AsaneRedakteur
#1Generischer kann ein Anime nicht anfangen: Aoyama träumt davon, eine Freundin zu haben, und im Gespräch mit seinem Kumpel Ginta Akashi stellt sich heraus, daß dieser zwar schon lange mit dem sportlichen Wirbelwind Setsuna befreundet ist, aber auch nicht mehr als das. (Klassisches Osananajimi-Dilemma mal andersum.) Im Gegensatz zu ihm ist sie durchaus in ihn verknallt, heimlich und hoffnungslos, hat sich bislang aber noch nicht getraut, ihm das auch zu sagen.
Diese Standardsituation darf durchaus als vielversprechender Start einer Romanze angesehen werden, egal wie 08/15 das auch ist, bloß – der Hentai macht absolut nichts draus, lässt das alles links liegen und geht im folgenden völlig andere Wege. Die Besessenheit von ihrem angehimmelten Lover in spe führt soweit, daß sie das Sport-Shirt, das der Schussel in der Umkleide vergessen hat, für ihn mitnimmt und es unglücklicherweise nicht unterlassen kann, daran zu schnüffeln und sich gleichzeitig dabei zu befingern, an ganz ungehörigen Stellen.
Bei dieser Aktion wird sie vom Sportlehrer, der wohl schon länger ein Auge auf sie geworfen hat, planmäßig ertappt. Seine erpresserischen Androhungen sind natürlich ziemlich blödsinnig (ein angeblich heimliches Überwachungsvideo und dessen Veröffentlichung auf einer "Untergrund-Schulwebsite") und kaum zu Ende gedacht. Aber weil die Japaner so geeicht sind, daß man alle erdenklichen peinlichen Situationen für sich und andere möglichst vermeidet, lässt sie sich das also gefallen.
Daher liegt bei der nun folgenden Vergewaltigung der Schwerpunkt auch mehr auf der psychologischen Komponente, ohne groß die voyeuristischen Aspekte zu bedienen. Und deswegen läuft diese Vergewaltigung bei erstaunlich zurückgehaltenem Tempo ab, ganz auf die widerstreitenden Emotionen des Mädchens fokussiert. Als wolle man reale gegen erlebte Zeit setzen. Und dann wird eben gefickt, bis die Folge vorbei ist. Mehr ist da nicht.
Der zweite Teil des Dramas läuft ähnlich ab wie der erste, nur daß der Sex ihm Rahmen einer großzügigen Einladung des Lehrers am Wochenende erfolgt. Spätestens hier fällt auf, wie wenig Mühe man sich bei Animation und Charakterdesign gegeben hat. Die Nahaufnahmen gehen ja noch; aber immer wieder fallen Inkonsistenzen auf, grade bei den Proportionen, und ich habe den Lehrer in der 2. Folge nur deshalb wiedererkannt, weil klar war, daß er das sein muss. Das Charakterdesign ist nicht nur sehr sparsam, es könnte glatt 15 Jahre älter sein. Nicht nur das Charakterdesign, auch die Animationen sind ziemlich lausig. Ebenso die Seiyuu, die mit einem reichlich einfallslosen Dialogtext geschlagen sind. Die Musik dagegen bleibt ihm unauffälligen Porno-Duktus und versucht später ihr Glück mit einer Easy-listening-Version von "Greensleeves". Was in dem skizzierten Kontext besonders gruslig wirkt.
Angesichts der katastrophalen Animationen kann man vielleicht von Glück sprechen, wenn man während des sexuellen Akts zum großen Teil Standbilder vorgesetzt bekommt, über die tapfer geschwenkt wird, um Bewegtheit zu simulieren. Dafür gibt es beim Sex kurz mal Speedlines zu sehen, was man auch nicht alle Tage hat.
Aber ähnlich wie in »Isaku« scheint man den Schwerpunkt weg vom Erotischen hin zur verheerenden psychologischen Situation der Protagonistin zu legen. Auf das Spiel mit dem Ekel [Ü 16], vor allem dem Ekel vor sich selbst. Recht eindringlich inszenierte Bilder über die Hoffnungen und Erwartungen an das Leben und die Überlagerung durch die bittere, ekelhafte Realität dominieren, je länger das unerträgliche Ausgeliefertsein andauert und Setsuna mehr und mehr Gefallen an den neuen Erfahrungen körperlicher Lust verspürt. Spätestens mit Auftritt des Lehrers ist das Spielerische, Unbeschwerte des Beginns komplett verflogen, ohne daß sich die Geschichte in irgendeine Richtung bewegen würde. Je länger das andauert, desto mehr wünscht man sich ein Ende im Stil von »School Days«.
Dieser Widerstreit der Gefühle, die mählich zerbröckelnde Selbstachtung und die damit einhergehende systematische Zertrümmerung jugendlicher Zukunftsträume – dies war eigentlich der einzige Aspekt in diesem zu billigen Hentai, für den ich mir ein paar Bewertungssterne abringen konnte.
Diese Standardsituation darf durchaus als vielversprechender Start einer Romanze angesehen werden, egal wie 08/15 das auch ist, bloß – der Hentai macht absolut nichts draus, lässt das alles links liegen und geht im folgenden völlig andere Wege. Die Besessenheit von ihrem angehimmelten Lover in spe führt soweit, daß sie das Sport-Shirt, das der Schussel in der Umkleide vergessen hat, für ihn mitnimmt und es unglücklicherweise nicht unterlassen kann, daran zu schnüffeln und sich gleichzeitig dabei zu befingern, an ganz ungehörigen Stellen.
Bei dieser Aktion wird sie vom Sportlehrer, der wohl schon länger ein Auge auf sie geworfen hat, planmäßig ertappt. Seine erpresserischen Androhungen sind natürlich ziemlich blödsinnig (ein angeblich heimliches Überwachungsvideo und dessen Veröffentlichung auf einer "Untergrund-Schulwebsite") und kaum zu Ende gedacht. Aber weil die Japaner so geeicht sind, daß man alle erdenklichen peinlichen Situationen für sich und andere möglichst vermeidet, lässt sie sich das also gefallen.
Daher liegt bei der nun folgenden Vergewaltigung der Schwerpunkt auch mehr auf der psychologischen Komponente, ohne groß die voyeuristischen Aspekte zu bedienen. Und deswegen läuft diese Vergewaltigung bei erstaunlich zurückgehaltenem Tempo ab, ganz auf die widerstreitenden Emotionen des Mädchens fokussiert. Als wolle man reale gegen erlebte Zeit setzen. Und dann wird eben gefickt, bis die Folge vorbei ist. Mehr ist da nicht.
Der zweite Teil des Dramas läuft ähnlich ab wie der erste, nur daß der Sex ihm Rahmen einer großzügigen Einladung des Lehrers am Wochenende erfolgt. Spätestens hier fällt auf, wie wenig Mühe man sich bei Animation und Charakterdesign gegeben hat. Die Nahaufnahmen gehen ja noch; aber immer wieder fallen Inkonsistenzen auf, grade bei den Proportionen, und ich habe den Lehrer in der 2. Folge nur deshalb wiedererkannt, weil klar war, daß er das sein muss. Das Charakterdesign ist nicht nur sehr sparsam, es könnte glatt 15 Jahre älter sein. Nicht nur das Charakterdesign, auch die Animationen sind ziemlich lausig. Ebenso die Seiyuu, die mit einem reichlich einfallslosen Dialogtext geschlagen sind. Die Musik dagegen bleibt ihm unauffälligen Porno-Duktus und versucht später ihr Glück mit einer Easy-listening-Version von "Greensleeves". Was in dem skizzierten Kontext besonders gruslig wirkt.
Angesichts der katastrophalen Animationen kann man vielleicht von Glück sprechen, wenn man während des sexuellen Akts zum großen Teil Standbilder vorgesetzt bekommt, über die tapfer geschwenkt wird, um Bewegtheit zu simulieren. Dafür gibt es beim Sex kurz mal Speedlines zu sehen, was man auch nicht alle Tage hat.
Aber ähnlich wie in »Isaku« scheint man den Schwerpunkt weg vom Erotischen hin zur verheerenden psychologischen Situation der Protagonistin zu legen. Auf das Spiel mit dem Ekel [Ü 16], vor allem dem Ekel vor sich selbst. Recht eindringlich inszenierte Bilder über die Hoffnungen und Erwartungen an das Leben und die Überlagerung durch die bittere, ekelhafte Realität dominieren, je länger das unerträgliche Ausgeliefertsein andauert und Setsuna mehr und mehr Gefallen an den neuen Erfahrungen körperlicher Lust verspürt. Spätestens mit Auftritt des Lehrers ist das Spielerische, Unbeschwerte des Beginns komplett verflogen, ohne daß sich die Geschichte in irgendeine Richtung bewegen würde. Je länger das andauert, desto mehr wünscht man sich ein Ende im Stil von »School Days«.
Dieser Widerstreit der Gefühle, die mählich zerbröckelnde Selbstachtung und die damit einhergehende systematische Zertrümmerung jugendlicher Zukunftsträume – dies war eigentlich der einzige Aspekt in diesem zu billigen Hentai, für den ich mir ein paar Bewertungssterne abringen konnte.
Beitrag wurde zuletzt am 03.11.2022 01:04 geändert.
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