My Love Story with Yamada-kun at Lv999 (2023)

„My Love Story with Yamada-kun” versetzt eigentlich gar keine Berge was den Inhalt angeht. Der Anime ist aber rundum so gut gemacht, dass er für mich aus der Menge als besonders schön heraussticht. Es geht um die Mitglieder einer kleinen Gilde in einem Online-Rollenspiel, die sich auch im echten Leben kennen lernen. Speziell der weibliche Hauptpart Akane hat mich von Anfang an abgeholt. Sie ist eine extrem reizende Frau, die sich auf eine sehr liebenswerte Art und Weise von ihren Gefühlen durchs Leben treiben lässt. Das geht mit etwas Naivität einher, aber auch mit einer ansteckenden Frohnatur. Der namensgebende Yamada-kun hingegen wirkt als stoischer Charakter zunächst wie das schwächere Glied im Bunde. Jedoch belehrt der Anime einen im Laufe der Episoden eines besseren und vermag es, auch Yamada einen sympathischen Anstrich zu verpassen. Mehr und mehr kommt seine liebevolle und auf seine eigene Art und Weise unbeholfene Seite zum Vorschein.

Nicht alle Teile der Handlung sind von Grund auf fesselnd. Beispielsweise die Passage um Lolita Runa ist eigentlich eher durchschnittliche Kost. Es ist jedoch stets ein gesunder, gelungen präsentierter Humor zugegen, der selbst mittelmäßige Phasen davor abschirmt, Langeweile aufkommen zu lassen. Die Minuten, in denen sich Akane und Yamada näher kommen, sind aber definitiv das emotionale Highlight der Serie. Hier wird in meinen Augen genau das richtige Maß an Annäherungen über die Laufzeit verteilt. Zudem haben mich besonders die letzten Episoden sehr überzeugt. Darum ist „My Love Story with Yamada-kun” für mich eine rundum empfehlenswerte RomCom, die zwar keine großartigen Besonderheiten mitbringt, aber trotzdem durchweg Freude macht.

Ich mag Yamada nicht. Also ich mag die Serie schon, aber ich mag den titelgebenden männlichen Hauptcharakter Akito Yamada nicht. Also auch ihn mag ich schon auch irgendwie, aber ich mag den Stereotyp nicht, der hier mal wieder gezeigt wird. Ja, ich glaube das ist eher. Dieser kühle stille Junge ohne große Gefühlsausbrüche, der dann von sämtlichen Mädchen angehimmelt wird. Eines dieser Mädchen ist die andere Hauptfigur Akane. Sie mag ich hingegen sehr. Aber wenn ich mir nun die Inhaltsangabe zur Serie ansehe und dann auch noch den Staff rund um Madhouse dazunehme, war mir das insgesamt zu wenig. Da musste und konnte ich mehr erwarten. Auch die Szenen in diesem Gaming-Thema hätte ich nicht gebraucht bzw. lieferten die nun nicht den großen Mehrwert. Übrig blieb für mich eine Serie, die nett ist und teilweise recht süße Szenen mit einer sympathischen weiblichen Hauptfigur hat, aber es lief letztlich doch auch die immergleichen Situationen hinaus, die einen Hauch von romantischer Annäherung andeuten sollen. Es muss nicht innovativ zu sein, aber ich hätte trotzdem gerne etwas mehr Alleinstellungsmerkmal gehabt. Die Serie wird am Ende eine von vielen Serien von Madhouse sein. Wem die Serie gefiel, dem empfehle ich das tolle Netojuu no Susume, das diesen Mix aus Gaming und Romance deutlich besser hinbekommt.