Beast Tamer (2022)

"Beast Tamer" macht am Anfang einen recht vielversprechenden Eindruck. Sowohl die Idee des Bestienzähmers als Protagonisten als auch der Hintergrund mit seiner Heldengruppe hat mir als Startpunkt gefallen. Leider macht der Anime aber wenig daraus. Vom Setup hatte ich mir Kreativität bei den Auseinandersetzungen erwartet. Denn wer die Tierwelt beherrscht, dem sollten sich doch grenzenlose Möglichkeiten für Kampftaktiken auftun. Davon sieht man leider fast nichts, sondern es wird sich auf das Spähen und kleine Lähmungs-Attacken beschränkt anstelle dessen, abwechslungsreiche Ideen umzusetzen. Gleiches gilt auch für die Anwendung von Magie, die man zu Beginn noch gern beobachtet. Später muss man feststellen, dass der altbekannte Feuerball überstrapaziert wird und auch hier nur im geringen Maße Abwechslung gebracht wird. Es wird alles sehr simpel gehalten. Zudem kommt auch keine Spannung auf, da der Weg bis zum Finale ein einziger Spaziergang ist.

Was Action angeht kann dieses Abenteuer also nicht überzeugen. Aber auch die Handlung bietet nichts. Im Prinzip geht es nur darum, den Harem des Helden zu erweitern. Das Drumherum ist überwiegend uninspiriert und generisch. Im Endeffekt bleiben also nur noch die Charaktere als möglicher Unterhaltungswert. Immerhin sind die charmant. Der Held ist zwar übertrieben Gutmensch, aber dadurch nicht unsympathsich. Seine Damen-Truppe ist aufgeweckt und sorgt für witzige Einlagen. Insgesamt ist es eine Serie mit überwiegend lockerer Atmosphäre, was zeitweilig auch zu einem angenehmen Erlebnis führt. Mir reicht das trotzdem nicht um eine Durchschnitts-Bewertung abzugeben. Dafür finde ich den großen Fokus auf dem Harem-Ausbau zu blöd, an anderer Stelle hätte man mehr aus dem Setup machen sollen. Wer aber starken Wert auf die niedlichen Charaktere legt und sich weniger um Story und Action schert, der kann hier Spaß haben.

Ich finde die Leute, die hier kommentiert/rezensiert haben, gehen mit dem Werk etwas zu hart ins Gericht. Viele Punkte stimmen vom Ansatz her, jedoch muss man hier eindeutig das absolut großartige Sounddesign und Charakterentwicklung innerhalb von 12 Episoden loben. Sind 5 Sterne zu viel? Vielleicht. Aber für meinen persönlichen Geschmack hat der Anime einen Platzen in meinem Herzen gewonnen, den er verdient.

Ich habe Beast Tamer fertig geschaut, als ich krank war. Deshalb habe ich nicht ganz so viele Details im Kopf aber was soll ich sagen – Standard Isekai anime. Auch wenns keine Isekai Serie ist. Es fühlt sich wie der gleiche 0815 Kram an, den ich schon fast zu oft sah. Insgesamt also ganz unterhaltsam, muss man aber nicht sehen.
Drei von 5 Drachenkatzengöttern, die sich dem Protagonisten unterwerfen.

Die Serie teilt sich einen ihrer größten Schwachpunkte mit vielen anderen Animes, in denen der Held von einer Mädchengruppe begleitet wird. Sobald die Figur eingeführt wurde, spielt sie narrativ kaum noch eine Rolle. Sie ist nur noch dazu da, niedlich zu sein und mal mehr, mal weniger offen auf den Helden zu stehen. Nicht wirklich ein gutes Beispiel für "Women's Empowerment". Die Charaktere sind ja sympathisch, sogar Rein, der wenigstens lieb und nett ist, aber selbst bei solchen "Abenteuer mit Harem"-Serien erwarte ich etwas mehr Substanz. Außerdem hat es mich gestört, dass Rein praktisch ein Gary Stu ist.