AsaneRedakteur
#1Als Ahnungsloser fühlt man sich hier etwas ins kalte Wasser geworfen. Aber mal davon abgesehen, daß diese Fantasy als verbogene Scheinrealität eh nicht so mein Ding ist, hatte ich erstaunlich viel Spaß mit dem gedrittelten Film.
Und das lag in erster Linie am Humor und in zweiter Linie an den Charakteren. Der Humor ist von grundsätzlich angenehmer Art, eine milde ironische Brechung dessen, was das Genre so zu bieten hat, und in seiner Natur hat er mich an sowas wie den »Love Live«-Movie erinnert, wo auch immer typische Charaktereigenschaften mit typisch klischeehaften Genreformulierungen kollidieren. Und dabei so lustig flackernde bunte Heiterkeitssternchen im Kopf hinterlassen. Was aber auch an zuvor konsumierten Drogen liegen kann (Ovomaltine).
Drogen klingt ja so ähnlich wie Dragon. Und damit also zum Kern der Geschichte, den Drachen. Die sind mit viel Computereinsatz zum Leben erweckt (wie die beiden Londons, die sich zueinander verhalten wie zwei Seiten einer Medaille, wenn ich das recht verstanden habe), aber ganz passabel geraten. Das leuchtet und flirrt und scheppert und rauscht ganz vorzüglich, macht definitiv Spaß!
Weniger erfreulich ist dagegen die ekelhaft generische Ausarbeitung einzelner Details in dem Setting, beispielsweise Art und Gebaren dieser Drachen-Spezial-Organisation (bzw. deren Mitglieder), ebenso die Art, wie Bösewichte in Szene gesetzt werden (die übliche Bösewicht-Sprache, kombiniert mit den üblichen Grimassen, also den maliziös verzogenen Mundwinkeln bei Aussparung der oberen Gesichtshälfte – so langsam könnte man sich echt mal was anderes einfallen lassen!) und natürlich dem ganzen magischen Brimborium, das ebenfalls zu gut 90% aus jahrzehntelang gereiftem Standardrepertoire besteht.
Verbuchen wir's also unter "bekannt und beliebt" und werten es als probates Mittel, dem Zuschauer die Orientierung zu erleichtern.
Darunter fallen denn auch die Charaktere, die sämtliche erwünschten Typen abdecken, angefangen von der kleinen, blonden Tsundere (in der Gegenwelt als Idol tätig – passt also zur obigen Bemerkung über den Humor) über den grenzwertig nervigen Hohlkopf bis zu dem überheblichen, affektierten Antagonisten, der hier das Quoten-Ekel gibt.
Weil aber das alles nur am Rande eine Rolle spielt, kann ich damit erstaunlich gut leben. Vor allem aufgrund des Humors, aber auch wegen anderer Dinge, die dieser Fantasy-Kram gern so mit sich bringt. Beispielsweise die Namen der handelnden Personen, die dermaßen graziös und grotesk gleichermaßen sind, daß man meint, hier hätte Loriots Fernsehansage Pate gestanden.
Handlungstechnisch führt man den arglosen Zuschauer von kleinen, eher putzigen Zwischenfällen hin zur großen Katastrophe, wo nur ein Wunder die Welt (bzw. die Stadt London) retten kann. Und an dieser Stelle muss ich gestehen: so richtig begriffen habe ich nicht, 1. was da am Ende geschieht, 2. warum es geschieht und 3. ob die Story damit wirklich zu Ende ist – denn es macht überall den Eindruck, man habe nur einen bestimmten Auschnitt einer größeren Geschichte erzählt.
Was aber am Ende nichts ausmacht, denn es hat (wie eingangs erwähnt) wirklich Spaß gemacht, den drachenreitenden Hexen zuzusehen und einem Geschehen zu folgen, das zwar teilweise etwas wirr scheint (da sehr viele Details sehr gedrängt vermittelt werden), aber bildgewaltig in Szene gesetzt ist, und wo auch das CGI sehr stimmig integriert ist. Inklusive einem recht realitätsnahen Timing. Bei aller Fantasy- und Magielastigkeit dominiert eben doch das allgemein Menschliche. Und das macht die ganze Vorstellung ziemlich sympathisch.
Ein feiner, kleiner Film, von dem ich sehr gerne eine Serie hätte.
Und das lag in erster Linie am Humor und in zweiter Linie an den Charakteren. Der Humor ist von grundsätzlich angenehmer Art, eine milde ironische Brechung dessen, was das Genre so zu bieten hat, und in seiner Natur hat er mich an sowas wie den »Love Live«-Movie erinnert, wo auch immer typische Charaktereigenschaften mit typisch klischeehaften Genreformulierungen kollidieren. Und dabei so lustig flackernde bunte Heiterkeitssternchen im Kopf hinterlassen. Was aber auch an zuvor konsumierten Drogen liegen kann (Ovomaltine).
Drogen klingt ja so ähnlich wie Dragon. Und damit also zum Kern der Geschichte, den Drachen. Die sind mit viel Computereinsatz zum Leben erweckt (wie die beiden Londons, die sich zueinander verhalten wie zwei Seiten einer Medaille, wenn ich das recht verstanden habe), aber ganz passabel geraten. Das leuchtet und flirrt und scheppert und rauscht ganz vorzüglich, macht definitiv Spaß!
Weniger erfreulich ist dagegen die ekelhaft generische Ausarbeitung einzelner Details in dem Setting, beispielsweise Art und Gebaren dieser Drachen-Spezial-Organisation (bzw. deren Mitglieder), ebenso die Art, wie Bösewichte in Szene gesetzt werden (die übliche Bösewicht-Sprache, kombiniert mit den üblichen Grimassen, also den maliziös verzogenen Mundwinkeln bei Aussparung der oberen Gesichtshälfte – so langsam könnte man sich echt mal was anderes einfallen lassen!) und natürlich dem ganzen magischen Brimborium, das ebenfalls zu gut 90% aus jahrzehntelang gereiftem Standardrepertoire besteht.
Verbuchen wir's also unter "bekannt und beliebt" und werten es als probates Mittel, dem Zuschauer die Orientierung zu erleichtern.
Darunter fallen denn auch die Charaktere, die sämtliche erwünschten Typen abdecken, angefangen von der kleinen, blonden Tsundere (in der Gegenwelt als Idol tätig – passt also zur obigen Bemerkung über den Humor) über den grenzwertig nervigen Hohlkopf bis zu dem überheblichen, affektierten Antagonisten, der hier das Quoten-Ekel gibt.
Daß derjenige vielleicht doch nicht ganz so böse ist, stellt sich erst gegen Ende heraus, insofern ist das eine angenehme Überraschung, auch weil man so keine undurchlässige Gut-Böse-Mauer ertragen muss, die die Welt moralisch sauber trennt. - Ein egomanischer Arsch ist er dennoch!
Weil aber das alles nur am Rande eine Rolle spielt, kann ich damit erstaunlich gut leben. Vor allem aufgrund des Humors, aber auch wegen anderer Dinge, die dieser Fantasy-Kram gern so mit sich bringt. Beispielsweise die Namen der handelnden Personen, die dermaßen graziös und grotesk gleichermaßen sind, daß man meint, hier hätte Loriots Fernsehansage Pate gestanden.
Handlungstechnisch führt man den arglosen Zuschauer von kleinen, eher putzigen Zwischenfällen hin zur großen Katastrophe, wo nur ein Wunder die Welt (bzw. die Stadt London) retten kann. Und an dieser Stelle muss ich gestehen: so richtig begriffen habe ich nicht, 1. was da am Ende geschieht, 2. warum es geschieht und 3. ob die Story damit wirklich zu Ende ist – denn es macht überall den Eindruck, man habe nur einen bestimmten Auschnitt einer größeren Geschichte erzählt.
Was aber am Ende nichts ausmacht, denn es hat (wie eingangs erwähnt) wirklich Spaß gemacht, den drachenreitenden Hexen zuzusehen und einem Geschehen zu folgen, das zwar teilweise etwas wirr scheint (da sehr viele Details sehr gedrängt vermittelt werden), aber bildgewaltig in Szene gesetzt ist, und wo auch das CGI sehr stimmig integriert ist. Inklusive einem recht realitätsnahen Timing. Bei aller Fantasy- und Magielastigkeit dominiert eben doch das allgemein Menschliche. Und das macht die ganze Vorstellung ziemlich sympathisch.
Ein feiner, kleiner Film, von dem ich sehr gerne eine Serie hätte.
Beitrag wurde zuletzt am 11.04.2021 00:34 geändert.
Kommentare
Noel is best Girl!
Animation war für mich das beste, die Story einfach nur nen Fragezeichen, Dinge passieren halt so in etwa.
abgesehen davon, ist es korrekt das hier als Film einzutragen, wo es doch in 3 Episoden veröffentlicht wurde?