Magical Meow Meow Taruto (2001)

Mahou Shoujo Neko Taruto / 魔法少女猫たると

Rezensionen – Mahou Shoujo Neko Taruto

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Magical Meow Meow Taruto“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Asane
Redakteur
#1
Weil Nekomimi niedlich sind, gibt es die in diesem Anime gleich dutzendweise. Und weil man es für wenig zumutbar hält, dem Zuschauer einzig und allein mit Niedlichkeit zu kommen, wird mit heißer Nadel noch eine dramatische Hintergrundgeschichte um diese Niedlichkeit gestrickt, damit man diesem Zuschauer eine Legitimation gibt, quasi als Ausrede, sich diese ganze Niedlichkeit mit reinem Gewissen und im Dienste eines Höheren anzutun. Im Grunde also eine Konstellation, ähnlich wie bei Hentai.

Diese dramatische Vorgeschichte um tragische Vorkommnisse in einem wo auch immer gelegenen Katzenreich wird im kindgerechten Plauderton erzählt, begleitet von großer, epischer Orchestermusik im breit dahinströmenden Dreiertakt. Unter Verwendung von auf "alt" getrimmten Illustrationen im Aquarellstil. Moses und sein bekanntes Binsenkörbchen sind überraschend auch zu Gast – ein Motiv, das in vielen Hochkulturen recht beliebt scheint.

All die Niedlichkeit wird eingebremst von ein paar künstlerischen Unsauberkeiten, die jedoch zu der Zeit, in der der Anime entstanden ist, öfters anzutreffen sind. Das Charakterdesign ist zwar größtenteils ok, aber stellenweise scheint der Gesichtsgeometrie übel mitgespielt worden zu sein. Außerdem erinnern die Augen bisweilen an den Psycho-Modus der Killer-Lolis von »Higurashi«.

Das mit dem Setting ist auch so eine Sache. Generell scheint das irgendwo in Mittel- oder Südeuropa angesiedelt zu sein (das Gebäude in der Mitte mit diesen monströsen Außenkaminen ist das Wohnhaus der Protagonisten), mit allerdings gewissen Lizenzen, wohl damit das japanische Publikum sich einigermaßen zuhause fühlt und nicht mit der vollen Breitseite europäischer Exotik konfrontiert wird. Daher gibt es hier sommerliches Zikadengezirpe wie in Japan, Rikscha, Karpfenteich (Koi), Außenwaschmaschinen, Schreine mit Torii und so einiges andere mehr. Außerdem wird ständig und an jeder Ecke Ramune [WP] getrunken, daß man meinen könnte, der Anime sei gesponsort.

Von musikalischer Seite erfreut den Rezensenten der Umstand, daß das Opening von Masumi Itou gesungen wird. Ihre sanft-poetische Stimme hat wahrhaftig einen hohen Wiedererkennungswert. Generell ist die Hintergrundmusik von überdurchschnittlicher Qualität, auch wenn sie meist, wie der Name sagt, im Hintergrund bleibt und eher wenig spektakuläre Momente bietet. Die sich aber auch mal breit aufschwingt zu epischen Höhen, wenn's denn auch mal sein muss. Und das meine ich völlig unironisch.

Im Mittelpunkt steht das Katzenmädchen Taruto, das nicht weiß, daß sie jene damals in letzer Sekunde gerettete Prinzessin sein könnte, von der die Mär kündet, und die naturgemäß ziemlich niedlich, kindlich und nervig agiert, mit einer Piepsstimme, die fast ununterbrochen Aufmerksamkeit fordert, und mit ein paar durchgeknallten Typen um sich rum, die deswegen aber noch lang nicht die Bösen sind. Eine unverstellte Begeisterungsfähigkeit kennzeichnet ihren Charakter und in ihrem Naturell spiegelt sich manches, was Menschen an Katzen so schätzen. Außerdem kennt sie Katzenwege.

Es mag vielleicht nicht gleich auffallen, aber der Anime ist ziemlich retro. Zumindest, was die Zeit der Handlung und ihre typischen Requisiten angeht, anhand derer man eine grobe Einschätzung vornehmen kann. Das alles erinnert auch ein wenig an »Sugar«, mit dem der Anime ein paar kleinere Gemeinsamkeiten hat, die vor allem in der Art der Unterhaltung und im Atmosphärischen liegen.

Was dem Anime etwas Leben und Abwechslung einhaucht, ist der narrative Ansatz, meist zwei oder drei kleinere Handlungsstränge parallel zu erzählen. Dem kommt auch der Umstand zugute, daß Katzen ein Doppelleben führen (jeder Katzenliebhaber weiß das), nämlich einerseits als Personen unter ihresgleichen, andererseits als Katzen unter Menschen.
Dann gibt es da noch welche, die sich sehr früh schon wie die typischen Antagonisten aufführen. Verdächtig früh. Viel erfährt man nicht, erst im letzten Drittel der Serie lichtet sich das Dunkel. Die Motivation dieser Antagonisten? "Wir sind die Bösen, also ist das so in Ordnung". Im Zuge der dramaturgischen Zuspitzung wird der Zuschauer mit den üblichen Inkonsistenzen und Logiklöchern belästigt. Wie mit dieser längst aufgegebenen unterirdischen Örtlichkeit, die seit Jahren leer steht, aber immer noch elektrischen Strom hat. Wer bezahlt den eigentlich?

Zur Handlung hab ich jetzt noch garnix gesagt, ist aber auch nicht nötig, denn das steht alles vollumfänglich in der Kurzbeschreibung. Der Humor ist das, was man erwartet. Nicht übermäßig anstrengend, weder was die Qualität der Pointen betrifft, noch was den Slapstickanteil anbelangt.

Fazit:
Nicht sehr anspruchsvoll, aber deshalb noch lange nicht schlecht. Solide Qualität von Studio Madhouse, das auch immer wieder einen guten Wechsel hinbekommt von temporeichen zu entspannteren Szenen. Was einen bei diesem Anime erwartet, zeigen vor allem auch die Namen der handelnden Personen: Taruto ("Tarte"), Anzuko ("Aprikose"), Potechi (Kartoffelchips), Kakipii (Snack aus Kakisamen und Erdnüssen), Nachos, Candy, Nougat, Mousse, Cookie, etc. Und zum Schluss noch das katzenmagische Königreich "Ganache" [WP]. Es geht also vorwiegend um Knabberzeug, ums Knuspern, Naschen und Futtern. Ähnlich wie in »Tokyo Mew Mew« auch.

Und so sollte der Zuschauer das auch halten.
Wie lautet das beliebte Standard-Verdikt bei solchen Serien? "Für zwischendurch".
Beitrag wurde zuletzt am 30.04.2024 05:27 geändert.
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