CipherDoodV.I.P.
#1Schlaflos unter dem Sternenhimmel
Insomniacs after School war für mich so ein ganz unerwarteter versteckter Diamant diese Saison. Mit dem faszinierenden Sternenhimmel, wundervollen Landschaftsaufnahmen, entspannter musikalischer Untermalung und einer herzlichen, sowie ganz besonders natürlichen, Liebesgeschichte zweier Teenager mit dem Problem der Schlaflosigkeit.
Die Geschichte widmet sich Ganta Nakami, der wegen seiner grantigen Art mit vielen seiner Mitschüler aneckt und außer Tao Ukegawa eigentlich keine Freunde hat. Dabei hat seine Persönlichkeit einen verständlichen Hintergrund, denn Ganta leidet unter chronischer Schlaflosigkeit und verbringt viele Nächte ohne ein Auge zuzumachen. Jedoch nimmt sein Leben eine Wendung als er im Observatorium der Schule jemanden trifft, mit denselben Problemen, seine Mitschülerin Isaki Magari. Fortan wird dies ihr Rückzugsort, um den verlorenen Schlaf nachzuholen, und der Startschuss einer besonderen Bande.
Von dem bezaubernden Moment ihrer ersten Begegnung, wie sie unerwarteterweise an der Seite des anderen die Gelassenheit und Sicherheit finden, den gemeinsam verpassten Schlaf nachzuholen, bis hin zu ihren nächtlichen Ausflügen und den wundervollen Aufnahmen des Sternenhimmels. Die Beziehung der beiden ist einfach herrlich, und es ist besonders interessant wie natürlich sie sich langsam aber stetig entwickelt, basierend auf ihrem gemeinsamen Problem schlaflos die Nächte zu verbringen. Es ist auch sehr interessant zu erleben, wie sie mit der Zeit beginnen sich gegenseitig zu öffnen und wir lernen, woher die Schlaflosigkeit der beiden stammt. Denn das hatte mich erstaunt, wie verständlich und nachvollziehbar doch die Hintergründe waren. Auch absolut bezaubernd waren ihre nächtlichen privaten Radioübertragungen, mit denen sie sich ablenkten.
Technisch braucht sich der Titel kein bisschen zu verstecken, flüssige Animationen, detailreiche Szenen, ganz besonders die Sternenhimmel und vielen Landschaftsszenen. Auch muss man einmal loben, wie natürlich und flüssig sich einige der von der Autorin so geliebten Katzen im Anime bewegen, dies ist nämlich wesentlich schwieriger als so mancher denkt.
Gepaart wird das ganze mit einem wundervoll entspannten Soundtrack. Das herrliche Opening "Itsu Aetara (いつ逢えたら)" ist dabei ein wundervoller Start in das Feeling des Anime, während uns entspannt und gelassen das Ending "Laps (ラプス)" in die Nacht entlassen hat. Beide Songs sind wirklich großartig.
Fazit:
Von mir gibt es für diesen Titel eine ziemlich uneingeschränkte Empfehlung, besonders für Romantik-Fans. Mir gefiel es sehr, wie natürlich sich die Beziehung der beiden entwickelt, weder zu schnell, noch zu langsam, und trotzdem ohne künstlich eingeschobene Verzögerungen. Die herrlichen Aufnahmen des Sternenhimmels, und die wundervoll entspannte Stimmung geben dann dem ganzen den letzten Schliff. Schaut rein und erlebt den Zauber der Nacht, sowie die Wunder der Astrofotografie.
Für alle, welche die Highlights noch einmal Revue passieren lassen wollen, empfehle ich ein Video des Publishers untermalt mit dem herrlichen Opening. Damit verabschiede ich mich auch, und bedanke mich fürs Lesen, bis zum nächsten Anime.
Kommentare
Für Kimi wa Houkago Insomnia habe ich ein Wort, das für mich die Serie schön zusammenfasst: entspannend. Die Serie war rundum eine Wohltat für die Seele. Alles fühlte sich so "natürlich" an und das im positivsten aller Sinne. Es passte so viel zusammen und man konnte sich beim Zuschauen tatsächlich fallenlassen. Und am Ende habe ich sogar noch mehr bekommen als ich gedacht hätte! Das fängt schon mit dem weiblichen Hauptcharakter Magari an, die zwar schon durchaus lebhaft sein konnte, aber auch ihre ruhigen bzw. be-ruhigenden Momente hatte. Ein rundum toller Charakter und obwohl sie so "normal" war, stach sie absolut heraus. Sie hatte auch diese bodenständige und ebenso begeisterungsfähige Art, die sie sofort sympathisch machte. Auch das Zusammenspiel mit ihrem männlichen schlaflosen Pendant Ganta fühlt sich so harmonisch an und entwickelte sich auch stets weiter in eine doch romantische Richtung. Die Suche nach dem Grund der Schlaftlosigkeit der beiden Figuren hätte schiefgehen können und man wäre eventuell in eine zu dramatische Richtung abgerutscht, aber die Serie hat die Hürde dann doch gekonnt gemeistert. Die Serie wandelte dann eher von einem schönen Moment zum nächsten. Auch optisch gab es Highlights, wenn man gemeinsam am Meer in den Sonnengang spazierte und danach mit Kamera oder Teleskop in den Sternenhimmel blickte. Das sanfte OP war dafür auch immer gut geeignet, um sich in diese Wohlfühlatmosphäre zu begegben. In manchen Folgen passierte mir aber doch etwas zu wenig und im Mittelteil wiederholte es sich etwas, auch weil es Nebenfiguren gab, die ich weniger interessant fand. Aber das Duo um Magari und Ganta war ein tolles Gespann, auch wie lieb sie miteinander umgegangen sind und welche Mühe sich der Autor da gemacht hat. Die Serie findet mit diesen beiden Figuren auch einen passenden Abschluss, der die Serie am Ende abermals rund machte. Für mich eine kleine aber feine und tatsächlich auch romantische Geschichte und somit eine der positivsten Überraschungen im Jahr 2023!
Die Geschichte ist nett konstruiert: zwei Schüler (zum Glück für die Story ein Junge und ein Mädchen) leiden unter Schlaflosigkeit, treffen sich zufällig nachts, entdecken das Schul-Observatorium als Schlafplatz für das Mittagsschläfchen beim Schwänzen des Unterrichts, werden entdeckt, und müssen dann einen Astro-Foto-Club gründen, um weiterhin das Observatorium nutzen zu können. Nicht der typische Weg, wie man sich für Astronomie interessiert, aber auch nicht komplett unplausibel 😊.
Mir gefällt vor allem, dass die fachlichen Hintergrundinfos zu Astronomie und Astro-Fotografie zwar recht einfach, aber korrekt dargestellt sind. Auch die Personen sind sehr sympathisch und "real" gezeichnet - keine Idealfiguren, sondern normale Jugendliche. Die Geschichte entwickelt sich parallel auf der fachlichen Ebene (Fortschritte bei der Astro-Fotografie) als auch in der Hintergrund-Story (Habt Ihr es erraten 😂? Die wachsende Beziehung zwischen dem Jungen und dem Mödchen).
Insgesamt vielleicht kein Anime, den man noch lange in Erinnerung behalten wird, aber solide Unterhaltung und gut genug, um ihn zu Ende zu schauen.