Kubo Won’t Let Me Be Invisible (2023)

Unscheinbar, das ist ein Wort, das nicht nur unseren Protagonisten Junta Shiraishi beschreiben könnte, sondern sich ein wenig auf den Titel generell beziehen lässt. Auf den ersten Blick dürfte dieser Titel wie viele andere in der Masse verschwinden, aber diese extrem herzliche und warme Stimmung, gepaart mit einer unheimlich entspannenden und grandiosen Musikuntermalung ergibt eine Feel-Good Rom-Com, um zum Feierabend abzuschalten und sich absolut wohlzufühlen. Deswegen verdient es definitiv ein wenig Beachtung.

Der Anime adaptiert den gleichnamigen Manga aus der Feder von Nene Yukimori. Dieser wurde in Shueisha's Seinen Manga Magazin Weekly Young Jump veröffentlicht zwischen Oktober 2019 und März 2023 und in 12 Bänden zusammengefasst. Eine englische Veröffentlichung findet durch Viz Media statt. In Deutschland ist er bisher nicht lizenziert.

Verfolgen tun wir Junta Shiraishi, der sich eigentlich nur eine erfüllte Jugend wünscht. Allerdings gibt es dabei ein großes Problem, Junta hat eine so winzige Präsenz, dass seine Lehrer und Mitschüler nicht mitbekommen, dass er überhaupt anwesend ist. Niemand scheint ihn wirklich sehen zu können, mit einer Ausnahme, Nagisa Kubo, seine Sitznachbarin. Obendrein scheint Nagisa Freude darin zu empfinden, den guten Junta Dinge machen zu lassen, die er sonst nie tun würde und ihm Reaktionen, sowie Gesichtsausdrücke zu entlocken, die ihr neu und unbekannt sind, aber auch nur sie sehen kann. So beginnt sich langsam das einst langweilige Leben von Junta zu verändern.

Obwohl der Titel als Seinen eingestuft wird, würde es mich nicht wundern, wenn ihn viele als Shoujo wahrnehmen, mit seinen fröhlichen Farben und süßen Elementen im Bild. Was auch stark auffällt, ist die Chibi-ähnliche Charaktergestaltung, welche einige vielleicht abschrecken könnte, aber wie ich finde, diesen extrem zuckersüßen Charakter des Anime unterstreicht.

Jedoch neben den süßen Interaktionen zwischen Junta und Nagisa gibt es einen ganz großen Star, der diesem Titel seinen besonderen Glanz verleiht, und das ist die musikalische Untermalung. Beinahe vollständig von Anfang bis Ende jeder Episode wird diese untermalt und begleitet durch ein Ensemble klassischer Instrumente, wie Flöte, Klarinette, Oboe, Klavier, Triangel oder Xylofon und hebt die Interaktionen im Anime hervor, beinahe wie früher einst in klassischen Stummfilmen, oder alten Zeichentrick Filmen. Die Kombination aus diesen zuckersüßen Interaktionen, gemeinsam mit der Musikuntermalung, wärmt einem das Herz, lässt jegliche Anspannung verschwinden, und hinterlässt uns in vollkommener Entspannung.

Dasselbe gilt auch für das Opening "Dramatic ja Nakute mo (ドラマチックじゃなくても)" von Kana Hanazawa, welches zeigt, wie diese triste Welt erst Farbe und Veränderung bekommt durch unsere beide Protagonisten.

Aber ganz besonders hervorheben muss ich das Ending "Kasuka de Tashika (かすかでたしか)" der Idolband DIALOGUE+. Es ist vermutlich der bisher beste Song der Band, welche aktuell durch Anime-Songs unglaubliche Aufmerksamkeit erhält, und begleitet wird durch wundervolle Aquarellzeichnungen.

Kubo Won’t Let Me Be Invisible ist schlichtweg herzlich-warme, zuckersüße Unterhaltung zum Entspannen und Wohlfühlen. Eine Folge dieser Serie und alle Sorgen dieser Welt sind einfach verschwunden. Ersetzt werden sie durch ein mollig-warmes Gefühl in der Brust und pure Entspannung. Alleine für diese Tatsache verdient der Titel eine Empfehlung. Legt die Füße hoch am Feierabend und lasst euch von Junta und Nagisa die zuckersüße Wohlfühlpackung verpassen. Manchmal braucht es einfach nicht mehr als das.

Nicht schon wieder, Takagi-san: Man findet hier eine recht ähnliche, mehr in Richtung Chibi gehende Charaktergestaltung und eine ähnliche Dynamik mit Nishikata und seiner Mitschülerin Takagi, welche ihn regelmäßig neckt und versucht in Verlegenheit zu bringen.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.