Future Boy Conan (1978)

Future Boy Conan schickt uns einmal mehr in eine Welt mit postapokalyptischem Szenario und es ist deutlich zu spüren das Miyazaki an dieser Serie mitgewirkt hat. Dennoch muss ich sagen dass mich Future Boy Conan nicht unbedingt allzu großartig begeistert hat wie es andere Werke Miyazakis bereits getan haben. Die Serie ist dazu einfach viel zu standardmäßig und bietet kaum etwas das mich sonderlich mitreißen konnte. Wir haben einen kleinen energetischen Jungen der ein Mädchen mit besonderen Kräften vor einem machthungrigen Bösewicht retten muss und dabei erwartungsgemäß ein ständiges hin und her zwischen den Guten und den Bösen in Gang setzt. Der Verlauf der Geschichte gestaltet sich wenig abwechslungsreich und zu oft kann man ohne Probleme schon im Voraus ahnen was passieren wird. Besonders die ersten 12 Episoden bestehen im Großen und Ganzen aus nichts anderem als Flucht vor den Bösen oder Rettungsaktionen da immer irgendwer von der bösen Seite gefangen genommen wurde und wie die Sache dann am Ende ausgeht ist nun wirklich kein großes Geheimnis. Dem Plot fehlen Innovationen und spannende Höhepunkte die einen mit offenem Mund vor dem Bildschirm fesseln, etwas was Miyazaki heutzutage mit fast jedem seiner Werke bei mir erreicht hat, konnte mir Future Boy Conan nie wirklich vermitteln. Von den Charakteren kommt auch viel zu wenig, sie sind leicht zu durchschauen und bleiben, bis auf ganz wenige Ausnahmen, stets dieselben ohne Entwicklungen in irgendeiner Form durchzumachen. Selbst die miyazakitypischen, an die Moral appellierenden, Botschaften sind ausgelutscht: Das die Menschen machthungrig sind und sich dadurch selbst ins Verderben stürzen ist nun wirklich nichts was man nicht schon zigmal durchgekaut hat. Auch wenn sich das alles eher negativ anhört ist Future Boy Conan keine abgrundtief schlechte Serie, sie hat auch ihre unterhaltsamen Seiten und besonders gegen Ende hat sie mir immer besser gefallen. Dennoch fehlt diesem Anime das gewisse Etwas was ihn berechtigen würde als Klassiker bezeichnet zu werden. Somit bleibt Future Boy Conan am Ende eine durchschnittliche Adventure-Serie mit mehr Tiefen als Höhen die stellenweise für gute Unterhaltung sorgt aber nie den ganz großen Wurf landen kann.

Animation

Dieser Anime ist von 1978, somit ist es völlig selbstverständlich das die Animationsqualität nicht mit den heutigen Standards mithalten kann. Für damals ist die Optik der Serie aber durchaus gelungen, besonders die Hintergründe bieten häufig auffallend viele Details. Das Charakterdesign ist komplett retro, d.h. keine großen Kulleraugen oder knallbunt schimmernde Haartollen. Insgesamt unspektakulär aber nicht hässlich mit an zu schauen.

Sound

Na ja die Musik ist halt altmodisch und somit nicht im Geringsten mein Fall. Das Opening und Ending jedes Mal zu skippen war für mich unumgänglich. Auch BGM und Soundeffekte fallen dem Alter der Serie zum Opfer.

Story

Die Story ist typisch: Kleiner Junge + Freunde VS Machthungriger Bösewicht + Gefolge. Der Start des Storyverlaufs ist etwas holprig und langweilig aber sobald Conan und Co zum ersten Mal nach Industria kommen wird es etwas interessanter, jedoch nie so sehr das ich vor Spannung Nägel kauen musste. Dafür leidet der Plot ein wenig zu sehr an Monotonie und besonders die erste Hälfte der Serie ist fast komplett von Flucht oder Rettungsaktionen geprägt. Erst in den letzten 6 Episoden kommt erstmals richtig Spannung auf und das Finish gestaltet sich dann doch noch ziemlich unterhaltsam. Trotzdem gestaltet sich die Story insgesamt zu wenig innovativ und großartige Höhepunkte sind über weite Strecken kaum sichtbar.

Charaktere

Conan ist einmal mehr ein typischer Miyazaki-Charakter: Er ist mutig, entschlossen und schreckt vor gar nichts zurück um die zu beschützen die ihm nahe stehen. Er ist zwar nicht unsympathisch aber er kommt etwas zu unrealistisch rüber was sein Verhalten angeht. Was ihn betrifft gibt es keine Überraschungen, er bewältigt jedes Hindernis, löst jede Situation mit Bravour und rettet zu guter Letzt jeden der in Gefahr ist. Kurz gesagt: Er besitzt das typische Profil des schimmernden Helden und macht keinerlei Entwicklungen durch. Auch der Rest des Casts bleibt größtenteils blass: Lana muss nur immer brav entführt werden damit Conan zur nächsten Rettungsaktion aufbricht. Dyce erfüllt seine Rolle als Witzfigur und Jimsy ist auch nur ein Anhängsel damit Conan nicht ganz allein die Show schmeißen muss. Auf der Gegenseite haben wir unseren machthungrigen Diktator und böse Jungs die irgendwann die Seite wechseln und sich den Guten anschließen (was ich übrigens auch schon 100 Meter im Voraus habe kommen sehen). Ich habe den Cast nicht gehasst und genervt hat mich auch keine der Figuren, jedoch kann ich nicht ignorieren wie statisch und standard sämtliche Charaktere sind.

Wert

Mehr als einmal Anschauen ist bei mir hier nicht drin. FBC sorgt für etwas Kurzweil um dann auf Nimmerwiedersehen in der Schublade zu verschwinden. Zweck erfüllt und Tschüß!