Diamond Daydreams (2004)

Es ist gewiss nicht einfach einen Anime mit dem Schwerpunkt Romantik & Drama so zu gestalten das man den Zuschauer mit dem Inhalt so tief berührt das er von Emotionen geschüttelt vor dem Bildschirm sitzt und regelrecht mit den im Mittelpunkt stehenden Figuren leidet. Kimi Ga Nozomu Eien hat dies innerhalb von 14 Episoden einfach großartig hin gekriegt und avancierte ohne Mühe zu meinem absoluten Top-Favoriten in diesem Genre. Warum ich das erzähle? Nun, Kita-He ist ebenso wie KGNE ein Romance-Drama-Anime und versucht genau das gleiche zu bewirken, jedoch mit weit weniger Erfolg. Kita-He hat nämlich den entscheidenden Schwachpunkt das die Serie sich nicht mit nur 1-3 Figuren befasst sondern gleich mit ganzen 6 an der Zahl und das in einem Zeitraum von gerade mal 12 Episoden. Noch erschwerender kommt hinzu dass es sich hier nicht um eine durchgehende Story handelt sondern jede Figur eine eigene Kurzgeschichte spendiert bekommt die maximal nur 2 Episoden andauert. Man hat sich zwar bemüht innerhalb dieser extrem kurzen Dauer in sich schlüssige Stories zu erzählen und den einzelnen Figuren genug Entwicklung zukommen zu lassen aber es ist schlicht und ergreifend nicht ausreichend um die vielen einzelnen Charaktere gut genug kennen zu lernen und irgendeinen Bezug zu ihnen zu bekommen, und das ist mit Abstand die wichtigste Vorraussetzung um Spaß an einem Drama zu haben. Auch sind die Geschichten vom Inhalt her nicht mitreißend genug und ich fühlte mich nie wirklich gerührt oder betroffen angesichts der schwierigen Situationen der einzelnen Mädchen. Es gibt zwar ein paar gute Ansätze und so manche Geschichte hat Potential aber gerade wenn man anfängt sich dafür zu interessieren sind die 2 Episoden vorüber und es wird zum nächsten Mädchen übergegangen. Allerdings gibt es auch solche Stories die mir von Anfang an nicht gefallen haben, da sie entweder zu voraussehbar sind oder Charaktere beinhalteten die mir von vorneherein nicht besonders sympathisch waren. Und da hilft es auch nicht wenn man in jede Geschichte ein schönes Symbol einbaut das für Träume und Hoffnung steht (in diesem Falle der so genannte “Diamantenstaub“), denn das lässt den Einschlag einfach vermissen wenn man kaum Interesse daran hat wie es mit den Charakteren letztendlich ausgeht. Am Ende ist Kita-He ein Drama-Anime der den Zuschauer auf eine Berg- und Talfahrt schickt die leider viel zu viele Tiefen besitzt und kaum nennenswerte Höhepunkte für sich verbuchen kann. Demnach rate ich dazu sich lieber an die Referenz in diesem Genre (KGNE) zu halten und Kita-He links liegen zu lassen. Ein Drama das keine großen Gefühle im Zuschauer wach ruft ist nun mal ein Fehlschlag und verdient somit auch keine Beachtung!

Animation

Nichts Nennenswertes in dieser Kategorie zu verzeichnen. Die Backgrounds wirken ein wenig zu “schwammig“ und trübe und das Charakterdesign sticht nicht unbedingt ins Auge. Lässt sich insgesamt ganz nett anschauen aber einen echten Blickfang stellen die Animationen nicht dar.

Sound

Die Stimmung der Serie ist mehr auf der depressiven Seite, somit passt das ziemlich fröhliche Opening überhaupt nicht in den Kram und nerven tut es auch noch. Das Endig ist da von ganz anderem Kaliber: Es passt sehr gut und ist auch insgesamt gesehen ein sehr schöner Song. Die BGM ist erwartungsgemäß sehr ruhig und das Geschehen wird von seichtem Gefiedel begleitet. Recht gut eigentlich aber die Stücke wiederholen sich in JEDER der insgesamt 6 Stories und irgendwann schreit die BGM nach mehr Abwechslung.

Story

Wie bereits gesagt gibt es keine durchlaufende Handlung sondern 6 kleine Ministories a 2 Episoden pro Mädchen, wobei eine davon sogar nur 1 Episode lang ist und die letzte Episode in der alle Mädchen noch einmal einen Auftritt bekommen.Die Geschichten sind inhaltlich unabhängig von einander haben aber alle die gleiche Thematik: Ein Mädchen befindet sich in einer schwierigen Situation und findet, nach ein paar Querelen, am Ende doch sein Glück und schreitet mit neuer Lebensfreude in die Zukunft. In 4 der Geschichten kommt außerdem noch eine hoffnungslose Liebesbeziehung hinzu. Besonders romantisch oder tragisch ist allerdings keine von ihnen und manchmal ist es auch nicht schwer vorauszuahnen was passieren wird. Potential ist bei der einen oder anderen Story ohne Zweifel vorhanden aber 2 Episoden lassen zu wenig Spielraum. Hätte man die gesamten 12 Episoden genutzt und sich auf EINE Geschichte und EIN Mädchen konzentriert hätte sicher etwas draus werden können. Zum Beispiel Suomis oder Shoukos Story (welche mir noch am besten gefielen) hätte man um einiges detaillierter darstellen und ausbauen können. So bleibt das Ergebnis am Ende leider unbefriedigend.

Charaktere

Der Versuch jeden der 6 Charaktere innerhalb von nur 2 Episoden dem Zuschauer überzeugend näher zu bringen scheitert leider ziemlich kläglich. Zwar kann man nicht sagen dass sich die einzelnen Figuren in dieser kurzen Zeitspanne nicht entwickeln aber es kommt einfach nicht soweit das man mit ihnen fühlt oder das man von ihrem Werdegang mitgerissen wird. Kaum war eine der Stories vorbei hatte ich den betreffenden Charakter schon so gut wie vergessen. Es bleibt einfach nichts zurück was erinnerungswürdig ist. Ein paar der Mädchen haben Potential aber das kommt angesichts der kurzen Dauer ihrer Präsenz in der Serie nicht zur Entfaltung.

Wert

Kita-He DDD ist keine Serie die ich mir noch einmal anschauen würde, nicht einmal eine einzige der Kurzgeschichten käme für einen Re-Watch für mich in Frage. Kein emotionaler Einschlag bleibt zurück der das auch nur im Entferntesten rechtfertigen würde. Solange ich bei einem Drama nicht mit den Charakteren fühle oder in eine depressive Stimmung falle, ist es für mich ein Griff ins Klo. Ich würde vorschlagen das man sich lieber noch mal KGNE anschaut anstatt diesem misslungenen Versuch eine Chance zu geben.