Brot für die Welt, nein, Brot für Japan! Mit dem Ziel, seinem in punkto Brotbackkunst im Vergleich zu gewissen europäischen Ländern völlig unterentwickelten Heimatland, ein eigenes Brot zu kreieren, führt uns Azuma Kazuma durch einen etwas anderen Anime. Auf der Suche nach der brotgewordenen Identität des Inselstaates trifft Azuma eine Menge Leute und wir Zuschauer lernen die Welt der Bäcker und Konditoren kennen.
Inhalt
Wie schon mehrere Mitglieder geschrieben haben, stutzt man unweigerlich beim ersten Überfliegen der Yakitate!! Japan-Detailseite. Soso, ein Anime über’s Brotbacken und dann auch noch fast 70 Folgen… Grundsätzlich ist die Serie in drei unterschiedlich lange Arcs gegliedert.
Dabei steht jeweils ein Wettbewerb im Vordergrund, in dem sich Brotartisten aus Japan und dem Rest der Welt messen. Zusammengehalten werden die Episoden durch Azumas Ziel, „das“ Brot Japans zu erschaffen, sowie durch allerlei geschäftliche Probleme seines Arbeitgebers, der Bäckereikette Pantasia.
Der Inhalt ist eindeutig auf lustig gebürstet und gerade Wortspiele begegnen einem am laufenden Band, auch Referenzen zu anderen Animes werden oft geboten. Dramaelemente sind nicht vorhanden, Action nicht existent, Romantik beschränkt sich auf ein absolutes Minimum.
Wer sich darauf einlässt, kann aus dem Anime aber noch etwas anderes ziehen – und das war für eigentlich der Grund, ihn trotz seiner Länge in wenigen Wochen durchzuschauen: das Thema ist klasse! Auf den ersten Blick reichlich seltsam, beginnt man sich irgendwann doch ein wenig für die Thematik zu interessieren. Erstaunlich vor allem, was man so alles in sonst so profane Mehl-Wasser-Hefe-Gemische einbauen kann, um daraus was Besonderes zu machen. Ich habe jedenfalls, so dumm es klingt, mit der Zeit meine Frühstücks-Backwaren anders wahrgenommen.
Animation und Sound
Eigentlich zwei eigenständige Kapitel, die sich aber m.E. zusammenfassen lassen, da in beiden Fällen solide Standardkost geliefert wird. Die Grafik ist okay, die Charaktere sind sehr eigenständig gezeichnet. Die klangtechnische Untermalung inklusive Vor- und Abspann ist mir weder positiv im Gedächtnis geblieben, noch in irgendeiner Weise auf den Keks gegangen.
Charaktere
In einem Anime mit stolzer Episodenzahl laufen einem zwangsläufig viele Charaktere über den Weg, wenngleich die Zahl der wichtigen Personen die 10 nicht überschreitet. Dafür gibt es einen bunten Strauß bisweilen sehr skurriler Gegner.
Hauptdarsteller ist der junge Bäcker Azuma Kazuma, der neben seinem Traum (s. o.) noch ein genieähnliches Talent zum Brotbacken mitbringt. Der typische nette, hilfsbereite, (fast) ständig optimistisch-gut gelaunte Typ eben. Sein theoretisches Hintergrundwissen ist allerdings mehr als beschränkt, woraus ein guter Anteil der Comedy der Serie resultiert. Dazu gibt es Kawachi Kyousuke, den Sidekick-Charakter mit der kurzen Zündschnur aber gutem Herzen. Mehr soll dazu erstmal nicht gesagt werden.
Insgesamt ein Cast ohne große Auffälligkeiten. Bei vielen Figuren wird es allerdings auch schwer, jedem eine eigene Identität zu verpassen. So bleibt zum Beispiel die weibliche Hauptrolle sehr sehr blass, wenn man überhaupt von einer solchen sprechen möchte. Sie beschränkt sich vor allem in späteren Folgen fast vollständig darauf, sich Azumas Kreationen erklären zu lassen und situationsgerecht ein fröhliches oder betrübtes Gesicht zu machen. Ein paar Charaktere sind auch reichlich nervtötend ausgefallen. Die beiden Hauptdarsteller indes mögen zwar nicht originell sein, aber sie zu hassen dürfte den meisten schwer fallen.
Comedy
Noch mal den wichtigsten Aspekt des Animes in einigen Worten. Wortspielereien und Animereferenzen wurden schon erwähnt. Auch Veralberungen lokaler japanischer Eigenarten (Arc 3) sowie derer anderer Länder (Arc 2) werden vielfach geboten. Da das Ganze aber dann doch sehr aus japanischer Sicht der Dinge geschieht, bekommt man als Mitteleuropäer naturgemäß nicht alles mit. Die Wortspiele sind in den Subs zwar erklärt, darüber lachen kann man als Nichtkenner der Sprache allerdings kaum. Schlechter bewerten kann man den Anime deswegen freilich nicht. Die Qualität der Gags schwankt zwischen genial und zum Gähnen.
Fazit: Das Thema ist ungewöhnlich und bietet demjenigen, der ein bisschen was für gutes Essen und die Theorie dahinter übrig hat, viele interessante Aspekte. Die Comedy steht im Vordergrund und wird auch alle paar Minuten backfrisch serviert (wenn auch nicht immer schmackhaft). Die Rahmenhandlung hat eher Alibifunktion und sorgt dafür, dass zumindest eine zusammenhängende Geschichte erzählt wird. Tiefere Einblicke in die Charaktere und deren Gefühlswelten wird man vergebens suchen. Ihrer Länge und einigen faden Episoden zum Trotz alles in allem eine kurzweilige Geschichte für zwischendurch, lustig und leicht verdaulich. So, und jetzt mache ich mich auf die Suche nach Schnappschildkrötenblut für meine Fitnessbrötchen.
Update 30.05.08: Kommentar gekürzt
Inhalt
Wie schon mehrere Mitglieder geschrieben haben, stutzt man unweigerlich beim ersten Überfliegen der Yakitate!! Japan-Detailseite. Soso, ein Anime über’s Brotbacken und dann auch noch fast 70 Folgen… Grundsätzlich ist die Serie in drei unterschiedlich lange Arcs gegliedert.
Dabei steht jeweils ein Wettbewerb im Vordergrund, in dem sich Brotartisten aus Japan und dem Rest der Welt messen. Zusammengehalten werden die Episoden durch Azumas Ziel, „das“ Brot Japans zu erschaffen, sowie durch allerlei geschäftliche Probleme seines Arbeitgebers, der Bäckereikette Pantasia.
Der Inhalt ist eindeutig auf lustig gebürstet und gerade Wortspiele begegnen einem am laufenden Band, auch Referenzen zu anderen Animes werden oft geboten. Dramaelemente sind nicht vorhanden, Action nicht existent, Romantik beschränkt sich auf ein absolutes Minimum.
Wer sich darauf einlässt, kann aus dem Anime aber noch etwas anderes ziehen – und das war für eigentlich der Grund, ihn trotz seiner Länge in wenigen Wochen durchzuschauen: das Thema ist klasse! Auf den ersten Blick reichlich seltsam, beginnt man sich irgendwann doch ein wenig für die Thematik zu interessieren. Erstaunlich vor allem, was man so alles in sonst so profane Mehl-Wasser-Hefe-Gemische einbauen kann, um daraus was Besonderes zu machen. Ich habe jedenfalls, so dumm es klingt, mit der Zeit meine Frühstücks-Backwaren anders wahrgenommen.
Animation und Sound
Eigentlich zwei eigenständige Kapitel, die sich aber m.E. zusammenfassen lassen, da in beiden Fällen solide Standardkost geliefert wird. Die Grafik ist okay, die Charaktere sind sehr eigenständig gezeichnet. Die klangtechnische Untermalung inklusive Vor- und Abspann ist mir weder positiv im Gedächtnis geblieben, noch in irgendeiner Weise auf den Keks gegangen.
Charaktere
In einem Anime mit stolzer Episodenzahl laufen einem zwangsläufig viele Charaktere über den Weg, wenngleich die Zahl der wichtigen Personen die 10 nicht überschreitet. Dafür gibt es einen bunten Strauß bisweilen sehr skurriler Gegner.
Hauptdarsteller ist der junge Bäcker Azuma Kazuma, der neben seinem Traum (s. o.) noch ein genieähnliches Talent zum Brotbacken mitbringt. Der typische nette, hilfsbereite, (fast) ständig optimistisch-gut gelaunte Typ eben. Sein theoretisches Hintergrundwissen ist allerdings mehr als beschränkt, woraus ein guter Anteil der Comedy der Serie resultiert. Dazu gibt es Kawachi Kyousuke, den Sidekick-Charakter mit der kurzen Zündschnur aber gutem Herzen. Mehr soll dazu erstmal nicht gesagt werden.
Insgesamt ein Cast ohne große Auffälligkeiten. Bei vielen Figuren wird es allerdings auch schwer, jedem eine eigene Identität zu verpassen. So bleibt zum Beispiel die weibliche Hauptrolle sehr sehr blass, wenn man überhaupt von einer solchen sprechen möchte. Sie beschränkt sich vor allem in späteren Folgen fast vollständig darauf, sich Azumas Kreationen erklären zu lassen und situationsgerecht ein fröhliches oder betrübtes Gesicht zu machen. Ein paar Charaktere sind auch reichlich nervtötend ausgefallen. Die beiden Hauptdarsteller indes mögen zwar nicht originell sein, aber sie zu hassen dürfte den meisten schwer fallen.
Comedy
Noch mal den wichtigsten Aspekt des Animes in einigen Worten. Wortspielereien und Animereferenzen wurden schon erwähnt. Auch Veralberungen lokaler japanischer Eigenarten (Arc 3) sowie derer anderer Länder (Arc 2) werden vielfach geboten. Da das Ganze aber dann doch sehr aus japanischer Sicht der Dinge geschieht, bekommt man als Mitteleuropäer naturgemäß nicht alles mit. Die Wortspiele sind in den Subs zwar erklärt, darüber lachen kann man als Nichtkenner der Sprache allerdings kaum. Schlechter bewerten kann man den Anime deswegen freilich nicht. Die Qualität der Gags schwankt zwischen genial und zum Gähnen.
Fazit: Das Thema ist ungewöhnlich und bietet demjenigen, der ein bisschen was für gutes Essen und die Theorie dahinter übrig hat, viele interessante Aspekte. Die Comedy steht im Vordergrund und wird auch alle paar Minuten backfrisch serviert (wenn auch nicht immer schmackhaft). Die Rahmenhandlung hat eher Alibifunktion und sorgt dafür, dass zumindest eine zusammenhängende Geschichte erzählt wird. Tiefere Einblicke in die Charaktere und deren Gefühlswelten wird man vergebens suchen. Ihrer Länge und einigen faden Episoden zum Trotz alles in allem eine kurzweilige Geschichte für zwischendurch, lustig und leicht verdaulich. So, und jetzt mache ich mich auf die Suche nach Schnappschildkrötenblut für meine Fitnessbrötchen.
Update 30.05.08: Kommentar gekürzt