Ich habe eine kleine Aufgabe für euch:
Denkt an eine Apokalypse. Nicht menschliche Wesen sind aufgetaucht, die aber intelligent sind. Es gibt Krieg, beide Seiten hassen sich wie die Pest. Was wäre nun die generischte Geschichte, die euch in so einer Welt einfällt, wenn es nicht um den Krieg an sich gehen soll?
Zumindest bei mir wäre das in etwa „Zwei Charaktere von beiden Seiten befreunden sich und merken, dass die andere doch nicht so schlecht ist.“ Und mehr ist „Vampire in the Garden“ nicht.
Die Idee generell ist natürlich interessant. Vampire gegen Menschen, beide mit unterschiedlichen Werten und Ideen, in einem unerbittlichen, halbwegs realistischen, Vernichtungskrieg – wo kann ich diese Serie sehen?! „Vampire in the Garden“ schafft es allerdings, die zwei uninteressantesten Charaktere in der gesamten Welt zu nehmen und aus ihnen die Protagonisten zu machen.
Diese Protagonisten wären Fine und Momo.
Momo ist ein Mensch, Tochter der Anführerin der Menschheit, weshalb es ihr eigentlich recht gut geht. Trotzdem hasst sie ihre Mutter und will – ich hab keine Ahnung, was sie will. Sie scheint ein Problem mit dem (versuchten) Genozid an den Vampiren zu haben, den ihre Mutter betreibt, aber über einen gewissen Schein geht es nicht heraus. Aus irgendeinen mir unbekannten Grund will sie auf jedem Fall weg. Fine währenddessen ist die Vampirkönigin, die suizidgefährdet ist. Warum sie das ist, wird zum Glück halbwegs aufgeklärt. Auf jedem Fall begegnen die Beiden sich während eines Angriffes und machen dann einen Roadtrip, auf der Suche nach dem Paradies, wo Vampire und Menschen gemeinsam leben können.
Fasse ich mich kurz: Die Geschichte macht von vorne bis hinten keinen Spaß. Jeder Nebencharakter, wirklich jede Szene, wo die Protagonisten nicht auftauchen, war interessanter als die Protagonisten. Momo hab ich von vorne bis hinten nicht verstanden, teilweise sogar unrealistisch gefunden. Es wird kein wirklicher Grund geliefert, warum sie so ein Problem mit ihrer Mutter hat, eher im Gegenteil. Sie verreckt mehrfach fast im Kampf gegen die Vampire, die nieten ihre Freunde um, doch eine wirkliche Reaktion bleibt aus. Sie wird z.B. einmal von Fine fast gekillt, was Momo aber überhaupt nicht interessiert. Ein andermal wird ihre Freundin von einem Vampir ermordet und zwei Folgen später ist das vergessen. Warum hat sie so ein Problem mit ihrer Mutter, dass sie über all das hinweg sehen kann? Was ist ihr Problem generell?! Gehts um den Genozid – wahrscheinlich, aber ein wahrscheinlich reicht nicht für ihre Taten aus.
Fine auf der anderen Seite ist als Charakter ein bisschen nachvollziehbarer, aber ihre Stellung, ihre Fähigkeiten, ihre Krankheiten sind es überhaupt nicht. Dafür hätte man ein bisschen was über die Vampire, ihre Herkunft, ihre Gesellschaft erzählen müssen, doch Erklärungen gibt es nicht. Wir können froh über ein „Vampire sind vor einiger Zeit aufgetaucht, deshalb gibt es jetzt Krieg“ sein. Und das ist traurig, wenn man bedenkt, dass das Drama eigentlich daher kommen müsste, dass es zwei Unterschiedliche Rassen sind, die miteinander auskommen – aber ich weiß gar nichts über die Vampire und dementsprechend kann ich auch nichts verstehen, nichts nachvollziehen. Deshalb lösen viele dramatische Situation meist nicht mehr als ein großes Fragezeichen aus. Fine ist Königin und weigert sich aber, ihren Aufgaben nachzukommen – was wären denn diese Aufgaben? Warum ist sie so wichtig?
Von diesem Drama bleibt also nur das absolute Gerüst, die Grundstruktur. Du kannst zu jedem Moment Pause machen und voraussehen, wie es weiter gehen wird. Du kannst von Anfang an das Ende voraussagen.
Jetzt gibt es bei diesem Anime ein recht faszinierendes Phänomen, zumindest aus meiner Sicht. Wirklich jedes mal, wenn es nicht um die beiden Protagonistinnen geht, packt der Anime, macht Lust auf mehr, lässt Interesse aufquellen. Momo hat z.B. einen Onkel, der eine Vergangenheit mit den Vampiren hatte. Er ist in dieser Welt sehr ungewöhnlich, ungewöhnlich stark, nutzt ungewohnte Waffen, hat eine ungewöhnliche Einstellung gegenüber den Vampiren. Das macht ihn interessant, man will mehr wissen. Doch man kriegt nichts. Es gibt zwei mal eine sehr kurze Einblendung, welche seine Vergangenheit beleuchtet und einen einzigen Schlüsselmoment aus seinem Leben zeigen. Ich saß da und bin ausgeflippt, weil ich mehr wissen wollte. Der Kerl war interessant, seine Backstory scheint übelst faszinierend zu sein!
Das gleiche mit der Welt, dem Krieg allgemein. Ein grausiger Krieg zwischen zwei Rassen, die Entwicklung neuer Waffen, verzweifelte Taktiken, zwei komplett unterschiedliche Kulturen – dass ist spannend! Wieso also deutet man andauernd irgendeinen Aspekt an, nur um dann nichts mehr dazu zu sagen?!
Dafür ist die Serie recht hübsch.
Also grob zusammengefasst: Viel Potenzial, einfach verschenkt. Momo ist ein halbgarer Charakter, die dadurch unverständlich und uninteressant wird. Ähnlich mit Fine. Die Welt und ihre Charaktere sind Faszinierend und bieten potenziell für ein viel besseres Spin-Of, der Anime ist aber wirklich schön anzuschauen (neben das "Vampire" im Namen das einzig gute an der Serie).
Weil ich echt gelangweilt war und mich über vieles sehr geärgert habe, 2 von 5 drogenabhängigen Vampiren.
Denkt an eine Apokalypse. Nicht menschliche Wesen sind aufgetaucht, die aber intelligent sind. Es gibt Krieg, beide Seiten hassen sich wie die Pest. Was wäre nun die generischte Geschichte, die euch in so einer Welt einfällt, wenn es nicht um den Krieg an sich gehen soll?
Zumindest bei mir wäre das in etwa „Zwei Charaktere von beiden Seiten befreunden sich und merken, dass die andere doch nicht so schlecht ist.“ Und mehr ist „Vampire in the Garden“ nicht.
Die Idee generell ist natürlich interessant. Vampire gegen Menschen, beide mit unterschiedlichen Werten und Ideen, in einem unerbittlichen, halbwegs realistischen, Vernichtungskrieg – wo kann ich diese Serie sehen?! „Vampire in the Garden“ schafft es allerdings, die zwei uninteressantesten Charaktere in der gesamten Welt zu nehmen und aus ihnen die Protagonisten zu machen.
Diese Protagonisten wären Fine und Momo.
Momo ist ein Mensch, Tochter der Anführerin der Menschheit, weshalb es ihr eigentlich recht gut geht. Trotzdem hasst sie ihre Mutter und will – ich hab keine Ahnung, was sie will. Sie scheint ein Problem mit dem (versuchten) Genozid an den Vampiren zu haben, den ihre Mutter betreibt, aber über einen gewissen Schein geht es nicht heraus. Aus irgendeinen mir unbekannten Grund will sie auf jedem Fall weg. Fine währenddessen ist die Vampirkönigin, die suizidgefährdet ist. Warum sie das ist, wird zum Glück halbwegs aufgeklärt. Auf jedem Fall begegnen die Beiden sich während eines Angriffes und machen dann einen Roadtrip, auf der Suche nach dem Paradies, wo Vampire und Menschen gemeinsam leben können.
Fasse ich mich kurz: Die Geschichte macht von vorne bis hinten keinen Spaß. Jeder Nebencharakter, wirklich jede Szene, wo die Protagonisten nicht auftauchen, war interessanter als die Protagonisten. Momo hab ich von vorne bis hinten nicht verstanden, teilweise sogar unrealistisch gefunden. Es wird kein wirklicher Grund geliefert, warum sie so ein Problem mit ihrer Mutter hat, eher im Gegenteil. Sie verreckt mehrfach fast im Kampf gegen die Vampire, die nieten ihre Freunde um, doch eine wirkliche Reaktion bleibt aus. Sie wird z.B. einmal von Fine fast gekillt, was Momo aber überhaupt nicht interessiert. Ein andermal wird ihre Freundin von einem Vampir ermordet und zwei Folgen später ist das vergessen. Warum hat sie so ein Problem mit ihrer Mutter, dass sie über all das hinweg sehen kann? Was ist ihr Problem generell?! Gehts um den Genozid – wahrscheinlich, aber ein wahrscheinlich reicht nicht für ihre Taten aus.
Fine auf der anderen Seite ist als Charakter ein bisschen nachvollziehbarer, aber ihre Stellung, ihre Fähigkeiten, ihre Krankheiten sind es überhaupt nicht. Dafür hätte man ein bisschen was über die Vampire, ihre Herkunft, ihre Gesellschaft erzählen müssen, doch Erklärungen gibt es nicht. Wir können froh über ein „Vampire sind vor einiger Zeit aufgetaucht, deshalb gibt es jetzt Krieg“ sein. Und das ist traurig, wenn man bedenkt, dass das Drama eigentlich daher kommen müsste, dass es zwei Unterschiedliche Rassen sind, die miteinander auskommen – aber ich weiß gar nichts über die Vampire und dementsprechend kann ich auch nichts verstehen, nichts nachvollziehen. Deshalb lösen viele dramatische Situation meist nicht mehr als ein großes Fragezeichen aus. Fine ist Königin und weigert sich aber, ihren Aufgaben nachzukommen – was wären denn diese Aufgaben? Warum ist sie so wichtig?
Warum hält sie die Droge aus? Was ist das für eine Droge? Was hat sie, warum ist sie kurz vorm verrecken, obwohl sie Blut bekam? Warum sind die Vampire zu dumm, die Menschheit als Haustier zu halten, damit sie nicht verhungern? Woher kamen sie überhaupt? Wer sind die Ältesten? (Hier bitte 50 weitere Fragen einfügen)
Wobei dieses Problem nicht nur bei den Vampire besteht, sondern auch bei den Menschen. Viele menschliche Charaktere konnte ich auch nicht wirklich nachvollziehen, sei es Momo, ihre Mutter oder ihr Onkel – aber jedenfalls verstehe ich als Mensch die Menschen insgesamt zumindest besser als die Vampire.Von diesem Drama bleibt also nur das absolute Gerüst, die Grundstruktur. Du kannst zu jedem Moment Pause machen und voraussehen, wie es weiter gehen wird. Du kannst von Anfang an das Ende voraussagen.
Jetzt gibt es bei diesem Anime ein recht faszinierendes Phänomen, zumindest aus meiner Sicht. Wirklich jedes mal, wenn es nicht um die beiden Protagonistinnen geht, packt der Anime, macht Lust auf mehr, lässt Interesse aufquellen. Momo hat z.B. einen Onkel, der eine Vergangenheit mit den Vampiren hatte. Er ist in dieser Welt sehr ungewöhnlich, ungewöhnlich stark, nutzt ungewohnte Waffen, hat eine ungewöhnliche Einstellung gegenüber den Vampiren. Das macht ihn interessant, man will mehr wissen. Doch man kriegt nichts. Es gibt zwei mal eine sehr kurze Einblendung, welche seine Vergangenheit beleuchtet und einen einzigen Schlüsselmoment aus seinem Leben zeigen. Ich saß da und bin ausgeflippt, weil ich mehr wissen wollte. Der Kerl war interessant, seine Backstory scheint übelst faszinierend zu sein!
Das gleiche mit der Welt, dem Krieg allgemein. Ein grausiger Krieg zwischen zwei Rassen, die Entwicklung neuer Waffen, verzweifelte Taktiken, zwei komplett unterschiedliche Kulturen – dass ist spannend! Wieso also deutet man andauernd irgendeinen Aspekt an, nur um dann nichts mehr dazu zu sagen?!
Dafür ist die Serie recht hübsch.
Also grob zusammengefasst: Viel Potenzial, einfach verschenkt. Momo ist ein halbgarer Charakter, die dadurch unverständlich und uninteressant wird. Ähnlich mit Fine. Die Welt und ihre Charaktere sind Faszinierend und bieten potenziell für ein viel besseres Spin-Of, der Anime ist aber wirklich schön anzuschauen (neben das "Vampire" im Namen das einzig gute an der Serie).
Weil ich echt gelangweilt war und mich über vieles sehr geärgert habe, 2 von 5 drogenabhängigen Vampiren.
Kommentare
Daher möchte ich gar nicht viel dazu sagen.
Nur so viel:
Eine Skulptur die beide singend und tanzend darstellt wäre schön.
Damit sie wenigstens in meiner Vitrine vereint sind.
Mit einer Spieluhr im Fuß, die ihr Lied spielt.
Hat mir super gut gefallen.👍🥰 Das Setting fand ich ebenfalls sehr gelungen und habe mich öfters gefragt, ob das nun wirklich eine 🇯🇵 oder nicht doch eine 🇷🇺 Produktion sei. Der Abspann hat mich dann doch wieder ins 🇯🇵 Anime-Feeling zurück geholt. Es ist eine sehr traurige Geschichte, welche in einer sehr rauhen und trostlosen Welt spielt. Ich habe mir so sehr für die beiden Protagonistinnen etwas mehr Glück und besonders mehr Zweisamkeit gewünscht, aber das Schicksal hat sich seinen Weg selbst gebahnt.😭😘
Momo als Figur in dem schulterfreien Kleid würde ich super gern als Erinnerung an den Anime in meiner Sammlung aufnehmen, falls diese jemals hergestellt werden würde.🥰