#1Um an Project A-Ko Spaß zu haben muss man genau 2 Dinge mitbringen: Zum einen eine sehr stabile Toleranzgrenze für Schwachsinn und zum anderen umfassendes Wissen über diverse Animes der alten bis ganz alten Schule. Ersteres ist von Nöten da Project A-ko unheimlich abgedreht ist und weit mehr als nur einmal die Grenze der Stupidität überschreitet und letzteres weil man es bei dieser OVA mit einer Parodie zu tun hat die so ziemlich alle namhaften Animes der damaligen Zeit durch den Kakao zieht. Wenn man bei einer Parodie die Parodie an sich nicht erkennt, geht der Fun-Faktor so ziemlich verloren und deshalb werden wohl die meisten Leute die sich mit Oldskool-Animes nicht auskennen und nur aktuellere Sachen kennen nicht viel mit dieser OVA anfangen können. Von Macross, Hokuto no Ken, Kimagure Orange Road bis hin zum kompletten Super- und Gattai-Mecha-Genre, nimmt Project A-ko alles auf die Schippe und vermengt das Ganze mit einer gehörigen Prise Action und Sci-Fi. Es versteht sich natürlich von selbst dass man diesen Anime nicht ernst nehmen kann, denn das tut er selbst nicht aber mir war das Ganze stellenweise trotzdem ein gehöriges Stück zu…übertrieben, beschränkt und vor allem nervig. Die Charaktere sind durch die Bank durch skurril und legen Verhaltensweisen an den Tag die in ihrer übertriebenen Art subtile bis offensichtliche Seitenhiebe auf Stereotypen des Anime-Universums (von damals) sind. Über so manche Figur musste ich gelegentlich schmunzeln aber die Mehrzahl ging mir eher auf die Nerven. Besonders C-Ko ist eine regelrechte Strapaze für das Nervenkostüm und ihr ständiges Rumgeplärre und ihre Heulattacken haben auf Dauer ungefähr die gleiche Auswirkung wie an der Tafel kratzende Fingernägel. Von der Story braucht man gar nicht erst irgendetwas zu erwarten denn wie für Parodien üblich sind die eintretenden Twists allein von komödiantischer Natur und es geht in den Episoden was den Handlungsverlauf angeht ständig drunter und drüber. Gipfeln tut das Ganze dann stets in einem turbulenten Feuerwerk aus Action und Klamauk, was sich zuweilen immerhin so gestaltet das es dem Zuschauer nicht langweilig wird. Das alles gilt allein für die ersten 4 Episoden, denn die letzten beiden Eps unterscheiden sich grundlegend vom dem was man in den vorangegangen 4 gesehen hat. Das Setting und die Charakterbeziehungen sind anders und von Parodie ist auch nichts mehr zu sehen. Dafür bekommt man eine ziemlich einfallslose Sci-Fi-Comedy vorgesetzt, die einfach nur dumm ist. Meines Erachtens brauch man diese Episoden gar nicht erst zu gucken, denn sie sind langweilig und von Anfang bis Ende eine regelrechte Tortur. Fazit: Project A-Ko ist zwar nicht grottenschlecht, hat mich aber, auch wenn ich viele Relationen zu den parodierten Animes ausmachen konnte, viel zu selten unterhalten. Der Humor war mir des Öfteren zu übertrieben und albern und für den Cast gilt dasselbe. Fans von aberwitzigen Comedys dürften mit Project A-Ko sicher ihren Spaß haben aber nur unter der Voraussetzung das man sich gut mit den Animes der alten Schule auskennt, ansonsten steht man hier so ziemlich auf verlorenem Posten.
Anonym
