So zumindest der Eindruck nach den ersten zwei Episoden. Danach aber entwickelt sich der Anime zu einer wirklich schönen Liebesgeschichte mit tragischem Hintergrund, bis schließlich das Ende der Serie naht und auf einmal alles positive gnadenlos ausradiert wird.
Es ist wirklich zum Haare raufen, denn bis dahin hatte mich die Story um den jungen Detektiv Rentarou und die für ihn arbeitenden Zwillinge Sara und Sojiu mehr als gut unterhalten. Nicht nur durch die bombastische und ziemlich abgedrehte Action am Anfang, sondern auch wegen der Ausarbeitung der Charaktere und ihrer Beziehungen zu einander, wegen der interessanten Erzählweise, der gut gemachten Optik und der gekonnten Vermischung der eingangs genannten Genres. Wie gesagt wird einem dann aber in den letzten drei Folgen in Gestalt eines Nazi-Tintenfisch-Ordens so ein derber Schwachsinn als Handlung aufgetischt, dass man alle Sympathien für Futakoi verliert und sich nur noch endlos ärgern möchte.
Kommen wir einfach mal zu den technischen Aspekten, denn da weiß die Serie in 90% aller Fälle zu überzeugen: feel. haben ja noch nicht an all zu vielen Anime mitgearbeitet, aber so weit ich das beurteilen kann, haben sie bei denen schon immer richtig gute Arbeit geleistet; so auch hier. Es wird sich diverser Stile bedient und häufig zwischen ihnen gewechselt, Charakterdesign und Detailzeichnungen besitzen die gewohnte Qualität, die Animationen sind stets flüssig und daher macht es konstant Freude, sich das Dargestellte anzusehen. Einzig die Hintergründe hätten für meinen Geschmack manchmal etwas aufwendiger sein können, da sie in dieser Form leicht dem Gesamtbild schaden.
Beim Sound gibt es hier ebenfalls kaum etwas zu bemängeln und so bekommt man von ruhigen Piano-Stücken über poppige Einlagen bis zu Industrial-Rock einige schöne Songs zu hören, die stets der Situation wie auf den Leib geschneidert sind. Der Opening-Clip weiß durch durchgängige Action zu überzeugen und der zugehörige Rocksong passt ebenfalls ganz gut. Das balladenhafte Ending ist ein echter Ohrwurm, nur der Knetfiguren-Clip dazu hat mich jetzt nicht wirklich überzeugt.
In Kurzform bedeutet das:
Futakoi Alternative verschenkt zwar nicht wirklich sein Potential, doch die Serie macht sich gegen Ende absichtlich selbst kaputt. Bis dahin hat die Lektüre aber durchaus Spaß gemacht und ich denke, dass man sich vielleicht schon mal ein Bild davon machen sollte, ob einem diese merkwürdige Geschichte mit ihrer über weite Strecken dichten Atmosphäre zusagt oder eher nicht. Ich hoffe auf jeden Fall, dass irgendjemand das Haus des Storyboard-Verantwortlichen niederbrennt....