Devilman: Demon Bird (1990)

Das was sich am Ende der 1. OVA angedeutet hat nimmt in dieser Episode nun Gestalt an. Ein Junge bekommt besondere Kräfte verliehen und die Welt ist bedroht. Preisfrage: Mit was für einer Art von Anime haben wir bzw. werden wir es somit zu tun bekommen? Richtig, Devilman offenbart sich dem Zuschauer in dieser Episode als handelsüblicher Fighting-Shonen und der komplette Verlauf dieses Nachfolgers ist von nichts anderem geprägt als von Kämpfen des Hauptcharakters gegen Dämonen die ihm einer nach dem anderen auf die Pelle rücken. Der Trash-Faktor hat sich weitestgehend verflüchtigt und in den ersten Minuten sind sogar kleine Ansätze von Charaktertiefe beim Protagonisten zu erkennen, welche allerdings nicht fruchten da zwischen den Geschehnissen des Vorgängers und dieser OVA merklich ein guter Batzen Handlung zu fehlen scheint und obendrein schon kurz darauf das Dämonengemetzel losbricht was sich dann auch bis zum Ende der Episoden hinzieht. Die neu vorgestellten Charaktere wie z. B. Sirene, scheinen einen Hintergrund zu haben, dieser wird aber nicht erörtert und so bleiben sie nichts weiter als Sparringspartner des Teufelmännchens, die von selbigem über kurz oder lang durch den Wolf gedreht werden. Story und Charakter sind also gleich Null und außer Action hat diese OVA rein gar nichts zu bieten. Es ist zwar ständig Halligalli angesagt und Langweile kommt nicht unbedingt auf, aber Demon Ball Z…äääh ich meine natürlich DEVILMAN, bietet in dieser Episode auch nicht mehr als der Kampf Son Goku vs. Freezer. Devilman ist mit dieser OVA zwar nicht mehr „Braindead“, dafür aber DBZ mit Teufeln und hohem Blutgehalt. Ein wenig überzeugendes Ergebnis von „Unspektakulärer Standard meets sinnlose Gewalt“.

Eine gelungene Fortsetzung zu The Birth

Nachdem was unserem Hauptcharakter Akira Fudou im letzten Teil wiederfahren ist, kann er sich nun jedereit in Devilman transformieren. Nun ist er dabei Dämonen überall zu töten wo es welche gibt, während er immer noch ein Privatleben führen will. Der Dämonenvogel Sirene war mit Amon (der Dämon der in Akira eingedrungen ist) früher befreundet und will sich an Akira rächen. Es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden Teufeln. Die Geschichten weichen hier etwas mehr vom Original ab als im ersten Film, wird man aber kaum bemerken, wenn man den Manga nicht gelesen hat.

Die Animationen sind gut für damalige Verhältnisse und auch heute tut es beim Anschauen nicht weh. (Einziges Manko, was aber auch im ersten Teil war, ist die Tatsache dass die Münder der Dämonen sich nie bewegen wenn sie reden. Keine Ahnung warum dass so ist). Die BGM finde ich auch gut. Die Monster sind wieder mal toll dargestellt worden und dieses mal konzentriert sich der Film auch viel mehr auf Zweikämpfe, die kreativ und darüber hinaus wirklich spannend sind, sie sind nicht so vorhersehbar wie man denken könnte. Der Splattergehalt ist hier noch etwas detaillierter als im Ersten. Akira Fudou wird hier als ziemlicher Antiheld dargestellt. Er ist kein Weichei mehr und er findet gefallen am Kampf, aber hat immer noch einen gewissen Gerechtigkeitssinn, es gibt hier sogar gewisse Spuren von Charaktertiefe. Ryou Asuka ist auch hier dabei und übernimmt nicht viel mehr als eine Nebenrolle. Er ist hauptsächlich dabei um Informationen über die Gegner zu vermitteln. Die Dämonen haben hier mehr Persönlichkeit und sie funktionieren gut als Antagonisten. Der Rest ist kaum erwähnenswert.

Wie im ersten Teil steht auch hier die Atmosphäre, die Action und der Splattergehalt mehr im Vordergrund als Charaktere oder Handlung. Es ist für mich kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch und Fans von Dämonen kommen hier voll auf ihre Kosten. Nur schade ist es dass man keine weiteren OVAs in diesem Stil gemacht hat, es hätte wirklich episch werden können. Stattdessen bekamen wir 10 Jahre später ein ziemliches Disaster.