Trapped in a Dating Sim: The World of Otome Games Is Tough for Mobs (2022)

Kantiger Protagonist gegen alle Normen in beschissenstem Spiel ever

Habt ihr schon jemals hinterfragt wie absolut absurd Geschichten in Bishoujo und Otome Games sind? Der Protagonist/ die Protagonistin können machen was sie wollen, selbst Dinge die andere den Kopf kosten würden und werden dafür von den verfügbaren Liebes Optionen geliebt. Alle sind über alle Realität hinaus wunderschön und werden von allen um sie herum verehrt jenseits irgendwelcher Logik. Habt ihr dabei nicht auch das Gefühl zu würgen über diesen Unsinn wie sie mit allem davon kommen und am Ende mit einem Harem ein Happy End feiern? Diese Welt klingt schön wenn man einer dieser Figuren ist womöglich, aber was wenn du einer dieser Statisten im Hintergrund bist, der meist nicht einmal einen Namen hat?
Dies trifft auf Leon Fou Bartfort zu, der nach seiner Wiedergeburt in der Welt eines Otome Games erlebt wie grausam diese zu seinen Hintergrundcharakteren ist. Jedoch anstatt daran zu zerbrechen sagt sich Leon einfach nur:

"Scheiß drauf"

Er bricht mit allen Normen und gibt die Ungerechtigkeit ihm gegenüber mit barer Münze zurück, in dem er sein Wissen über diese Welt verwendet. Ihr mögt kantige Charaktere wie unseren Shield Hero Naofumi oder Arifureta's Hajime, die keine strahlenden Saubermänner sind und sich nicht davor zurückschrecken auch mal die Finger schmutzig zu machen um ihren Widersachern Paroli zu bieten? Dann seit ihr in dieser Isekai Comedy genau richtig!!
Allerdings wie es sich für eine Komödie gehört solltet ihr nicht alles zu ernst nehmen, der Spaß steht hier im Vordergrund.

Der Anime adaptiert die gleichnamige Light Novel aus der Feder von Yomu Mishima, diese wurde ursprünglich über die Self-Publishing Plattform "Shōsetsuka ni Narō" zwischen Oktober 2017 und Oktober 2019 veröffentlicht, bevor dann ab Mai 2018 der Release als Light Novel bei Micro Magazine's GC Novel began. Zum Zeitpunkt der Rezension umfasst die Light Novel 10 Bände und wird auch offiziell ins Englische übersetzt durch Seven Seas.

Handlung:
Unser Protagonist ist ein Büroangestellter, welcher von seiner Schwester erpresst wird ein Otome Game für sie zu beenden. Das Spiel ist von einer Firma entwickelt, die sich sonst eher auf das männliche Publikum fixiert und beinhaltet vollkommen entgegen dem Genre extrem schwere Mecha Kämpfe, die mit Absicht designed sind den Spieler zu zwingen Geld zu investieren. Trotz allem gelingt Leon das Spiel mit dem Harem Finale zu beenden, jedoch verstirbt er danach an Erschöpfung durch das lange ununterbrochene Spielen.
Wiedergeboren befindet er sich im Körper von Leon Fou Bartfort, der Sohn eines Barons im Holfort Königreich, ein Reich in genau diesem Spiel. Allerdings schnell wird Leon damit konfrontiert wie grausam das Schicksal in dieser Welt für männliche Nebencharaktere ist, wo Frauen mit eiserner Hand die Welt regieren und alle Freiheiten genießen. Jedoch Leon hat nicht vor sich weder von seiner arroganten Stiefmutter, noch den anderen Adligen unterdrücken zu lassen und durchkreuzt ihre Intrigen und Machenschaften mit seinem Wissen über das Spiel und das Cheat Item "Luxion".
Jedoch wenn Leon mit der ursprünglichen Handlung konfrontiert wird und einer anscheinend weiteren Wiedergeborenen wird alles komplizierter...


Charakter:
Hier sind wir bei dem tragenden Element der ganzen Geschichte, ihr liebt fiese Gegenspieler, die man von der ersten Sekunde Abgrundtief hasst und freut euch wenn sie so richtig Paroli bekommen? Ihr liebt die Schadenfreude wie die, gegen jeder Realität verschönten Liebesoptionen, auf den Boden der Tatsachen zurück geholt werden? Dann seit ihr hier genau richtig!!

• Leon Fou Bartfort ist unser Protagonist, ein kantiger und schroffer Charakter und alles andere als ein strahlender Saubermann ist. Die Arroganz und Ungerechtigkeit, welche viele Adlige ihm entgegenbringen zahlt er ihnen mit gleicher Münze oder noch gemeiner zurück. Leon bricht mit Traditionen und schert sich wenig um seine Reputation.
• Luxion steht Leon als sein Partner in Crime zur Seite. Ursprünglich ein Cheat Item aus dem Game für die Protagonistin erwirbt ihn Leon an ihrer Stelle. Obwohl Luxion eine KI ist vergisst man dies oft, denn er ist ein Partner an Leons Seite in jedem Sinne. Er holt Leon auf den Boden der Tatsachen zurück wenn er zu weit geht oder sagt ihm auch mal unsanfte Worte die er hören muss. Seine ironischen Spitzen gegenüber Leon sind einfach herrlich.
• Olivia ist die einstige Protagonistin des Spiel, bekommt jedoch ihre Rolle gestohlen von der mysteriösen Marie. Ohne den Schutz ihres Prinzen ist sie als Bürgerliche dem Hohn und Spott der Adligen ausgesetzt. Leon empfindet Mitleid für sie und versucht sie zu unterstützen, auch weil er weis, dass diese Welt nur existiert um sie herum. Olivia ist der liebenswerte Engel schlechthin, welcher die Protagonistin eines Otome Game meist sein soll.
• Angelica ist die einstige Antagonist des Spiels. Tochter des einzigen Herzogs und Verlobte des Prinzen, welcher ihr nun anstatt von Olivia von Marie gestohlen wird. Anders als man erwartet ist Angelica nicht wie andere adlige Damen ein grausames, arrogantes Monster. Sie hat eine sehr freundliche, liebenswerte und herzliche Seite an sich.

Umsetzung:
Der Anime adaptiert die ersten 3 Bände der Light Novel ohne viele erwähnenswerte Ausnahmen. Ein paar Hintergrundinformationen und geistige Monologe gehen zwar verloren aber die Haupthandlung bleibt so ziemlich unberührt.

Wo man ein wenig ein Auge zudrücken muss sind die Animationen. Es ist alles etwas steif, öfter mal gibt es Szenen ohne jegliche Bewegung für einige Zeit und vielen Elementen sieht man an, dass sie 1 zu 1 wie ein Stempel aus einer Datenbank vermutlich übernommen worden. Ist dies jedoch tragisch? Ich würde sagen, Nein. Im Vordergrund steht vor allem Leon und seine Persönlichkeit sowie das gute Gefühl wenn die ganzen arroganten Adligen ihr Fett wegbekommen. Da kann man auch ein paar Abstriche verkraften. Positiv muss man anmerken wie das Studio ab und an hingeht und Fenster aus dem einstigen Spiel einbaut. Warum ich das sage? Weil es von vielen keine direkte Präsentation in der Light Novel oder der Manga Adaption gibt. Diese mussten sie sich selbst ausdenken.


Fazit:
Ihr steht auf eine irre Welt mit Mecha Kämpfen, Magie, Dungeon und Monstern? Ihr liebt es wenn die überheblichen und arroganten Fieslinge eines auf den Deckel bekommen? Ihr habt die strahlenden, weichgespülten Saubermänner in vielen Isekai satt? Ihr wollt einmal erleben wie die schwachsinnigen über alles beliebten "Prinzen" knallhart auf den Hosenboden der Realität zurück geholt werden? Dann habt ihr mit Leon Fou Bartfort genau euren Mann!!
Ich muss gestehen seit der Ankündigung der Anime Adaption war dies einer der Titel auf die ich am meisten gespannt war in der Saison und ich wurde nicht enttäuscht. Leon ist einfach zum totschießen komisch und ich bin mir sicher auch ihr könnt gefallen an ihm finden.

Empfehlungen:

• Arifureta - Nach dieser Rezension, ist die Empfehlung wohl kaum verwunderlich oder? Genau wie Leon ist auch Hajime ein kantiger und schroffer Charakter, der nicht zögert allen die sich ihm in den Weg stellen zu töten, nachdem ihn seine einstigen Klassenkameraden verraten haben.
• Rising of the Shield Hero - Auch Naofumi ist ein kantiger Charakter, nachdem er hintergangen wurde und zu Unrecht verurteilt wurde verliert er jegliche Zurückhaltung und Vertrauen an andere. Daher schreckt er auch nicht davor zurück eine Sklavin als Kämpferin anzuheuern und allen die gegen ihn stehen auch mit unsauberen Methoden entgegen zu treten.
• My Next Life as a Villainess - Es ist bisher die einzige andere Umsetzung der Wiedergeburt in einem Otome Game als Anime. Jedoch dies ist auch die einzige Gemeinsamkeit der beiden, denn sie könnten nicht verschiedener sein. Die von Fans als "Bakarina" bekannte Catarina Claes wird als die Antagonistin im Otome Game "Fortune Lover" wiedergeboren und versucht alles das Böse Ende ihres Charakters zu verhindern.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.

Der Anime fing gut an mit einer eher ungewöhnlichen Prämisse und einem Sympatischen Protagonisten der nicht der typische weinerliche Pubertierende ist.

Im nachfolgenden gibt es sehr kleine Spoiler, es werden allerdings keine Plottwists verraten (von denen es eh so gut wie garkeine gibt).

Die Welt an sich ist jedoch sehr seicht und wenn man an irgendeinem Punkt genauer hinsieht wird einem dies schnell bewusst. Einige Beispiele:
- Die Frauen regieren die Welt mit eiserner hand... wie? Warum lassen sich die Männer das gefallen? Warum lassen sich die Demihumans versklaven?
- Es wird gesagt man könne die Technologie nicht replizieren, trotzdem werden fliegende Mechas, fliegende Jetski´s etc gebaut.
- Die Charaktäre in sich verhalten sich nicht logisch. Wenn eine Verlobung gebrochen wird gibt es nicht nur pampige Mädels, das sind gesellschaftliche Skandale.
- Die Schule ist für Adelige. Wenn es da ein Schulfest gibt wird sicher niemand der Adeligen sich als Magd verkleiden und Tee servieren.
- Angeblich regieren die Frauen mit eiserner Hand, allerdings wirkt es häufig eher anders rum wenn man sieht wie dämlich sich die Rudel an läufigen Mädels verhalten.

Außerdem merkt man auch schnell das der ursprünglich sympatisch wirkende Protagonist nur ein Edgelord ist. Er weigert sich irgendjemanden ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten, egal wie sehr dieser es verdient hätte.
Er behauptet immer alles nur für sich zu machen und findet dann irgendwelche unlogischen, lahmen Ausreden um sich einzureden warum er eine altruistische Tat nach der anderen macht.

Das ist wohl nur eine persönliche Präfernz, aber wenn er schon ständig sagt wie sehr er diese Welt hasst, warum versucht er diese nicht zu ändern sondern fügt sich?
Warum muss er den Adeligen und dem Königshaus schmeicheln wenn er die Macht hat mittels coup d'etat die Macht zu ergreifen?
Warum versucht er eine Frau zu finden wenn er ständig sagt wie dämlich das System doch ist?
Wieso zeigt man Anfänge davon wie er sein persönliches Reich auf seiner Insel baut und lässt diesen Handlungsstrang sofort im Nichts verlaufen?

Ich fänd es wirklich schön wenn nicht jeder Anime in einer verdammten Highschool oder Universität spielen müsste, es gibt wirklich auch noch andere Settings. Aber Japaner kennen wohl nur Schule und, wenn das Setting aufgelockert werden soll, Onsen, ein Schulfest oder Klassenfahrt.

Um diesen Anime ist es echt schade. Aufgrund des tollen Settings haben mich die ersten 3 Episoden sehr positiv überrascht. Das Isekai Genre ist natürlich schon lange überstrapaziert. Aber der Kniff, dass der Held in ein Otome Game (also eine Dating-Sim mit weiblicher Zielgruppe) geworfen wird, hat viel Potential. Dass er dort den Schönlingen begegnet, die man im Spiel daten würde, bringt den ersten Unterhaltungswert. Auch dass in dieser Welt die Damen den Männern übergeordnet sind und die Herren um sie buhlen müssen, ist eine witzige Idee. Zudem betrachtet der Protagonist sich als Statist des Spiels und ist von der Idee her erstmal nur stark, weil er das Spiel im realen Leben bereits durchgespielt hat, und somit über nützliches Wissen verfügt. All das klingt super. Außerdem hat mich der Humor anfangs abgeholt. Die Sprüche von Leons mechanischen Partner Luxion sind nicht übel. Leon selbst beginnt auch als halbwegs peppiger, nicht verweichlichter Draufgänger. Dazu noch die lustige Geschichte um die Tee-Partys und seinen Meister. Alles in allem ein schöner Start.

Leider baut „Trapped in a Dating Sim“ jedoch spätestens ab der Hälfte so unfassbar massiv ab, dass meine Wertung im Endeffekt sogar noch als großzügig angesehen werden muss. Anstelle dessen, den Rückenwind der ersten Folgen zu nutzen, fährt man die Serie mit vollem Karacho gegen eine Wand, indem man aufs Heftigste in übelst langweiligen Einheitsbrei rein schlittert. Es tauchen eindimensionale Bösewichte auf. Um die weinerliche Olivia wird ödes Drama aufgeblasen. Und am Ende stehen die ganzen Mädels mal wieder auf den tollen Obermacker. Daran, dass die Damen in dieser Welt eigentlich über den Kerlen stehen sollten, denkt man später fast nicht mehr. Auch unser Leon driftet abgesehen von ein paar Sprüchen in die normalen Muster eines jeden Isekai-Protagonisten ab und kämpft für seine Herzensdamen. Im Rahmen deutlich unterdurchschnittlicher Mecha-Action gibt er den maßlos übermächtigen Helden und beseitigt Gegner ohne jede Schwierigkeit. Während mich die ersten Episoden blendend unterhielten, war ich am Ende froh, die sterbenslangweilige, zweite Hälfte hinter mir zu haben. „Trapped in a Dating Sim“ hat stark angefangen, aber noch stärker nachgelassen und ist insgesamt keine Empfehlung wert.

Ich glaube, ich mache das hier schon viel zu lange. Inzwischen kann ich nicht mehr, als jeden Anime aus einer etwas 'professionelleren' Sicht zu sehen - und leider ist dieser Anime zwar übelst unterhaltsam, meiner Meinung nach aber schlecht gemacht.

In "Trapped in a Dating Sim: The World of Otome Games Is Tough for Mobs" wird ein junger Mann von seiner Schwester dazu gezwungen, eine Dating Sim zu spielen, was ihm absolut gegen den Strich geht. Er hasst alles im Spiel, die Welt, Story, Charaktere, die Spielmechaniken, einfach alles. Da wäre es doch eine Schande, wenn er ganz aus Versehen von einer Treppe fallen und in dieser Welt wiedergeboren wird... auf jedem Fall wird er nach 10 Jahren in seinem neuem Leben dazu genötigt, sein Wissen aus Stundenlangen Play-Throughs des Spiels zu nutzen und sich das stärkste Item zu besorgen - und das obwohl er eigentlich als einfacher Baronet sein Leben chillen wollte, nur um anschließend auf eben jene Schule geschickt zu werden, in welcher das Spiel auch beginnt.

Um diesen Anime vernünftig reviewen zu können, muss ich einige Sachen spoilern, versuche es aber so allgemein wie möglich zu halten.
Die Serie fängt übelst unterhaltsam an, ist schelmisch, witzig, sympathisch. Der Protagonist geht auf diese Schule und hat extreme Probleme, sich den Regeln der Welt zu unterwerfen - er muss vor Mädchen kriechen, vor höheren Adligen, vor seiner Schwester - und währenddessen gehen ihm diese dreckigen Jungs aus dem Game auch noch auf die Nerven! Aufgrund seines niedrigen Titels wird er zudem gemobbt. Er versucht sich zu beherrschen, versucht den braven Nebencharakter zu spielen. Doch als es zu immer mehr Differenzen zwischen Spiel und dieser Welt kommt wird Leon - so hieß der Protagonist - stutzig. Irgendwann platzt ihm dann der Kragen. Er eskaliert, wischt einmal so richtig schön den Boden mit den 5 Schönlingen, welche man im Spiel daten konnte. Bis hier hin war der Anime ausgezeichnet.
Doch dann passiert etwas, was einem geübten Schreiber nicht passieren sollte: Die Serie sinkt in ein Tief. Wir alle haben bestimmt schon einmal von Spannungskurven usw. gehört und hier wird der eigentliche Höhepunkt, also das Vermöbeln der 5 Idioten, viel zu früh gezündet. Und "Trapped in a Dating Sim: The World of Otome Games Is Tough for Mobs" liefert keinen Ersatz für diese Spannung, also das krampfhafte Beherrschen von Leon. Von einer Story kann man ab Folge 5 kaum sprechen, es gibt keine. Die Serie versucht die Problematik zwischen Leons Einstellung, er sei ein Nebencharakter des Videospiels und der Tatsache, dass er sich aus versehen zum Protagonisten gemacht hat und es eben nicht mehr nach dem Game läuft, zum Thema zu machen. Das funktioniert aber nur begrenzt, nach dem Kampf haben wir ein gigantisches Tief, welches von kleineren Geschichtchen handelt, welche diese Problematik deutlich machen sollen. Das war nicht schlecht, aber es erreicht in der gesamten Staffel nicht mehr das Spannungslevel des Kampfes mit den 5 Idioten und das darf eigentlich nicht sein - auch wenn die finalen Folgen noch einmal viel herausholen, erreicht auch das Finale nicht mehr das Level der Einleitung. Nach dieser wirkt die Serie auch fast mehr wie ein zusammengewürfelter Haufen als eine zusammenhängende Story, ein wirkliches Ziel, Bösewicht o.ä. taucht nicht auf. Das muss kein Fehler sein, wirkt mit den ganzen Vergleichen zwischen dem Game und Leons Erlebnissen aber oft sehr merkwürdig.

Wirklich lobend muss ich hier einmal die Aufmachung des Anime erwähnen. Es ist eine Dating-Sim, Leon ist nur Nebencharakter, genau das wird von einigen der Visuals ausgedrückt, auf welcher Leon nicht einmal vorkommt. Wenn ich den Anime schon so analysiere, dann muss ich das auch mit den Visuals machen.

Trapped in a Dating Sim: Ein Anime des Mecha-Genres, der mir gefällt obwohl ich absolut kein Mecha-Fan bin

Auf Trapped in a Dating Sim habe ich mich mit gemischten Gefühlen gestürzt: Ich halte absolut nichts vom Mecha-Genre. Ich finde es einfach nicht ansprechend, wenn sich ein paar Roboter voller steifer Bewegungen bekämpfen. Trotzdem ist es nur richtig, dem Genre auch einen Versuch zu geben. Dazu gebracht den Anime auch wirklich zu gucken haben mich dann aber nicht die Roboter, sondern vielmehr die beschriebene Handlung. Ich war auf der Suche nach einem Isekai, der sich vom Standard abhebt - So habe ich in diesem Anime eine Chance gesehen und durfte mich tatsächlich mit einer wirklich guten Show begnügen.
Der Anime handelt von unserem Protagonisten, der von seiner Schwester angetrieben wird, ein Otome-Game zu zocken und alle möglichen Routen abzulaufen und kurzerhand stirbt, als er eine Pause machen will. Er wird daraufhin als Leon Fou Bartfort in jenem Otome-Game wiedergeboren. Der wichtigste Aspekt dieses Spieles ist, dass hier die Frauen regieren und zusätzlich eine Ständegesellschaft herrscht, bei der sich vor Allem Frauen des höheren Standes nur nach adligen Männern umsehen und viele Männer somit glücklos an der Partnersuche scheitern und zusätzlich kaum ihre Meinung äußern können.
Zu seinem Glück kennt Leon alle möglichen Details zu dem Game und sammelt zunächst das OP-Item Luxion, welches ihm im späteren Handlungsverlauf gute Dienste leistet. Er besucht außerdem die Schule, an der sich die Story des Games abspielt. Eigentlich ist Leon nur ein NPC oder "Statist", wie er sich selbst nennt, und somit überhaupt nicht relevant für die Handlung. Dennoch wird er in die Story involviert und kann bei gewissen Geschehnissen einfach nicht zur zugucken. Trotz jeglichen Verlangens, nur eine Nebenrolle zu spielen, arbeitet sich Leon quasi zum Hauptcharakter hoch und legt sich gleich zu beginn mit Julius, einem der Prinzen der Schule, an, was dann in den ersten Mecha-Kämpfen resultiert.
Die Idee, die diese Handlung verfolgt, möchte ich auch gerne direkt positiv hervorheben. Denn gleichermaßen hebt es sich sehr zu unseren stereotypischen Isekai ab. Auch an der Umsetzung soll es nicht scheitern. Über die 12 Episoden verteilt entstehen immer wieder neue Situationen, die Leon bewältigen muss.
Auch mit den wichtigen Frauen des Spiels hat Leon zutun: Olivia steht völlig ohne Schutz dar und wird häufiger von ihren Mitschülern gehänselt. Eigentlich ist sie die Protagonistin des Spiels, sie wird aber von Marie ersetzt. Ein Vorkommnis, durch welches auch unser Protagonist überfragt ist. Angelica gilt als Antagonistin. Sie ist mit dem Prinzen verlobt, der ihr allerdings von Olivia bzw. in dem Fall von Marie weggeschnappt wird.
Durch diese Figurenkonstellation und die unterschiedlichen charakter der Figuren sind Konflikte vorprogrammiert und kommen häufiger vor, was dem Anime dann seine Handlung verschafft. Und, wie gesagt: Großes Lob! Es gibt einige Überraschungen im Handlungsverlauf, weswegen es immer spannend bleibt. Leon als Protagonist hat dabei sein eigenes Lob verdient. Er ist das völlige Gegenteil von den langweiligen Isekai-Protagonisten und pflegt eine abartige Art, was ich hier ganz positiv meine. Er fungiert nämlich als wahrer Anti-Held. Durch seine Kenntnisse über das Game zeichnet sich natürlich eine gewisse Stärke ab, was dann eher wieder in das Isekai-Klischee fällt und auch in dieser Show für gemischte Gefühle sorgt.
Eine Sache, die ich zu kritisieren vermag, ist der Aspekt, dass der Anime mit dem Mecha-Genre arbeitet. Okay, ich bin absolut kein Fan davon, aber auch objektiv betrachtet passen Roboter nicht wirklich in das Gesamtsetting. Das mag so beabsichtigt worden zu sein, dennoch kann ich mich damit einfach nicht so richtig anfreunden. Wie eingangs gesagt, mag ich Mecha nicht sonderlich. Auch in diesem Anime nicht. Mir gefallen Kämpfe viel mehr, wenn sie von Mensch zu Mensch und nicht in Robotern ausgetragen werden. Das macht sonst die Bewegungen so steif und baut kein großes Kampffeeling auf.
Steif sind auch die Animationen, zumindest in den letzten paar Episoden. Ich empfinde das nicht als sonderlich schlimm, aber man muss das bei einem Review mal angemerkt haben. Dafür finde ich den Artstyle überraschend schön. Der gefällt mir sehr! Und die Frauen haben dadurch schon gut was zu bieten.
Um dann mal ein Gesamtfazit zu ziehen: Trapped in a Dating Sim: The World of Otome Games Is Tough for Mobs ist eine wirklich interessante Erfahrung. Wie bei so vielen Isekai üblich hat er seine Schwächen, kann jedoch auch mit vielen Stärken punkten. Wie gesagt ist die generelle Handlung sehr überzeugend. Übrigens kann der Anime hier und da auch mit Humor punkten. Manchmal wird er aber sogar etwas emotionaler. Der Protagonist ist sehr stark und die Kämpfe finden in Robotern statt. Da muss halt jeder gucken, ob es ihm/ihr passt. Aber meiner Meinung nach ist er einen Blick wert!
Mein Gesamturteil: 82/100

Das ist ein Anime über dessen Ankündigung ich mich gefreut habe. Warum? Weil ich finde das der Protagonist Leon Fou Bartfort einfach eine coole Socke ist. Bricht mit allen Konventionen die üblich sind in der Welt und sagt sich: scheiß drauf!!
Wer die Persönlichkeit von Hajime mochte aus "Arifureta" dem dürfte auch Leon gefallen.

Keine Angst vor Spoilern hier. Alles was ich schreibe erfahrt ihr in den ersten 5 Minuten von Episode 1😉

Auch wenn das hier eine Wiedergeburt in einem Otome Game ist wie bei "My Next Life as a Villainess" kann man die beiden nicht wirklich vergleichen. Das Spiel in welches Leon wiedergeboren wird stammt von einer Firma die sonst Spiele für das männliche Publikum entwickelte entsprechend besitzt es Mecha Kämpfe oder Air Bike Rennen und den Kampf gegen Monster oder Piraten. Etwas das untypisch ist für das Otome Genre.

Abseits dessen gibt es auch die üblichen Charaktere wie unsere Liebesinteressen in welche sich die Heldin verlieben sollte und die Charme versprühen weit jenseits irgendeiner Realität.

Ein Faktor der hier jedoch sehr wichtig ist: Frauen regieren die Welt mit eiserner Hand!!
Männer wenn nicht grad von hohem Adel abstammend sind nicht mehr als Fußabtreter ohne Rechte wenn sie nicht verheiratet sind. Frauen halten sich sogar Elfen oder Bestien-Menschen als Lustsklaven während sie ihre Männer als Soldaten opfern um die Kompensation vom Staat zu erhalten und den nächsten zu heiraten den sie opfern können. Ein Schicksal dem Leon versucht mit allen Mitteln zu entkommen.

Um es mit den Worten von Leon auszudrücken: Ein absolutes scheiß Spiel !!