SlaughtertripV.I.P.
#1Lingalind … ein riesiger Kontinent, der in mehrere Gebiete aufgeteilt ist. Umgeben ist dieser Kontinent von einer Mauer. Doch was befindet sich dahinter? Spannung garantiert! Dachte ich. Jetzt kann ich sagen: Spannung ungarantiert! Na gut … als ein Anime, dessen Protagonisten man auf einer abenteuerlichen Reise durch fremde Gebiete begleitet, funktioniert »Back Arrow« jedenfalls nicht. Dafür funktioniert er als etwas ganz anderes: als Banane. Weil er genau das ist … einfach nur banane.
Ich hatte erwartet, viel mehr von den verschiedenen Ländern zu sehen. Namentlich genannt: die Republik Rekka, die Übermacht Lutoh und das kleine Dorf Edger. Bekommen habe ich Mecha, Mecha und nochmals Mecha. Und dann wieder Mecha, Mecha und Mecha. Namentlich genannt: Briheight. Ich war zuerst verwirrt. Tut diese Mechamasse dem Anime wirklich gut? Hier bekommt wirklich jeder Charakter seinen eigenen Mecha. Zuerst der Hauptcharakter, dann die wichtigsten Nebencharaktere, dann die unwichtigsten Nebencharaktere, dann jeder Charakter, der einmal durchs Bild huscht. Ich hatte mich schon mental darauf eingestellt, dass auch dieses Fantasy-Hörnchen seinen eigenen Mecha bekommt. Doch dann habe ich es geschnallt: Das ist alles nur Comedy! Schade, dass es ein bisschen gebraucht hat, bis ich kapiert habe, mit welcher Einstellung man sich diesen Anime ansehen soll. Ein Tipp an alle Leser, damit der Anime euch größtmöglichen Spaß bereitet: Nehmt hier nichts ernst … einfach gar nichts.
Neben der Comedy gibt es aber auch noch ganz viel Action. Irgendeinen Zweck müssen die zwölfzillionen Mechas ja erfüllen. Schade nur, dass die Mecha-Kämpfe so rein gar nicht gut sind. Das Konzept ist interessant, doch nicht einmal ein kleiner Teil eines kleinen Teils des Potentials, das dieses Konzept hätte hergeben können, wurde ausgeschöpft. Die Charaktere besitzen etwas, das sich »Überzeugung« nennt. Manche mehr, manche weniger. Besitzt man eine schwache Überzeugung, kann man nur ein »Fließbandmodell« rufen. Besitzt man eine sehr starke Überzeugung, kann man einen einzigartigen Briheight rufen, dessen spezielle Fähigkeiten auf die Überzeugung des Piloten zugeschnitten sind. Ausgerechnet hier hätte das Produktionsteam sich nach Lust und Laune austoben können, wo dieser Anime doch sonst in allen anderen Punkten jede Messlatte der Normalität gazellenhaft überspringt. Ren Sin hat beispielsweise die Überzeugung »Ungerechtigkeit darf niemals vergeben werden!« Ihr Briheight Syunretsu hat deshalb die Fähigkeit … ungerechte Menschen zu bekämpfen? Keine Ahnung … war mir zu hoch. Viel besser hat das Konzept bei Tyrone Duster funktioniert, der – dieses Mal auf Englisch, damit alles Sinn macht – die Überzeugung hat »Don’t get roped into things!« Sein Briheight kann deshalb Energieseile erzeugen, mit denen er seine Gegner einwickelt. Mag ich. Ich habe halt ein Faible für Wortspiele.* Die Kämpfe sind so spannend wie die Fähigkeiten dürftig. Die Briheights selbst sind jedoch mit so einigen Mysterien verbunden, weshalb doch so etwas wie Spannung aufkommt. Allerdings müssen die Erwartungen, die man in gewisse Storyelemente gesetzt hat, oft einer großen Enttäuschung weichen. Am besten ist noch das letzte Drittel des Animes. Was lustigen Schwachfug betrifft, ist das uber … einfach nur uber.
*Ich selbst wurde von einem fast schon hochgeschätzten User als »Meister des platten Wortwitzes« bezeichnet. Aber das ist eine andere Geschichte.
Besonders erwähnenswert sind hier die Charaktere, weil ich nicht genau weiß, was ich mit ihnen anfangen soll. Der Protagonist Back Arrow ist – in Relation zu seiner Screentime – der wohl langweiligste Charakter. Obwohl er an Amnesie leidet und nur weiß, dass er mit der Überwindung der Mauer ein wichtiges Ziel zu erfüllen hat, grinst er immer dämlich mit einem leeren Blick durch die Gegend. Er macht jedoch im Laufe der Zeit eine Veränderung durch. Wenn es so richtig ernst wird, und damit meine ich, wenn es so richtig, richtig ernst wird (denn wenn es nur ein klein wenig ernst wird, ist er sich seiner Lage noch immer nicht bewusst), erst dann merkt er, dass er tief in Kuh-Dung steckt, wodurch sein Grinsen endlich einem Oh-Oh-Blick weicht. Andere Charaktere, die von Folge 1 bis 24 an der Reise teilnehmen, hätten lieber gemütlich in der Hängematte chillen oder sonst was tun sollen, weil sie nichts zum Geschehen beitragen. Ja, ich rede von euch, Annie, Jim, Sam und Tom. Der schlimmste Charakter dieser Serie ist mit Abstand Prinzessin Fine Forté. Sie ist total nett; wahrscheinlich die netteste Person nach dem Weihnachtsmann. Sie atmet, isst, trinkt und lebt Pazifismus. Jedes Wort, das aus ihrem Mund kommt, ist getränkt mit Liebe. Ich könnte einen Eimer holen. Am besten sind noch die Antagonisten. Der aus der Übermacht Lutoh stammende Kurfürst Rudolf Conductore ist so geheimnisvoll, dass man gar nicht anders kann, als ihn mit suspekten Blicken zu beäugen. Kann jemand, der Menschen als Stuhl benutzt, eigentlich kein Bösewicht sein? Dass Flaschen in seinen Schultern stecken, verdeutlicht die Bananen-igkeit dieses Animes. Die Republik Rekka hat ihren ganz eigenen Bösewicht: Kaiser Zetsu Daidan ist der Inbegriff des Wortes »badass«. Solche coolen, alten Knacker sieht man selten. Höchstens Tom Waits kann ihm in dieser Hinsicht Konkurrenz machen. Der Typ ist lit … einfach nur lit.
Am Ende gibt der Anime nochmal so richtig Gas. Man weiß zwar, was passiert, aber man ist verdattert, dass das, was passiert, wirklich passiert. Man sieht dem Geschehen fassungslos, aber amüsiert zu. Umso bedauerlicher, dass der Anime nicht über die gesamten 24 Folgen ein so cooler Bananenshake ist. Eine etwas kompaktere Umsetzung hätte dem Anime vielleicht gutgetan; den Trimmer hier und da ansetzen und dies und das wegschneiden. So ist der Anime jedoch nur Durchschnitt … einfach nur Durchschnitt.
Ich hatte erwartet, viel mehr von den verschiedenen Ländern zu sehen. Namentlich genannt: die Republik Rekka, die Übermacht Lutoh und das kleine Dorf Edger. Bekommen habe ich Mecha, Mecha und nochmals Mecha. Und dann wieder Mecha, Mecha und Mecha. Namentlich genannt: Briheight. Ich war zuerst verwirrt. Tut diese Mechamasse dem Anime wirklich gut? Hier bekommt wirklich jeder Charakter seinen eigenen Mecha. Zuerst der Hauptcharakter, dann die wichtigsten Nebencharaktere, dann die unwichtigsten Nebencharaktere, dann jeder Charakter, der einmal durchs Bild huscht. Ich hatte mich schon mental darauf eingestellt, dass auch dieses Fantasy-Hörnchen seinen eigenen Mecha bekommt. Doch dann habe ich es geschnallt: Das ist alles nur Comedy! Schade, dass es ein bisschen gebraucht hat, bis ich kapiert habe, mit welcher Einstellung man sich diesen Anime ansehen soll. Ein Tipp an alle Leser, damit der Anime euch größtmöglichen Spaß bereitet: Nehmt hier nichts ernst … einfach gar nichts.
Neben der Comedy gibt es aber auch noch ganz viel Action. Irgendeinen Zweck müssen die zwölfzillionen Mechas ja erfüllen. Schade nur, dass die Mecha-Kämpfe so rein gar nicht gut sind. Das Konzept ist interessant, doch nicht einmal ein kleiner Teil eines kleinen Teils des Potentials, das dieses Konzept hätte hergeben können, wurde ausgeschöpft. Die Charaktere besitzen etwas, das sich »Überzeugung« nennt. Manche mehr, manche weniger. Besitzt man eine schwache Überzeugung, kann man nur ein »Fließbandmodell« rufen. Besitzt man eine sehr starke Überzeugung, kann man einen einzigartigen Briheight rufen, dessen spezielle Fähigkeiten auf die Überzeugung des Piloten zugeschnitten sind. Ausgerechnet hier hätte das Produktionsteam sich nach Lust und Laune austoben können, wo dieser Anime doch sonst in allen anderen Punkten jede Messlatte der Normalität gazellenhaft überspringt. Ren Sin hat beispielsweise die Überzeugung »Ungerechtigkeit darf niemals vergeben werden!« Ihr Briheight Syunretsu hat deshalb die Fähigkeit … ungerechte Menschen zu bekämpfen? Keine Ahnung … war mir zu hoch. Viel besser hat das Konzept bei Tyrone Duster funktioniert, der – dieses Mal auf Englisch, damit alles Sinn macht – die Überzeugung hat »Don’t get roped into things!« Sein Briheight kann deshalb Energieseile erzeugen, mit denen er seine Gegner einwickelt. Mag ich. Ich habe halt ein Faible für Wortspiele.* Die Kämpfe sind so spannend wie die Fähigkeiten dürftig. Die Briheights selbst sind jedoch mit so einigen Mysterien verbunden, weshalb doch so etwas wie Spannung aufkommt. Allerdings müssen die Erwartungen, die man in gewisse Storyelemente gesetzt hat, oft einer großen Enttäuschung weichen. Am besten ist noch das letzte Drittel des Animes. Was lustigen Schwachfug betrifft, ist das uber … einfach nur uber.
*Ich selbst wurde von einem fast schon hochgeschätzten User als »Meister des platten Wortwitzes« bezeichnet. Aber das ist eine andere Geschichte.
Besonders erwähnenswert sind hier die Charaktere, weil ich nicht genau weiß, was ich mit ihnen anfangen soll. Der Protagonist Back Arrow ist – in Relation zu seiner Screentime – der wohl langweiligste Charakter. Obwohl er an Amnesie leidet und nur weiß, dass er mit der Überwindung der Mauer ein wichtiges Ziel zu erfüllen hat, grinst er immer dämlich mit einem leeren Blick durch die Gegend. Er macht jedoch im Laufe der Zeit eine Veränderung durch. Wenn es so richtig ernst wird, und damit meine ich, wenn es so richtig, richtig ernst wird (denn wenn es nur ein klein wenig ernst wird, ist er sich seiner Lage noch immer nicht bewusst), erst dann merkt er, dass er tief in Kuh-Dung steckt, wodurch sein Grinsen endlich einem Oh-Oh-Blick weicht. Andere Charaktere, die von Folge 1 bis 24 an der Reise teilnehmen, hätten lieber gemütlich in der Hängematte chillen oder sonst was tun sollen, weil sie nichts zum Geschehen beitragen. Ja, ich rede von euch, Annie, Jim, Sam und Tom. Der schlimmste Charakter dieser Serie ist mit Abstand Prinzessin Fine Forté. Sie ist total nett; wahrscheinlich die netteste Person nach dem Weihnachtsmann. Sie atmet, isst, trinkt und lebt Pazifismus. Jedes Wort, das aus ihrem Mund kommt, ist getränkt mit Liebe. Ich könnte einen Eimer holen. Am besten sind noch die Antagonisten. Der aus der Übermacht Lutoh stammende Kurfürst Rudolf Conductore ist so geheimnisvoll, dass man gar nicht anders kann, als ihn mit suspekten Blicken zu beäugen. Kann jemand, der Menschen als Stuhl benutzt, eigentlich kein Bösewicht sein? Dass Flaschen in seinen Schultern stecken, verdeutlicht die Bananen-igkeit dieses Animes. Die Republik Rekka hat ihren ganz eigenen Bösewicht: Kaiser Zetsu Daidan ist der Inbegriff des Wortes »badass«. Solche coolen, alten Knacker sieht man selten. Höchstens Tom Waits kann ihm in dieser Hinsicht Konkurrenz machen. Der Typ ist lit … einfach nur lit.
Am Ende gibt der Anime nochmal so richtig Gas. Man weiß zwar, was passiert, aber man ist verdattert, dass das, was passiert, wirklich passiert. Man sieht dem Geschehen fassungslos, aber amüsiert zu. Umso bedauerlicher, dass der Anime nicht über die gesamten 24 Folgen ein so cooler Bananenshake ist. Eine etwas kompaktere Umsetzung hätte dem Anime vielleicht gutgetan; den Trimmer hier und da ansetzen und dies und das wegschneiden. So ist der Anime jedoch nur Durchschnitt … einfach nur Durchschnitt.
Beitrag wurde zuletzt am 22.07.2021 19:21 geändert.
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