Was GUILTY CROWN, ein Anime, der die "neue Generation seines Mediums" begründen sollte, wurde, ist letzten Endes furchtbar peinlich. Vordergründig ist GC nämlich nicht die prophezeite Revolution, sondern die Gesamtheit seiner vielen populären Versatzstücke, die ohne erforderliches Können und bar jeder Durchdachtheit miteinander kombiniert wurden, was zu einem dementsprechend entarteten Ergebnis führt.
Das fängt bereits mit der gewohnten Formel an: Ouma Shuu, seines Zeichens euer typischer japanischer Oberschüler mit chronisch schwacher Persönlichkeit, trifft eines Tages auf Inori, Idol und staatlich gesuchte Terroristin, die sich prompt bei ihm einquartiert. Folglich geht also nach keinen 2 Episoden bereits die innere Logik zu Bruch, weil es allen Ernstes niemanden schert, dass auch Terroristen zur Schule oder gar an den Strand gehen, beziehungsweise sogar auf dem Pausenhof streng geheime Besprechungen über Terrorakte durchführen.
Und genau darin besteht auch das zugrundeliegende Problem, das GC des nötigen Ernstes und einer dringend nötigen Ordnung beraubt: Der Anime versucht mittels beliebter Elemente beim Publikum zu punkten, rutscht auf qualitativer Ebene jedoch graduell ab. Inori erfüllt beispielsweise als Idol keinen anderen Zweck als das Repertoire der supercell-insert songs zu erweitern und CD-Verkäufe zur Finanzierung des Projekts anzukurbeln. Vielerlei solche verkaufshelfenden Elemente werden geradezu wahllos in die Serie integriert, ohne dass sie etwas mit ihnen anzufangen weiß; und das ist bedenklich.
Inhaltlich tendiert der Anime ergo zwischen bedeutungsschwachen Ereignissen und der völligen Willkür hin und her. Kluges Foreshadowing ist GUILTY CROWN ein Fremdbegriff, von Kohärenz hält es genauso wenig und es ist in gewisser Hinsicht schon bezeichnend, dass äußerst zweifelhafte "Erklärungen" für widersprüchliche Begebenheiten o.Ä. zu guter Letzt vonseiten der Fans ausgehen und nicht vom Werk selbst.
Auf Charakterebene findet man in erster Linie nicht viel mehr als die übliche Fetischbedienungen des Zielpublikums vor: Außer Shuu, dem es genug an Persönlichkeit mangelt, damit sich die angesprochene Audienz hervorragend in ihn hineinversetzen kann und Gai, dem klassischen Antipol-Charakter, tut sich hinsichtlich der männlichen Charaktere rein gar nichts. Männliche Charaktere tauchen oft folgenweise gar nicht erst auf, erfüllen abseits konstruierter Zwecke keine großen Rollen und dienen allenfalls dazu, in einer klaren Rollenverteilung entweder die - geistig nicht ganz gesunden - Widersacher zu spielen oder gar die Vergewaltigungsfantasien der Zuschauer zu befriedigen (diese Rolle wird oft den Statisten zugewiesen), wofür sich der vielzählig vorhandene weibliche Cast hervorragend eignet. Inori wandelt beispielsweise meist in etwas, das gut und gerne als Sexspielzeug durchgehen könnte, umher und passt allenfalls gerade deshalb so gut zu Shuu, weil sie genauso langweilig und charakterlos ist wie er: Die Serie versucht stellenweise zwar zu suggerieren, sie wäre ein geeigneter Spezimen für stattfindende Charakterentwicklung, die besteht aber im Grunde genommen nur daraus, dass sie die ersten zehn Folgen als elliptischer Ein-Wort-Automat kontinuierlich "Gai..." wiederholt und die restliche Serie über eben mit "Shuu..." vorlieb nimmt. Dahinter steckt nicht viel mehr Denkansatz als hinter einer Toilettenkritzelei und bei den anderen Charakteren verhält sich das ganz ähnlich: Vom heiterem pedo bait zur sturen Persönlichkeit trotz körperlicher Behinderung bis hin zur MILF sind zahlreiche Stereotypen vertreten und so stark durchstilisiert, dass sie sich in klare Kategorien, welche Vorlieben des Publikums man mit welchem Charakter bedienen möchte, einteilen lassen. Vom englischen Begriff "fleshed out" kann man nun wirklich nicht sprechen.
Optisch fällt der Anime schlechterdings ernüchternd aus: Die Charakterzeichnungen sind zwar überwiegend konsistent gehalten und es besteht kein Zweifel, dass Production I.G zur Gestaltung der Hintergründe sein bestes Menschenmaterial mobilisiert hat, animationstechnisch ist für einen Titel, der sich partiell der Action verschrieben hat, jedoch zu wenig los. Gewaltsame Konflikte sind entgegen des Grundbausteins, der Terrorismus-Thematik, der sich GC leidlich sparsam bedient, vergleichsweise rar aufzufinden und nur in Einzelfällen sonderlich gut - und erst recht nicht mit einem distinktiven Stil oder dergleichen - animiert, greift man als erstes Mittel der Wahl doch gerne auf computeranimierte Mechas zurück, die sich nur sehr unelegant in das Bild einfügen. Inszenatorisch macht der Anime in diesen Belangen (oder aber auch generell) ebenfalls erstaunlich wenig her: Die Dramatik bewusst gesetzter Standbilder zündet in Action-Szenen, die in erster Linie von ihren Animationen leben sollten, nur sehr bedingt, wenn überhaupt.
Alles in allem ist GUILTY CROWN ein bewusst hipp und trendy gestaltetes Desaster, das einmal mehr in der Otaku-Brühe umrührt und sie nicht mit sinnvollen Zusätzen erweitert, sondern lediglich mit verführerisch-erfolgsversprechenden Zutaten, die in ihrer Kombination bei falscher Handhabung etwas Grauenerregendes ergeben, verschlimmbessert. Und der größte Witz von allen ist, dass dieser Anime auf noitaminA anläuft - einer Schiene, die es sich eigentlich zum Ziel gesetzt hat, sich von den Stoffen der meisten late night-Anime zu distanzieren. Bravo, bravissimo. Oder eben auch nicht.
Das fängt bereits mit der gewohnten Formel an: Ouma Shuu, seines Zeichens euer typischer japanischer Oberschüler mit chronisch schwacher Persönlichkeit, trifft eines Tages auf Inori, Idol und staatlich gesuchte Terroristin, die sich prompt bei ihm einquartiert. Folglich geht also nach keinen 2 Episoden bereits die innere Logik zu Bruch, weil es allen Ernstes niemanden schert, dass auch Terroristen zur Schule oder gar an den Strand gehen, beziehungsweise sogar auf dem Pausenhof streng geheime Besprechungen über Terrorakte durchführen.
Und genau darin besteht auch das zugrundeliegende Problem, das GC des nötigen Ernstes und einer dringend nötigen Ordnung beraubt: Der Anime versucht mittels beliebter Elemente beim Publikum zu punkten, rutscht auf qualitativer Ebene jedoch graduell ab. Inori erfüllt beispielsweise als Idol keinen anderen Zweck als das Repertoire der supercell-insert songs zu erweitern und CD-Verkäufe zur Finanzierung des Projekts anzukurbeln. Vielerlei solche verkaufshelfenden Elemente werden geradezu wahllos in die Serie integriert, ohne dass sie etwas mit ihnen anzufangen weiß; und das ist bedenklich.
Inhaltlich tendiert der Anime ergo zwischen bedeutungsschwachen Ereignissen und der völligen Willkür hin und her. Kluges Foreshadowing ist GUILTY CROWN ein Fremdbegriff, von Kohärenz hält es genauso wenig und es ist in gewisser Hinsicht schon bezeichnend, dass äußerst zweifelhafte "Erklärungen" für widersprüchliche Begebenheiten o.Ä. zu guter Letzt vonseiten der Fans ausgehen und nicht vom Werk selbst.
Auf Charakterebene findet man in erster Linie nicht viel mehr als die übliche Fetischbedienungen des Zielpublikums vor: Außer Shuu, dem es genug an Persönlichkeit mangelt, damit sich die angesprochene Audienz hervorragend in ihn hineinversetzen kann und Gai, dem klassischen Antipol-Charakter, tut sich hinsichtlich der männlichen Charaktere rein gar nichts. Männliche Charaktere tauchen oft folgenweise gar nicht erst auf, erfüllen abseits konstruierter Zwecke keine großen Rollen und dienen allenfalls dazu, in einer klaren Rollenverteilung entweder die - geistig nicht ganz gesunden - Widersacher zu spielen oder gar die Vergewaltigungsfantasien der Zuschauer zu befriedigen (diese Rolle wird oft den Statisten zugewiesen), wofür sich der vielzählig vorhandene weibliche Cast hervorragend eignet. Inori wandelt beispielsweise meist in etwas, das gut und gerne als Sexspielzeug durchgehen könnte, umher und passt allenfalls gerade deshalb so gut zu Shuu, weil sie genauso langweilig und charakterlos ist wie er: Die Serie versucht stellenweise zwar zu suggerieren, sie wäre ein geeigneter Spezimen für stattfindende Charakterentwicklung, die besteht aber im Grunde genommen nur daraus, dass sie die ersten zehn Folgen als elliptischer Ein-Wort-Automat kontinuierlich "Gai..." wiederholt und die restliche Serie über eben mit "Shuu..." vorlieb nimmt. Dahinter steckt nicht viel mehr Denkansatz als hinter einer Toilettenkritzelei und bei den anderen Charakteren verhält sich das ganz ähnlich: Vom heiterem pedo bait zur sturen Persönlichkeit trotz körperlicher Behinderung bis hin zur MILF sind zahlreiche Stereotypen vertreten und so stark durchstilisiert, dass sie sich in klare Kategorien, welche Vorlieben des Publikums man mit welchem Charakter bedienen möchte, einteilen lassen. Vom englischen Begriff "fleshed out" kann man nun wirklich nicht sprechen.
Optisch fällt der Anime schlechterdings ernüchternd aus: Die Charakterzeichnungen sind zwar überwiegend konsistent gehalten und es besteht kein Zweifel, dass Production I.G zur Gestaltung der Hintergründe sein bestes Menschenmaterial mobilisiert hat, animationstechnisch ist für einen Titel, der sich partiell der Action verschrieben hat, jedoch zu wenig los. Gewaltsame Konflikte sind entgegen des Grundbausteins, der Terrorismus-Thematik, der sich GC leidlich sparsam bedient, vergleichsweise rar aufzufinden und nur in Einzelfällen sonderlich gut - und erst recht nicht mit einem distinktiven Stil oder dergleichen - animiert, greift man als erstes Mittel der Wahl doch gerne auf computeranimierte Mechas zurück, die sich nur sehr unelegant in das Bild einfügen. Inszenatorisch macht der Anime in diesen Belangen (oder aber auch generell) ebenfalls erstaunlich wenig her: Die Dramatik bewusst gesetzter Standbilder zündet in Action-Szenen, die in erster Linie von ihren Animationen leben sollten, nur sehr bedingt, wenn überhaupt.
Alles in allem ist GUILTY CROWN ein bewusst hipp und trendy gestaltetes Desaster, das einmal mehr in der Otaku-Brühe umrührt und sie nicht mit sinnvollen Zusätzen erweitert, sondern lediglich mit verführerisch-erfolgsversprechenden Zutaten, die in ihrer Kombination bei falscher Handhabung etwas Grauenerregendes ergeben, verschlimmbessert. Und der größte Witz von allen ist, dass dieser Anime auf noitaminA anläuft - einer Schiene, die es sich eigentlich zum Ziel gesetzt hat, sich von den Stoffen der meisten late night-Anime zu distanzieren. Bravo, bravissimo. Oder eben auch nicht.
Kommentare
Mein Eindruck ist sehr durchwachsen, in vielerlei Aspekten konnte mich leider der Anime nicht wirklich überzeugen.
Der Zeichenstil ist gut sowie OP & EN, da gibt es nichts auszusetzen. Der Ansatz der Story finde ich an sich interessant , jedoch ist die Umsetzung eher so naja. Hinzu kommt, dass es teilweise unschlüssig war. Manchmal habe ich den Faden verloren. Widderrum beinhaltete das Ending einige schöne Szenen.
Abseits davon, die „klassische“ Gestaltung des Protagonisten (vom Loser zum Held), schließt zwar weltbewegendes in Punkto Handlung aus, aber es geht in Ordnung.
Mit der im Halbschlaf gefangenen Figur Inori konnte ich nicht wirklich was anfangen. Mit so einer trägen Ausdrucksweise kann ich mich nicht anfreunden - aber das ist nur meine Meinung.
Aber das Ende fand ich war einfach nur ein Gemisch:
Liebe und darauf nächste Folge du wirst immer bei mir bleiben und das das ganze Ende lang als hätten sie es nur der Fans zuliebe gemacht und einfach die storie vergessen jede Folge neue story kein richtiger zurückblicken.
Dann eine Folge nach der anderen mit Enthüllungen der alten Zeiten die einst so gut schienen doch durch diese folgen verschlechtert wurden. Ich fand es unnötig das sie das taten. Also meine Bewertung zählt wegen der romance und nicht wegen den kranken Aufklärungsfolgen!