Eine deftige Brise frischen Windes im Sci-Fi-Genre: Planetes beinhaltet weder turmhohe Riesenroboter noch irgendwelche Konflikte zwischen Menschheit und Aliens sondern präsentiert sich als ein Science-Fiction-Anime dessen Story auf einer realistischen Zukunftsvision basiert und behandelt authentische Themen im Bezug auf das Leben der Menschen im Weltall. Eine innovative Grundlage die in mir große Neugier geweckt hat und mich gespannt darauf werden ließ wie sich das Ganze wohl in der Ausführung niederschlagen wird. Ich habe im Vorfeld viele Reviews zu Planetes gelesen die so gut wie alle durchgehend sehr positiv sind, allerdings bemängelte so gut wie jeder dass die Serie in der Anfangsphase schwächelt und sich eher schleppend und langweilig präsentiert. Und tatsächlich sollten diese Leute alle schmerzlich Recht behalten, denn das was Planetes in den ersten 9 Episoden bietet ist wirklich nicht gerade als mitreißend zu bezeichnen. Besonders die Figuren schaffen es in dieser Phase der Serie nicht zu überzeugen und so sehr ich mich auch bemühte konnte ich mich nicht mit ihnen verbunden fühlen. Da Planetes eine stark charakterorientiere Serie ist wiegt diese Tatsache natürlich immens schwer, denn von Seiten der Story kann man vermeintlich weder Spannung noch krasse Twists erwarten und somit hängt der Unterhaltungswert nun mal davon ab das man für die Figuren Sympathien entwickelt und sich stets freut sie wieder zu sehen. Das war bei mir leider absolut nicht der Fall. Ebenfalls enttäuschen die Inhalte der einzelnen Episoden größtenteils und von den aufgegriffenen Themen die den Mittelpunkt dieser Episoden darstellen, konnte mich, bis auf 1-2, auch keines so richtig begeistern. Und so taumelte ich halbschläfrig von einer Episode zur nächsten, stets in der Hoffnung dass die vielen Leute recht behalten werden, das sowohl Charaktere und auch Story im späteren Verlauf grandiose Qualität erreichen und sich mit Planetes ein Anime der Spitzenklasse entwickelt. Und siehe da: Kaum war ich bei Episode 10 angelangt schienen sich diese Aussagen tatsächlich zu bewahrheiten. Zwar ist es nicht sofort so als wäre der Hebel von “langweilig“ auf “großartig“ umgelegt worden aber ab diesem Zeitpunkt steigert sich Planetes von Episode zu Episode zusehends. Die anfänglich noch sehr oberflächlich behandelten Charaktere werden näher beleuchtet und bekommen einen deutlichen Sympathieschub der dafür sorgt dass man sich endlich zu ihnen hingezogen fühlt. Urplötzlich hatte ich das unbedingte Bedürfnis mir die nächste Episode anzuschauen nur um den Werdegang der Figuren schnellstmöglich weiter zu verfolgen. Von der Lethargie der ersten 9 Episoden war überhaupt nichts mehr zu spüren und der Spaßpegel stieg höher und höher. Hinzu kommt das sogar die Story auf einmal anfängt einen spannenden Handlungsstrang zu stricken und damit obendrein noch einen großen Anteil an Tiefe beisteuert. Das letzte Viertel von Planetes habe ich regelrecht verschlungen und es ließ mich stellenweise sehr nachdenklich zurück, besonders im Bezug auf die Errungenschaften der Technik, die Träume der Menschen die mit der Weltraumentwicklung zu tun haben und die Kehrseite so mancher Medaille. Am Anfang langweilte ich mich noch fast zu Tode aber am Ende ließ mich Planetes tief beeindruckt zurück. Denn so perfekt wie dieser Anime KANN man eine realistische und nachdenklich stimmende Zukunftsvision kaum an ein Publikum vermitteln. Die ersten 9 Episoden muss man allerdings zuerst geduldig überstehen, danach jedoch lässt Planetes nicht mehr los und zieht einen mehr und mehr in seinen Bann. Glasklare Empfehlung, nicht nur für Sci-Fi-Fans!
Animation
Nun, einen großartigen Augenschmaus stellen die Animationen nicht unbedingt dar. Angefangen beim Charakterdesign denn, auch wenn das mehr zur realistischen Seite tendierende Aussehen der Figuren ganz gut zum Gesamtbild der Serie passt, so ist es dennoch nicht gerade übermäßig attraktiv. Auch sonst gibt es kaum etwas mit dem Plaentes in dieser Kategorie großartig punkten kann: Die Kulissen sind wenig abwechslungsreich und auch nicht immer mit vielen Details versehen. Die Farbpalette ist ziemlich trist gehalten und das ist auch verständlich wenn sich das Geschehen überwiegend im Weltall, in Raumschiffen und Raumstationen abspielt, aber es ist auf die Dauer irgendwie ein wenig zu abwechslungslos vor allem da es nur wenige Episoden gibt die sich vor farbenfroheren Szenarien, wie zum Beispiel auf der Erde, abspielen. Gut hingegen sind die Bewegungsabläufe der Charaktere gelungen sobald sie in der Schwerelosigkeit ihrer Arbeit als Weltraumschrottsammler nachgehen und die Physik ihrer Bewegungen wirkt sehr realistisch. Ebenfalls gefallen hat mir das Design der Kolonie und der vielen Schiffe weil es sehr realitätstreu ist und nicht so übertrieben wie in manch anderen Sci-Fi-Animes. Allerdings hätte man ein wenig mehr in die CG-Animationen stecken können die gelegentlich auftauchen. Sie wirken zu plastisch und wollen sich irgendwie nicht so recht anpassen. Im Endeffekt kann man es drehen und wenden wie man will, die Qualität der Animationen von Planetes ist weder gut noch schlecht, einfach nur durchschnittlich mehr nicht.
Sound
Der Soundtrack von Planetes beinhaltet ein paar richtig schöne Songs die in bester “Weltraumorchestermanier“ ins Ohr gehen. Viele klassische Instrumente kommen zum Einsatz, wie Geigen, Violinen, Cellos und natürlich das allseits beliebte Piano. Passt einem Anime mit einer solchen Thematik wie ein Handschuh. Ich würde den Soundtrack zwar nicht als hitverdächtig bezeichnen aber er trägt die einzelnen Episoden schön gediegen über die Runden und sorgt für chillige Space-Atmosphäre.
Story
Die Story dreht sich nicht nur um eine Gruppe von Leuten die im Weltraum herumfliegenden Schrott einsammeln sondern auch um die verschiedensten menschlichen Gefühlsregungen und Tugenden. Es geht um Träume, deren Verwirklichung und darum ein Ziel vor den Augen zu haben sowie tiefgehende menschliche Beziehungen die unter den verschiedensten Umständen leiden oder aufblühen. Verbunden wird das alles mit den positiven und negativen Seiten des Weltraums, des technologischen Fortschritts und natürlich mit einer Fülle an Botschaften von denen manche Mut machen aber auch manche mahnend den Zeigefinger erheben und kleine Appelle an die menschliche Vernunft richten. Leider präsentiert sich Planetes nicht vom Start weg in diesem tollen Gewand und die bereits angesprochene Lethargie der ersten 9 Episoden lässt tolle Faktoren wie die oben beschriebenen (bis auf wenige kleine Ausnahmen) leider stark vermissen. Danach entfaltet Planetes aber sein Potential und trotz des mangels an einem fortlaufenden, spannenden Handlungsstrang drängt es einen zum weiterschauen. Ab Episode 18 jedoch fängt die Serie an von ihrer episodischen Natur abzuweichen und es kristallisiert sich eine fortlaufende Story heraus die zu guter Letzt sogar noch einen ordentlichen Anteil an Spannung mit in die Serie einfließen lässt.
Charaktere
In den ersten 9 Episoden ging mir der gesamte Cast der Serie kein bisschen nahe, zu oberflächlich, uninteressant und statisch präsentieren sich die Figuren in dieser Phase der Serie. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nicht mal im Entferntesten gedacht das die Charaktere am Ende das Prunkstück von Planetes darstellen und der Serie zu einem solch hohen Unterhaltungswert verhelfen würden. Ab Episode 10 aufwärts fangen sie nicht nur an mehr und mehr zu absoluten Sympathieträgern zu avancieren, sie machen teilweise Entwicklungen durch die sehr tief gehen und sie urplötzlich in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Herausragend ist in dieser Hinsicht ganz klar Hachirota: Anfänglich noch mit nicht mehr bedacht als einem kindischen und unrealistischen Traum, wird er im späteren Verlauf der Geschichte zu einem regelrechten Antihelden der von Egoismus und Selbstsucht getrieben einen inneren Konflikt mit sich austrägt. Das macht ihn zwar unsympathisch aber keinen Deut uninteressanter, denn er verkörpert genau den Menschen der mit dem Rücken zur Wand steht und nur noch sich selbst sehend seinen Weg geht, ohne Rücksicht auf alles andere. Das ich ihn aber trotzdem nicht hassen konnte lag schlicht und ergreifend daran das sein Verhalten für mich nachvollziehbar war und das ich mich wohl genauso verhalten hätte wenn ich in seiner Situation wäre. Es ist gut das er in der zweiten Hälfte der Serie den Hauptcharakterpart übernimmt denn Tanabe hat mich eher wenig begeistern können da ihre naiven Ideale und ihr andauerndes, weltverbesserliches Gelaber über “Liebe“ auf meine Nerven ging. Immerhin legt sich das im Lauf der Serie und gegen Ende bekommt sie sogar noch einmal einen richtig einschlagenden Auftritt spendiert der mich meine Meinung über sie komplett revidieren ließ. Aber das gilt nicht nur für sie denn es gibt noch mehr Figuren auf die das zutrifft. Besondere Hammer sind Hakim und Claire deren Entwicklung zu einem wirklich krassen Ergebnis kommt das ich niemals erwartet hätte. Der Rest des Casts bekommt zwar weniger Aufmerksamkeit als die gerade aufgezählten Figuren aber auch hier gibt es kleine Juwelen zu entdecken wie z. B. Yuri oder Chenshin. Insgesamt haben sich am Ende eigentlich so gut wie alle Charaktere so fest integriert das sie einfach dazu gehören und man sie nicht mehr missen möchte.
Wert
Nach den ersten 9 Episoden dachte ich nur noch daran Planetes so schnell wie möglich hinter mich zu bringen um mit dem Anschauen des nächsten Anime fort zu fahren, doch danach wird die Serie immer besser und besser, so gut das man förmlich vor dem Bildschirm gefesselt wird und es nicht erwarten kann die nächste Episode zu verschlingen. Planetes entfaltet sein Potential und baut auf dem innovativen Fundament eine absolut tolle Serie auf, die mit authentischen Themen und großartiger Tiefe zu beeindrucken und zu begeistern weiß. Einmaliges Anschauen ist hier meines Erachtens Pflicht. Zwar muss man für die ersten 9 Episoden einiges an Geduld mitbringen aber Standhaftigkeit zahlt sich hier definitiv aus. Was einen DVD-Kauf angeht: Joa, ich denke ich werde mir die Silberscheibchen in absehbarer Zeit wohl zulegen.
Animation
Nun, einen großartigen Augenschmaus stellen die Animationen nicht unbedingt dar. Angefangen beim Charakterdesign denn, auch wenn das mehr zur realistischen Seite tendierende Aussehen der Figuren ganz gut zum Gesamtbild der Serie passt, so ist es dennoch nicht gerade übermäßig attraktiv. Auch sonst gibt es kaum etwas mit dem Plaentes in dieser Kategorie großartig punkten kann: Die Kulissen sind wenig abwechslungsreich und auch nicht immer mit vielen Details versehen. Die Farbpalette ist ziemlich trist gehalten und das ist auch verständlich wenn sich das Geschehen überwiegend im Weltall, in Raumschiffen und Raumstationen abspielt, aber es ist auf die Dauer irgendwie ein wenig zu abwechslungslos vor allem da es nur wenige Episoden gibt die sich vor farbenfroheren Szenarien, wie zum Beispiel auf der Erde, abspielen. Gut hingegen sind die Bewegungsabläufe der Charaktere gelungen sobald sie in der Schwerelosigkeit ihrer Arbeit als Weltraumschrottsammler nachgehen und die Physik ihrer Bewegungen wirkt sehr realistisch. Ebenfalls gefallen hat mir das Design der Kolonie und der vielen Schiffe weil es sehr realitätstreu ist und nicht so übertrieben wie in manch anderen Sci-Fi-Animes. Allerdings hätte man ein wenig mehr in die CG-Animationen stecken können die gelegentlich auftauchen. Sie wirken zu plastisch und wollen sich irgendwie nicht so recht anpassen. Im Endeffekt kann man es drehen und wenden wie man will, die Qualität der Animationen von Planetes ist weder gut noch schlecht, einfach nur durchschnittlich mehr nicht.
Sound
Der Soundtrack von Planetes beinhaltet ein paar richtig schöne Songs die in bester “Weltraumorchestermanier“ ins Ohr gehen. Viele klassische Instrumente kommen zum Einsatz, wie Geigen, Violinen, Cellos und natürlich das allseits beliebte Piano. Passt einem Anime mit einer solchen Thematik wie ein Handschuh. Ich würde den Soundtrack zwar nicht als hitverdächtig bezeichnen aber er trägt die einzelnen Episoden schön gediegen über die Runden und sorgt für chillige Space-Atmosphäre.
Story
Die Story dreht sich nicht nur um eine Gruppe von Leuten die im Weltraum herumfliegenden Schrott einsammeln sondern auch um die verschiedensten menschlichen Gefühlsregungen und Tugenden. Es geht um Träume, deren Verwirklichung und darum ein Ziel vor den Augen zu haben sowie tiefgehende menschliche Beziehungen die unter den verschiedensten Umständen leiden oder aufblühen. Verbunden wird das alles mit den positiven und negativen Seiten des Weltraums, des technologischen Fortschritts und natürlich mit einer Fülle an Botschaften von denen manche Mut machen aber auch manche mahnend den Zeigefinger erheben und kleine Appelle an die menschliche Vernunft richten. Leider präsentiert sich Planetes nicht vom Start weg in diesem tollen Gewand und die bereits angesprochene Lethargie der ersten 9 Episoden lässt tolle Faktoren wie die oben beschriebenen (bis auf wenige kleine Ausnahmen) leider stark vermissen. Danach entfaltet Planetes aber sein Potential und trotz des mangels an einem fortlaufenden, spannenden Handlungsstrang drängt es einen zum weiterschauen. Ab Episode 18 jedoch fängt die Serie an von ihrer episodischen Natur abzuweichen und es kristallisiert sich eine fortlaufende Story heraus die zu guter Letzt sogar noch einen ordentlichen Anteil an Spannung mit in die Serie einfließen lässt.
Charaktere
In den ersten 9 Episoden ging mir der gesamte Cast der Serie kein bisschen nahe, zu oberflächlich, uninteressant und statisch präsentieren sich die Figuren in dieser Phase der Serie. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nicht mal im Entferntesten gedacht das die Charaktere am Ende das Prunkstück von Planetes darstellen und der Serie zu einem solch hohen Unterhaltungswert verhelfen würden. Ab Episode 10 aufwärts fangen sie nicht nur an mehr und mehr zu absoluten Sympathieträgern zu avancieren, sie machen teilweise Entwicklungen durch die sehr tief gehen und sie urplötzlich in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Herausragend ist in dieser Hinsicht ganz klar Hachirota: Anfänglich noch mit nicht mehr bedacht als einem kindischen und unrealistischen Traum, wird er im späteren Verlauf der Geschichte zu einem regelrechten Antihelden der von Egoismus und Selbstsucht getrieben einen inneren Konflikt mit sich austrägt. Das macht ihn zwar unsympathisch aber keinen Deut uninteressanter, denn er verkörpert genau den Menschen der mit dem Rücken zur Wand steht und nur noch sich selbst sehend seinen Weg geht, ohne Rücksicht auf alles andere. Das ich ihn aber trotzdem nicht hassen konnte lag schlicht und ergreifend daran das sein Verhalten für mich nachvollziehbar war und das ich mich wohl genauso verhalten hätte wenn ich in seiner Situation wäre. Es ist gut das er in der zweiten Hälfte der Serie den Hauptcharakterpart übernimmt denn Tanabe hat mich eher wenig begeistern können da ihre naiven Ideale und ihr andauerndes, weltverbesserliches Gelaber über “Liebe“ auf meine Nerven ging. Immerhin legt sich das im Lauf der Serie und gegen Ende bekommt sie sogar noch einmal einen richtig einschlagenden Auftritt spendiert der mich meine Meinung über sie komplett revidieren ließ. Aber das gilt nicht nur für sie denn es gibt noch mehr Figuren auf die das zutrifft. Besondere Hammer sind Hakim und Claire deren Entwicklung zu einem wirklich krassen Ergebnis kommt das ich niemals erwartet hätte. Der Rest des Casts bekommt zwar weniger Aufmerksamkeit als die gerade aufgezählten Figuren aber auch hier gibt es kleine Juwelen zu entdecken wie z. B. Yuri oder Chenshin. Insgesamt haben sich am Ende eigentlich so gut wie alle Charaktere so fest integriert das sie einfach dazu gehören und man sie nicht mehr missen möchte.
Wert
Nach den ersten 9 Episoden dachte ich nur noch daran Planetes so schnell wie möglich hinter mich zu bringen um mit dem Anschauen des nächsten Anime fort zu fahren, doch danach wird die Serie immer besser und besser, so gut das man förmlich vor dem Bildschirm gefesselt wird und es nicht erwarten kann die nächste Episode zu verschlingen. Planetes entfaltet sein Potential und baut auf dem innovativen Fundament eine absolut tolle Serie auf, die mit authentischen Themen und großartiger Tiefe zu beeindrucken und zu begeistern weiß. Einmaliges Anschauen ist hier meines Erachtens Pflicht. Zwar muss man für die ersten 9 Episoden einiges an Geduld mitbringen aber Standhaftigkeit zahlt sich hier definitiv aus. Was einen DVD-Kauf angeht: Joa, ich denke ich werde mir die Silberscheibchen in absehbarer Zeit wohl zulegen.