CipherDoodV.I.P.
#1Die Schattenseiten des schillernden Showbusiness
Es lässt sich an diesem Punkt schwer abstreiten, dass "Oshi no Ko" einen Start hingelegt wie wenige Titel jemals zuvor. Nur verdient dieser Titel seinen großen Hype auch wirklich? Die Antwort dürfte schwierig sein und hängt wahrscheinlich davon ab, was ihr erwartet. Es lässt sich zumindest nicht abstreiten, dass viel Zeit, Blut, Schweiß und Geld in die Serie geflossen ist, welche mit einer wirklich großartigen Präsentation glänzen kann. Daneben ist der Soundtrack auf dem Weg Rekorde für sich alleine aufzustellen, ganz besonders der Opening-Song "Idol" von Yaosobi hat Rekorde ohne Ende gebrochen und die englische Fassung des Songs schaffte es sogar auf Platz 1 der globalen Billboard Charts und ist damit der erste Song, der ursprünglich auf Japanisch performt wurde, dem dies gelang. Aber dies sind nur grobe Eckdaten und sagen nichts zu dem, was ihr geboten bekommt. Die Serie hat eine interessante Art dem Zuschauer einen Einblick in die oft vergessene dunklere Seite des Showbusiness uns zu liefern, ohne uns allerdings durchgängig in Drama zu ersticken. Gleichzeitig erleben wir viele verschiedene Geschichten, Persönlichkeiten und Werdegänge der Protagonisten, was mir besonders gefallen hat, da man viele verschiedene Aspekte zu sehen bekommt. Das Ganze wird verpackt mit teils charmanten, und teils intelligent intriganten Charakteren. Aber lasst uns mal einen näheren Blick auf diese ganzen Details werfen.
Warnung: Ich versuche so gut wie es mir irgendwie möglich ist, große Spoiler zu verhindern, aber es ist schwierig gänzlich zu vermeiden, es ist eine Empfehlung, die Einführung der Episode 1 in Überlänge zu sehen, bevor man diese Rezension weiterliest.
Der Anime adaptiert den Manga nach der Idee von Aka Akasaka (bekannt durch "Kaguya-sama: Love is War") mit den Zeichnungen von Mengo Yokoyari (bekannt durch "Scum's Wish") und wird veröffentlicht in Shueisha's Weekly Young Jump seit April 2020 und wurde bisher in 11 Bänden zusammengefasst, Band 12 soll am 19. Juli erscheinen. Auf Englisch wird es durch Yen Press in einer gedruckten Fassung veröffentlicht und durch Shueisha in ihrer Manga Plus App angeboten. Ein deutscher Release erfolgt durch Altraverse. Diese Staffel hier endet mit dem Abschluss von Band 4.
Die Geschichte beginnt mit dem jungen Teen Idol Ai Hoshino, welche die schillernde und strahlende Perfektion des Showbusiness verkörpert wie kaum eine andere. Was viele jedoch nicht erahnen würden, die gerade einmal 16 Jahre alte Schönheit ist schwanger mit Zwillingen! Ihr Arzt ist Goro Amemiya, welcher durch seine kürzlich verstorbene Patientin Sarina ebenfalls zu einem Fan des Idol wurde. Die Schwangerschaft verläuft eigentlich ohne Probleme, nur als der glückliche Tag der Geburt bevorsteht, wird Goro durch einen Stalker von Ai getötet. Jedoch anstatt zu sterben erwacht Goro als Aquamarine Hoshino, einer der beiden Zwillinge von Ai und auch ebenfalls seine Schwester Ruby ist ein einst wiedergeborener Fan, zu welchem Aqua eine unerwartete Verbindung einst hatte. Fortan begleiten wir die beiden, wie sie an der Seite von Ai die schillernden Seiten und auch die Schattenseiten des Showbusiness erleben, bis ein Ereignis ihr Leben aus der Bahn wirft und für Aqua nur noch ein Ziel im Leben existiert, Rache für die Verursacher seines Dramas, wozu er selbst ein Teil des Showbusiness werden muss.
Die Geschichte beginnt mit dem jungen Teen Idol Ai Hoshino, welche die schillernde und strahlende Perfektion des Showbusiness verkörpert wie kaum eine andere. Was viele jedoch nicht erahnen würden, die gerade einmal 16 Jahre alte Schönheit ist schwanger mit Zwillingen! Ihr Arzt ist Goro Amemiya, welcher durch seine kürzlich verstorbene Patientin Sarina ebenfalls zu einem Fan des Idol wurde. Die Schwangerschaft verläuft eigentlich ohne Probleme, nur als der glückliche Tag der Geburt bevorsteht, wird Goro durch einen Stalker von Ai getötet. Jedoch anstatt zu sterben erwacht Goro als Aquamarine Hoshino, einer der beiden Zwillinge von Ai und auch ebenfalls seine Schwester Ruby ist ein einst wiedergeborener Fan, zu welchem Aqua eine unerwartete Verbindung einst hatte. Fortan begleiten wir die beiden, wie sie an der Seite von Ai die schillernden Seiten und auch die Schattenseiten des Showbusiness erleben, bis ein Ereignis ihr Leben aus der Bahn wirft und für Aqua nur noch ein Ziel im Leben existiert, Rache für die Verursacher seines Dramas, wozu er selbst ein Teil des Showbusiness werden muss.
Bei den Charakteren bin ich ehrlich gesagt fasziniert, wie es gelingt so viele unterschiedliche Facetten des japanischen Showbusiness uns zu zeigen, ohne zu träge, langweilig oder zu extrem depressiv zu wirken. Ai Hoshino zeigt uns beinahe wie die Verkörperung der Lügen der Unterhaltungsindustrie, wie diese schöne Scheinwelt eben nur eine schillernde Fassade ist, welche ihre Finsternis versteckt. Aqua ist wohl grundlegend, mit seinem schon sehr erwachsenen Verhalten, aufgrund seiner Lebenserfahrung als einstiger Arzt, vielleicht ein wenig zu vorlaut, was ungewöhnlicherweise in seinen jungen Jahren viele zu einfach akzeptieren, aber er bietet uns dadurch einen objektiven Blick auf die Unterhaltungsindustrie. Seine Schwester Ruby kann uns mit der Erfüllung ihres Lebenstraums aus ihrem früheren Leben, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten, oft sehr emotional berühren. Kana Arima ist eine sehr interessante Figur, die Tsundere zeigt uns, wie schwer es Kinderstars haben aus ihrem einstigen Image herauszuwachsen und eine Karriere als herangereifte Stars zu feiern, unabhängig vom früheren Ruhm. Akane Kurokawa zeigt uns, wie Talent im Showbusiness nichts bedeuten kann, wenn die labile Psyche dieser jungen Teenager mit dem Hass des Internets konfrontiert wird. Der Youtube Star Mem-Cho zeigt uns, wie kritisch das Showgeschäft auf das Alter seiner Stars sieht, und wie schnell man diesen ein Verfallsdatum verpasst.
Technisch ist es schwer, dem Titel auch nur irgendwas Negatives anzukreiden. Nicht nur kommt man gänzlich ohne CGI aus, man zeigt auch ein stets durchgehend hohes Niveau, wobei die besonderen und extrem detailverliebten Augen der Stars ein absolutes Highlight sind. Aber dabei bleibt es nicht alleine, seien es die Showeinlagen, die depressiven Momenten, immer wieder gelingt es dem Titel diesen Moment durch ihre Präsentation einen ganz besonderen Touch zu verleihen und das Feeling der Situation näherzubringen.
Seitens der Musik haben wir ja schon das absolute Hit-Opening "Idol" von Yaosobi angesprochen, welches einen grandiosen Job macht uns zum einen diese strahlende und schillernde Fassade der Unterhaltungsindustrie zu zeigen und gleichzeitig ihre Verlogenheit aufzuführen, welche sich dahinter versteckt.
Das Ending "Mephisto (メフィスト)" von Ziyoou-vachi hat nicht die Berühmtheit erlangt des Openings, trotzdem finde ich muss es sich nicht verstecken. Es ist ein guter Song, welcher sich auf die Verlogenheit und die Illusion fokussiert, welche uns die Unterhaltungsindustrie zeigen möchte als Zuschauer und Fans.
Für viele unerwartet der Auftritt als einstiger Musikstar von Kana Arima in Epoisode 9 mit ihrem Song "Full moon…!", wobei nicht nur der fiktive Star ein unerwartetes Talent zeigt, sondern besonders auch die Sprecherin Megumi Han als Sängerin, als welche man sie bisher weniger kannte.
Fazit:
Rein persönlich würde ich Oshi no Ko eine ungehinderte Empfehlung geben, besonders durch seinen objektiven und kritischen Blick auf die japanische Unterhaltungsindustrie. Es zeigt uns mit einer teils ergreifenden, teils packenden, teils ehrfurchtgebietenden Geschichte viele Facetten dieser Industrie und die Probleme, mit denen junge Talente zu kämpfen haben. Aber ich kann auch verstehen, dass Idol-Geschichten viele verschrecken, jedoch kann ich euch sagen, Oshi no Ko ist wesentlich mehr als nur eine Story über Idols und ihr verpasst wirklich etwas, wenn ihr es versucht alleine darauf zu beschränken.
Bis wir uns in Staffel 2 wiedersehen!
Kommentare
Ach ein 0815 Idol Anime das wird schnon klappen. Ok die Leute die Folge 1 gesehen ahben wissen ob das geklappt hat.
Ich konnte mit diesen Idol Anime´s nichts anfangen aber nach über über einer Stunde ist mir erst aufgefallen das Folge 1 ewig geht.
Danach musste ich die ganze Staffel sehen. Mehr muss ich wohl nicht dazu sagen. 2 Daumen nach oben von mir :-)
gruß
MJ
Die Charaktere haben allesamt detailreiche Persönlichkeiten: Aqua, der kühl und berechnend ist, und Ruby, die immer fröhlich und optimistisch ist, ergänzen sich perfekt. Kana, die oft eingebildet und arrogant wirkt, entwickelt sich zu einer ehrgeizigen Schauspielerin, die sich charakterlich verbessern will. Auch die Nebencharaktere, z.B. Miyako oder Mem-Cho, sind nicht eindimensional und nervig (außer Akane😑)
Ich freue mich schon auf die zweite Staffel und hoffe, dass sie mich genauso begeistern wird wie die erste Staffel❤️.
Ich habe nicht sofort angefangen Oshi no ko zu verfolgen, sondern erst später, als bereits einige Folgen veröffentlicht worden waren. Das Internet ist vollkommen eskaliert, egal ob es um den Anime oder den Manga ging. In jeglichen Rankings, Empfehlungen, Videos und auch Memes spielte der Titel ganz oben mit. Und als großer Drama-Freund habe ich mich richtig darauf gefreut Oshi no ko zu schauen. Meine Erwartungen waren ziemlich hoch, da man überall von “Peak Fiction” gelesen hatte. Tja und dann habe ich mir die erste Folge angesehen und am Ende war ich…ernüchternder Weise ziemlich unterwältigt. Selten hat mich eine erste Folge so dermaßen gelangweilt, dabei war es doch die großartige erste Folge. Hätte ich es nicht mit Freunden zusammen geguckt, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen und mit einem anderen Anime angefangen. Aber naja, wenigstens hat mich das Ende ein wenig interessiert, gleich wenn es für mich nicht der Plottwist des Jahrhunderts war. Allerdings war dieses Ende völlig irreführend, denn der Titel konzentrierte sich auf völlig andere Dinge, die es nicht geschafft haben mein Interesse zu wecken und weshalb ich auch nicht am Ball geblieben war. Natürlich hat das meine Enttäuschung noch weiter gesteigert und Schockmoment habe nicht gewirkt, da ich nicht wirklich Bindung zu dem Anime aufbauen konnte. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt habe ich dann entdeckt, wer für die Vorlage verantwortlich war.
Bekannt durch seine Arbeit an Kaguya-Sama hatte sich Aka Akasaka einem neuen Projekt zugewandt. Kaguya-Sama ist für mich im gesamten eher durchschnittlich - während die erste Staffel noch recht ansprechend war, empfand ich die anderen als immer gleiche Wiederholung. Gleichzeitig kann ich mit dem Humor von Akasaka nichts abgewinnen. Trotzdem muss er ja den Zahn der Zeit mit seiner "Romantischen Komödie" erwischt haben und auch ich denke, dass dieses Genre ihn sehr stark geprägt hat und er darin sehr gut ist. Anders sehe ich das, wenn er Dramen schreibt. Wie bereits geschrieben, haben mich die Schockmoment nicht gepackt und auch die Charaktere fand ich teilweise sehr blass. Eine Geschichte nur über Ruby hätte mich viel mehr interessiert, da sie noch viel zu entdecken hat, aber Aqua hat es nicht geschafft, mein Interesse für ihn zu wecken. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich diesen Titel mit Dramen, wie Your Name, A Silent Voice, I Want to Eat Your Pancreas, Your Lie in April und weiteren verglichen habe und diese für mich deutlich besser ihre Arbeit tun.
Viele heben die Großartigkeit hervor, dass dieser Titel die Unterhaltungsbranche in Japan kritisiert. Für meinen Teil hat das nicht funktioniert. Eher war ich erstaunt darüber, wie den Figuren - gerade den Hauptfiguren - mehr oder weniger alles gelingt, ohne auf Probleme zu stoßen. Und auch die erste Folge strotzt da wenig mit. Eine alleinerziehende Mutter in der Unterhaltungsbranche schafft es, Zwillinge zu erziehen und rennt im Grunde nie gegen eine Mauer? Ernsthaft?
Viel erschreckender als das Gezeigte finde ich die Reaktionen und die Naivität der Zuschauer. Wer hätte auch nur im geringsten ahnen können, dass in der Unterhaltungsindustrie so ein Klima herrscht, welches Menschen sogar in den Selbstmord treibt? - Ironie off - Mir kam es wie ein Déjà-vu der Corona-Pandemie vor. Auf einmal fiel es den Leuten wie Schuppen von den Augen, was die Menschen in den Krankenhäusern, Pflegeheimen und der Blaulichtfamilie alles leisteten. Und jetzt, mehr oder weniger, zwei Jahre später wissen wir: Es juckt die Menschen auch nicht wirklich. Gerade diese Scheinheiligkeit, sich darüber freuen, wie kritisch dieser Anime doch ist, aber selbst nichts dafür tun, dass sich an der Situation der Menschen in dieser Branche etwas ändert, geht mir am meisten auf den Keks. Im Übrigen ist dieses Problem in Südkorea viel größer als in Japan, aber da gibt es ja keinen krassen Anime darüber…
Kurz am Ende noch etwas. Zwar habe ich die ganze Zeit über den Inhalt des Animes geschrieben und kritisiert, aber wenn es um die Produktion geht, sieht es anders aus. Mit Openings und Endings kann ich nicht viel anfangen und skippe sie zu 95%, daher sage ich dazu nichts. Aber die Animation spielt in der obersten Liga mit und auch der Rest ist mehr als hochwertig.
Ich denke, dieser Anime hat gute Chance auf den “Anime des Jahres”, auch wenn er bei mir in einer Schublade verstauben wird und es für Verschwendung halte ihm diesen Platz zu geben, gerade weil das Jahr 2023 sehr sehr viele sehr sehr gut andere Titel bereit hält. Aber gut - ich bin hier wohl eher in der Unterzahl (was auch vollkommen okay ist).