AsaneRedakteur
#1Diese drei Specials greifen einige teils recht delikate Dinge aus dem Manga auf, die bei der Serie nicht berücksichtigt wurden – aus gutem Grund, wie noch zu sehen sein wird. Vom Erscheinungsbild her präsentiert sich diese Zugabe so, wie man das auch erwarten kann. Die Animationen sind noch reduzierter, Bewegungen ebenfalls und erfolgen gerne im Kamishibai-Stil. Alles wird auf niedlich und Chibi getrimmt. Aber diese Einsparungen werden auf den fragwürdigen Humor draufgeschlagen, insofern entschädigt das.
In den ersten beiden Folgen ist Macaron, Daigorous kleiner Bruder, die Hauptperson. Beziehungsweise das Opfer, vor allem von Kuu(dere)-chan, die ja eine eher zweifelhafte Neigung zu ihm entwickelt hat. Wie das bei kleinen Kindern so ist, will auch der Knirps möglichst bald bei den Großen mitmachen und sich hier als Cupido bewähren, also nimmt Kuu-chan ihn in die Mangel. Mit sichtbarem Vergnügen nötigt sie ihn zu den unmöglichsten Posen und Verkleidungen, lässt ihn seitenweise aus dem göttlichen Leitfaden vorlesen, was natürlich bei den expliziten Passagen ihn in größte Verlegenheit bringt.
Als Belohnung für das Bestehen des Tests überschüttet sie ihn mit Liebkosungen, überreicht ihm den "God Ball" (an was erinnert mich die Bezeichnung noch gleich mal?), der ihm magische Kräfte verleiht, und fügt den heimlich angefertigen Schnappschuss, der ganz bestimmt nicht DSGVO-konform zustande kam, ihrer höchst privaten Sammlung hinzu, wo sich schon das Porträt einer anderen Person befindet.
Kurz gesagt: Eine Orgie in kawaii.
In der zweiten Folge liegt die kleine Nervensäge dem großen Bruder in den Ohren, daher läuft es im Grunde recht ähnlich ab wie zuvor schon. Nebenher bedient man noch etwas die Shouta-Ecke in mehr oder minder verschlüsselter Form, dann kommt auch schon der nächste Auftrag rein, der Daigorou (wie aus der Serie bekannt, zunächst noch ohne Macaron) zu Hayao Imagawa führen wird. Was bei aller chibi-mäßigen Übertreibung aber dennoch bezaubert, ist dieser kleine Abstecher ins echte Leben: einerseits will der Kleine mit und quengelt rum, andererseits beschwert er sich, daß er dieses peinliche Zeug anziehen soll. – "Nii-chan, kann es sein, daß du ein perverser Sack bist?"
Da die beiden ersten Folgen außergewöhnlich ruhig und (animationstechnisch) gesittet verlaufen sind, packt man allen Irrsinn, den man bislang hintangestellt hat, in diese letzte Folge. Die Story knüpft an den Fressanfall am Ende der Serie an und unternimmt ab da einen größeren Ausflug ins Shounen-Genre. Bekannte Karikaturen aus der Serie haben auch hier ihren Auftritt und gesellen sich zu noch seltsameren Gestalten. An der Bushaltestelle wird Natsu vom Hausmeister entführt, der bekanntermaßen der König der Jungfrauen sein will, und hält sie in einer wüsten Felsenlandschaft verborgen. Wüst und einsam wie sie nur sein kann, wenn ganz "Dragon Ball"-mäßig mit unfassbar großen Energiebällen um sich geschmissen wird. Aber auch Hayao hat seine Lektion gelernt, und während Natsu ihr gefürchtetes "Achi-itte-kochi-konaide"-Kraftfeld reaktiviert und zweckentfremdet einsetzt, muss der Unhold die Segel streichen und beide können sich glücklich in die Arme fallen.
Da diese Folge wesentliche Elemente der Serie aufgreift, bekommt man hier auch das Opening wie auch das allerliebste Ending zu Gesicht, wo die beiden Helden durch alle Phasen der Kindheit sich schicksalsbestimmt aufeinander zu bewegen.
Was mich selber an diesen Specials am meisten überzeugt hat, waren die Stimmen. Wenn schon die Dynamik der Personen auf ein Minimum reduziert ist, liegt es natürlich an den Seiyuu, dem Ganzen Leben einzuhauchen. Und gerade bei dieser Darreichungsform von Humor haben sie exzellente Gelegenheit dazu, so richtig aus dem Vollen zu schöpfen und aufs Ganze zu gehen. Oder kurz: das ist wirklich eine Meisterleistung, was die da abliefern. Vor allem bei Macaron, wenn die ganz schlimmen Wörter kommen, die er ihr vorlesen muss.
Alles in allem eine schöne Ergänzung, und vor allem der erste Teil, der so unverschämt genial mit den Gefühlen von Macaron spielt, liegt weit über dem, was die Serie bietet. Ein echter Genuss – und wahrscheinlich muss man dafür noch nicht mal Japanisch können.
In den ersten beiden Folgen ist Macaron, Daigorous kleiner Bruder, die Hauptperson. Beziehungsweise das Opfer, vor allem von Kuu(dere)-chan, die ja eine eher zweifelhafte Neigung zu ihm entwickelt hat. Wie das bei kleinen Kindern so ist, will auch der Knirps möglichst bald bei den Großen mitmachen und sich hier als Cupido bewähren, also nimmt Kuu-chan ihn in die Mangel. Mit sichtbarem Vergnügen nötigt sie ihn zu den unmöglichsten Posen und Verkleidungen, lässt ihn seitenweise aus dem göttlichen Leitfaden vorlesen, was natürlich bei den expliziten Passagen ihn in größte Verlegenheit bringt.
Als Belohnung für das Bestehen des Tests überschüttet sie ihn mit Liebkosungen, überreicht ihm den "God Ball" (an was erinnert mich die Bezeichnung noch gleich mal?), der ihm magische Kräfte verleiht, und fügt den heimlich angefertigen Schnappschuss, der ganz bestimmt nicht DSGVO-konform zustande kam, ihrer höchst privaten Sammlung hinzu, wo sich schon das Porträt einer anderen Person befindet.
Kurz gesagt: Eine Orgie in kawaii.
In der zweiten Folge liegt die kleine Nervensäge dem großen Bruder in den Ohren, daher läuft es im Grunde recht ähnlich ab wie zuvor schon. Nebenher bedient man noch etwas die Shouta-Ecke in mehr oder minder verschlüsselter Form, dann kommt auch schon der nächste Auftrag rein, der Daigorou (wie aus der Serie bekannt, zunächst noch ohne Macaron) zu Hayao Imagawa führen wird. Was bei aller chibi-mäßigen Übertreibung aber dennoch bezaubert, ist dieser kleine Abstecher ins echte Leben: einerseits will der Kleine mit und quengelt rum, andererseits beschwert er sich, daß er dieses peinliche Zeug anziehen soll. – "Nii-chan, kann es sein, daß du ein perverser Sack bist?"
Da die beiden ersten Folgen außergewöhnlich ruhig und (animationstechnisch) gesittet verlaufen sind, packt man allen Irrsinn, den man bislang hintangestellt hat, in diese letzte Folge. Die Story knüpft an den Fressanfall am Ende der Serie an und unternimmt ab da einen größeren Ausflug ins Shounen-Genre. Bekannte Karikaturen aus der Serie haben auch hier ihren Auftritt und gesellen sich zu noch seltsameren Gestalten. An der Bushaltestelle wird Natsu vom Hausmeister entführt, der bekanntermaßen der König der Jungfrauen sein will, und hält sie in einer wüsten Felsenlandschaft verborgen. Wüst und einsam wie sie nur sein kann, wenn ganz "Dragon Ball"-mäßig mit unfassbar großen Energiebällen um sich geschmissen wird. Aber auch Hayao hat seine Lektion gelernt, und während Natsu ihr gefürchtetes "Achi-itte-kochi-konaide"-Kraftfeld reaktiviert und zweckentfremdet einsetzt, muss der Unhold die Segel streichen und beide können sich glücklich in die Arme fallen.
Da diese Folge wesentliche Elemente der Serie aufgreift, bekommt man hier auch das Opening wie auch das allerliebste Ending zu Gesicht, wo die beiden Helden durch alle Phasen der Kindheit sich schicksalsbestimmt aufeinander zu bewegen.
Was mich selber an diesen Specials am meisten überzeugt hat, waren die Stimmen. Wenn schon die Dynamik der Personen auf ein Minimum reduziert ist, liegt es natürlich an den Seiyuu, dem Ganzen Leben einzuhauchen. Und gerade bei dieser Darreichungsform von Humor haben sie exzellente Gelegenheit dazu, so richtig aus dem Vollen zu schöpfen und aufs Ganze zu gehen. Oder kurz: das ist wirklich eine Meisterleistung, was die da abliefern. Vor allem bei Macaron, wenn die ganz schlimmen Wörter kommen, die er ihr vorlesen muss.
Alles in allem eine schöne Ergänzung, und vor allem der erste Teil, der so unverschämt genial mit den Gefühlen von Macaron spielt, liegt weit über dem, was die Serie bietet. Ein echter Genuss – und wahrscheinlich muss man dafür noch nicht mal Japanisch können.
Beitrag wurde zuletzt am 21.12.2023 03:01 geändert.
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