Mushoku Tensei: Jobless Reincarnation - Staffel 2 (2023)

In dieser Zeit verschlägt es Rudeus in eisigen Norden, um nach Hinweise zu seiner Mutter Zenith zu suchen, welche seit der Katastrophe in der Fittoa-Region weiterhin vermisst wird. Allerdings dieses Mal ist Rudeus allein unterwegs, denn seine Kameraden haben sich zuvor von ihm getrennt. Besonders die Trennung von Eris wiegt schwer, da er sie nicht versteht, und erneut kommen seine Unsicherheiten zum Vorschein, welche sein früheres Leben prägten. Allerdings ohne jemanden an seiner Seite, um seine Sorgen zu teilen, versinkt er in Depressionen. Da hilft es noch weniger, wenn er mit einigen dummen, unüberlegten Handlungen versucht, die Lücke zu schließen, und sich am Ende wie ein riesiges Arschloch benimmt. Aber eben genau dies zählt zum Erwachsen werden dazu, falsche Entscheidungen treffen, Fehler machen, um aus ihnen zu lernen und zu reifen.


Eine der vielen Gründe, warum ich Mushoku Tensei so mag, ist, dass es einem wirklich ein Gefühl vermittelt vom Leben in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt, mit seinen Höhen und Tiefen. Dazu ist Rudeus und auch viele andere keine hochpolierten und idealisierten Saubermänner, hier hat jeder seine Ecken, Kanten und Fehler. Aber gerade dies macht sie so sympathisch, und deswegen kann ich mich in so viele der Figuren hineinversetzen. Wir erleben, wie Rudeus an den tiefsten Punkt in seinem bisherigen Leben sinkt, beinahe schon bereit sein Leben zu nehmen, aber sich durch die Unterstützung alter und neuer Freunde aufrappelt. Es ist vor allem auch die Zeit, in welcher Rudeus zum ersten Mal in seinem Leben so etwas führt wie ein normales Leben. Das Leben eines Schülers und Studenten, ein Leben, welches früher für ihn undenkbar gewesen wäre, hatte er sich einst aufgrund seines Traumas mit Bullis vollkommen von der Außenwelt abgeschottet. Und es ist auch die Zeit der großen Liebe. Gleichzeitig bringt diese Staffel einige unerwartete Verbindungen zu Rudeus früherem Leben und den letzten Momenten vor seiner Wiedergeburt, welche uns die Rolle und Existenz von Rudeus in dieser Welt erneut hinterfragen lassen.


Entlang der Produktion haben einige einen Schwund an Qualität angeprangert, aber ich finde auch diese Staffel ist auf einem sehr guten Niveau. Erneut glänzt man mit großartigen Hintergründen, wovon einige vermutlich sogar die Qualität eines Gemäldes besitzen, womit wir wirklich das Gefühl bekommen in einer Fantasy-Welt zu sein. Auch finde ich die Kämpfe an der Seite von Counter Arrow oder Stepped Leader recht eindrucksvoll. Sicherlich fallen einem ein paar wenige Szenen mit ungewöhnlichen Gesichtszügen auf, aber nicht auf einem tragischen Niveau, und vermutlich vieles, was zum Release auf Disks verschwindet. Was mir sicherlich im ersten Drittel etwas ungewöhnlich aufgefallen ist, war eine etwas unverständliche Zensur, wo ein großer Teil des Bildes geschwärzt wurde. Ich frage mich jetzt noch, was dort wohl sein soll. Allerdings ist dies so selten, und im späteren Verlauf gänzlich verschwunden, dass es nicht wirklich ins Gewicht fällt.

Das Ending "Musubime (ムスビメ)" hingegen wechselt den Blickwinkel zu Sylphiette und ihren Blick auf ihre Beziehung früher und heute zu Rudeus. Es schlägt wirklich großartig eine Brücke zwischen ihrer Kindheit und ihrem Leben als junge Erwachsene.


Fazit: