CipherDoodV.I.P.
#1Wenn der Schüler zum Meister wird, aber nie auslernt
In Staffel 1 sorgt Aoi dafür, dass der introvertierte und pessimistische Fumiya endlich beginnt, das "Spiel", welches wir alle Leben nennen, ernsthaft anzugehen. Staffel 2 muss Fumiya beweisen, was er gelernt hat, und zeigen, dass sein eigener Weg auch zum Erfolg führen kann, ohne sich hinter einer Fassade zu verstecken, wie Aoi.
Dabei muss er sich seinem bisher stärksten Gegner stellen, der extrovertierten Bienenkönig Erika. Gewappnet mit den uns bekannten Analogien zu Videospielen und Ansätzen der Psychologie, geht er auch diese Herausforderung an. Mit Hanabi oder uns unter dem Spitznamen Tama eher bekannt, kommt auch eine ganz ungeahnte Herausforderung auf unseren Gaming-Helden zu, er soll ihr helfen aus ihrer Isolation auszubrechen und ermöglichen sich mehr in die Klasse integrieren zu können. Eine schwierige Herausforderung, wenn man bis vor kurzem noch Schüler war im Spiel des Lebens, aber Hilfe kommt ausgerechnet von Takahiro, welcher sich selbst zum Rivalen um die Zuneigung von Aoi erklärte. Er bringt Fumiya und uns aber auch ein paar neue Ansichten über den Umgang mit Menschen, und das Verhalten von Gruppen. Takahiro mag zwar Aoi ähneln in ihren Methoden, aber er ist gleichzeitig ein unerwartet starker Verbündeter von Fumiya, an welchem er großes Interesse findet. Und wäre dies nicht genug, steht auch noch eine Entscheidung an in dem ersten großen Schritt von Fumiya, um das Leben mit all seinen Facetten anzugehen, die erste Beziehung.
Es ist zwar sehr interessant, Fumiya bei seiner Entscheidungsfindung aktiv zu begleiten, anstatt wie sonst am Ende mit einer Entscheidung des Protagonisten konfrontiert zu werden, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, genau hier schwächelt es ein wenig. Es ist zwar gut gemacht, wie Fumiya sich den Damen ernsthaft stellt und gleichzeitig reflektiert, über sein früheres Ich und seinen Weg zur Selbstverbesserung, aber gleichzeitig wirkt es ein wenig zu analytisch und kalt. Wo man erwarten würde, dass nun die Romantik einzieht, folgt eher eine Psychoanalyse. Gleichzeitig fühlt sich der Abschnitt zur Entscheidungsfindung ab einem gewissen Punkt langgezogen und repetitiv an, aber vor allem wird schon sehr schnell deutlich auf wen man hinausläuft als Siegerin. Trotzdem ist dieser indirekte Dialog über die Entwicklung des Theaterstücks ein recht interessanter Ansatz.
Optisch und musikalisch bleibt vieles beim Alten, obwohl ich schon den Eindruck habe, die Charaktere machen in einigen Details und Bewegungen einen etwas besseren Eindruck. Musikalisch haben wir erneut die Musikgruppe DIALOGUE+ am Start.
Fazit:
Wer Staffel 1 mochte, wird sicher auch Staffel 2 sehen wollen, schlussendlich kommt auch endlich Bewegung ins Spiel in Sachen Beziehungen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man hiermit neue Zuschauer zur Serie locken könnte. Ich finde, es lässt ein wenig die Romantik vermissen und wirkt eher wie eine Analyse beim Psychiater, dies ist zwar der übliche Stil des Titels, aber gerade, wenn es um die Beziehung geht, hätte ich mir doch mehr Romantik erhofft. Von daher, wem Staffel 1 gefiel, sollte sicher Staffel 2 sehen, besonders wenn ihr endlich Fortschritt in Sachen Beziehung sehen wolltet, aber wer bisher keinen Gefallen gefunden hat, wird dies sicher auch nicht durch Staffel 2.
Staffel 2 adaptiert die Bände 4-7 der gleichnamigen Light-Novel aus der Feder von Yuuki Yaku. Diese umfasst bisher 11 Bände der Hauptreihe und zwei Zwischenbände 6.5 und 8.5. Auf Englisch wird sie durch Yen Press vertrieben, einen deutschen Release gibt es bisher nicht.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal.
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