ACHTUNG: Dieser Kommentar enthält zahlreiche Spoiler
Da ich den Anime für absolute Grütze halte, habe ich mir hier einmal die Mühe gemacht die Story im Schnelldurchlauf leicht sarkastisch mit Unterlegung meiner Gedankengänge zu dokumentieren. Um es einfach mal gleich vorweg zu nehmen, der Anime ist nicht empfehlenswert, meine Zusammenfassung ist empfehlenswerter <:
In der schönen Welt der Animes gibt es zahlreiche Dramen, die man grob unterscheiden kann, zwischen den Dramen einen berühren und zum Nachdenken verleiten und den Dramen, die dies gerne tun würden, es aber trotz Bemühungen nicht mal im Ansatz schaffen. Aku no Hana zählt zu der 2. Gruppe.
Eigentich hatte ich ja in Aku no Hana große Hoffnungen. Die Beschreibung des Animes ähnelt nämlich stark der des Mangas Onani Master Kurosawa, welcher die Nase meiner Meinung nach ganz weit vorne hat, wenn es um Dramen geht. Doch weit gefehlt. Man muss dem Anime zwar zugute heißen, dass er nicht versucht eine bereits existierende Idee billig zu kopieren, da die grundsätzliche Thematik des Animes doch eine andere ist, im Falle von Aku no Hana wäre aber eine beinahe exakte Kopie, sogar wünschenswerter gewesen. Beide Werke unterscheiden sich anfangs sogar kaum, Aku no Hana driftet aber schnell in die Absurdität hab, und kann im Gegensatz zu Onani Master Kurosawa, das hohe Niveau nicht lange halten und artet niveautechnisch sogar in eine Talfahrt aus, so sind Teile des Animes sogar richtig lächerlich, aber dazu später mehr.
Im Grunde genommen dreht sich die Geschichte um Kasuga, für diesen gibt es in seinem Leben nur 2 Dinge, die ihm wichtig sind: Seine Bücher & Seine Mitschülerin Saeki. Kasuga hat auf mich einen positiven 1. Eindruck hinterlassen. Sein Verhalten wirkt leicht herablassend, womit man mich leicht ködern kann, da meist solche Charaktere sehr individuelle Züge besitzen. Außerdem wirkt er durch seine ruhige Aura und seiner Liebe für Bücher dazu auch noch ziemlich schlau, wodurch ich in mir bereits in der 1. Folge die Bestätigung hatte, dass es sich bei Kasuga um einen gelungen Charakter handeln muss. Doch ist dies alles nur eine Fassade, die er versucht zu verinnerlichen, was er selber im Anime später berichtet. Diese Beichte hätte es allerdings nicht benötigt, da man spätestens bei der 1. Dramasequenz seine Fassade erkennt. Durch eine Präsentation seines spektakulären Wortschatzes, welcher zu 90% aus den Namen der Anwesenden und Neins besteht, und zerstört er damit die letzten Hoffnungen des Zuschauers, dass es sich bei Kasuga um einen interessanten Protagonisten handeln könnte.
Eigentlich aber, wenn man darüber nachdenkt, hätte ein eigentlich dummer Charakter, der aber geschickt, sich als schlau verkauft, sogar einen gewissen Flair. Das Problem ist nur, dass Kasuga mit der Zeit teilweise seine Rolle als Möchtegern-kluges Kerlchen anscheinend vergisst, und stattdessen meint jetzt einen Haremhelden zu verkörpern, so hat sein Dramaqueen Level nicht selten einen Wert von Over 9000. Trotzdem kommt es sogar noch schlimmer. Als er nämlich von sexuellen Gelüsten getrieben die Sportsachen seiner Angebeten entwendet, wird er dabei von Nagazaki beobachtet, die anfängt ihn mit der Kenntnis dieses Geheimnisses zu erpressen. Ein kluger Hauptcharakter hätte sich durch geschickte Mindgames nun aus der verzwickten Situation befreit. Ein durchschnittlicher Hauptcharakter, hätte seine Taten, um der Erpressung zu entgehen, gestanden, oder hätte sich zumindest bemüht, gegen die Erpressung anzukämpfen. Doch was macht unser Kasuga? Er lässt sich wortwörtlich widerstandslos versklaven. Er überlegt gar nicht, wie er nun aus seiner misslichen Lage wieder hinauskommen soll, Nein er lässt sich bis vorne und hinten für die Belustigung von Nagazaki ausnutzen. Und als wäre dies nicht schon genug Nonsense, findet er in genau dieser Person dann schließlich auch noch seine Ansprechpartnerin Nummer 1.
Nun steht der Anime aber vor einem großen Problem. Dadurch dass es sich bei Kasuga offensichtlich um einen Masochisten handelt, und auch Nagazaki mit ihrer Position glücklich zu sein scheint, ist irgendwie nicht das gewollte Drama vorhanden. Also was braucht der Anime? Genau, Eine Liebesgeschichte, am besten mit Einbindung einer emotional schwachen Persöhnlichkeit
Saeki, von der man den Zuschauer bis zu diesem Zeitpunkt noch suggeriert bekommen hat, sie wäre unerreichbar verabredet sich auf einmal mit Kasuga, da dieser es geschafft hat seinen Wortschatz, durch eine haremtypische Dramarede auf 50 Wörter zu erweitert UND ihr noch 3 Kisten abgenommen hat. Nun gut, man kann sich ja einreden lassen, Saeki wäre einer der wenigen Ausnahme der begehrten Mädchen, die tatsächlich nicht oberflächlich sind, und Sympathie Kasugi gegenüber empfindet.
Nach dem Date ist dann aber ein Satz von Saeki gefallen, der der gesamten Serie schon das Genre Comedy verleihen könnte. Saeki berichtet nämlich, dass dies *Zitat*: der beste Tag war, den sie seit langem erlebt hat. Unter dem Gesichtspunkt, dass Kasuga sie in eine Buchhandlung ausführt und dann nicht einmal ihr Aufmerksamkeit entgegen bringen kann, da ihn die sadistische Nagazaki den gesamten Tag über verfolgt hat und mit ihm ihre Späße treibt, ist diese Aussage doch mehr als nur ironisch. Aber hey, wir reden hier von Aku no Hana, wo alles so hingezweckt wird, wie es die Macher halt gerne hätten, so werden Saeki und Kasuga auch noch ein Paar.
Hmm... wenn ich so nachdenke, wirkt aber das alles immer noch nicht so ganz dramatisch. Was der Anime nun braucht ist eine unvorhersehbare Wendung!
Auf einmal kommt Kasuga also aus heiterem Himmel darauf, dass er Saeki doch nicht wert sei. Er will ihr sein Geheimnis beichten und sie anschließend verlassen. Ich hoffe man muss als Durchschnittsmensch jetzt nicht nachvollziehen müssen, warum Kasuga sich dann mit ihr verabredet hat und ihr seine Liebe gestanden hat. Doch eine normale Beichte, pfff... das wäre doch etwas zu undramatisch. Eigentlich müsste man meinen Nagazaki hat nun sowieso nichts mehr gegen ihn in der Hand, um ihm noch länger Befehle zu erteilen, doch das braucht sie nicht. Kasuga gefällt seine Sklavenrolle anscheinend so gut, dass er, trotz der Tatsache dass er nun nichts mehr zu befürchten hat, sich aus dieser nicht befreit. So beginnt er, um eine EPISCHE Beichte zu schaffen, auf den Befehl von Nagazaki auf einmal sein ganzes Klassenzimmer mitten in der Nacht zu verwüsten und schreibt seine Beichte groß auf die Tafel. Weiß der Teufel, wie man nun auf solch eine Idee kommt.
Hmm, immer noch nicht dramatisch genug... Naja egal, jetzt wo die Logik einmal mit den Füßen getreten wurde, kann man sie ja ganz ausblenden.
Man müsste ja meinen, dass Kasuga nun seine innerliche Befreiung gefunden hat. Er muss dieses perverse Geheimnis nicht mehr mit sich herumtragen und seinen Gefühlen freien Lauf hat er auch gelassen. Doch die Macher dachten sich wohl: "Warum? Depressive Charaktere sind ja grundsätzlich immer interessanter." So ist Kasuga nun noch deprimierter als zuvor, und will sich immer noch von Saeki trennen, obwohl dieser seine kranken Aktionen sogar fast gleichgültig sind.
Grundsätzlich fängt Saeki ab diesem Punkt an in Kasuga den Mann ihres Lebens zu sehen. Da steht wohl eine auf Bad Boys... ne Moment warum ist sie dann überhaupt mit ihm zusammen gekommen...? War das nicht, weil er so ein gutherziger, kluger Junge war? Egal, über Logik braucht man sich in dem Stadium der Serie den Kopf sowieso nicht mehr zerbrechen. Jedenfalls beginnt Saeki auf einmal Kasuga krankhaft nachzurennen. Dieser macht sich nämlich mit seiner Meisterin auf einmal daran die Stadt zu verlassen. Saeki aber holt die beiden ein, und es kommt zum DRAMATISCHEN HÖHEPUNKT damm damm daaaammmm. Saeki, redefreudiger denn je, offenbart den beiden in einem stundenlangem Monolog, all ihre Gefühle und Gedanken, während Kasuga mit "Saeki-San" und "Nein" auch heftige Argumente vorweisen kann. Die Gewinnerin der Diskussion ist aber, meiner Meinung nach, immer noch Nagazaki, die wieder willkürlich Kasuga bloß stellt. Ich glaube nur, so wie ich das mitbekommen hab, sollte das in der Situation sogar tatsächlich ernst genommen werden. Aber die Stimmung lässt sich in dem Anime grundsätzlich schlecht erkennen, da die Emotionen, die die Charaktere auf ihren Gesichtern haben, beinahe nicht zu deuten sind, wo wir auch schon beim graphischen Aspekt der Serie wären...
HA EPISCHE ÜBERLEITUNG!
Wie? Die Story war noch nicht fertig? Nun eigentlich schon, was der Rest des Animes noch bietet sind 3 herzzerreißende Folgen, in denen Kasuga versucht seine Meisterin zurückzubekommen, die ihn nämlich seit dem DRAMATISCHEN HÖHEPUNKT kontinuierlich ignoriert, da er es gewagt hat auch nur für einen Moment daran zu denken, eventuell wieder in die Stadt zurückzukehren. Und zu guter Letzt endet alles mit dem offenen Ende, welches dafür bekannt ist grundsätzlich Animes einen fahlen Nachgeschmack zu geben. Da waren wohl wieder ein paar Animemachtypis zu ungeduldig mit der Produktion auf das Ende des Mangas zu warten, und waren auch zu faul sich ein eigenes Ende nach FMA Style auszudenken.
Jedenfalls zurück zu den graphischen Aspekten, sowie Sound und Animation, wo auch die Stärken der Serie liegen. (Zumindest wenn man sie in einen Vergleich mit Handlung, Story und Charaktere stellt). Trotzdessen, dass die Vermittlung von Emotionen über die Gesichtszüge tatsächlich durch den Zeichenstil kaum gelingt, war ich eigentlich ein Freund der Darstellung. Schließlich bildet sie eine angenehme Abwechselung zu dem ganzen Moe Moe Moe Zeugs was heutzutage so rumläuft, außerdem stellt sie die Serie in ein düsteres Licht, wodurch alles etwas mysteriös wirkt.
Die Soundtracks erfüllen ihren Zweck, zwar nicht außerordendlich gut, aber auch nicht schlecht, so ist kein Gänsehaut Feeling vorhanden, man hat aber trotzdem das Gefühl, dass zu jeder Situation die passende Hintergrundmusik abgespielt wird.
Das ED, falls man das als Lied bezeichnen kann, habe ich allerdings extrem abgefeiert. Leider Gottes wurde es für den falschen Anime verwendet. Als ich es zum 1. Mal gehört hab, hat es mich, aus welchen Gründen auch immer an Another erinnert. Damals hatte ich auch noch die Hoffnung, dass solch ein ED vielleicht auch ein Gemetzel gegen Ende des Animes bedeuten könnte. Von der Atmosphäre her wäre solch eines im Stil von Another, wo mit dem Tod umgegangen wird, als wäre es das banalste der Welt, (Eigentlich ist es das auch, aber gut, darüber lässt sich jetzt lange philosophieren), sogar ziemlich passend gewesen
Was ich noch Negatives anmerken möchte, was man auch in diese Kategorie stecken kann, ist dass der Anime unnötig in die Länge gezogen wird. So bekommen Standbilder, teilweise auch von banalen Gegenständen viel zu oft und viel zu lange Screentime. Sogar ganze Szenen, dienen oftmals nur der Streckung des Animes. Ohne Dialoge, ohne nachvollziehbare Gründe, wird so der Schulweg unseres geliebten Kasuga nämlich so gut wie jede Folge zur Gänze abgefilmt.
Zusammenfassung: Ich habe einfach nicht verstanden worauf der Anime nun hinaus, will und genauso wenig habe ich die Beweggründe der Hauptcharaktere nachvollziehen können. Nagazaki hat auf mich anfangs gewirkt, als wolle sie die Situation einfach zu ihrer eigenen Belustigung ausnutzen. Als wäre sie ein Charakter ohne viel Persönlichkeit der sich einfach nur unterhalten lassen will. Doch je weiter die Serie aber schreitet, desto mehr wird einem als Zuschauer suggeriert, ihre respektlosen Aktionen würden einen Schema verfolgen und haben einen tieferen Sinn, welcher aber aus der Serie nicht wirklich hervorgeht. Sie selber meint, die Mauern um Kasuga zerstören zu wollen, damit er der Welt seines wahres Gesicht offenbart. Nun ist aber die Frage, was ist der eigentliche Kasuga? Etwa der allzeit depressive Charakter, der sich komplett von Nagazaki abhängig gemacht hat? In seiner Weltanschauung verändert sich Kasuga nämlich kein bisschen im Verlaufe der Serie, lediglich sein Verhalten wird immer merkwürdiger und unverständlicher. Aber, dass Kasuga als Hauptcharakter komplett versagt hat, ist ja kein Geheimnis mehr. Der ganze Anime wirkt, als würde er verkrampft versuchen irgendwie eine Drama aufzubauen, den Zuschauer mit der Handlung emotional berühren oder mitreißen kann er allerdings nicht.
Zur Bewertung: Dass sich der Anime meiner Meinung nach bei Gott nicht einmal im guten Durchschnitt bewegt, habe ich hoffentlich auch mit der fehlenden Sachlichkeit in diesem Kommentar ganz gut vermittelt. 3/10 Punkten dürften also fair sein