CipherDoodV.I.P.
#1Alles, um dem Schafott zu entkommen!
Mia Luna Tearmoon war die stolze und edle Prinzessin des Tearmoon Reiches, welche nach der Revolution des Volkes elendig in einer Zelle verkommt, bis sie ihr Ende unter dem Schafott findet. Es steht außer Frage, dass die Prinzessin ein wenig ignorant und blind für das Leben des Volkes war, aber hat sie wirklich solche Verbrechen begangen, um dieses Schicksal zu verdienen? Obwohl Mia es nicht richtig in Worte fassen kann, beschleicht sie das Gefühl, dass es einige ungewöhnliche Entwicklungen gab entlang des Weges. Allerdings sollte sie erneut eine Chance erhalten, ihr Schicksal zu ändern, wenn sie in ihrem zwölfjährigen Körper erwacht, gewappnet mit ihrem Tagebuch aus der Zeit im Gefängnis. Und dieses Mal will sie alles machen, um ihrem Schicksal zu entkommen.
Das klingt irgendwie ziemlich hochtrabend, nicht wahr? Aber keine Angst, wir sind hier in keinem bitterernsten Drama, sondern in einer Komödie. Mia mag zwar ihr Schicksal ändern wollen, sie bleibt allerdings eben die etwas weltfremde, ignorante, selbstverliebte Prinzessin, und dies ist genau das Lustige. Wir als Zuschauer, welche die wahre Persönlichkeit von Mia erleben, und ihre Untergebenen und Verbündeten, welche Mia sammelt, und dank ihres Wissens aus dem Tagebuch mit einer Illusion der Weisen Prinzessin blendet, die eine Intelligenz in ihr sehen, welche nicht wirklich vorhanden ist. Ich musste gestehen, es brachte mich schön öfter zum Schmunzeln, besonders wenn der kleine Guillotine-kun kommt und Mia erneut abholt, obwohl sie doch alles versucht ihm zu entkommen. Dabei lernen wir auch langsam, dass Mias Verdacht nicht unbegründet war, und ihr Schicksal von anderen Kräften beeinflusst wurde. Vielleicht schlummert doch ein kleines Genie in ihr.
Die Präsentation hinterlässt ein wenig einen schwankenden Eindruck. Charaktere und Kleider hinterlassen oft einen rechten guten Eindruck, und ein Großteil der Hintergründe ist ziemlich detailreich gestaltet, auch wenn man eindeutig weniger Szenen animiert und mit vielen Standbildern arbeitet. Allerdings kommt man immer mal mit CGI Einlagen, welche weniger gefallen. Während man sich wohl an Kutschen ein wenig über die Jahre gewöhnt hat, hinterließ der computeranimierte Tanz in Episode 4 doch einen eher negativen Eindruck. Der Wechsel von 2D zu voll 3D ist schon gewöhnungsbedürftig und ich fragte mich, warum sie nicht ein paar Standbilder stattdessen verwendeten.
Fazit:
Tearmoon Empire ist angenehme Unterhaltung für zwischendurch. Vielleicht kein Meisterwerk, aber auf jeden Fall unterhaltsam. Mit der Zeit hab ich sogar Mia ins Herz geschlossen. Der Titel mit den zwei Sichten zur Persönlichkeit der Prinzessin erinnerte mich ein wenig an Wein Salema Arbalest, unserem Genius Prince, und ähnlich wie dort, gefiel es mir, wie Mia langsam aber stetig die Situation für sich und ihr Volk dreht, wobei sei eine ungeahnte Verschwörung aufdeckt. Ich würde auf alle Fälle eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen, wer eine angenehme Unterhaltung für zwischendurch sucht.
Der Anime adaptiert Band 1 und 2 der Light Novel, welche auf Englisch und seit kurzem auch auf Deutsch von JNC vertrieben wird.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.
Kommentare
Es geht um die Kronprinzessin, welche in der "französischen Revolution" umkommt, wiedergeboren wird. Dank ihres abgenutzten, blutverschmierten Tagebuchs erinnert sie sich an ihr letztes leben und möchte ihren unwürdigen, grausamen Abgang verhindern.
Ich war geschockt, wie wenig mir dieser Anime gefallen hat. Nach zwei Folgen musste ich mich schon überwinden, die dritte zu sehen und diese konnte mich auch nicht überzeugen.
Die Prinzessin Mia ist nämlich ein Idiot, die wegen dem mystischen PLOT in eine Situation nach der anderen stolpert, welche den Untergang des Reiches und so auch ihren Tod verhindern. Was zu beginn zumindest noch ein bisschen beabsichtigt wirkte, entwickelt sich bald zu einer Story, wo Mia keine Ahnung mehr hat, was abgeht, immer die falschen Entscheidungen trifft aber dank einer fetten Prise PLOT doch immer alles gerettet wird. Dabei werden ein Charakter nach dem anderen lieblos in die Story geschmissen, genauso wie die Story aufgrund von Timeskips schnell durchgeballert wird und aus Mias Ahnungslosigkeit immer mehr dumme Witze gemacht, wie falsch sie die Situationen doch immer einschätzt.
Als jemand, der die Serie wegen Strategie anfing, fand ich diese Ahnungslosigkeit - offensichtlich - überhaupt nicht lustig. Aufgrund der Timeskips können wir nicht einmal sehen, wie ihre Hupsalas wirklich wirken, sondern kriegen immer von Charakteren zu hören, wie toll ihre letzte Aktion war, ohne das wir je viel von dieser zu sehen bekommen. Wir wissen, wie es anfing - in ihrem Tod und ihrer Wiedergeburt - und wir wissen, wie es endet - sie wird die von allen geliebte nächste Kaiserin - und der Anime gibt uns nicht die Chance, den Weg mitzuverfolgen, den die Hälfte davon muss durch Timeskips übersprungen werden.
Dementsprechend mag es verwundern, wie ich nach dieser Bewertung noch 2,5 Sterne geben kann, aber weil ich diesen Typ Story wirklich, wirklich gerne mag, spielen in meine Bewertung einfach noch eine große Portion naive Hoffnung, dass es sich bei den drei Folgen nur um die Einleitung handelt und es besser wird - bitte las es besser werden.
Edit: Dazu haben wir hier noch einige der hässlichsten CGI Animationen, die ich je sehen musste, auch wenn sie nur sehr selten vorkommen - achtet auf die Kutschen und Pferde.