CipherDoodV.I.P.
#1Eine weitere Wiedergeburt in einem Otome-Game
Wer Titel wie "My Next Life as a Villainess" oder "I’m the Villainess, So I’m Taming the Final Boss" gesehen hat, ist vermutlich schon einmal mit dem Konzept der Wiedergeburt in einem Otome-Game vertraut. Wo liegt der Unterschied nun hier? Das ist ziemlich simpel, The Most Heretical Last Boss Queen versucht es mehr mit ernsten Charakterdramen und grausigen Schicksalen, wobei man allerdings auch ein wenig am Rande zur Melodramatik sich bewegt.
Eines der größten Probleme der Light Novel Vorlage aus der Feder von Ten’ichi übernimmt leider auch der Anime, in seiner ersten Hälfte, wiederholende Handlungen aus verschiedenen Perspektiven. Unsere Protagonistin, Prinzessin Pride, war ursprünglich eine absolut sadistische Tyrannin, welche auf grausamste Art und Weise ihre Schwester und Untertanen quälte, wofür sie dann auch ihr gerechtes Ende fand, als titelgebender letzter Boss des Spiels. Die einst angehende Studentin, welche im Körper der Prinzessin landet, will dieses Schicksal abwenden. Dabei erleben wir meist aus den Erinnerungen von Pride, was normalerweise geschehen wäre, dann ihre Handlungen und Entscheidungen, um dies abzuwenden, und danach das Ganze noch einmal erneut aus der Sicht der betroffenen Person. Es ist ein bisschen schade, dass der Anime keinen Weg darum gefunden hat, dass dies ähnlich wie im Buch schon teilweise sehr repetitiv erscheint. Dazu muss man gestehen, fängt man irgendwann an mit den Augen zu rollen, wenn nach allem Pride weiterhin glaubt eines Tages doch noch zur ursprünglichen Tyrannin zu werden.
Auf der anderen Seite liegt in den ausführlichen Geschichten der Schicksale der einzelnen Protagonisten auch ein wenig die Stärke des Titels. Jede zentralere Figur hat seine eigene Geschichte, Motive, Vergangenheit, und Schicksale, was einem auch ein wenig erlaubt eine Bindung zu ihnen aufzubauen, mit ihnen mitzufühlen, mitzuleiden und sich zu freuen. Dies allerdings nur vorausgesetzt, dass man eine kleine Resistenz für etwas melodramatische und teils etwas klischeehafte Handlungen hat. Weil ich bin mir sicher, es gibt auch einige Zuschauer, die bei den Geschichten vermutlich nur mit den Augen rollen werden.
Bei der Präsentation muss ich gestehen, bin ich ein wenig gespalten. Der Palast und Innenräume zeugen oft von recht viel Liebe für Details, auf der anderen Seite sieht man bei einigen Szenen in der Natur plötzlich einige Schwächen. Unter Umständen fehlte es vielleicht ein wenig an jemandem mit Erfahrung in dieser Richtung. Große Sprünge seitens bewegter Bilder, sollte man nicht erwarten, es wird eher mehr mit Standbildern gearbeitet oder kurzen Bewegungsabschnitten kombiniert mit Standbildern. Allerdings muss man gestehen, können diese Szenen eigentlich überzeugen und sind auf einem guten Niveau. Die Kombination funktioniert sogar in eher Actionreichen Abschnitten recht gut. Was leider auch etwas weniger positiv auffällt, ist der CGI Einsatz gegen Ende für die Fähigkeiten von Val. Ist zwar zu verschmerzen, aber fällt eindeutig etwas negativer auf.
Fazit:
Kann man "The Most Heretical Last Boss Queen" nun empfehlen? Sagen wir einmal bedingt. Die einzelnen Geschichten der Charaktere können einen schon packen, und durch die Handlung tragen, allerdings auch nur, wenn man eine kleine Resistenz gegen Melodramatik aufgebaut hat. Es ist ein bisschen schade, dass der Anime keinen Weg um die etwas repetitive Erzählweise der ersten Hälfte gefunden hat, und dass wir im Grunde enden, wenn der Cast durch ist und die Welt sich weiter öffnet, wenn andere Nationen dann ins Spiel kommen. Der Anime setzt die ersten beiden Bände der Light Novel um, welche aktuell 7 Bände umfasst und auf Englisch von Seven Seas (Airship) vertrieben wird.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.
Beitrag wurde zuletzt am 21.09.2023 17:03 geändert.
Kommentare
wenn dann muss etwas passieren wie z. B. das man Ihr eine Gehirnwäsche verpasst, denn anders kann ich mir das nicht erklären und bis jetzt hat Sie ja nichts Böses getan sondern viel gutes in die Wege geleitet.
Außerdem kann auch Ihre Mutter Pride´s zukunft nicht mehr sehen, dass kann ja nur einen heißen,
dass sich alles geändert hat.
Ich denke mal das diese Leute in diesem getarnten Heißluftballon sind die neuen Bösen oder so, ich hoffe es gibt eine 2. Staffel.