Argento Soma (2000)

アルジェントソーマ

Rezensionen – Argento Soma

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Argento Soma“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: DeBaer#1
Über Argento Soma zu sagen das sich die Serie an Evangelion orientiert wäre eine schamlose Untertreibung. Es ist zwar nicht ungewöhnlich einen Anime vor sich zu haben der sich verschiedene Elemente aus dem legendären Klassiker zu Eigen macht aber im Falle Argento Somas sind die Gleichheiten so gravierend das von "Inspiration" kaum noch die Rede sein kann: Vom ahnungslosen Jüngling, den es urplötzlich in eine mysteriöse Einrichtung verschlägt, bis hin zu Außerirdischen die alle nach einem Ziel streben und Mechas die aus Teilen selbiger bestehen um den Kampf gegen sie aufnehmen zu können. Und das war bei weitem nicht das Ende dieser Liste sondern viel mehr ein kleiner Auszug. Ebenfalls gegeben sind Charaktere die tiefe psychische Narben aufweisen und als Überbringer verschiedener Botschaften fungieren sowie der Plot der verschachtelt an der allseits beliebten Frage "Worin liegt die Daseinsberechtigung der Menschheit" kratzt. "Lieber gut geklaut als schlecht selbst gemacht" würde ich jetzt gerne sagen, allerdings trifft es im Falle Argento Soma nicht wirklich zu. Man hat sich hier sichtlich bemüht der Serie eine ähnliche bedrückende, depressive und finstere Stimmung wie dem offensichtlichem Vorbild zu verpassen, so sehr das alles sichtlich erzwungen wirkt und aus diesem Grund nur wenig überzeugend rüber kommt. Die Story und die Figuren konnten mich einfach nicht fesseln und das liegt nicht nur an der Tatsache dass man, wenn man Evangelion bereits gesehen hat, das Gefühl hat nichts Neues vor sich zu haben. Der Plot erzeugt zu wenig Spannung und tritt fast durchgängig auf der Stelle. Man wird von einem Haufen Fragen überhäuft auf denen sich die gesamte Geschichte zu stützen versucht die jedoch viel zu lange unbeantwortet bleiben, was nach einer gewissen Zeit frustriert und bei mir das Interesse am Ausgang der Geschichte mehr und mehr schwinden ließ. Die Charaktere haben damit auch heftig zu kämpfen wobei hier noch erschwerend hinzu kommt das ein Großteil des Casts völlig belanglos und flach bleibt und gerade mal 1 einzige Figur die Serie halbwegs über die Runden trägt. Das alles wird gepaart mit vielen belanglosen Episoden die dem Verlauf der Handlung kaum zu gute kommen und wenig spannende Kämpfe gegen Aliens die sich von Angriff zu Angriff weiter entwickeln aber, so hoffnungslos die Situation auch aussieht, letztendlich doch zur Strecke gebracht werden (aus welchem 1996 erschienenen Mecha-Anime kommt uns das wohl bekannt vor...?) Es gibt zwar gegen Ende einen, überraschenden und ziemlich unerwarteten Twist und die Serie wird tatsächlich noch halbwegs interessant aber das kam für meinen Geschmack ein wenig spät. Man hätte die gesamte Geschichte locker in 13 Episoden erzählen können, dann wäre sie nur halb so langwierig und ermüdend herüber gekommen. Zu guter letzt bleibt mit Argento Soma nicht mehr als ein nicht großartig erwähnenswerter Versuch etwas Ähnliches wie Evangelion zu schaffen was, trotz aller ausgeborgten Elemente, jedoch letzten Endes deutlich vom Schatten des großen Vorblids überragt wird.

Animation

Nicht gerade das gelbe vom Ei was man hier präsentiert bekommt. Die Zeichnungen schwanken ständig zwischen Mittelmaß und akzeptabel. Was mir besonders missfällt ist wie die Charaktere gezeichnet wurden. Mit dem sehr eigenwilligen Design konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden und hinzu kommt das die Figuren sehr häufig lieblos dahin geschludert aussehen und besonders aus weiterer Entfernung nicht nur Details vermissen lassen sondern regelrecht hässlich aussehen. Das Design der Aliens ist ebenso schwach und obendrein noch schrecklich einfallslos. Die Backgrounds sind zu 90% in dunklen tristen Farbtönen gehalten und besonders viele Details bieten sie auch nicht. Die Darstellung der Action-Szenen ist auch so eine Sache: Manchmal recht gut, manchmal eher billig. Ein wenig CG kommt auch zum Einsatz aber diese entlockt einem auch nicht mehr als ein müdes Lächeln. Wenn man Argento Soma in dieser Kategorie (einmal mehr) mit Evangelion vergleicht und die Tatsache mit in Betracht zieht das 4 Jahre zwischen den beiden Serien liegen, schneidet Soma um einiges schlechter ab, was etwas nachdenklich stimmt.

Sound

Das Opening ist wohl mit Abstand das Beste an der gesamten Serie. Es ist sehr schön und stimmungsvoll, mit einem wehmütigen Touch. Das Ending hingegen hat mir nicht besonders gut gefallen, ein etwas gewöhnungsbedürftiges Stück das im Vergleich zum OP irgendwie so gar nicht zur Serie passt. Die BGM hält sich ziemlich dezent im Hintergrund. Es kommen hier fast ausschließlich seichte Violinen-Klänge in verschiedenen Variationen zum Einsatz die sich recht passabel anhören, sich aber auch recht oft wiederholen. Insgesamt ganz ok meiner Meinung nach aber nichts was auf der gesamten Linie begeistern kann.

Story

Die Handlung verfolgt 2 Stränge: Zum einen der Plot um die Bedrohung der Aliens und deren Bekämpfung sowie den damit verbundenen Fragen "Wo kommen sie her?" und "Was wollen sie?" und zum anderen den Konflikt des Hauptcharakters mit sich selbst und einem Wesen an dem er Rache üben will. Von diesen 2 Plots hat mich der Letztere um einiges mehr angesprochen und auch die Fragen die sich um diesen Strang bilden haben mich mehr interessiert. Im letzten Viertel der Serie wird versucht die 2 roten Fäden aus diesen Storys zusammen zu weben und das gelingt meiner Meinung nach nur teilweise da die Ergebnisse auf die die Handlung von Anfang an abgezielt hat mehr als fragwürdig sind und zu allem Überfluss die gesamten vorangegangenen Episoden irgendwo sinnlos dastehen lässt. Dennoch kommt das was man danach präsentiert bekommt komplett unerwartet und lässt den Zuschauer gegebenenfalls grübeln. Leider ist es bis dahin ein langer Weg denn vorher muss man 20 Episoden über sich ergehen lassen die vom Tempo her äußerst behäbig voran schreiten und anstatt Antworten zu bekommen wird man immer weiter nach vorne vertröstet.

Charaktere

Wie ich bereits sagte gibt es in Argento Soma eigentlich nur einen EINZIGEN Charakter der wirklich interessant ist und die volle Packung Charakterentwicklung abbekommt und das ist Takuto Kaneshiro alias Ryu Soma. Allerdings hat man versucht diese Figur viel tiefer und komplexer aussehen zu lassen als sie wirklich ist denn seine Motive sind eigentlich ziemlich simpel. Auch seine Psychosen und seine Trauer um seine, auf tragische Weise, verlorene Liebe haben mich nicht wirklich packen können. Auch nach dem 10. Flashback das seine Vergangenheit beleuchtet hat sich in mir nicht viel regen können. Trotzdem macht er einiges an Entwicklungen durch und man kann ihn nur schwer bis gar nicht durchschauen. Die Tatsache das er sich häufig wie ein selbstsüchtiges Arschloch aufführt fällt allerdings wieder negativ auf denn Personen mit solchen Charakterzügen finden bei mir keinen Anklang. Der Rest des Casts ist so gut wie belanglos und unwichtig. Die Mitglieder von Funeral stehen alle im Schatten von Ryu Soma und bleiben stets in den Rollen der Randfiguren stecken. Man versucht ihnen zwar hier und da mit der ein oder anderen tragischen Vergangenheit etwas Leben einzuhauchen aber das hat bei mir absolut gar nichts bewirken können. Ich habe Harriet zwar gemocht aber sie strapaziert so manches Mal das Nervenkostüm mit ihrer grellen Synchronstimme, ihrem Gelaber vom "Land der Elfen" oder ihrem Rumgeheule. Erwähnenswert wäre dann nur noch Frank, der auch einige Fragen aufwirft auf die man gerne eine Antwort möchte. Diese Antwort ist allerdings recht seltsam und unglaubwürdig. Zusammengefasst lässt sich sagen dass die gesamte Charakter-Kategorie auf den Schultern einer Figur lastet und diese schwer daran zu tragen hat. Es reicht aber zum Glück um für den Funken Motivation zu sorgen die Serie weiter zu verfolgen, immerhin etwas...

Wert

Ich sehe keinen Grund für einen Re-Watch Argento Somas, da schaue ich mir lieber zum 10, Mal Evangelion oder zum 6. Mal RahXephon an. Argento Soma ist gewiss keine grottenschlechte Serie aber angesichts der weit besseren Alternativen stellt sie bei weitem keinen Must-Watch dar.
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