Now and Then, Here and There (1999)

Ima, Soko ni Iru Boku / 今、そこにいる僕

Rezensionen – Now and Then, Here and There

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Now and Then, Here and There“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Gendo#1
Diese Serie ist ein relativ unbekanntes Juwel unter den Anime Serien. Die Handlung scheint zu Beginn zwar nichts neues zu sein, aber schon die zweite Episode zeigt, dass es sich hierbei nicht um die typische Fantasy/Comedy Serie handelt. Ganz im Gegenteil: in der Serie werden sehr ernste Themen wie Folter, Kindersoldaten und auch Vergewaltigung behandelt. Die Serie ist zwar in den dargestellten Bildern "nicht sonderlich" gewalttätig, dafür aber umso mehr in der Handlung. Gerade gegen Ende wird die Serie sehr emotional. Die Geschichte hat eine perfekte Länge (keine Folge zu kurz oder zu lang) und der Schluss ist wirklich sehr gut gelungen.

Die Charaktere können durchweg überzeugen. Shu, der Held der Serie, ist zwar etwas dumm, gleicht das aber durch um so mehr Energie und Einsatz wieder aus. Er liefert in der Serie die einzigen witzigen Stellen, da er sich manchmal doch etwas dämlich anstellt. Aber gerade seine Einstellung nur das zu tun was er für richtig hält und sich nicht von anderen beeinflussen zu lassen, machen ihn sehr sympathisch. Lala Ru ist sehr still und geheimnisvoll. Sie spricht generell wenig und wenn nur mit Personen mit denen sie sprechen möchte. Andere Personen (z.B. Hamdo) ignoriert sie völlig. Sala, die am Anfang doch sehr verängstigt und hilflos wirkt, macht im Verlauf der Serie eine erstaunliche Entwicklung durch und gehört mit zu den interessantesten Charakteren. Einzig Hamdo, der verrückte Herrscher von Hellywood, erscheint sehr stereotyp (der perfekte verrückte Herrscher). Aber es erfüllt seinen Zweck, denn damit wird erreicht das wohl wirklich niemand Sympathie für ihn empfinden kann und das soll in diesen Fall auch nicht sein.

Die Animationen und Zeichnungen in der Serie sind nicht überwältigend. Wenn man den Zeitpunkt der Entstehung berücksichtigt, fällt auf das es Serien gibt die älter sind und besser animiert wurden. Die Animation gehört somit sicher nicht zu den Stärken der Serie.

Die Hintergrundmusik ist gut und passt hervorragend zur Serie. Das Opening Video ist einfach gehalten, aber es gefällt mir, wie auch die Musik. Episode 1 benutzt ein alternatives Opening. Dabei werden die Credits direkt über dem Bild der Serie angezeigt. Die verwendete Musik weicht in der ersten Episode auch ab und trägt auch dazu bei das der Zuschauer möglicherweise einen falschen, ersten Eindruck von der Serie bekommen könnte. Das Ending passt in der ersten Episode noch gar nicht so richtig, aber das ändert sich im Verlauf der Serie. Eine weitere Besonderheit (Abweichung vom Rest der Serie) ist die Vorschau auf die letzte Episode und der Vorspann der letzten Episode.

Ich kann Now and then, here and there jedem empfehlen, der sich für Serien mit ernsthaften Themen interessiert. Man sollte mindestens die ersten zwei bis drei Episoden gesehen haben bevor man sich eine Meinung über die Serie bildet. Gerade die erste Episode passt nicht wirklich zum Rest der Serie.
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Avatar: DeBaer#2
Es kommt bei mir wirklich extrem selten vor das ich eine Serie in einem Rutsch von der ersten bis zur letzten Episode durchgucke aber Now and Then Here and There ließ mich nach der ersten Episode einfach nicht mehr los. Sieht es hier nach den ersten Minuten noch nach einem recht "normalen" und fröhlichem Anime aus kommt es in den darauf folgenden Episoden zu unglaublich harten und schockierenden Ereignissen die mich den Atem haben anhalten lassen. Es entspinnt sich ein ergreifendes Drama um Krieg, Hass, Unterdrückung und eiserner Courage das man gebannt vor dem Bildschrim kleben bleibt um die ungemein spannende Geschichte zu verfolgen die mit großartigen und sehr authentischen Charaktern aufwartet. Im Verlauf der Serie häufen sich unheimliche Mengen an Dramatik und Emotionen auf die tief berühren und mitreissen. Man wird gebannt auf den Bildschirm starren und unweigerlich zu einem Teil der depressiven Stimmung werden die diese Serie ausstrahlt. Aber vorsicht: Dieser Anime ist brutal und grausam und besonders die Tatsache das Kinder die Protagonisten sind macht Now and Then Here and There zu einem Erlebnis das nichts für schwache Nerven ist. Ein Juwel der ans Herz geht doch gleichzeitig so schockierend sein kann das man unter Umständen mit Deppressionen zu kämpfen hat. Meisterwerk!

Animation

Die Animationen wirken schlicht und mächtig in die Jahre gekommen, zwar nicht hässlich aber für einen Anime von 1999 doch zu unspektakulär.

Sound

Ein toller Soundtrack der super zu der Serie passt und mitunter traurig stimmt. Auch die Leistung der Seiyuus ist bemerkenswert! Besonders der Sprecher Hamdos bietet eine absolut großartige Leistung, es ist schon fast beängstigend wie authentisch er diesen Charakter rüberbringt.

Story

Unglaublich spannend und fesselnd, man kann gar nicht mehr aufhören zu gucken und will wissen wie die Geschichte um Shu und seine Freunde/Feinde ausgeht. Es geht um Krieg und Hass und wie die Menschen sich angesichts einer aussischtslosen und beängstigenden Situation verhalten und wandeln. Ein dramatischer Ritt von Anfang bis Ende!

Charaktere

Ebenso großartig ist der Cast an Charaktern. Sei es nun Hauptcharakter Shu der alles daran setzt seine Freunde zu beschützen und immer zuletzt an sich selbst denkt oder die mysteriöse Lala-Ru die einen sehr kühlen Charme verbreitet. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie müssen durch die Hölle gehen und schreckliche Dinge durchmachen was man gebannt und mit Spannung verfolgt. So manches Schicksal bestimmter Figuren ist erschütternd und sorgt teilweise für soviel Tragik das man gar nicht anders kann als mit ihnen zu fühlen und Mitleid für sie zu empfinden. Besonders Sara, wohl die tragischste Figur der gesamten Serie, ging mir unglaublich nahe. Hervor sticht auch Bösewicht Hamdo: Ich habe selten einen so überzeugenden Fiesling gesehen, in dem unter anderem auch Anspielungen an Adolf Hitler auszumachen sind.

Wert

Joa die Silberscheibchen besitze ich schon seit geraumer Zeit und sie sind das Geld auf jeden Fall wert! Ich kann diesen Anime jedem nur wärmstens ans Herz legen, es lohnt sich garantiert!
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Avatar: Wetter#3
Eine sehr emotionale, tief einprägsame Serie, über Kinder im Krieg und der "Vorstellung" davon, eins Hitler hätte nur noch diese, um sein Reich zu verwirklichen...

Der Junge Shu kommt unverschuldet durch das Mädchen Lala Ru in eine fremde Welt, welche von den Diktator Hamdo zum Teil regiert wird und den Namen "Hellywood" trägt. Im "Heiligen Krieg" geht es um eine fast zerstörte Erde, dessen Wasserreserven sich den Ende neigen.
Hamdo hat sich zum Idealbild gemacht, die Welt zu "vereinen" um mit Hilfe des merkwürdigen Mädchens Lala Ru Wasser zu finden und als "Retter der Erde" ernannt zu werden. Lala Ru besitzt nämlich ein Schlüssel, welches zu unentdecktes Wasser leiten soll. Doch Lala Ru weigert sich beharrlich Hamdo diesen gefallen zu tun und flieht in Shu's Welt. Dieser findet sie auf ein Industrieschornstein wieder und möchte sich mit ihr Unterhalten. Dummerweise tauchen dann Handlager von Hamdo auf und entführen beide zurück in ihre Welt. Shu muss sich von da selber erstmal klar werden, was überhaupt geschehen ist.
Nachdem man einsieht, das er keine Ahnung hat, wo Lala Ru's Schlüssel ist, wird dieser zu einen ihrer Soldaten. Er lernt dadurch Leute in sein Alter kennen. Seine "Aufrichtigkeit" das Gute im Menschen zu sehen und sich nicht unterkriegen zu lassen und Lala Ru irgendwann zu befreien, hinterlässt eindruckt, nütz ihn aber in dieser Welt erstmal gar nix.
Zuerst wird er erstmal Zeuge des Krieges. Des Leidens der Menschen und ihre Hoffnung auf eine bessere Welt. Und natürlich die Begegnung mit den Tod. Nebenbei lernt er "Sala" kennen. Diese kommt ebenfalls aus seiner Welt. Als "Lala Ru" verwechselt, wurde sich danach in den Kerker geworfen und als "Motivatorin für das Männliche Personal" aufbewahrt. Doch sie kann fliehen und läuft in die offene Prärie raus...

Es spielen sich viele einzelne Dramen ab. Jeder Charakter, den Shu kennenlern, hat seine Vergangenheit, seine Gefühle und seinen Träume.

Es stellt sich auch die Frage, was es Shu bringen soll Lala Ru zu retten?! Wie soll er aus dieser "Hölle" jemals rauskommen wenn er sie hat? Gibt es überhaupt einen Ausweg? Lassen sie Hamdo's Machenschaften irgendwie beenden? Friedlich? Kriegerisch?
Und was ist mit all den Kindern? Wird für sie irgendwann diese Hölle zu Ende sein?

Man wird in diesen Anime aufgewühlt und teilweise Schockiert sein, über die Grausamkeiten, den Kinder im Krieg ertragen müssen. Und die gewaltige Psychische Belastung, die in diesen Falle auftritt.

Der Zeichenstil ist zwar nicht so modern, bringt aber alles authentisch rüber und zeigt beeindruckend die verwüstete Erde.

Der düstere und melachonische Sound bringt die Atmosphäre richtig rüber.

Ein "musst see it" - aber nur für Leute Erwachsene!
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Avatar: b-s-v#4
Deprimierender Anti-Kriegs-Anime, der sich unter anderem an Thematiken des 2. Weltkriegs bedient, wie z.B. dem Volkssturm, also den letzten Tagen eines bereits verlorenen Krieges.

Die Hauptpersonen dieser im Steampunk verwurzelten Serie sind der Teenager Shuzo Matsutani, kurz "Shu" und das wortkarge, leicht apathische Mädchen Lala Ru, die bei ihrem ersten Aufeinandertreffen in eine Art Parallelwelt auf die mobile Festung "Hellywood" entführt werden. Diese fast ausschließlich von Kriegsgefangenen / Sklavenarbeitern bevölkerte Festung bzw. Nation untersteht dem wahnsinnigen und überaus unsympathischen Diktator Hamdo, der Lala Ru's Hilfe benötigt, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Das mysteriöse Mädchen ist aber alles andere als kooperativ.


Die Story beschäftigt sich im weiteren Verlauf insbesondere mit dem Schicksal unserer beiden Hauptdarsteller und des Kindersoldaten Nabuca, sowie mit der Frage wie weit Pazifismus gehen kann bzw. gehen darf, liefert für meinen Geschmack aber keine befriedigende Antwort darauf. Stattdessen nervt Shu ständig mit Sätzen wie "Ich habe keine Ahnung was wir tun sollen, aber Gewalt kommt nicht in Frage" und "Alles wird gut". Die Klappe halten und abwarten hat glaube ich noch nie jemandem wirklich geholfen...

Diese Serie hält leider keine Lösungen oder Denkansätze parat und konzentriert sich stattdessen darauf, menschliche Abgründe zu verdeutlichen und Krieg und Gewalt zu verurteilen. Dabei schwadroniert sie auf der intellektuellen Ebene fernab der Realität und des gesunden Menschenverstandes über eine bessere Welt in Frieden und Harmonie, während Handlungsseitig die Hölle auf Erden losbricht.

Die Stimmung ist die kompletten 13 Folgen über mehr als bedrückend und versteht es, körperliches und seelisches Leid an den Zuschauer zu übermitteln. Von daraus erwachsender ernsthafter Entwicklung bei den Charakteren kann man aber meiner Ansicht nach nicht wirklich sprechen, da sie alle ihre zu erwartenden Positionen einnehmen und sich daran auch wenig ändert. Keiner der Charaktere, vielleicht mit Ausnahme der vom Schicksal gebeutelten Sara, hat sich bei mir auch nur das kleinste bisschen Sympathie verdient und das Ende der Serie fand ich ebenfalls recht unbefriedigend.

Gleiches gilt für die Animationen und Hintergründe, die leider recht dürftig sind und bei näherer Betrachtung fast ein Fall für die Tonne. Hinzu kommt, dass das Charakterdesign aussieht wie aus den 80er Jahren. Im Gegensatz dazu ist zur Musik aber noch zu sagen, dass sie einen guten Teil zur imposanten Atmosphäre und zum emotionalen Abfuck, den diese Serie einem antut, geleistet hat. Traurig anmutende Klassik bildet den größten Teil der Hintergrundmusik.

Fazit:
Kann man sich durchaus angucken, ist aber vom Status eines Meisterwerkes meilenweit entfernt.
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Avatar: Kentaro#5
Anspruch:10
Action:7
Drama:10
Spannung:10
Charaktere:9
Jetzt komm ich mal zu einem meiner Lieblinge.Als ich anfing diese Serie zu schauen, dachte ich mir nicht schon wieder einer dieser Kleiner-Junge-rettet-die-Welt-Anime. Jedoch habe ich aufgrund der guten Bewertungen den Anime weitergeschaut und war schockiert von der gezeigten Offenheit. Hier werden auch heute noch sehr aktuellen Themen wie Kindersoldaten, Kriegstreiberei und Vergewaltigung, gezeigt.

Der ganze Anime löste in mir ein sehr bedrückenden Gefühl in der Magengegend aus, welches auch nach ein paar Tagen nicht verschwinden wollte. Selten habe ich mich nach einem Anime so dermaßen schlecht gefühlt wie es hier war.

Wenn auch die optische Aufmachung nicht auf dem neusten Stand war, wird dies durch die sehr komplexe Story wieder ausgeglichen. Ein weiterer starker Punkt der Serie sind die Hauptcharaktere. Diese entwickeln sich im Laufe der 13 Episoden sehr stark und dies wirkt aufgrund der Geschehnisse auch sehr real. Die hier gezeigte Dramatik habe ich in noch keinen anderen Anime gesehen.
z.B. als die minderjährige Amerikanerin vergewaltig wird und auch noch von ihrem Peiniger schwanger wird
Bei dieser Szene lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Der Soundtrack untermalt die einzelnen Szenen sehr gut und unterstützt das Gänsehautgefühl, bei dem Opening und dem Ending war ich ein bisschen enttäuscht. Die einzelnen Schlachten in diesem Anime sind trotz optischer Mängel sehr gut inszeniert.


Fazit: Mit abstand der beste Antikrieganime den ich gesehen habe, in punkto Drama kaum zu übertreffen. Den sollte jeder Animefan mal gesehen haben.
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Avatar: Enklave#6
Now and Then, Here and There ist ein mutiges und bewegendes Antikriegsdrama. Anders als das bunte Standard-Anime-Design vermuten lässt ist diese Serie keine leichte Kost für Zwischendurch: zentrale Themen sind Militarismus, Kindersoldaten, Folter und Vergewaltigung. Dennoch wagt NaTHaT sich gezielt an ein jugendliches Publikum heran – ein Spagat, der leider nicht immer gut geht...


Inhalt: Als der Junge Shu in einer Industrieruine ein seltsames Mädchen anspricht, tauchen plötzlich aus dem Nichts schlangenartige Kampfroboter auf und entführen beide in eine Parallelwelt. Dort versucht der irre Diktator Hamdo sein Schlachtschiff ’Hellywood’ wieder in Gang zu bringen um alle seine Gegner zu vernichten und zum Herrscher des Planeten aufzusteigen. Dazu braucht er aber die Kräfte eben jenes Mädchens mit dem Namen Lala-Ru, da diese das Element Wasser beherrscht, was auf dem Wüstenplaneten knapp ist und als Treibstoff dient. Shu setzt alles daran Lala-Ru zu befreien, auch wenn er nur mit einem Knüppel bewaffnet ist und es in Hellywood von pistolenschwingenden Kindersoldaten nur so wimmelt...

Stärken: Überzeugen kann NaTHaT vor allem mit der authentischen Darstellung des Wahnsinns des Krieges ohne dabei in pathetischem Betroffenheitskino stecken zu bleiben. Im Kern geht es um den Widerspruch zwischen einem gutherzigen Jungen, der Gewalt abseits von Sport und Spiel verabscheut, sich aber plötzlich in einer Welt wiederfindet, in der Mord und Folter an der Tagesordnung sind. Instinktiv und unerschütterlich hält Shu dabei an seiner pazifistischen Einstellung fest und erzielt damit auch Teilerfolge. Im späteren Verlauf wird er aber damit konfrontiert, dass diese Einstellung und sein Optimismus in den Menschen naiv ist und nicht in allen Situationen weiter hilft. Da der Anime kaum verhüllte Andeutungen auf die Gräuel des Krieges enthält ist diese Position recht mutig und zwingt den Zuschauer zum Nachdenken über seine Einstellung zur Gewalt.

Gut gelungen ist auch die Umsetzung der militärpolitischen Situation zwischen den beiden Lagern mit dem wahnsinnigen Diktator Hamdo auf der einen, und den friedlichen Bewohnern einer Wüstenstadt auf der anderen Seite. Anstatt hier ein simples Gut-Böse-Schema aufzuziehen zeigt man einen realistischen Konflikt zwischen zwei Parteien, deren Feindschaft auch auf Seite der ’Guten’ blinden Hass erzeugt, der vor der Vernichtung innerer Kritiker nicht zurückschreckt. Auf glaubwürdige Weise erzählt NaTHaT das Auseinanderbrechen des Zusammenhalts und der Zerfall der Menschlichkeit in der anfangs noch als friedliches Paradies geschilderten Wüstengemeinde, was teilweise Erinnerungen an den Palästina-Konflikt weckt.

Last but not least: Das heikle Thema Kindersoldaten ist in meinen Augen ebenfalls geschickt umgesetzt worden. Dazu hat man sich ein Trio aus Pragmatiker, Zweifler und Korrumpierten ausgewählt, deren Handlungen die unterschiedlichen Motive, Hoffnungen und Ängste von Kindersoldaten aufzeigen. Auch wenn die Realität sicherlich noch komplexer ist bekommt man hier doch ein gutes Bild von der Problematik.

Schwächen: Die shounen-lastige Animation ist kein Unfall sondern zeigt, dass die Macher mit dem Anime auf ein jüngeres Publikum zielen. Daran ist prinzipiell nichts auszusetzen, allerdings hat man zu diesem Zweck einige Elemente eingebaut, die einfach nicht zur ernsten Thematik passen. Neben vereinzelten Comedy-Schnipseln sind das vor allem die Hauptcharaktere Shu und Hamdo: Beide sind extrem übertrieben dargestellt und wirken wie Figuren aus einem kindischen Mecha-Anime.
Wenn sich Shu nach mehrmaliger Folter im Kerker immer noch einen abgrinst ist das einfach völlig daneben und beißt sich mit den Bildern der traumatisierten Mitgefangenen Sara oder den verbissenen Kindersoldaten. Gleiches gilt für den Super-Schurken Hamdo, der einfach nur lächerlich wirkt und in der ernsten Story vollkommen fehl am Platze ist. Vermutlich wollte man damit Hitler oder sonstwelche Despoten karikieren, die ja tatsächlich die ein oder andere Schraube locker hatten, ist dabei aber viel zu weit gegangen.


Ein anderes großes Problem ist das Setting: Hier gibt es einfach riesige Löcher und viel zu viele Ungereimtheiten.
Was ist das denn nun überhaupt für ein Planet? Woher kommt Lala-Ru und was für ein Wesen ist sie eigentlich? Warum konnte sie einfach mal so auf die Erde entkommen und später aber nicht mehr? Warum wird Hellywood zu Beginn von einem anderen Schlachtschiff angegriffen, dann aber nie wieder? Von welcher Nation kam dieses Schlachtschiff und warum rächt sich Hamdo nicht an ihr? Warum ist Hamdos Kommandantin diesem Irren treu bis in den Tod ergeben, obwohl er sie misshandelt und sie ihn mit Leichtigkeit beseitigen und selbst das Ruder übernehmen könnte? Warum bekriegen sich die Leute auf diesem Planeten mit 0815-Gewehren, wenn sie schwebende Schlachtschiffe bauen und durch die Dimensionen reisen können usw...
Dieses ganze Drumherum passt einfach vorn und hinten nicht zusammen und wirkt wie in 5 Minuten zusammengetackert um irgendwie einen Hintergrund für die eigentliche Story zu haben.

Fazit: NaTHaT hat zu viele Schwächen um den Stempel ’Meisterwerk’ zu bekommen, ist aber trotzdem sehenswert, schon allein des ungewöhnlichen Themas wegen. Wer es schafft über das löchrige Setting und die bescheuerten Hauptfiguren hinwegzusehen, wird hier eine bewegende und abwechslungsreiche Geschichte über militärische Konflikte und mögliche Verhaltensweisen darin finden.

[rewatch-Faktor: niedrig-mittel]
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2× Empfehlungen erhalten
Avatar: MirageGSM#7
Story:4
Charaktere:6
Animation:5
Über diesen Anime hatte ich vorab nur Gutes gehört, deshalb waren meine Erwartungen recht hoch. Vielleicht war er deshalb so enttäuschend für mich...
In der Serie geht es um menschliche Grausamkeiten und die Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges. Man kann einfach nicht anders als sich zu fragen: "Könnte so etwas auch in der Realität passieren?"
Unglücklicherweise hat NTHT einfach zu viele Stellen, an denen die Antwort auf diese Frage "Nein" lauten muss...

Viele loben die komplexen Charaktere von NTHT. Ehrlich gesagt habe ich kaum welche gefunden...

Der Hauptchara, Shu, ist am Anfang ein naiver Tollpatsch – und das ist er am Ende auch noch. Nur wenn er gerade mal auf Leben und Tod kämpfen oder irgendwelche akrobatische Leistungen vollbringen muss entwickelt er plötzlich übermenschliche Fähigkeiten. Dazu gehört, dass er schwerste Verletzungen (Schussverletzungen, Folter,...) ohne medizinische Versorgung und trotz Unterernährung in kürzester Zeit auskuriert. (Interessanterweise gibt es eine Verletzung an seiner Hand, die ihn länger belastet...

LalaRu, die zweite Hauptperson, spricht im gesamten Anime vielleicht zwei Dutzend Sätze. Sie mit Lisa Ortiz (Lina Inverse) als Synchronsprecherin zu besetzen ist verschwendetes Potential. Sie sitzt 90% der Zeit einfach herum oder läuft Shu hinterher. Dabei gehört ihr Charakter noch zu den glaubwürdigeren... Sie ist eine der wenigen, die eine gewisse Entwicklung durchmacht.

King Hamdo ist größenwahnsinnig und extrem paranoid. Punkt. Mehr erfährt man nicht über ihn. Welche Ereignisse zu seinen psychischen Störungen geführt haben erfährt man ebenso wenig wie wie er in Besitz eines Schiffes wie Hellywood gekommen ist. Man kann nur annehmen, dass er nicht immer schwachsinnig war und sich seine Position irgendwie erarbeitet hat.

Lady Abelia ist Soldatin - skrupellos, und Hamdo treu ergeben. Was der Anime nicht sagt ist WARUM sie ihm die Treue hält. Was bei den niederen Rängen gerade noch so mit viel gutem Willen mit Indoktrination erklärt werden kann, ist bei Abelia rätselhaft. Welchen Grund hat eine intelligente und fähige Frau, einen wahnsinnigen Herrscher zu unterstützen, und seinen Untergang hinauszuzögern?
Liebe ist es wohl nicht, das ist aber auch das einzige was klar wird...


Tabool ist ein Sadist, von Anfang bis Ende. Er hat Ambitionen die Macht an sich zu reißen und Freude daran andere zu quälen. Man weiß, woran man bei diesem Chara ist, aber komplex ist er keinesfalls.
Ausnahme: Für den Mord an Nabuca gibt es außer Sadismus kein erkennbares Motiv. Normalerweise sollte das für einen zweifellos intelligenten Mann wie Tabool nicht ausreichend sein, dieses Risiko einzugehen.


Dann gibt es da noch einen namenlosen Spion, der einerseits keinerlei Gewissensbisse hat, ein Dorf voll wehrloser Zivilisten der Vernichtung preiszugeben und am nächsten Tag sein Leben für ein kleines Kind opfert... An der Stelle dachte ich nur noch: "Hallo?"


Nabuca ist der personifizierte Konflikt. Ich habe noch in keinem anderen Animechara eine derartige Entscheidungsschwäche gesehen. Auch er ist zweifellos intelligent genug, um die Wahrheit zu erkennen.
Bei einem halben Dutzend Stellen im Anime habe ich gedacht "gut, das war jetzt das Ereignis, das ihn zwingt die Seiten zu wechseln..." Pustekuchen! Was ihn schlussendlich dazu bewegt hat, Shu zu helfen war der Mordanschlag von Tabool. (Dass er sich dann tödlich verwundet durch das halbe Schiff geschleift hat, ohne dabei von irgendjemandem bemerkt zu werden, um Shu einen Holzstock(!!!) in die Hand zu drücken war dann einfach nur noch lächerlich.)


Im ganzen Anime gab es zwei Charas, die IMO die Bezeichnung komplex verdienen: Sara und Soon.
Soon ist ein kleines Mädchen, dass ihren Vater verloren hat.
Ihr Tod war eine der wenigen Szenen in NTHT, die mich wirklich bewegt hätte... Wenn er nicht als Diashow dargestellt worden wäre. Das Stilmittel Zeitlupe wurde ansonsten in dem Anime kaum (nicht?) verwendet, und ist in derart extremer Form noch nicht einmal in Parodien üblich!


Sara ist was die Charas angeht das Highlight der Serie.
Sie geht in dem Anime buchstäblich durch die Hölle und ist die einzige, die ihre Erfahrungen auch wirklich verarbeitet und sich deutlich weiterentwickelt. Das Konzept der Vergewaltigung zum Zweck Kinder als zukünftige Soldaten zu produzieren geht aber zum einen weit über den Planungshorizont eines wahnsinnigen wie Hamdo hinaus zum anderen ist der Wert einer derartigen Maßnahme äußerst fragwürdig, da die Anzahl der weiblichen Gefangenen sehr gering zu sein scheint.


Schließlich gibt es noch einige Kleinigkeiten, die für sich gesehen belanglos sind, in der Häufigkeit in der sie in dem Anime vorkommen aber erheblich stören, zum Beispiel die 5-minütige Startsequenz der Hellywood, in der man außer verschiedenen Anzeigen, Hebeln und Maschinen nichts zu sehen bekommt (Die Computerstimme erzählt schon was von einer erreichten Höhe, bevor das Schiff überhaupt richtig abgehoben hat.) oder Personen, die etwas sehen, was sie aus der Position in der sie sich befinden keinesfalls sehen könnten.
Alles in allem war NTHT für mich eine große Enttäuschung.

Wer Kriegsanime mag und auch mit expliziter Gewaltdarstellung keine Probleme hat, kann einen Blick darauf werfen, aber auch dieses Publikum sollte nicht mit zu hohen Erwartungen an diesen Anime gehen...
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1× Empfehlungen erhalten
Avatar: Anh#8
Die ganzen Kommentare und dessen Bewertung geben einen die Hoffnung, dass dieser Anime verdammt gut ist.
Gut, so wie es aussieht bin ich wohl ein derber Aussenseiter und man kann meine Bewertung wohl total in die Tonne kloppen...

Dass dieser Anime Krieg, Gewalt, Kinderentführung und Vergewaltigung als Thema nimmt ist wirklich lobenswert, aber wie es umgesetzt wurde, ist einfach nur grausam.

Shu, anfangs fand ich den ja ganz sympathisch wegen seiner fröhlichen Art, aber im Verlauf der Geschichte wird sein Pazifismus echt übertrieben. Der Charakter wird mit der Zeit immer lächerlicher dargestellt. Sollen wir sein Verhalten als "reifes Publikum" gut heißen oder gar übernehmen? Ich kann bei sowas keine Sympathie empfinden.

Lala-Ru ist ein sehr wortkarges Mädchen, außer der Tatsache, dass Sie das Wasser kontrolliert, erfährt man leider kaum was über Sie. Verständlich, da Sie keine Botschafts-Funktion hat. Sie dient ja nur als Mittel für die Story.

Hamdo, ein verrückter Führer(Hitler-Anspielung), der die Welt an sich reizen will. Etwas übertrieben dargestellt, aber macht sich als Bösewicht sehr gut.

Sala ist ein amerikanischen Mädchen aus Shu's Zeitalter. Das was sie in der Serie durchmachen muss ist schlimm. Schlimmer noch: Das kann einem Menschen wirklich passieren.
Hier haben die Produzenten wirklich gute Arbeit geleistet. Bei Ihr muss man einfach sympathisieren.

Nabuca ist jemand der hofft, nach Hause gehen zu können, wenn der Krieg beendet ist. Für mich einer der verständlichstens Charaktere im Anime. Sein Denken und Handeln ist absolut logisch und vertritt die Einstellung der Soldaten sehr realistisch. Auch wenn man nicht kämpfen will, man wird in sowas hineingezogen. Leider wird sein Verhalten am Ende der Serie eher unrealistisch.

Sis unglaublich realistisch, ihr Charakter ist sehr überzeugend. Hätte man aus Ihrer Sicht und ein zu ihr passendens Setting genommen, hätte dieser Anime viel besser rübergebracht werden können. Da ihr Charakter zu einem Anti-Kriegs-Anime am besten passte. Aber nein, stattdessen lieber einen Jungen, der auf unrealistische Art und Weise ein Mädchen von dem Klauen des Bösen befreit und nebenbei die Welt rettet, nehmen.

Tabool ist ein Dorfreund von Nabuca.
Sein Charakter ist ganz logisch. Wer kein Zuhause mehr hat, der passt sich an. Gut, sehr gut rübergebracht.
Dass er seinen Freund verrät, passte unglaublich gut zu ihm.

Aber zu den Meinungen, dass er Hamdo hätte ersetzen können, möchte ich sagen: Dass das eher unklug wäre, dadurch würde er seine Rolle als ein sich anpassender Soldat verlieren.

Ist dieser Animer wirklich für das reifere Publikum? Ich habe eher das Gefühl, dass dieser Anime nur deswegen so eingestuft wurde, weil es solche ernsten Themen behandelt. Von der Handlung her glaube ich eher, dass sie für Jugendliche bestimmt ist. Da wird nicht so viel hinterfragt und über unlogische Sachen sieht man leichter hinweg.


Fazit: Die Themensetzung ist super, aber die Umsetzung und die Story ziehen die Wertung unglaublich runter. Eine bessere Besetzung der Hauptperson und eine realistischeres Szenario wäre hier besser geeignet gewesen.
Das Potential des Animes, wurde unglaublich vergeudet.

So muss Ich leider sagen: Schade.
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Avatar: TheWeirdOne#9
'Now and then, here and there' ist ein Anti-Kriegsdrama, aber ein ganz besonderes, weil es den Einbezug von Kindern zu seinem Hauptthema macht, was meiner Meinung nach viel zu selten in narrativen Medien porträtiert wird. Die Protagonisten sind fast allesamt Kinder. Im Laufe der Geschichte bekommen wir mit, wie sie als Kanonenfutter an die Front geschickt und dazu gebracht werden auf Zivilisten und andere Kinder zu schießen. Der Anime enthält Gewalt, Blut, Brutalität, Vergewaltigungen (auch wenn sie explizit nicht gezeigt werden) und ist daher nichts für schwache Nerven und sage ich als jemand, der 'Hellsing' großartig findet.^^ Zwar fließt in 'Now and then, here and there' lange nicht so viel Blut wie in 'Hellsing', dafür arbeitet der Anime aber auf einem viel psychologischeren Level. Der Fokus wird dabei steht auf die Charaktere gelegt und darauf, wie sie mit den gegebenen Situationen zum Teil völlig unterschiedlich umgehen.

Story
Der Anime fängt zunächst sehr ruhig an. Wir sehen den Hauptprotagonisten Shu, ein klassischer Fish-out-of-water-Charakter, der ein auffällig verschwiegenes Mädchen namens Lala Ru kennen lernt. Wie der Zufall es so will, wird Lala Ru in eine Art Paralleldimension entführt und Shu folgt ihr um sie zu retten. Doch kaum dort angekommen wird er mit einer Welt konfrontiert in der es eine Wasserknappheit gibt unter der die Menschen zu leiden haben. Er findet sich in einer Art Kampffestung wieder in der Kinder als Soldaten eingesetzt werden.
 
Charaktere
Hierzu muss ich sagen, dass ich mit dem Schlimmsten gerechnet habe. Sowohl, dass die Antagonisten nicht richtig erklärt werden als auch, dass die Protagonisten in die Rolle des armen, unschuldigen Opfers gerückt werden. Das ist einfach eine Trope, die ich mittlerweile sehr zu hassen gelernt habe. Denn das ist einfach nur ein billiger Zaubertrick. Dadurch, dass die Protagonisten nur schlecht von den Antagonisten behandelt, sprich geschlagen, gemobbt und vergewaltigt werden, wird der Fokus des Zuschauers darauf gelenkt, wie böse, grausam und schrecklich diese Antagonisten sind und man wünscht sich nur noch, dass die am Ende ihr Fett weg bekommen. Das Problem daran ist aber, dass durch diesen Trick vollständig davon abgelenkt wird, dass die Protagonisten keinerlei Charakter haben und das ist in meinen Augen einfach nur eine billige Charakterschreibe.
Nicht so aber in diesem Anime. Hier haben die Autoren es wirklich geschafft, den Fokus explizit darauf zu legen, wie die Protagonisten mit den Situationen umgehen, wie sie immer mehr bereit sind Schritte zu gehen, die sie eigentlich nicht gehen wollen.
Zwar kann man nun argumentieren, dass die Charaktere oberflächlich seien und keine richtige Backstory haben und das mag stimmen, bis zu einem gewissen Grad. Genauso haben bestimmte Personen in der Geschichte bestimmte Fähigkeiten, die nie wirklich erklärt werden. Das sind alles berechtigte Einwände. Ich muss aber trotzdem sagen, dass ich genau das so gut finde. Denn in 'Now and then, here and there' geht es nicht um die einzelnen Backstories der Charaktere oder darum wo genau sie nun her kommen. Es geht um die Geschichte, die sie hier durchleben. Natürlich hätte man die einzelnen Charaktere besser erklären können, aber wozu hätte das geführt? Der Anime hätte doppelt so viele Folgen und wäre mit lauter Müll zugekleistert worden, der am Ende des Tages nirgendwo hin führt. Daher freut es mich sehr, dass sich die Autoren dazu entschieden haben, die Charaktere nur soweit zu erklären, dass der Zuschauer versteht woher sie kommen um sich dann komplett auf die Geschichte zu konzentrieren.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Charaktere großartig geschrieben sind. Sie verhalten sich so wie man es von Kindern erwartet, denn es sind Kinder. Trotzdem sind sie aber wie erwachsene Charaktere geschrieben aufgrund der vielen schlimmen Dinge, die sie durchmachen müssen und das ist etwas, dass mich schon in 'Avatar - The Last Airbender' schon so beeindruckt hat.
 
Bilder & Animation
Die Zeichnungen und Animationen sind in meinen Augen tatsächlich nicht so besonders, selbst wenn man berücksichtigt, dass der Anime von 1999 ist. Sie sind aber auch nicht wirklich schlecht und bei nur 13 Folgen finde ich das durchaus verkraftbar. Was mich aber von Anfang an überzeugt hat, sind die langen Kameraeinstellungen. Wir sehen zum Teil sekundenlange Shots auf die Gesichter der Protagonisten anhand derer uns über der Mimiken ihre Reaktionen auf Situationen gezeigt werden. Zwar mögen Zeichnungen und Animationen nicht berauschend sein, aber die Kameraeinstellungen sind ein Hammer.
 
Musik
Die Musik ist gut, aber nicht mehr. Was mir eher getaugt hat, war das Fehlen der Musik in vielen entscheidenden Szenen. Mittlerweile bin ich es gewohnt, in jeder dramatischen Szene eine Musikuntermalung zu haben, die mir genau vorschreibt, was ich zu fühlen habe. Und das finde ich an diesem Anime so besonders. Die Musik fehlt zum Teil komplett und man kann selbst entscheiden, was man fühlen will.

Trotzdem hat der Anime ein paar Mankos.
Zum einen ist der Anfang in meinen Augen perfekt, aber gerade gegen Ende übertreibt der Anime etwas. Was gezeigt wird ist zwar immer noch krass, aber irgendwo auch so viel, dass es anfängt unglaubwürdig zu werden. Auch die Antagonisten finde ich zum Teil etwas schwach geschrieben. Besonders bei Hamdo hätte ich mir mehr erwartet. Während ich mir seine Verrücktheit anfangs noch durch die Wasserknappheit erklären konnte, artet der Kerl am Ende einfach so aus, dass mein Verständnis für ihn komplett verloren geht. Auch wird nie erklärt, warum Abelia das alles mitmacht und stets zu ihm hält. Ich an ihrer Stelle hätte ihn schon längst gestürzt. Daher ist es auch etwas unverständlich, wieso sie ihn dann am Ende plötzlich doch verrät.

Alles in allem will ich den Anime mit 9/10 Punkten als Meisterwerk bezeichnen. Er ist nicht perfekt, da es er besonders gegen Ende hin etwas zu sehr über sich selbst hinaus wächst. Trotzdem kann ich den Anime nur wärmstens weiterempfehlen.
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Avatar: Noa
V.I.P.
#10
Der Stil ist vielleicht nicht besonders detailliert oder einzigartig, aber die Geschichte, die dieser Anime zu erzählen hat, ist ziemlich gut. Man muss sich wirklich Zeit dafür nehmen, weil die Folgen teilweise wirklich schwer zu verdauen sind. Es geht um einen Jungen namens Shu, der eines Tages in seiner Heimatstadt in Japan ein seltsames Mädchen namens Lala-Ru trifft. Bis dahin ganz normal und nicht ungewöhnlich für einen Anime, aber anstatt das Ganze zu romantisieren, wird hier mit diesen Voraussetzungen etwas völlig anderes angefangen. Die Beiden werden zusammen in eine wandelnde Festung namens Hellywood verfrachtet, die vom größenwahnsinnigen Diktator Hamdo befohlen wird. Die Welt, in der Hellywood sich befindet, hat viel zu wenig Wasser und Hamdo braucht dieses, um die Festung wieder auferstehen zu lassen, denn momentan kann sie sich nicht bewegen und wird nur von Soldaten verteidigt. Lala-Ru besitzt einen blauen Anhänger, mit dem sie Wasser befehligen und "herzaubern" kann, und Hamdo will, dass sie das für ihn tut. Die Tatsache, dass sie sich weigert, führt immer öfter zu Wutanfällen Hamdos, der ohnehin schon sehr brutal und unberechenbar ist und Kinder aus umliegenden Dörfern entführen lässt, die er dann dazu zwingt, als Kindersoldaten in seiner Armee zu dienen - jeder, der sich weigert, wird erschossen oder anderweitig ermordert. Auch Shu muss nach einiger Zeit in Gefangenschaft dieser Armee beitreten und wirbelt sie gehörig auf.

Die Serie ist einfach enorm brutal dafür, dass sie so einfach gezeichnet ist. Sie hat 13 Episoden, was meiner Meinung nach in diesem Fall genau richtig ist. Viel mehr davon könnte man wahrscheinlich auch nicht ertragen. Musikalisch ist mir der Anime nicht großartig im Kopf geblieben, wobei mir spontan das nette Opening einfällt, welches mit recht munteren Klängen in den eher tragischen Anime einführt. 

Fazit:

Ich finde Now and Then, Here and There trotz der krassen Thematik wirklich gut und empfehlenswert. Man sollte sich die Serie allerdings nicht antun, wenn man empfindlich gegenüber Gewalt, Mord und Vergewaltigung ist, denn diese Themen (negativ dargestellt) sind zuhauf vertreten, wenn auch häufig nicht explizit gezeigt. Aber die implizite Darstellung reicht meist schon dafür, dass man während des Abspanns reglos und schockiert dasitzt.
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