“"Those who commit the two sins and those who fall from God down to the devil, will bring the God that consolidates sins after them and before the great scythe will become a glint in the night.“Neue Vertreter des Horror – Mystery Genres haben es seit
Higurashi no Naku Koro Ni außerordentlich schwer zu beeindrucken, da eine so hohe Maßlatte aufgelegt wurde, die kaum ein anderer Anime erreicht.
Ookamikakushi hat kein besseres Los erwischt, zumal die Erwartungen an diesen Anime immens hoch sind, denn der Autor des Visual Novels von
Higurashi no Naku Koro Ni ist zugleich der von
Ookamikakushi.
HandlungHiroshi Kuzumi zieht zusammen mit seinen Vater Masaaki und seiner Schwester Mana in ein kleines Appartement in Jouga ein. Der ruhige und idyllisch liegende Ort offenbart für Hiroshi einige Neuheiten in seinem Leben, so wird er in seiner Klasse sofort angenommen und eine gewisse Beliebtheit unter den Mädchen ist auch zu spüren. Doch das traumhafte Leben wehrt nicht lang, als der Ort Jouga sich von seiner wahren Seite zeigt und erste Geheimnisse offenbart ...
Das Setting gibt guten Grundstoff für einen Mystery Anime: ein kleines verschlafenes Örtchen mit Geheimnissen, die immer mehr ans Licht gelangen. Der Anfang des Animes erinnert auch etwas an
Higurashi no Naku Koro Ni, da, wie eine Art Spoiler, ein Geschehnis von einer späteren Folge als Eingang gewählt wird. Dieses Stilmittel wird zum Glück nur einmal verwendet, sonst könnte das Gefühl entstehen, einen Abklatsch des erfolgreichen Vorbilds vor sich zu haben. Der Anime legt anfangs ein relativ langsames Tempo ein und gibt sich wie eine normale Schulromanze, doch Cliffhanger verleihen dem Anime einen leicht mysteriösen Touch und motivieren zum weiterschauen.
Ookamikakushi gibt sich nach einigen Episoden dann ernsthafter und, vorher leicht gestreute Andeutungen, finden ihren Höhepunkt in einem familiären Drama um Isuzu, das letztendlich als Einleitung des auf niedrigem Niveau gehaltenem psychologischen Horror um Hiroshi dient. Der Höhepunkt des Animes versucht, einige Dramaelemente mit einzubauen, doch scheitert, in dem er etwas ins kitschige abdriftet. Auffallend ist noch die letzte Episode 12, die mit der Haupthandlung keine Gemeinsamkeiten hat, sondern sich eher auf die fröhlichen Erlebnisse des Casts beschränkt und dabei einen Übergriff auf Comedy wagt, was nur teils glückt.
Ookamikakushi ist, im Ganzen betrachtet, kein wirklich heftiger Horror-Anime. Der Mystery Anteil ist zwar recht nett ausgedacht, aber fordert den Zuschauer keine hohen intellektuellen Denkvorgänge ab, da alles relativ schnell erklärt wird.
CharaktereDer Cast ist, wie meistens bei kurzen Animes, recht flach und monoton ausgefallen, sonderliche charakterliche Tiefe ist also nicht zu erwarten. Anstelle dessen treten oberflächliche und, v.a. der weibliche Cast, auf Moe-getrimmte Charaktere. Sogar der Protagonist Hiroshi gleicht mit seiner doch recht weiblichen Ausstrahlung eher einem Mädchen. Auffallend hierbei ist noch seine leicht schreckhafte und sogar schon memmenhafte Ader, mit der versucht wird, das bisschen Horror der Serie, die auf ihn gerichtet ist, noch zu verstärken. Im Vergleich dazu ist der weibliche Cast um einiges interessanter. Isuzu Tsumuhana, die von anderen bereits als lästig empfunden wurde, stieß bei mir unerwartet auf positive Resonanz, da sie aus sich herauskommt und andere Seiten von sich zeigt, die im Kontrast zu ihrer ansonsten lebhaften und energetische Weise stehen. Auch Nemuru Kushinada, die als düstere und humorlose Klassensprecherin fungiert, offenbart im Laufe der Serie immer mehr ihren wahren Charakter. Diese beiden kleinen „Entwicklungen“ der Charaktere entwickelten dann doch mehr und mehr Sympathie für diese.
Sonstiges (Opening / Ending / BGM, Animation, Zeichenstil, Besonderheiten)Besonders gut haben mir Opening und Ending gefallen, die beide den Charme des Animes sehr gut einfangen. So ist das Opening sehr freundlich und in warmen Farben gehalten, doch mit einigen ungewöhnlichen Aspekten wie der anfängliche Chorgesang, und das Ending sehr düster und in dunklen Farben, das zusammen genommen den Werdegang des Animes charakterisiert.
Der Zeichenstil ist auf hohem Niveau und überzeugt durch malerische Hintergründe und Farbwechsel, die zur derzeitigen Stimmung, meist Tageszeitenwechsel, passen. Besonders hat mir hierbei das Design mancher Charaktere gefallen, allen voran des
Hunters (Mädchen mit großer Sense), die mit ihrer zwar traditionellen, doch ausgefallenen Kleidung kombiniert mit etwas Moe mich fasziniert hat. Auffallend sind noch die häufig verwendeten Blur-Effekte, die bei den Mystery – Horror Momenten verwendet wurden. Kombiniert mit einer schwankenden Kameraführung erzeugt dies ein schon beinahe traumhaftes Bild, eines Zustands zwischen träumend und aufwachend, das dem Anime eine gewisse Spannung verleiht.
Das wohl beste an
Ookamikakushi ist wohl die BGM, die nicht nur aufgrund der sehr großen Bandbreite von Songs überzeugt, sondern auch durch den treffenden Einsatz eben dieser. Auch werden, was einige sicherlich an
Higurashi no Naku Koro Ni erinnert, das Zirpen von Grillen/Zikaden des öfteren eingeblendet, was dem Ganzen eine gewisse realitätsnähe verleiht.
FazitOokamikakushi ist sicherlich nicht der Top Horror-Mystery Anime, der an
Higurashi no Naku Koro Ni herankommen könnte. Vergleicht man die beiden, so wäre
Higurashi no Naku Koro Ni ein Puzzle mit 10.000 Teile, während
Ookamikakushi eins mit 100 Teile wäre. Sicherlich für den Veteran in diesem Genre keine Herausforderung, doch für Neueinsteiger stellt dies schon eine schwerere Aufgabe dar. Deshalb empfehle ich diesen Anime hauptsächlich den Anfängern in der Horror-Mystery Niche, doch auch Alteingesessene dürfen einen Blick darauf wagen, doch deren Faszination hält sich sicherlich in Grenzen.
74/100