Den Titel werden einige unter Umständen für ein Action-Drama mit Battle-Royal Ansätzen ungewöhnlich finden, aber für mich könnte er nicht treffender sein. Hell’s Paradise zeigt uns unterschiedliche Charaktere und ihre Beweggründe zu leben oder nach einem besseren Leben zu streben, während sie in eine extreme Situation und den Kampf um Leben und Tod getrieben werden. Das Ganze wird mit einer optischen Präsentation kombiniert, die in ihrer Art beinahe einem Kunstwerk gleichen könnte, mit dem Kontrast aus dem idyllischen Paradies, der extremen Gewalt und den grotesken Monstern, während wir die Mysterien der ungewöhnlichen Insel ergründen, auf welche sie entsandt wurden. Aber lasst uns einmal einen näheren Blick darauf werfen und kennenlernen, warum ich diesem Titel eine absolute Empfehlung ausspreche.
Die Geschichte beginnt damit, dem Ninja Gabimaru zu folgen, welcher für seine vielen Morde zum Tode verurteilt wird. Allerdings egal was sie versuchen, er will nicht sterben. Obwohl dieser augenscheinlich des Lebens überdrüssig ist, gibt es etwas, dass ihn am Leben festhalten lässt, auch wenn er sich dies nie eingestehen würde, denn es würde bedeuten Schwäche zu zeigen. Für Gabimaru, auch der "Seelenlose" genannt, ist dies seine Ehefrau, sein einziger Lichtblick, und das einzige, was ihm je zeigte, was menschliche Wärme ist. Für sie geht er auch einen Deal mit der Henkerin Sagiri ein, zu versuchen eine Begnadigung zu erlangen, in dem er sein Leben mit vielen anderen Verurteilten riskiert, bei dem Versuch das "Elixier des Lebens" zu erlangen, von einer Insel wo bisher alle nur Tod zurückkehrten.
Zu Beginn war ich verwundert, warum der Titel uns seine vielen zentralen Figuren versucht näher zu bringen, aber am Ende konnte ich mich oft mit dem einen oder anderen identifizieren und wurde wesentlich mehr in die Welt hineingezogen. Dabei verwendet der Autor oft einige Wesenszüge und Motivationen, welche für die Edo-Zeit undenkbar gewesen wären, aber weil sie näher zu unserem modernen Denken sind, uns leichter eine Verbindung aufbauen lassen. Es ist interessant den Konflikt von Gabimaru zu erleben, zwischen den Lehren des Clans, die ihm sein ganzes Leben eingetrichtert wurden und jegliche menschliche Nähe entzogen, und der Wärme, Herzensgüte, Empathie und Lebensfreude, welche ihm seine Ehefrau zeigte und lehrte. Seine Liebe, Hingabe und Aufgabe für seine Ehefrau, wäre für viele Männer dieser Zeit undenkbar. Auch interessant ist Sagiri, welche mit ihrer Rolle als Frau, aber auch in der von Männern dominierten Welt der Henker, mit dem Konflikt ausgelöst durch ihr Geschlecht kämpft, und ihre eigene Definition ihrer Rolle und Aufgabe im Leben sucht. Und dies waren nur wenige, der Charaktere, die wir kennenlernen.
Die Präsentation hat für mich etwas ganz Besonderes und verdient ein großes Lob. Dabei ist es großartig, dass MAPPA einen guten Mittelweg findet zwischen geballter Action, aber auch gleichzeitig wundervollen Zeitlupen oder bewegungslose Momente liefert, in der wir den wundervollen Kontrast aus idyllischem Paradies und extremer Gewalt bewundern können. Die Detailverliebtheit besonders in den Hintergründen ist absolut atemberaubend und der Anime strotzt nur vor Szenen, die man genauso gut in einer modernen Kunstgalerie finden könnte.
Fazit:
Kommentare
So ziemlich alle Aspekte an dem Anime - Stil, Animation, Design, Konzepte, Geschichte, Erzählweise, Charaktermomente, etc. - alles hatte wirklich seine Stärken, aber auch wirklich seine (meistens unnötigen, da an anderer Stelle besser gemachten) massiven Schwächen.
Ein insgesamt perfekt durschnittlicher Anime.