Helck (2023)

Helck ist einer meiner Lieblings-Fantasy-Mangas, der mir vor allem deswegen gefällt, weil Nanao positiv schreibt und ihre Figuren sehr sympathisch sind. Der Charme der Vorlage bleibt auch im Anime erhalten, aber das Produktionsniveau könnte besser sein, besonders im Vergleich mit einigen anderen Animes dieser Saison, die sehr aufwendig produziert wurden. Das Einzige, was in der Hinsicht heraussticht, ist die Musik von Hirano.

Ich würde Helck anrechnen, dass es eigentlich eine recht interessante Geschichte hat, aber die Comedy Sketche und das tief düstere Drama, passen so gar nicht zusammen. In den ersten Episoden, oder allgemein zum Großteil in Hälfte eins wird viel rumgeplödelt, und wir haben viel Slapstick Humor, auch wenn immer mal das eigentliche Drama durchscheint, nur Hälfte zwei ist dann beinahe durchgehend bitterernstes Drama, Verzweiflung und vollkommene Aufgabe. Der Unterschied dazwischen ist zu extrem, und es fühlt sich beinahe so an, als würden sich die beiden Stimmungen voneinander abstoßen. Mir hat Helck besser gefallen, wenn es etwas ernster blieb, und ich glaube, es hätte dem Ganzen gutgetan, zumindest ein wenig den Slapstick herunterzufahren. Dumm nur, dass man mit einem offenen Ende dann gänzlich den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt.

Der Anime endet nach ungefähr 2/3 des Mangas in Kapitel 70, was wohl dem ganzen geschuldet ist, dass man den Manga beinahe 1 zu 1 übernommen hat, damit muss man mit einem offenen Ende leben. Die Entscheidung finde ich etwas unerwartet, wo der Manga seit 6 Jahren schon vollendet ist. Aber es ist zumindest ein vertretbares Ende und fühlt sich nicht vollkommen abgehackt an, auch wenn noch einiges fehlt zum Abschluss.

"Helck" ist ein wahrer Geheimtipp, eine Serie, die irgendwie niemand auf dem Schirm zu haben scheint. Ein menschlicher Held nimmt an einem Turnier teil, um Dämonenkönig zu werden. Die Dämonen-Generalin Vermillion schreitet für ihren verletzten Kollegen ein und misstraut Helck - dem Helden - und versucht ihn mit Fallen zu disqualifizieren. Doch er gewinnt auf die dümmste Art und Weise - mit dem Kopf durch die Wand, wie man so schön sagt.

Die absolute Perle dieser Serie ist dabei Helck selber. Wer Charaktere wie "Todo" aus Jujutsu Kaisen mag, der wird hier seinen Spaß haben. Allgemein baut die Serie sehr stark auf einen ähnlichen Humor auf wie Serien wie "JoJo’s Bizarre Adventure". Helck wirkt wie ein männlicher Mann, der männliche Mann Sachen macht.

Mein einziger Kritikpunkt nach den ersten drei Folgen wäre die Tatsache, dass im Hintergrund eine eher düstere Geschichte lauert.
Ich persönlich HASSE es, wenn eine lustige, leichtfüßige Serie wie Helck eine 180Grad Wendung macht und plötzlich sehr ernst und düster wird. Deshalb könnte diese Story den Anime (für mich) noch ruinieren - aber das sind nur Befürchtungen und dafür muss ich noch weitere Folgen sehen.