Gasaraki (1998)

Da ich grundsätzlich gerne Mecha-Animes schaue habe mich entschlossen mir Gasaraki anzuschauen, doch schon nach wenigen Episoden wird klar das Gasaraki keineswegs einer der vielen Durchschnitts-Mechas ist und bei dieser Serie hauptsächlich andere Dinge im Vordergrund stehen. Es dreht sich bei diesem Anime so gut wie alles um Politik, Krieg und Marktwirtschaft sowie den damit verbundenen Faktoren Korruption, Machtgier und Skrupellosigkeit. Ich bin wirklich kein Fan dieser Materie und doch hat mich Gasaraki über weite Strecken begeistern können und mich gespannt vor den Bildschirm gefesselt. Das liegt hauptsächlich an der sehr tiefen und gut durchdachten Soryline die von Beginn an eine unheimliche Anzahl an Fragen aufwirft, in keinster Weise voraussehbar ist und mein Interesse an diesem Anime sehr schnell wachsen ließ. Auch die Figuren geizen nicht mit Geheimnissen und sind absolut undurchschaubar. Leider ist es das was Gasaraki am interessantesten macht. Leider, weil der Großteil der aufgeworfenen Fragen in der Mitte der Serie mehr oder weniger vollständig geklärt werden und diese Tatsache dem Soryverlauf viel Wind aus den Segeln nimmt. Von da an plätschert die Serie bis zum Showdown etwas vor sich hin. Trotzdem muss ich sagen das dieser Anime überhaupt nicht schlecht ist und mich positiv überrascht hat, einmal mehr bin ich froh zu den geduldigen Menschen zu gehören denn wer keinen stark belastbaren Gedultsfaden aufweist sollte von Gasaraki unbedingt Abstand halten. Es brechen Unmengen an Text auf den Zuschauer ein und man muss jede Episode sehr aufmerksam verfolgen um später nicht völlig verwirrt dazustehen. Eins ist sicher: Gasaraki ist definitv KEIN Anime für Jedermann aber wer sich von den oben aufgeführten Kriterien nicht schrecken lässt sollte einen Blick riskieren!

Animation

Ich muss sagen das die Animationen sehr gut sind. Die Backgrounds sind sehr detailliert und alles wirkt sehr realistisch. Auch die wenigen Actionszenen sind gut in Szene gesetzt und das Design der Mechas ist klasse, man könnte wirklich meinen das es in der Zukunft unserer realen Welt mal so aussehen könnte.

Sound

Auch hier bin ich sehr zufrieden! Das Opening und Ending sind großartige Stücke und die BGM steht dem in Nichts nach. Es erklingen viele militärisch-orchestralische Klänge und jede Szene wird nahezu perfekt untermalt.

Story

Die Story ist verzwickt und zu Beginn sehr verwirrend und undurchschaubar. In meinen Fall hat dies mein Interesse geweckt und ich wollte mehr wissen um den Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Nun ja Politik ist nun mal kompliziert und das macht nun mal einen Großteil der Storyline von Gasaraki aus. Doch besonders im Bezug auf die Charaktere Yushiro und Miharu gibt es einige Überraschungen aus denen sich im späteren Verlauf eine Story in der Story herauskristallisiert die, wie ich finde, großartig und sehr innovativ ist.

Charaktere

Die Figuren die am interessantesten sind sind ganz klar Hauptcharakter Yushiro und das Mädchen Miharu. Von der ersten Episode weg wird man von Fragen rund um diese Figuren überhäuft und es gibt einige handfeste Überraschungen was diese 2 Figuren betrifft. Ansonsten bekommt man es in Gasaraki mit einer sehr hohen Anzahl an Figuren zu tun von denen aber nur wenige interessant sind und die meißten nur ihre Rolle spielen ohne groß aufzufallen. Es bleibt aber Fakt das der Großteil des Casts von Gasaraki den Anime vorantreibt auch wenn ab Episode 16 viele Geheimnisse gelüftet werden und der Serie somit im weiteren Verlauf etwas die Luft ausgeht.

Wert

Nun ja ich würde mir Gasaraki sicher erst einmal eine sehr lange Zeit nicht anschauen. Es gibt Animes die man sich immer wieder anschauen kann auch wenn man den Ablauf schon kennt doch Gasaraki fällt nicht ganz in diese Sparte. Ich würde sagen wenn ich den Großteil der Handlung vergessen habe würde ich VIELLEICHT noch einmal reinschauen auch wenn ich das zum jetzigen Zeitpunkt nicht garantieren könnte... Den Kauf der DVDs halte ich für nicht unbedingt notwending, man schaut Gasaraki höchstens 2mal und dann nie wieder. Ausleihen reicht vollkommen aus.

Mechas, Übernatürliches und ein seltsames Ende. Wäre der Anime ein wenig später rausgekommen, hätte ihn wohl Bones produziert. Eine prinzipiell nicht uninteressante Geschichte, mit angenehm real wirkenden Mechas und einem ansprechenden nüchterneren Stil, der aber leider langatmige Phasen, charismalose Hauptfiguren und ein schwaches Ende merklich zusetzen.


Die ersten Episoden zeigen schön was die Stärken der Serie sind. Man bekommt ein militärisches Setting präsentiert, Mechas, die wirklich wie echtes Militärgerät wirken, samt entsprechender Schwierigkeiten in der Bedienung und nachdem man auch den übernatürlichen Part der Handlung kennengelernt hat, entwickelt sich schon bald auch eine politische Handlung. Aber schon hier macht sich ein Umstand negativ bemerkbar, nämlich die Hauptfigur Yuushiro. Man könnte ihn jetzt als zurückhaltend und verschlossen beschreiben, aber letztendlich ist er einfach nur uncharismatisch und wirkt die ganze Serie über ziemlich hölzern, was umso tragischer ist, als sein Schicksal und seine Entwicklung zu den Kernpunkten der Handlung zählen. Aber man sieht darüber hinweg, denn es tut sich genug und mit Miharu wird dann auch die zweite Hauptfigur eingeführt, wenn sie auch nicht wirklich besser ist als er. Trotz des genannten Ballasts funktioniert die Serie aber einige Zeit, zumindest bis zum Zeitpunkt, wo sich der Großteil der Hintergründe aufklärt. Ungünstigerweise liegt dieser Zeitpunkt aber mitten in der Serie und das Wegfallen des Mysteriums über die Hintergründe zieht einen klaren Spannungsabfall nach sich. Die daraufhin stärker in den Vordergrund rückende politische Handlung kann das nicht ausgleichen, ebenso wenig wie die bereits erwähnten blassen Hauptfiguren, weshalb sich in der zweiten Hälfte eine Phase ziemlicher Langatmigkeit und Spannungsarmut ergibt. In den letzten Episoden wird es dann zwar noch mal spannender, aber so richtig will auch da der Funke nicht mehr überspringen und auch das große Finale hinterlässt einen seltsamen Beigeschmack und wäre ohne Neon Genesis Evangelion in dieser Form zweifellos nie so entstanden.

Fazit:
In den ersten Episoden kommt man nicht umhin den wohltuenden Kontrast zu aktuellen Anime zu bemerken, indem sich die Serie merklich erwachsener und nüchterner gibt, doch hilft auch das Ausbleiben von so Dingen wie Moe-Verniedlichung nicht darüber hinweg, dass die Charaktere der Serie zu uncharismatisch und uninteressant sind, um die ruhigeren Phasen der Handlung wirklich zu tragen. Das Potential war vorhanden, wurde aber leider nicht ganz genutzt.