Zuletzt gesehener Film (+Meinung)

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Zuletzt gesehener Film (+Meinung)

Avatar: Rabiator
V.I.P.
#151
Hard Candy (2005)

OMG.

Der Film gehört für mich in die Kategorie derjenigen Werke, die ich nach dem ersten Anschauen erst einmal nicht so schnell wieder sehen will, weil sie mir zu intensiv sind. Das soll jetzt keine negative Wertung darstellen - immerhin reiht sich der Film damit für mich in eine Liste mit Werken von Lars von Trier (IdiotenDancer in the DarkDogville) oder Anderen wie Requiem for a DreamAudition oder Das Leben ist schön ein - also zum Teil ziemlich renommierte Werke, die ich auch alle empfehlen würde, wenn man sie noch nicht gesehen hat.

Es ist "nur" unangenehm, diese Art  Filme anzuschauen; vorm zweiten Mal Schauen muss man eine gewisse Aktivierungsschwelle überwinden.

Kurz zur Handlung:
32-Jähriger Fotograf trifft frühreife 14-Jährige online, die beiden verabreden sich und landen kurze Zeit später in der Wohnung des Fotografen. Am Anfang denkt man sich, der will doch nur eine Minderjährige verführen - bis er kurzzeitig KO geht, und plötzlich ist alles anders. Nicht nur die Umstände, auch die Rollenverteilung ist plötzlich gar nicht mehr so klar - und diese Ambivalenz ist es letztlich, was mich an diesem Film so gekickt hat. Ebenso die Darstellung der Gewalt - diese aber direkt in den Magen...

Bemerkenswerter Film, entstanden unter der Federführung von Leuten, die ich bisland noch gar nicht kannte: Slade, Nelson, Higgins? Am bekanntesten sind vielleicht noch die beiden Hauptdarsteller, Ellen Paige und Patrick Wilson. 

In einem Review habe ich heute gelesen, der Film wäre eine Art Rorschach-Test für Cineasten. Ich kann das vollends bestätigen. Es ist einer der Filme, der Kritiker mehr oder weniger zum Offenbarungseid zwingt.
Beitrag wurde zuletzt am 15.11.2017 20:22 geändert.
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Avatar: Ixs
V.I.P.
#152
Xanadu (1980)

Ein alter Musikfilm mit Gene Kelly und Olivia Newton-John und einigen Liedern vom Electric Light Orchestra!? Klang zumindest für mich interessant.

Das 44 Jahre alte Musical, das versucht Hollywood-Musicals der 1940er Jahre mit Disco-Klängen der 1970er Jahre zu verbinden und auch noch Roller Disco, Glam Rock und New Wave beimischt, wirkt wie eine vollgestopfte Melange aus verschiedenen Epochen. Nichts an diesem Musical-Film ergibt irgendeinen Sinn.

Das Grundgerüst dieses Films stammt von einer Musical-Komödie namens „Eine Göttin auf Erden“ mit Rita Hayworth aus dem Jahr 1947. Das Drehbuch, wenn es wirklich eins gegeben haben sollte, hatte nur eine sehr dünne Prämisse: Um Sterbliche zu inspirieren, entsteigen griechische Musen einem Wandgemälde – das ist auch schon die ganze Annahme. Olivia Newton-John als Muse Kira, Michael Beck als schwachsinniger Künstler Sonny und Gene Kelly als heruntergekommener Big-Band-Leader Danny, setzten mit ihrer Darbietung die Messlatte für Charakterentwicklung und Motivation der Figuren sehr niedrig an und erreichen diese trotzdem nicht im Entferntesten.

Gleichwohl die Musik bei einem Musical-Film nicht von unerheblicher Bedeutung ist und der Film mit Olivia Newton-John und Electric Light Orchestra zwei starke Zugpferde hat scheitert er auch in diesem Punkt kläglich – trotzdem der Soundtrack eigentlich erfolgreich war und sich weltweit 7-fach Platin holte und somit zu den erfolgreichsten Filmmusiken überhaupt gehört. Olivia Newton-John hatte mit dem Lied „Magic“ zwar einen Nr.1-Hit in den USA, das Lied wird im Film von ihr jedoch gar nicht präsentiert, sondern dient nur als Hintergrund von vielen Rollschuhszenen. „Don’t Walk Away“ von Electric Light Orchestra ist völlig irrelevante Begleitung zu einer völlig irrelevanten Szene. Die meisten Lieder sind gewissenmaßen lediglich beiläufige Hintergrundmusik.

Was soll man dem noch hinzufügen, außer …
https://de.wikipedia.org/wiki/Xanadu_(Film)#Auszeichnungen Xanadu erhielt 1981 den Razzie Award (Goldene Himbeere) für Robert Greenwald als schlechtesten Regisseur; nominiert war er darüber hinaus in den Kategorien „Schlechtester Schauspieler“ (Michael Beck), „Schlechteste Schauspielerin“ (Olivia Newton-John), „Schlechtester Song“, „Schlechtester Film“ und „Schlechtestes Drehbuch“. Im Jahre 2005 war er außerdem für den Sonderpreis „Schlechtestes Musical unserer ersten 25 Jahre“ nominiert.
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