Gesucht! Eine Frau mit einem teuflischen Lächeln, teuflischen Augen, und keinem Vorbau! Ja, da wissen die geneigten Fans bescheid,
Lina Inverse ist zurück! Nach dem
Slayers Again ja leider nie stattgefunden hat, bin ich froh, dass das mit einer Fortsetzung doch noch geklappt hat, und die erste Hälfte, in Form von
Slayers Revolution, ist ja nun fertig. Doch was erwartet einen, nach so langer Pause? Nun, um das vorweg zu nehmen, muss man ernüchternd feststellen, dass der Charme der alten Staffeln hier nicht wirklich vorhanden ist.
In einer Serie, in welcher die Handlung eigentlich schon immer sekundär war, wird diese nochmals weiter nach hinten gerückt, in die Nähe von, „Nicht vorhanden!“ Richtig, denn so leid es mir tut was hier einem als Plot verkauft wird, ist nicht mehr als ein schlechter Witz. Im Grunde genommen beschränkt sich dieser darauf, dass
Lina und
Gourry durchs Land ziehen um das verlorene
Schwert des Lichts wieder zu finden. Dabei treffen sie auf
Zel, Amelia und ein kleines Viech,
Pokoto, welches dafür verantwortlich ist das
Lina mal wieder gesucht wird. Während dessen zeigen sich die ersten Widersacher und ihr geheimer, bösartiger Plan wird der Reihe nach aufgedeckt. Im Prinzip also nichts Neues. Dennoch hätte ich es lieber gesehen, würde man mit der Handlung rund um die Dämonen Lords voran schreiten. Doch immerhin lässt einiges drauf hoffen, dass das in der
zweiten Hälfte passieren wird. Nicht zuletzt wegen der Präsenz von
Xellos.
Wenn es nun aber nicht die Handlung ist, welche einen zum weitergucken animiert, was ist es dann? Sicherlich, die aufgepeppten Animationen sind ein Leckerbissen für alle Fans – auch wenn das Charakterdesign anfangs etwas befremdlich wirkt. Auch der geniale und wie „die Faust aufs Auge“ passende Soundtrack, tut sein übriges, samt dem Slayers typischen
Opening und den sehr gut eingesetzten SFX – besonders die magischen Explosionen klingen nicht mehr alle gleich. Nein, das alles würde für mich noch kein sehenswert draus machen. Viel mehr ist es zum einen die Genre untypische, sich und alles aufs Korn nehmende, Erzählweise, der immer wieder nette und recht witzige komödiantische Part, aber vor allem die Charaktere. Besser, der Charakter von Lina Inverse – welcher zugegeben atypisch, und mir nicht logisch genug, im letzten Drittel der Serie handelt, was ich aber gerne auf die Huldigung des Anime Universums im 21. Jahrhundert schiebe. Ekelhaft. Ansonsten ist das allseits beliebte, ebenso geniale wie wunderschöne, stärkste und beste, jungfräuliche Magiermädchen der Welt, so geblieben wie man sie lieb gewonnen hatte. Ihr an die Seite werden der degenerierte
Gourry und die als Statisten fungierenden
Zel und
Amelia gestellt. Wieso nicht jemand würdigeres wie
Naga aus den Filmen und OVA’s? Auch alle anderen – bis auf
einen Antagonisten – bleiben eher blass.
Fazit:
Von der Substanz her wohl die schwächste aller Slayers Staffeln, was aber durch die, im wahrsten Sinne des Wortes, bombastische Unterhaltung und dem typischen Humor fast wieder wettgemacht wird. Auch die aufpolierte Präsentation gefällt mir, denn gerechnet habe ich mit schlimmeren. Getragen wird diese Staffel aber von
Lina Inverse! An alle Fans spreche ich eine Empfehlung aus, für alle anderen dürfte dies eh nicht der richtige Einstieg sein, da auch etwas an (nicht unerheblichem) Vorwissen gefragt ist.