… Doch auch mit diesen Schwächen bleibt mit Naruto ein durchaus unterhaltsamer Fighting-Shounen zurück…zumindest bis Episode 136 denn alles was danach kommt ist an Stumpfheit und Schwachsinn kaum zu überbieten und spottet jeglicher Beschreibung. Ja, ich rede von den berühmt berüchtigten Filler-Episoden. Genau die Episoden die die gesamte Serie kaputt machen und in den Dreck ziehen. Nicht nur das die Filler inhaltlich widersprüchlich und unlogisch sind und fast durchgängig schrecklich an den Nerven zerren (Curry des Lebens??? Chakra aus dem Weltall??? Also bitte...), sie werfen auch ein schlechtes Licht auf die Charaktere und sorgen dafür das man irgendwann die Schnauze voll von ihnen hat. Es ist einfach eine Schande was Studio Pierrot damit der Serie und vor allem den Fans angetan hat. Und sie haben es auch bei mir geschafft: Ich habe angefangen diesen Anime zu verachten und stand schon mehrere Male kurz davor ihn fallen zu lassen. Aber zum Glück ist mit “Hurricane Chronicles“ nun endlich die 2. Staffel am Start. Noch mehr Filler und ich hätte diesen Anime mit außerordentlich hoher Wahrscheinlichkeit entgültig hingeschmissen… An dieser Stelle empfehle ich jedem der vor hat sich Naruto anzuschauen nur eines: Guck bis Episode 136 und HÖR AUF! Wer sich den guten Eindruck der Serie nicht kaputt machen will sollte dies auf jeden Fall berücksichtigen und direkt zu “Hurricane Chronicles“ übergehen! Ich zumindest hoffe das Naruto sich mit dem Beginn der Fortsetzung wieder steigert und diese widerlichen Filler in Vergessenheit geraten lässt. Wirklich, ich hätte diese Staffel gerne höher bewertet aber leider gehören die Filler nun mal dazu und da kann die Manga-Storyline noch so unterhaltsam sein…
Animation
Visuell zählt Naruto mit Sicherheit zu den am besten animierten Fighting-Shonen überhaupt. Zumindest zu einem Großteil der Episoden, denn es schleichen sich auch hin und wieder eklatante Schwächen ein wie zum Beispiel stark deformierte Charakterzeichnungen und krasse Detailarmut. Manchmal sind die Figuren kaum noch wieder zu erkennen, da ihr Design vom ursprünglichen Design extrem stark abweicht. Dafür trumpft Naruto in dieser Kategorie aber mit den Action-Szenen umso mehr auf. Diese sind nicht nur turbulent und dynamisch in Szene gesetzt sondern auch mit einigen tollen Effekten ausgestattet. Die Bewegungsabläufe sehen manchmal einfach nur unheimlich gut aus (man betrachte Rock Lee in Aktion vs Gaara und Kimimaro) und die Choreographie der meisten Kämpfe ist mehr als gelungen. Bemerkenswert ist ebenfalls das es so gut wie keine Standbilder oder recycelte Szenen zu entdecken gibt, was bei einer Serie mit solch einer Länge sicher nicht die Regel ist. Die Hintergründe sind nicht gerade sehr spektakulär ausgefallen aber durchaus akzeptabel. Das Charakterdesign ist womöglich zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich die Serie länger angeschaut hat wird man den ersten befremdlichen Eindruck sicher schnell ablegen (immerhin ist das Design im Anime tausendmal besser als das des Manga, Musashi kann tatsächlich keine hübschen Mädchen zeichnen. Siehe Sakura, Ino oder Temari *brrrr* ). Insgesamt also gibt Naruto ein gutes Bild in dieser Kategorie ab, doch auch hier schmälern die visuell sparsam und billig animierten Fillerepisoden den Gesamteindruck. Es ist…einfach traurig.
Sound
Ellenlange Serien bedeuten auch automatisch eine Fülle an Opening- und Endingsongs, von denen mir viele gut bis sehr gut gefallen haben darunter “Fighting Dreamers“, “Yura Yura“, “No Boy No Cry“ und “Haruka Kanata“. Ein paar treffen allerdings nicht ganz meinen Geschmack aber das ist nicht weiter schlimm. Die BGM gibt sich zum Großteil von der rockigen Seite und die Fights werden stets sehr gut damit untermalt. Für emotionale Momente gibt es dann ein paar schöne Klavierklänge zu hören, die ebenfalls sehr passend sind. Leider wird Abwechslung nicht unbedingt groß geschrieben und die Stücke wiederholen sich ständig. Für über 200 Episoden ist das hier gebotene schon reichlich mager. Die Soundeffekte sind dagegen super gelungen und sich kreuzende Kunais klingen ebenso authentisch wie Ninjasterne die sich ins Baumholz nageln. Top sind auch die Seiyuus, denn sie liefern eine tadellose Leistung ab. In den Staub werfe ich mich hier vor Orochimarus Sprecher, er ist einfach genial und bringt die “Schlange“ in ihm so perfekt rüber das man fast Gänsehaut bekommt wenn dieser Charakter spricht.
Story
Die Story von Naruto unterscheidet sich im Kern nicht vom üblichen Standard eines Animes dieses Genres. Wir haben mit Naruto einen kleinen, lauten, impulsiven kopf-druch-die-wand-Jungen der einen Traum hat und mit zunehmender Erfahrung stärker wird. Dabei kämpft er um das Ansehen und den Respekt seiner Mitmenschen, die ihn bisher wie einen Outcast behandelt haben. Anzumerken wäre an dieser Stelle das dies das Hauptthema der Geschichte ist, denn es geht ständig um Figuren die ohne Anerkennung groß geworden sind und/oder keine Zuneigung erfahren haben. Natürlich wird auch Kameradschaft, Courage und Willenskraft zum Thema gemacht aber in welchen Shounen ist das nicht so? Wie auch immer, der Verlauf der Handlung ist ebenfalls so ziemlich klar: Es tauchen immer wieder neue Widersacher auf, es entbrennen langwierige Kämpfe und das ganze dann wieder von vorne. Natürlich dürfen Turnier-Kämpfe nicht fehlen und so besteht auch schon mal eine gesamte Storyarc daraus die sich alleine daran hochzieht. Was Plottwists angeht so kommen diese nicht zu kurz und auch wenn vieles nicht allzu schwer vorauszuahnen ist, ist die Handlung in der Lage einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen auch über eine Vielzahl von Episoden entlang aufrecht zu erhalten. Allein die sich häufig einschleichende Lethargie die das Tempo mit dem die Story voranschreitet drosselt, hemmt den Spaß so manches Mal und sorgt für Frustration. Ebenfalls für den Handlungsverlauf als hinderlich erweist sich eine wahre Flut an Flashbacks und manche Szenen werden bis zum Erbrechen wiederholt. Charakterbackstories zählen nicht dazu sind aber ebenfalls ärgerlich wenn einen der Charakter kaum bis gar nicht interessiert. Ab Episode 136 beginnen die Filler und die Hauptstory wird bis zum Ende dieser Staffel unterbrochen. Stattdessen bekommt man kleine Fillerarcs vorgesetzt die ständig den gleichen monotonen Trott bieten und nicht mal für ein Fünkchen Spannung sorgen können. Dieser Part der Serie ist von Anfang bis Ende todsterbenslangweilig und es absolut nicht wert angeschaut zu werden!
Charaktere
Der Cast von Naruto ist riesig und selbst für eine Serie dieser Länge um einige Figuren zu umfangreich für meinen Geschmack. Zwar geht aus der Anzahl von gut und gerne 30 Charakteren eine Vielzahl von Sympathieträgern hervor, doch da sich die Geschichte hauptsächlich um Naruto, Sakura & Sasuke dreht kommen viele von ihnen etwas zu kurz. Da heißt es später nicht “Ah, da ist er ja wieder!“ sondern „Oh? Den gibt’s ja auch noch.“ Sie bekommen zwar fast alle eine Backstory spendiert aber Entwicklung darüber hinaus hält sich dann doch arg in Grenzen. Die Backstories an sich sind recht gut gelungen und bieten eine gesunde Portion an Dramatik. Sie machen die Charaktere nachvollziehbar und sorgen dafür dass man ihnen Sympathien entgegen bringt. Einen emotionalen Volltreffer konnten allerdings nur wenige von ihnen bei mir landen, wobei Haku & Gaara ganz klar die Nase vorn haben. Wenn ich hier ebenfalls den Vergleich mit “One Piece“ ziehe, so schluckt Naruto einmal mehr heftig Staub. Was den Charakter Naruto im Allgemeinen angeht so unterscheidet er sich nicht vom üblichen Shonen-Klischee und stellt den typischen kleinen, einfältigen Hitzkopf dar der sich des Öfteren wie ein Vollidiot benimmt der nichts drauf hat aber gegebenenfalls über sich hinaus wächst. Zu Beginn ging er mir noch gelegentlich auf die Nerven mit seiner Masche (und seinem grellen Organ) aber er wandelt sich zum positiven und man merkt immer mehr dass er langsam erwachsener wird. Natürlich darf für einen solchen Charakter der Rivale nicht fehlen, in persona von Sasuke der ebenfalls dem Klischee-Topf entsprungen ist. Er mimt den coolen, selbstsicheren Renegade der ein klares Ziel vor Augen hat und nichts und niemanden dazwischen kommen lässt. Seine Entwicklung ist daher keine Überraschung und am Ende ist er in meinen Augen zu einer der unsympathischsten Charaktere der gesamten Serie avanciert. Sakura ist kaum erwähnenswert, sie ist zwar ständig präsent aber zu 95 % der Serie nur ein Anhängsel das ständig jammert und nichts eigenständig auf die Beine stellen kann. Leider bricht die Hauptstory gerade zu dem Zeitpunkt ab, an dem sie anfängt sich zum positiven zu entwickeln. Auf ihre Rolle in “Hurricane Chronicles“ bin ich gespannt. Die Bösewichter sind überschaubar, denn wenn Orochimaru auftaucht ist und bleibt er der einzige Hauptfeind der Geschichte. Zum Glück ist er ein sehr gelungener und überzeugender Fiesling, der ständig von einer gruseligen Aura umgeben ist und dessen Gedankengänge nur schwer zu durchschauen sind. Ich würde ihn als eine stark verbesserte Version von Naraku aus “Inuyasha“ bezeichnen. Im Endeffekt ist in dieser Kategorie lange nicht alles Gold was glänzt aber ich habe viele der Figuren sehr lieb gewonnen und freue mich jetzt schon diebisch darauf sie in der nächsten Staffel wieder zu sehen und wie dort ihr weiterer Werdegang aussieht.
Wert
Im Gegensatz zu “One Piece“ würde ich mir Naruto sicher nicht auf DVD kaufen (besonders nicht den Dreck von Panini-Video!) und vielleicht sogar noch nicht einmal komplett rewatchen (die Fillerepisoden sowieso nicht). Mir gefällt dieser Anime zwar (bis Episode 136) aber ich verspüre, bis auf den ein oder anderen tollen Fight, nicht den unbedingten Drang mir alles noch einmal anzuschauen. In diesem Genre gibt es meiner Meinung nach um Längen bessere Animes (One Piece, Hunter x Hunter) aber dennoch ist Naruto für mich als Fighting-Shonen-Fan eine gelungene Serie, die mich über große Strecken gut unterhalten konnte. Das große Manko sind und bleiben die Fillerepisoden, denn diese entwerten den Anime leider um ein ganz schön großes Stück.
Animation
Visuell zählt Naruto mit Sicherheit zu den am besten animierten Fighting-Shonen überhaupt. Zumindest zu einem Großteil der Episoden, denn es schleichen sich auch hin und wieder eklatante Schwächen ein wie zum Beispiel stark deformierte Charakterzeichnungen und krasse Detailarmut. Manchmal sind die Figuren kaum noch wieder zu erkennen, da ihr Design vom ursprünglichen Design extrem stark abweicht. Dafür trumpft Naruto in dieser Kategorie aber mit den Action-Szenen umso mehr auf. Diese sind nicht nur turbulent und dynamisch in Szene gesetzt sondern auch mit einigen tollen Effekten ausgestattet. Die Bewegungsabläufe sehen manchmal einfach nur unheimlich gut aus (man betrachte Rock Lee in Aktion vs Gaara und Kimimaro) und die Choreographie der meisten Kämpfe ist mehr als gelungen. Bemerkenswert ist ebenfalls das es so gut wie keine Standbilder oder recycelte Szenen zu entdecken gibt, was bei einer Serie mit solch einer Länge sicher nicht die Regel ist. Die Hintergründe sind nicht gerade sehr spektakulär ausgefallen aber durchaus akzeptabel. Das Charakterdesign ist womöglich zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich die Serie länger angeschaut hat wird man den ersten befremdlichen Eindruck sicher schnell ablegen (immerhin ist das Design im Anime tausendmal besser als das des Manga, Musashi kann tatsächlich keine hübschen Mädchen zeichnen. Siehe Sakura, Ino oder Temari *brrrr* ). Insgesamt also gibt Naruto ein gutes Bild in dieser Kategorie ab, doch auch hier schmälern die visuell sparsam und billig animierten Fillerepisoden den Gesamteindruck. Es ist…einfach traurig.
Sound
Ellenlange Serien bedeuten auch automatisch eine Fülle an Opening- und Endingsongs, von denen mir viele gut bis sehr gut gefallen haben darunter “Fighting Dreamers“, “Yura Yura“, “No Boy No Cry“ und “Haruka Kanata“. Ein paar treffen allerdings nicht ganz meinen Geschmack aber das ist nicht weiter schlimm. Die BGM gibt sich zum Großteil von der rockigen Seite und die Fights werden stets sehr gut damit untermalt. Für emotionale Momente gibt es dann ein paar schöne Klavierklänge zu hören, die ebenfalls sehr passend sind. Leider wird Abwechslung nicht unbedingt groß geschrieben und die Stücke wiederholen sich ständig. Für über 200 Episoden ist das hier gebotene schon reichlich mager. Die Soundeffekte sind dagegen super gelungen und sich kreuzende Kunais klingen ebenso authentisch wie Ninjasterne die sich ins Baumholz nageln. Top sind auch die Seiyuus, denn sie liefern eine tadellose Leistung ab. In den Staub werfe ich mich hier vor Orochimarus Sprecher, er ist einfach genial und bringt die “Schlange“ in ihm so perfekt rüber das man fast Gänsehaut bekommt wenn dieser Charakter spricht.
Story
Die Story von Naruto unterscheidet sich im Kern nicht vom üblichen Standard eines Animes dieses Genres. Wir haben mit Naruto einen kleinen, lauten, impulsiven kopf-druch-die-wand-Jungen der einen Traum hat und mit zunehmender Erfahrung stärker wird. Dabei kämpft er um das Ansehen und den Respekt seiner Mitmenschen, die ihn bisher wie einen Outcast behandelt haben. Anzumerken wäre an dieser Stelle das dies das Hauptthema der Geschichte ist, denn es geht ständig um Figuren die ohne Anerkennung groß geworden sind und/oder keine Zuneigung erfahren haben. Natürlich wird auch Kameradschaft, Courage und Willenskraft zum Thema gemacht aber in welchen Shounen ist das nicht so? Wie auch immer, der Verlauf der Handlung ist ebenfalls so ziemlich klar: Es tauchen immer wieder neue Widersacher auf, es entbrennen langwierige Kämpfe und das ganze dann wieder von vorne. Natürlich dürfen Turnier-Kämpfe nicht fehlen und so besteht auch schon mal eine gesamte Storyarc daraus die sich alleine daran hochzieht. Was Plottwists angeht so kommen diese nicht zu kurz und auch wenn vieles nicht allzu schwer vorauszuahnen ist, ist die Handlung in der Lage einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen auch über eine Vielzahl von Episoden entlang aufrecht zu erhalten. Allein die sich häufig einschleichende Lethargie die das Tempo mit dem die Story voranschreitet drosselt, hemmt den Spaß so manches Mal und sorgt für Frustration. Ebenfalls für den Handlungsverlauf als hinderlich erweist sich eine wahre Flut an Flashbacks und manche Szenen werden bis zum Erbrechen wiederholt. Charakterbackstories zählen nicht dazu sind aber ebenfalls ärgerlich wenn einen der Charakter kaum bis gar nicht interessiert. Ab Episode 136 beginnen die Filler und die Hauptstory wird bis zum Ende dieser Staffel unterbrochen. Stattdessen bekommt man kleine Fillerarcs vorgesetzt die ständig den gleichen monotonen Trott bieten und nicht mal für ein Fünkchen Spannung sorgen können. Dieser Part der Serie ist von Anfang bis Ende todsterbenslangweilig und es absolut nicht wert angeschaut zu werden!
Charaktere
Der Cast von Naruto ist riesig und selbst für eine Serie dieser Länge um einige Figuren zu umfangreich für meinen Geschmack. Zwar geht aus der Anzahl von gut und gerne 30 Charakteren eine Vielzahl von Sympathieträgern hervor, doch da sich die Geschichte hauptsächlich um Naruto, Sakura & Sasuke dreht kommen viele von ihnen etwas zu kurz. Da heißt es später nicht “Ah, da ist er ja wieder!“ sondern „Oh? Den gibt’s ja auch noch.“ Sie bekommen zwar fast alle eine Backstory spendiert aber Entwicklung darüber hinaus hält sich dann doch arg in Grenzen. Die Backstories an sich sind recht gut gelungen und bieten eine gesunde Portion an Dramatik. Sie machen die Charaktere nachvollziehbar und sorgen dafür dass man ihnen Sympathien entgegen bringt. Einen emotionalen Volltreffer konnten allerdings nur wenige von ihnen bei mir landen, wobei Haku & Gaara ganz klar die Nase vorn haben. Wenn ich hier ebenfalls den Vergleich mit “One Piece“ ziehe, so schluckt Naruto einmal mehr heftig Staub. Was den Charakter Naruto im Allgemeinen angeht so unterscheidet er sich nicht vom üblichen Shonen-Klischee und stellt den typischen kleinen, einfältigen Hitzkopf dar der sich des Öfteren wie ein Vollidiot benimmt der nichts drauf hat aber gegebenenfalls über sich hinaus wächst. Zu Beginn ging er mir noch gelegentlich auf die Nerven mit seiner Masche (und seinem grellen Organ) aber er wandelt sich zum positiven und man merkt immer mehr dass er langsam erwachsener wird. Natürlich darf für einen solchen Charakter der Rivale nicht fehlen, in persona von Sasuke der ebenfalls dem Klischee-Topf entsprungen ist. Er mimt den coolen, selbstsicheren Renegade der ein klares Ziel vor Augen hat und nichts und niemanden dazwischen kommen lässt. Seine Entwicklung ist daher keine Überraschung und am Ende ist er in meinen Augen zu einer der unsympathischsten Charaktere der gesamten Serie avanciert. Sakura ist kaum erwähnenswert, sie ist zwar ständig präsent aber zu 95 % der Serie nur ein Anhängsel das ständig jammert und nichts eigenständig auf die Beine stellen kann. Leider bricht die Hauptstory gerade zu dem Zeitpunkt ab, an dem sie anfängt sich zum positiven zu entwickeln. Auf ihre Rolle in “Hurricane Chronicles“ bin ich gespannt. Die Bösewichter sind überschaubar, denn wenn Orochimaru auftaucht ist und bleibt er der einzige Hauptfeind der Geschichte. Zum Glück ist er ein sehr gelungener und überzeugender Fiesling, der ständig von einer gruseligen Aura umgeben ist und dessen Gedankengänge nur schwer zu durchschauen sind. Ich würde ihn als eine stark verbesserte Version von Naraku aus “Inuyasha“ bezeichnen. Im Endeffekt ist in dieser Kategorie lange nicht alles Gold was glänzt aber ich habe viele der Figuren sehr lieb gewonnen und freue mich jetzt schon diebisch darauf sie in der nächsten Staffel wieder zu sehen und wie dort ihr weiterer Werdegang aussieht.
Wert
Im Gegensatz zu “One Piece“ würde ich mir Naruto sicher nicht auf DVD kaufen (besonders nicht den Dreck von Panini-Video!) und vielleicht sogar noch nicht einmal komplett rewatchen (die Fillerepisoden sowieso nicht). Mir gefällt dieser Anime zwar (bis Episode 136) aber ich verspüre, bis auf den ein oder anderen tollen Fight, nicht den unbedingten Drang mir alles noch einmal anzuschauen. In diesem Genre gibt es meiner Meinung nach um Längen bessere Animes (One Piece, Hunter x Hunter) aber dennoch ist Naruto für mich als Fighting-Shonen-Fan eine gelungene Serie, die mich über große Strecken gut unterhalten konnte. Das große Manko sind und bleiben die Fillerepisoden, denn diese entwerten den Anime leider um ein ganz schön großes Stück.
Kommentare
Naruto + Naruto Shippuuden + Naruto Filme.
Es gefällt mir. Wieso ich 82% gebe? Der Anime ist viel zu lang und auf Geld mache getrimmt. Würde man Filler und wirklich unnötig oft gezeigte Rückblenden rausschneiden, käme man vielleicht bei 110 Folgen an.
Die Kampfsetting gefällt mir eigentlich sehr gut. Hat unglaublich viel Potenzial, Variationen etc. wird jedoch nicht wirklich ausgereizt. Es schwankt von unfassbar packenden Kämpfen über zu WischiWaschi-Leihenhaft-gezeichnetem Handzeichen gekloppe, vollgepackt mit Rückblenden. Das ist einfach nur Schade.
Wie gesagt: Ich bin ein Naruto-Fan, aber als Anime-Fan musste ich das jetzt einfach mal los werden.