AsaneRedakteur
#1Allein schon das Charakterdesign lässt darauf schließen, daß man sich für die nächste knappe Stunde keinen Kopf um eine tiefsinnige Geschichte oder um mitreißendes Charakterdrama zu machen braucht. Und mit diesem Eindruck liegt man auch absolut richtig.
Der Prolog inszeniert erstmal ein episches Gemetzel, viele gegen einen, was den Schluss zulässt, daß der Eine der Böse sein muss. Nachdem er Eine tot ist und nur noch sein magischer Kristall übrig bleibt, auf den es die Mädels denn auch abgesehen haben, wird im Schnellverfahren eine enorm textlastige Erklärung der Rahmengeschichte durchgepeitscht, die kein Mensch ohne Pausetaste auf Anhieb begreifen kann. Macht nix, denn es stellt sich recht bald heraus, daß das auch gar nicht nötig ist. Es geht um den Spaß an der Sache und nicht um alibihafte, dramatische Hintergrundstorys.
Nachdem diese Fighting-Shoujo-Einlage vorbei ist, geht es erstmal ab nach Hause, wo dann nach und nach, während sich alle geschwisterlich fetzen und in den Haaren liegen, klar wird, was denn so eigentlich Sache ist: Unter Zuhilfenahme von einem halben Dutzend Rückblicken stellt sich heraus, daß die ganze Rasselbande aus einer Fantasy-getränkten, magischen Welt stammt, in der man unter undurchsichtigen Umständen blutige Kriege gegen die aktuelle Gewaltherrscherin geführt hat und durch unglückliche Verwicklungen im heutigen Kyouto gelandet ist. Weil nichts besseres zur Hand war, hat man sich kurzerhand im Süßwarengeschäft von Kumi niedergelassen (von dem sie annahmen, es würde leerstehen), das diese von ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter übernommen hat.
Des bislang ausgeübten zünftigen Gemetzels nun enthoben, langweilt sich der Haufen und geht der Gastgeberin gehörig auf die Nerven. (Die mich übrigens in ihrer bewundernswerten Selbstbeherrschung und ihrem Phlegma immer etwas an Yuuko aus Dennou Coil erinnert hat.)
Also sitzt hier ein all-girls-cast und schmiedet Pläne für eine Rückkehr. Natürlich hat man auch hier versucht, alle möglichen Charaktertypen abzudecken, und eigenartigerweise wirkt das Resultat nicht aufgesetzt oder konstruiert, sondern funktioniert tatsächlich erstaunlich gut, vor allem im Sinne der Comedy, gerade bei den Isekai-Girls. Was, wie zu Anfang erwähnt, auch am Charakterdesign liegt, das so plan und Comic-haft reduziert ausgefallen ist, daß Chibis schonmal unnötig sind.
Als Kriegerinnen aus einer anderen Welt habem sie hier in Kyouto zwar ein leicht anderes Aussehen und auch nicht mehr das gleiche Alter wie vormals, aber grundsätzlich noch die gleichen Charakterzüge. Dieser Umstand wird natürlich weidlich genutzt für allerhand humoristische Einlagen.
Und in diesem Bereich (uchi) liegt auch die größte Stärke der Show, während bei allem, was außerhalb der Wohnung sich abspielt (soto), wo's um Kämpfe geht, es sehr schnell sehr generisch und auch etwas willkürlich wird. Neben der Anführerin Arnelia, wo beim Transfer in ihre neue Welt irgendwas schiefgelaufen sein muss, haben wir da u.a. noch Mai, die sich als Idol versucht, Harami, eine hervorragende Kämpferin und ein quirliger Rotschopf mit einer Frisur wie ein Christbaum, und außerdem ist auch Valvaran, "weiblicher Dämonenlord" und Gegnerin der anderen, unerklärlicherweise mit von der Partie, allerdings nun als Ran im Körper einer elfjährigen Grundschülerin und daher mit ganz eigenen Problemen geschlagen (Hausaufgaben).
Für weitere Komikeinlagen zuständig sind auch die beiden Ladenbetreiber Ron und Leonard, die Kumi gegenüber
tributpflichtig sind, sprich: ständig mit der Miete in Rückstand.
Die Lage spitzt sich zu, als anlässlich des Obon-Festes die Feuer am Berghang entzündet werden sollen und plötzlich ein entfesselter, feuriger Dämon aus ganz viel CGI herumberserkert und die Stadt bedroht. Diese Situation nimmt die Regie dann zum dankbaren Anlass, die vielgepriesenen Tugenden Japans noch einmal in aller Deutlichkeit dem Zuschauer unter die Nase zu reiben: Gemeinschaftssinn, Tapferkeit, Hintanstellung eigener Belange, Gemeinschaftssinn, Selbstlosigkeit, Teamwork und Gemeinschaftssinn. Ach ja, und Ganbatte.
Auch wenn die bis dahin noch vorhandene Selbstironie ihr Pulver wohl verschossen hat, bleibt ein kleiner, angenehm zu sehender Film, der in seinen Humoreinlagen nicht allzu übertrieben wirkt und mit dem auch ein jüngeres Publikum seinen Spaß haben kann. Denn auch für unfreiwillige Komik ist gesorgt, wenn beispielsweise die Computeranimation Autos mit geschätzen 120 km/h durch die Innenstadt flitzen lässt.
Hat man sich an die Optik erst einmal gewöhnt, darf man hier eine leichtfüßige Komödie verfolgen, wo der Humoranteil größer ist als der der Action. Natürlich ergeben sich die meisten Situation aus der Konfrontation von kriegerischen Charakteren mit einer verdächtig friedlichen Welt, in der sie nun ihr Leben verbringen – aber das auf frische und unerwartet warmherzige Art. Speziell der kleine Wirbelwind Harami hat es auf kürzestem Wege in mein Herz geschafft.
Der Prolog inszeniert erstmal ein episches Gemetzel, viele gegen einen, was den Schluss zulässt, daß der Eine der Böse sein muss. Nachdem er Eine tot ist und nur noch sein magischer Kristall übrig bleibt, auf den es die Mädels denn auch abgesehen haben, wird im Schnellverfahren eine enorm textlastige Erklärung der Rahmengeschichte durchgepeitscht, die kein Mensch ohne Pausetaste auf Anhieb begreifen kann. Macht nix, denn es stellt sich recht bald heraus, daß das auch gar nicht nötig ist. Es geht um den Spaß an der Sache und nicht um alibihafte, dramatische Hintergrundstorys.
Nachdem diese Fighting-Shoujo-Einlage vorbei ist, geht es erstmal ab nach Hause, wo dann nach und nach, während sich alle geschwisterlich fetzen und in den Haaren liegen, klar wird, was denn so eigentlich Sache ist: Unter Zuhilfenahme von einem halben Dutzend Rückblicken stellt sich heraus, daß die ganze Rasselbande aus einer Fantasy-getränkten, magischen Welt stammt, in der man unter undurchsichtigen Umständen blutige Kriege gegen die aktuelle Gewaltherrscherin geführt hat und durch unglückliche Verwicklungen im heutigen Kyouto gelandet ist. Weil nichts besseres zur Hand war, hat man sich kurzerhand im Süßwarengeschäft von Kumi niedergelassen (von dem sie annahmen, es würde leerstehen), das diese von ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter übernommen hat.
Des bislang ausgeübten zünftigen Gemetzels nun enthoben, langweilt sich der Haufen und geht der Gastgeberin gehörig auf die Nerven. (Die mich übrigens in ihrer bewundernswerten Selbstbeherrschung und ihrem Phlegma immer etwas an Yuuko aus Dennou Coil erinnert hat.)
Also sitzt hier ein all-girls-cast und schmiedet Pläne für eine Rückkehr. Natürlich hat man auch hier versucht, alle möglichen Charaktertypen abzudecken, und eigenartigerweise wirkt das Resultat nicht aufgesetzt oder konstruiert, sondern funktioniert tatsächlich erstaunlich gut, vor allem im Sinne der Comedy, gerade bei den Isekai-Girls. Was, wie zu Anfang erwähnt, auch am Charakterdesign liegt, das so plan und Comic-haft reduziert ausgefallen ist, daß Chibis schonmal unnötig sind.
Als Kriegerinnen aus einer anderen Welt habem sie hier in Kyouto zwar ein leicht anderes Aussehen und auch nicht mehr das gleiche Alter wie vormals, aber grundsätzlich noch die gleichen Charakterzüge. Dieser Umstand wird natürlich weidlich genutzt für allerhand humoristische Einlagen.
Und in diesem Bereich (uchi) liegt auch die größte Stärke der Show, während bei allem, was außerhalb der Wohnung sich abspielt (soto), wo's um Kämpfe geht, es sehr schnell sehr generisch und auch etwas willkürlich wird. Neben der Anführerin Arnelia, wo beim Transfer in ihre neue Welt irgendwas schiefgelaufen sein muss, haben wir da u.a. noch Mai, die sich als Idol versucht, Harami, eine hervorragende Kämpferin und ein quirliger Rotschopf mit einer Frisur wie ein Christbaum, und außerdem ist auch Valvaran, "weiblicher Dämonenlord" und Gegnerin der anderen, unerklärlicherweise mit von der Partie, allerdings nun als Ran im Körper einer elfjährigen Grundschülerin und daher mit ganz eigenen Problemen geschlagen (Hausaufgaben).
Für weitere Komikeinlagen zuständig sind auch die beiden Ladenbetreiber Ron und Leonard, die Kumi gegenüber
tributpflichtig sind, sprich: ständig mit der Miete in Rückstand.
Die Lage spitzt sich zu, als anlässlich des Obon-Festes die Feuer am Berghang entzündet werden sollen und plötzlich ein entfesselter, feuriger Dämon aus ganz viel CGI herumberserkert und die Stadt bedroht. Diese Situation nimmt die Regie dann zum dankbaren Anlass, die vielgepriesenen Tugenden Japans noch einmal in aller Deutlichkeit dem Zuschauer unter die Nase zu reiben: Gemeinschaftssinn, Tapferkeit, Hintanstellung eigener Belange, Gemeinschaftssinn, Selbstlosigkeit, Teamwork und Gemeinschaftssinn. Ach ja, und Ganbatte.
Auch wenn die bis dahin noch vorhandene Selbstironie ihr Pulver wohl verschossen hat, bleibt ein kleiner, angenehm zu sehender Film, der in seinen Humoreinlagen nicht allzu übertrieben wirkt und mit dem auch ein jüngeres Publikum seinen Spaß haben kann. Denn auch für unfreiwillige Komik ist gesorgt, wenn beispielsweise die Computeranimation Autos mit geschätzen 120 km/h durch die Innenstadt flitzen lässt.
Hat man sich an die Optik erst einmal gewöhnt, darf man hier eine leichtfüßige Komödie verfolgen, wo der Humoranteil größer ist als der der Action. Natürlich ergeben sich die meisten Situation aus der Konfrontation von kriegerischen Charakteren mit einer verdächtig friedlichen Welt, in der sie nun ihr Leben verbringen – aber das auf frische und unerwartet warmherzige Art. Speziell der kleine Wirbelwind Harami hat es auf kürzestem Wege in mein Herz geschafft.
Beitrag wurde zuletzt am 26.05.2021 00:27 geändert.
Kommentare
Das einzige Problem von Laidbackers: 58 Minuten sind dafür einfach viel zu wenig.