BNA (2020)

BNA ビー・エヌ・エー

Informationen

  • Anime: BNA
    © 2020 TRIGGER・中島かずき/「BNA ビー・エヌ・エー」製作委員会
    • Japanisch BNA
      BNA ビー・エヌ・エー
      Typ: Web, 12 (~)
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 21.03.2020 ‑ 06.05.2020
      Studio: Trigger Inc.
      Adaptiert von: Originalwerk
      Staff: Kazuki NAKASHIMA (Original Work), You YOSHINARI (Direction), Yuusuke YOSHIGAKI (Character Design), mabanua (Music)
      Webseite: bna-anime.com
    • Englisch BNA
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 30.06.2020
      Publisher: Netflix, Inc.
    • Deutsch BNA
      Status: Abgeschlossen
      Veröffentlicht: 30.06.2020
      Publisher: Netflix, Inc.
    • Synonyme: Brand New Animal

Beschreibung

Die Serie »BNA« spielt im 21. Jahrhundert, nachdem die Existenz von Tiermenschen, die über Jahrhunderte ein Schattendasein geführt haben, der Welt öffentlich bekanntgemacht wurde. Eines Tages verwandelt sich die Schülerin Michiru, die bis dahin ein ganz normales und unspektakuläres Leben geführt hatte, unvorhergesehen in ein Tanukimädchen. Michiru läuft daher von zu Hause weg und sucht Zuflucht in Anima City, einer Stadt, die vor 10 Jahren gebildet wurde, um Tiermenschen ein normales Leben zu ermöglichen. Dort angekommen trifft Michiru auf den Wolfsmenschen Shirou Oogami, der eine gewisse Abneigung gegenüber Menschen hegt. Durch ihn lernt Michiru die Lebensweise der Tiermenschen kennen. Doch als die beiden damit beginnen, die Hintergründe von Michirus plötzlicher Verwandlung zu erforschen, werden sie unerwartet in noch seltsamere Ereignisse verwickelt.
The series “BNA” is set in the 21st century, after the existence of animal humans, who lived in the shadows for centuries, was revealed to the world. One day, the student Michiru, who until then had been leading a normal and uneventful life, unexpectedly turns into a tanuki girl. Michiru subsequently runs away from home, seeking refuge in Anima City, which was founded 10 years ago to allow animal humans a normal life. Here, she encounters the wolf-person Shirou Oogami, who has a certain disdain towards humans. Through him, she gets to know the animal humans’ lifestyle. As they begin to look into the causes for Michiru’s sudden transformation, however, they unexpectedly become entangled in even stranger events.
Los sucesos de «BNA» ocurren en el siglo XXI, cuando ya se ha revelado al mundo la existencia de las personas-animales que se habían ocultado durante siglos. Un día, la estudiante Michiru, quien hasta entonces llevaba una vida normal y poco espectacular, se convierte repentinamente en una chica Tanuki. Por ello, huye de su casa y se refugia en Anima City, una ciudad creada hace 10 años para que las personas-animales puedan llevar una vida normal. Una vez allí, Michiru conoce a Shirou Oogami, un hombre lobo que siente cierta aversión por los humanos. A través de él, ella aprende sobre la vida de las personas-animales. Sin embargo, cuando comienzan a investigar sobre el trasfondo de la repentina transformación de Michiru, se ven envueltos inesperadamente en acontecimientos aún más extraños.
La série « BNA » se déroule au XXIe siècle, après que l’existence du peuple animal, ayant mené une existence obscure pendant des siècles, ait été rendue publique au monde entier. Un beau jour, l’écolière Michiru, qui menait jusqu’alors une vie normale et peu spectaculaire, se transforme de manière inattendue en une jeune fille Tanuki. Michiru s’enfuit donc de chez elle et se réfugie à Anima City, une ville créée il y a 10 ans pour permettre aux personnes animales de vivre une vie normale. Une fois sur place, Michiru rencontre Shirou Oogami, un homme-loup qui a une certaine antipathie pour les humains. C’est grâce à lui que Michiru apprend le mode de vie du peuple animal. Mais alors qu’ils commencent à enquêter sur le contexte de la transformation soudaine de Michiru, ils sont impliqués dans des événements de plus en plus étranges.
La serie «BNA» è ambientata nel 21. secolo, dopo che l’esistenza di animali umanoidi, che per lungo tempo vivevano nell’ombra, viene divulgato al pubblico. Un giorno la studentessa Michiru, che fino allora conduceva una vita regolare senza grandi cambiamenti, si trasforma improvvisamente in una ragazza Tanuki. Michiru scappa da casa e cerca rifugio nell’Anima City, una città creata una decina di anni fa per consentire agli zoomorfi di condurre una vita normale. Arrivata lì, incontra un zoomorfo lupo Shirou Oogami che nutre una certa avversione nei confronti degli umani. Grazie a lui impara il modo di vivere dei zoomorfi. Quando però si mettono a esaminare le circostanze dell’improvvisa trasformazione di Michiru vengono inaspettatamente coinvolti in avvenimenti ancora più strani.
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Rezensionen

Avatar: SabriSonne
Redakteur
#1
Die Tiere sind los! Und als Hauptfiguren funktionieren sie überraschend gut!


Zur Handlung
Wenn man ehrlich ist, dann ist die Hauptstory gar nicht so außergewöhnlich oder überragend. Ein paar verrückte Wissenschaftler, ein paar Experimente und eine übernatürliche, unsterbliche Macht, die jeder für sich gewinnen will.
Da denkt sich der regelmäßige Anime-Fan natürlich gleich „Wow, hab ich ja noch NIE irgendwo anders gesehen…!“, und wenn man tatsächlich nur die Idee als solche bewerten müsste, dann ist das tatsächlich der Standard vom Standard.

Gott sei Dank traut sich „BNA“ jedoch mit seinem Setting in unbekannte Gefilde vor und erschafft trotz mittelprächtiger Storyline eine Geschichte, die sich tatsächlich als „Besonders“ schimpfen lassen darf.
Alle relevanten Figuren zu Gestaltenwandlern zu machen, ist dabei nur der Anfang. Schnell werden auch die Themen Rassismus und Weltentrennung eingeführt, die die Handlung gewinnbringend ergänzen, ohne zu aufdringlich oder dominant zu sein. Die Geschichte bleibt im Kern nämlich bis zum Schluss die Mischung aus Sci-Fi und Fantasy, und möchte nicht vorrangig Gesellschaftskritik üben. Die Thematik aber gekonnt einfließen zu lassen, gibt der Handlung trotz dem unrealistischen Fantasy-Element Nachvollziehbarkeit, Realismus und eine gewisse Realität, die sich auch mit unserer Welt deckt. Somit ist der Zugang leicht.

Was den Zugang zusätzlich erleichtert ist der Einstieg über Michirus Geschichte. Diese ist zwar auch wieder der Standard vom Standard, aber aufgrund der Sympathie, die wir Michiru gegenüber empfinden, sind wir schnell emotional bei der Sache. Außerdem sorgt die Tatsache, dass sich Michiru nicht einfach „normal“ in einen Tiermenschen verwandelt, sondern sie sich aus irgendeinem unbekannten Grund im Vergleich zu allen anderen nicht mehr zurück verwandeln kann, gleich zu einem spannenden Mysterium. Sofort haben wir eine sinnvolle Story vor uns, die gut einleitet, hervorragend ins Setting passt und genügend Motivation erzeugt, dass wir uns mit dem Rätsel beschäftigen wollen. Die Auflösung selbst war auch wieder nur der Standard vom Standard, v.a. wenn man diese Art des Sci-Fi-Mystery schon kennt, dennoch ist sie zufrieden stellend.

Die zweite Main-Storyline beschäftigt sich mit einem mysteriösen, unsterblichen Wesen, dass wir in der zweiten Hälfte der Geschichte kennen lernen. Auch diese Idee ist wieder Standard vom Standard, doch kam sie unerwartet, weil bis dato der Anime trotz Fantasy-Genre eine sehr realistische Aufmachung hatte. Durch die Einführung wird der Anime jedoch überraschenderweise nicht weniger realistisch, sondern erweitert die Welt tatsächlich nur noch einmal. Es gibt Tiermenschen, warum nicht auch ein Unsterbliches und Übernatürliches?! Die Idee ist so fern ab der Realität, dennoch passt es hervorragend in den Gesamtzusammenhang, dass es der Serie neuen Pepp gibt und das reine Sci-Fi-Mystery von Michiru gekonnt erweitert. Im Endeffekt hätte Michirus Geschichte nämlich nicht bis zum Ende motivierend tragen können. Eine Geschichte einzuführen, die nicht nur interessant ist, sondern im Nachhinein auch inhaltlich gut zu der von Michiru passt, erweitert die Serie gut, löst in einem Rutsch gleich beide Mysterien auf und rundet die Serie final gut ab.
Die beiden Hauptfiguren Michiru und Nazuna beinahe schon als Spiegel zu benutzen, gibt der Handlung zusätzlichen Pepp. Über diese beiden Figuren wird eindrucksvoll gezeigt, wie eine unterschiedliche Umgebung und Umwelt eine ähnliche Ausgangssituation unterschiedlich beeinfluss kann. Außerdem entsteht über diese beiden Figuren das Verbindungsstück der beiden aufkommenden Storylines, sodass am Ende der Serie ein sehr runder Gesamteindruck übrig bleibt. Die Story wirkt im Endeffekt zwar gradlinig, aber kompakt und lässt wenige Storylines in der Luft hängen, sodass man am Ende mit dem Gesamterlebnis „BNA" sehr zufrieden ist.

Der Animationsstil ist zwar einfach, aber zu jeder zeit flüssig und ansehnlich. Die Kämpfe und Verwandlungen sind schön, ebenso fand ich die Darstellung der Figuren sehr gelungen. „BNA“ bekommt es gut hin, die Tiermenschen in ihrer menschlichen Form zwar unterschiedlich zu gestalten, ihnen aber dennoch ausreichend Merkmale zu geben, dass man menschliche und tierische Form in einen Zusammenhang bringen kann und die Figuren in beiden Formen auch wieder erkennt. Im Endeffekt hat man nämlich jeden Charakter optisch gesehen doppelt vorliegen, sodass man auch schnell mit der Fülle an Figuren erschlagen hätte werden können, „BNA“ liefert in diesem Bereich jedoch sehr gut ab.


Zu den Charakteren
Trotz der Tiermenschen schafft es „BNA“ ebenso, sympathische Charaktere auf die Leinwand zu zaubern. Und hier spielt die Serie ganz klar ihre Stärke aus!

Den Hauptteil der Serie verfolgen wir Michiru und Shirou, die sich schnell von einer Zweckgemeinschaft zu einem guten Team zusammentun. Hierbei fand ich es angenehm, dass Michiru als „Neuling“ in AnimaCity nicht wie eine Klette an Shirou klebt und sich von ihm mitschleifen und ständig retten lässt, sondern auch selbst auf Erkundungstour geht, selbst andere Tiermenschen kennen lernt und selbst die Welt erforscht. Serien, die wie „BNA“ eine Fantasy-Welt einführen, machen oft den Fehler, dass sie eine Leitfigur präsentieren, die sowohl dem Neuling als auch dem Zuschauer in den ersten Folgen schnell die Regeln dieser Welt beibringen oder gar auf dem Silbertablett servieren. Mit der aktiven Michiru bekommt der Zuschauer nun jedoch eine Figur an die Hand, mit der wir zusammen die neue Welt und ihre Regeln und Normen erkunden können. Das macht das Gesamterlebnis weniger rational und macht schnell Lust auf mehr. Ebenso angenehm fand ich in diesem Zusammenhang, dass uns die beiden Hauptfiguren nicht automatisch als Team präsentiert werden. Beide Hauptfiguren gehen getrennte Wege, jeder hat seine eigene Motivation und seinen eigenen Weg, den er gehen möchte und der nicht unbedingt die Anwesenheit des jeweils anderen benötigt. Somit entstehen 2 Storylines nebeneinander, die im Endeffekt auf das gleiche hinauslaufen, sich aber nicht gekünstelt übermäßig voneinander abhängig sind, um die Handlung voran zu bringen und die Charaktere immer wieder zusammen zu führen.
Michiru funktioniert dabei in ihrer Funktion perfekt! Sie ist extrovertiert ohne dabei nervig zu sein; sie ist eine typische Heldenfigur mit vielen heroischen Charaktereigenschaften, dennoch ist ihr Charakter dreidimensional und vielschichtig. Sie wird immer wieder von Zweifeln heimgesucht, ist überfordert, kennt sich nicht aus – und zeigt damit Schwäche! Somit entsteht schnell ein guter Mix, der die Figur sympathisch macht und der wir gerne folgen wollen.

Mit der Sympathie ist es bei Shirou da schon eher so eine Sache, weil er als Wolf-Tiermensch natürlich das Konzept des „Lone Wolf“ verkörpert. Das Ganze macht er dann auch noch auf eine solch stellenweise asoziale Weise, dass er im ersten Moment zwar cool, aber nicht unbedingt der Sympathiebolzen ist. Aber auch hier ändert sich das im Verlauf der Handlung, da man auch ihn deutlich besser kennen lernt. Seine Beweggründe entpuppen sich zwar am Ende auch wieder als der Standard vom Standard, dennoch passen sie zu seiner Geschichte und erklären damit auch seine Charaktereigenschaften sinnvoll. Insgesamt ist damit zwar die Charakterentwicklung überschaubar, aber zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und logisch.

Überhaupt sind die meisten Charaktere sehr sinnvoll und nachvollziehbar gestaltet. Viele sind zwar tatsächlich wieder nur der Standard vom Standard, dennoch machen alle in der Handlung Sinn und leisten einen wertvollen Beitrag für die Gesamtstory. Die böse Organisation empfand ich in ihrer Grundmotivation als im Nachhinein eindeutig zu vorhersehbar und langweilig, als Gegner macht sie aber ihre Sache gut und bringt die Geschichte damit insgesamt schnell und gut voran.


Fazit
"Der Standard vom Standard" – wie oft habt ihr das hier gelesen?!

Im Endeffekt ist „BNA“ tatsächlich auch nicht mehr. Wer schon länger im Animebereich unterwegs ist, der wird von der Handlung als solche nicht unbedingt beeindruckt werden, weil sie in zu vielen Punkten Standard und damit leider auch nicht innovativ ist. Dennoch überzeugt „BNA“ final doch durch sein Setting, die sympathischen Figuren, das gute Tempo und durch die gekonnte Vernetzung der beiden grundsoliden Main-Storylines, die dadurch wenig Angriffsfläche für Fehler bieten.

Im Herzen bleibt „BNA“ zwar der Standard vom Standard, dennoch hebt es sich auch als Ausnahme unter dem Standard ab, und wird damit zu einem Anime, der bei jedem auf die „must-have-seen“-Liste gehört!

Beitrag wurde zuletzt am 16.10.2021 10:31 geändert.
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Avatar: Asane
Redakteur
#2
Bei »Brand New Animal« erwartet den Zuschauer ein Antidiskriminierungsanime, der zwar die aktuellen Themen unserer aktuellen Gesellschaft aufgreift, dies aber in einer höchst ungewöhnlichen Präsentation. Grundsätzlich dominiert ein etwas einfacheres Charakterdesign, das leicht ins Cartoonische lappt, mit scharfen Kontrasten anstelle von Farbübergängen, und das möglichst cool und stylish. Coole und kühle Rot- und Grüntöne überwiegen also, ganz besonders bei den Besonderen, den Tiermenschen also. Bei den Verbrecher- und Deliquenten-Szenen erst recht.

Viele der gestalterische Mittel mögen einem bekannt vorkommen, und es dauert einige Folgen, bis man Gewissheit hat, daß das volle Absicht ist. Nicht nur bestimmte Personen in bestimmten sozialen Stellungen erwecken den Eindruck, hier würde die Animewelt der 50er Jahre restauriert, auch der Humor geht genau den gleichen Weg. In den meisten Szenen geht das gut, in dramatischeren und temporeicheren geht das vereinzelt nach hinten los. Diese bizarr-komischen Momente können anfangs irritieren, aber man gewöhnt sich doch rasch daran, denn die Story schafft es, dem Ganzen genügend Tiefe, Halt und Struktur zu verleihen.

Michiru ist die impulsive wie sympathische Heldin des Animes, die als Mischwesen nach Animal City auswandert – die Stadt, die eigens für Tiermenschen erschaffen wurde, damit diese dort in Ruhe unter Gleichen und unbedroht von Extremisten leben können. Mehr dazu im Beschreibungstext. Schon in der ersten Folge schlägt der Anime Wege ein, die mehr Schulfunk denken lassen, allein anhand der Art, wie gewisse Themen verabreicht werden. Man könnte anfangs einen Antidiskriminierungsanime vermuten, mit fröhlich-kindlicher Botschaft, damit es auch wirklich alle verstehen. Somit leistet sich »BNA« also eine Agenda, in der die wichtigen Themen nur wenig verklausuliert angesprochen werden, und Dinge wie Diversität, (tierische) Rassendiskriminierung, Segregation als vermeintliche Lösung kommen auf den Tisch mit plakativ inszenierter Botschaft. Dann aber schafft der Anime den Schwenk Richtung Thriller und Action, mit einer Reihe suspekter Gestalten, deren Motivation nie so richtig einzuschätzen ist.

Natürlich ist auch unter Tiermenschen nicht alles eitel Sonnenschein, ganz im Gegenteil. Die Probleme der Gruppendynamik spiegelt sich auch in dieser Gesellschaft, speziell wenn gebrannte Kinder das Feuer scheuen. Es gibt auch (und gerade!) dort Böse, teils werden Schwächere bloß übers Ohr gehauen, teils brutal ausgenutzt, und in einigen Punkten ist das alles gar nicht so weit weg von der "Farm der Tiere".

Ansonsten aber läuft es ab wie üblich: einzelne unschöne Ereignisse werden episodisch abgehandelt, und erst in der zweiten Hälfte verdichtet sich die Story, rote Fäden werden erkennbar, korrupte Politiker und windige Wissenschaftler betreten die Bühne, Attentäter und religiöse Sektierer bereichern den Plot, mafiöse Strukturen wohin man blickt – bis kurz vor dem Stadium völliger Unübersichtlichkeit ein noch größeres Problem inklusive noch größerer Hintergrundgeschichte alle bisherigen Fragezeichen wegwischt und durch einen einheitlichen Handlungsstrang mit ganz eigenen Logiklöchern ersetzt. Letztere stellen sich zwangsläufig ein, denn man versucht diese ganze Gestaltwandelei wissenschaftlich zu erklären, womit sich der Anime massiv selbst ins Knie schießt. Jene Hintergrundgeschichte reicht natürlich die üblichen mythisch-legendären 1000 Jahre zurück, und sie thematisiert – angetrieben vom eigenen gesellschaftlichen Sendungsbewusstsein – nicht nur barbarischen Völkermord als Ausdruck eines ungebremsten Rassismus, sondern lässt den Zuschauer auch einen Blick in eine KZ-ähnliche Anstalt mit SS-ähnlichem Wachpersonal werfen. Aber es steht ja auch "Netflix" in den Credits, also braucht man sich da auch gar nicht zu beschweren.

Zugute halten muss man dem Anime, daß trotz aller politisch korrekten Winke und dem Streuen pädagogisch wertvoller Botschaften sympathische Charaktere die Szene beherrschen. Bei den Guten sowieso, speziell Michiru mit ihrer aufbrausenden und doch naiv-kurzsichtigen Art, aber auch die Widersacher sind nicht ganz so plakativ gestrickt, so daß man lange vor dem Rätsel steht, wer hier welche Motivation mitbringt und wie das am Ende aufgehen soll. Dies ist der Punkt, wo's den Anime (auch hier: ganz traditionell) vollstoff aus der Kurve trägt, viele Schießereien und Explosionen inszeniert werden (vor allem nachts, von wegen der Dramatik) und es schließlich im beliebten Tropus "mein Energieball ist größer als deiner" endet.

Überhaupt hat man lange Zeit das Gefühl, »BNA« hätte eigentlich ein Fighting-Shounen werden sollen, versetzt mit Elementen der "Looney Tunes" und einer stylish-düsteren Mystery-Serie. Motive werden eingeflochten, teils metaphorisch, teils humoristisch, die die Tragweite der gesellschaftlichen Probleme illustrieren sollen. Wie hier beim Zitat der Hexenverbrennung in Kombination mit optischen Merkmalen des Ku-Klux-Klan [Wikipedia].

Daß es der Anime am Ende übertreibt, ist die eine Sache. Eine andere betrifft die angesprochenen wissenschaftlichen Erklärungen. Daher fetter Spoiler:

Zu den verabreichten genetischen und molekularbiologischen Erklärungsversuchen

Also nochmal für die Doofen: Die DNA des menschlichen Blutes verändert sich, wenn sie mit einer Tier-DNA in Berührung kommt, selbst über den Verdauungstrakt. Ich kann mich nicht mehr an alle Details des Biologieunterrichts in der Oberstufe erinnern, aber so oft war ich sicher nicht Kreide holen, daß ich derartige Wissenslücken davongetragen hätte. Interessant auch, daß nach endlosen Jahren der Forschung ganz plötzlich innerhalb von 5 Minuten der entscheidende Durchbruch erzielt wird.

Für den durchschnittlichen Animefreund wird das wohl als ausreichend angesehen. Aber was soll's, man sollte damit zufrieden sein, was man bei »BNA« bekommt. Nämlich eine solide, spannende und nicht zu einfach gestrickte Geschichte über Macht, Mystery und menschlich-tierische Abgründe, angereichert mit etwas Magie und vor allen Dingen mit: Michiru.
Sie ist der absolute Star dieser Vorstellung und hat ein gutes Händchen dafür, in allerlei Schwierigkeiten zu geraten. Meist selbstverschuldet, aber keine Amsel in Distress, taff genug, sich da selbst herauszuwinden, auch wenn der Herr "Deus ex Machina" oft genug in Reichweite weilt. Sehr süß sind auch ihre Versuche, den Kindern Lesen und Schreiben beizubringen, wo man sieht, daß sie in Sachen Unterrichtsgestaltung schneller lernt als die Kleinen in Sachen Unterrichtsthema.

Kleines Fazit:
Wen das aufdringliche Rassismus-Gedöns nicht weiter stört, der bekommt eine sehenswerte Serie, wo vor allem die Frage, wer wem glaubt und das aufgrund welcher Motivation und welcher Abstammung, im Mittelpunkt steht. Außerdem erfährt man, weniger politisch korrekt, noch ein schönes Detail: wenn man die Mafia wirklich braucht, ist auf sie Verlass. Am besten gefallen hat mir selber aber der etwas oldschool inszenierte Humor, der signalisiert, daß so einiges, vor allem diese unglaublichen Twists, man vielleicht doch nicht ganz so ernst nehmen sollte, wie es den Anschein hat.
Beitrag wurde zuletzt am 02.02.2024 22:51 geändert.
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Kommentare

Avatar: Aodhan
V.I.P.
#1
Nun hab ich auch die restlichen Folgen geschaut und meine Meinung bleibt die gleiche. BNA ist eine charmante Wohlfühlserie mit sympathischen Figuren.
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Avatar: Aodhan
V.I.P.
#2
Nach 6 Folgen, ich spare mir natürlich Spoiler, muss ich sagen, dass mir der Anime überraschend gut gefällt. Er ist besser als alles, was von Trigger nach Little Witch Academia kam, vielleicht gerade deswegen, weil er einen ähnlichen Charme hat. Ich kann zwar eigentlich mit Furries nichts anfangen, aber darüber kann ich hinwegsehen, wenn mir die Figuren sympathisch sind und die Heldin ist das auf jeden Fall.
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