AsaneRedakteur
#1Man muss sich schon die Augen zuhalten, so laut schreit das Cover "LOLI", und das Echo dieses Schreies klingt noch im Titel nach: "Nama Lo – frische Lolis!" – Derart angestachelt, hatte ich innerlich schon passende Sätze parat, um diese Ausgeburt moralischer Verworfenheit sachgerecht und formschön in der Luft zu zerreißen. Anschauen war praktisch nur noch Formsache.
Das Resultat war ernüchternd: da erfrecht sich diese OVA doch tatsächlich, mit schöner Optik, angenehmen Charakteren und kindlich-unschuldigem Humor zu kontern! Damit war das ursprünglich Konzept über den Haufen geworfen, und ich kann jetzt grad mal von vorn anfangen.
In genau dieser Reihenfolge geh ich das jetzt also an, da ich im Augenblick eh keine Ahnung habe, was das am Ende werden wird. Ja, die Optik ist ganz nett, leicht und luftig wie ein frischer Sommermorgen, die Animationen sind dann und wann etwas hoppelig, aber das ist Hentai-kun gewohnt in diesem low-cost-Genre mit notorisch klammem Budget. Manchmal bewegt sich der Mund nicht beim Sprechen, manchmal steht er offen, bleibt aber unbewegt, obwohl gerade zwei, drei Sätze abzuliefern wären. Vielleicht war man auch nur der Meinung, hier folgt jetzt ein Blowjob, und auf einmal hat man unversehens auf Konversation umgeschwenkt und die Deadline war schon eine halbe Stunde vorbei, was weiß ich.
Das mit dem Hoppeln nimmt ein plötzliches Ende, sobald wir soweit sind, daß die allseits beliebten Loops ins Spiel kommen. Die sind erstaunlicherweise ganz gut geraten, es ist nicht so dermaßen weltfremd und steril und wirkt nicht ganz so wie ein aufgezogenes Uhrwerk bei einem Blechspielzeug, wie man das anderweitig sonst so gewohnt ist. Aber das hat auch noch andere Gründe. Dazu gleich mehr. Was eher irritiert, ist der Umstand, daß offenbar mitten in der Produktion die Haarfarbe von Mei gewechselt hat. Waren die anfangs noch braun, so sind sie von einer Szene zur nächsten plötzlich schwarz.
Als tragende Charaktere sind hier versammelt:
Die süße und unschuldig wirkende Mei, die's ganz genretypisch faustdick hinter den Ohren hat, ihren Stecher Taketo, genannt "Yama-chan", sowie Ayumi, die Freundin von Mei, die zwar dem Treiben der beiden grundsätzlich wohlwollend gegenübersteht, aber eigentlich auch ihren Anteil an Yama-chan haben möchte. Sowie der Klassenlehrer, der den beiden mit dem hölzernen Winkeldreieck eins auf den Deckel gibt. Womit auch schon der Punkt Humor gestreift wird, denn wenn in diesem Liebesdreieck Taketo die Hypotenuse ist, fungieren Mei und Ayumi als die beiden Tangenten – wobei letztere erst in der folgenden OVA so richtig ihren Auftritt hat. Hier dreht sich alles um das Hauptpärchen Mei und Yama-chan.
Das Alter der Protagonisten ist schwer einzuschätzen, die Indizien sind widersprüchlich, aber auch das ist bei Loli-Hentais eher der Normalfall. Es scheinen noch Grundschüler zu sein, also sagen wir mal 6. Klasse. Was die beiden da aber an sexuellen Grundstellungen aufs Parkett zaubern, lässt sie locker vier Jahre älter wirken – aber das mag auch den Wunschvorstellungen des Zielpublikums geschuldet sein. Verfolgt man die einzelnen Stellungen, die Mei und Taketo hier durchexerzieren, kommt man zu dem befriedigenden Schluss, daß man es zum einen glücklicherweise beim Normalen belässt und keine extravaganten Perversitäten einbaut, zum anderen, daß die zwei schon ganz gut zu wissen scheinen, was am meisten Spaß macht.
Die Handlung ist recht einfach: es sind noch vier Tage bis zum Abgabetermin, und so langsam wird es Zeit, die Hausaufgaben anzugehen. Yama-chan hat Mei versprochen, ihr dabei zu helfen, aber immer kommt etwas - ähm - Wichtigeres dazwischen. Bis es irgendwann zu spät ist, denn natürlich ist es keine gute Idee, daß er bei ihr übernachtet, um "zu lernen". Wäre es kein Hentai, sondern ein Anime im Stil von 12-sai, wo das Thema erste Liebe im Mittelpunkt steht, hätte man eine schöne OVA über ein etwas frühreifes Pärchen, in sich schlüssig, von warmherziger Atmosphäre und mit schönem, dezenten Humor. So aber funkt das dauernde Ficken der Harmonie des Ganzen dazwischen, obschon man sich bemüht, das halbwegs dem Alter der Protagonisten anzupassen. Das mag im Kopf von Otaku-kun zwecks Gewinn lustmolchiger Gefühle ganz prima zusammengehen, aber nicht, wenn man sich vornimmt, den Anime ernst zu nehmen.
Aber auch in solchen Szenen bewahrt die OVA den angenehm leichten Grundton, so daß einige Defizite seitens der Animation nicht weiters ins Gewicht fallen. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, daß die Geschlechtsteile zensiert sind, was ich aber aufgrund der Erfahrungen bei unverpixelten Sexszenen für keinen großen Verlust halte.
So ganz der nice guy ist Yama-kun jedenfalls auch wieder nicht, wie auf MAL behauptet: "it really shows how lovely boys can be" – denn obwohl er ansonsten vorbildlich und höflich fragt, ob er in ihr kommen darf, übergeht er später nonchalant ihren mehrfach geäußerten Hinweis, daß sie gerade ihre kritischen Tage habe. Das geht nunmal garnicht!
Am Ende wird noch zusätzlich das Smartphone zu Dokumentationszwecken eingesetzt – (und nein: es ist keine gute Idee, das aufrecht auf dem Tisch zu platzieren, während man im Bett nebenan waagrecht zu Gange ist!), – was Fluch und Segen zugleich ist. Wie sich alsbald herausstellen wird. Denn auch Ayumi ist im Besitz eines solchen Gerätes und weiß es wohl zu nutzen.
Das aber ist Gegenstand der nachfolgenden OVA.
Was generell viel zu der frischen Atmosphäre beiträgt, ist der Umstand, daß hier kein Onii-chan welcher Couleur auch immer sich an die Lolis ranmacht und weiß der Geier was mit ihnen anstellt, sondern es selbstbestimmt unter den Schülern abgeht. Damit entfallen auch eine ganze Reihe dieser widerlichen Scheinrechtfertigungen, und es wirkt doch gleich eine ganze Ecke natürlicher – soweit es diesem speziellen Genre überhaupt möglich ist.
[Edit 1]
Nachträgliche Anmerkung für ästhetisch Interessierte: bei der Farbgebung und den viskosen Eigenschaften von Sperma hat man sich dieses Mal offenkundig an Bananenshake orientiert.
[Edit 2]
Wer immer auf die Idee gekommen ist, den japanischen Titel als »Nama Kemono« zu romanisieren: das ist Quark. Hierbei handelt es sich mitnichten um eine "frische Bestie", sondern um ein »Namake-mono«, also ein Faultier. [wurde inzwischen korrigiert]
Das Resultat war ernüchternd: da erfrecht sich diese OVA doch tatsächlich, mit schöner Optik, angenehmen Charakteren und kindlich-unschuldigem Humor zu kontern! Damit war das ursprünglich Konzept über den Haufen geworfen, und ich kann jetzt grad mal von vorn anfangen.
In genau dieser Reihenfolge geh ich das jetzt also an, da ich im Augenblick eh keine Ahnung habe, was das am Ende werden wird. Ja, die Optik ist ganz nett, leicht und luftig wie ein frischer Sommermorgen, die Animationen sind dann und wann etwas hoppelig, aber das ist Hentai-kun gewohnt in diesem low-cost-Genre mit notorisch klammem Budget. Manchmal bewegt sich der Mund nicht beim Sprechen, manchmal steht er offen, bleibt aber unbewegt, obwohl gerade zwei, drei Sätze abzuliefern wären. Vielleicht war man auch nur der Meinung, hier folgt jetzt ein Blowjob, und auf einmal hat man unversehens auf Konversation umgeschwenkt und die Deadline war schon eine halbe Stunde vorbei, was weiß ich.
Das mit dem Hoppeln nimmt ein plötzliches Ende, sobald wir soweit sind, daß die allseits beliebten Loops ins Spiel kommen. Die sind erstaunlicherweise ganz gut geraten, es ist nicht so dermaßen weltfremd und steril und wirkt nicht ganz so wie ein aufgezogenes Uhrwerk bei einem Blechspielzeug, wie man das anderweitig sonst so gewohnt ist. Aber das hat auch noch andere Gründe. Dazu gleich mehr. Was eher irritiert, ist der Umstand, daß offenbar mitten in der Produktion die Haarfarbe von Mei gewechselt hat. Waren die anfangs noch braun, so sind sie von einer Szene zur nächsten plötzlich schwarz.
Als tragende Charaktere sind hier versammelt:
Die süße und unschuldig wirkende Mei, die's ganz genretypisch faustdick hinter den Ohren hat, ihren Stecher Taketo, genannt "Yama-chan", sowie Ayumi, die Freundin von Mei, die zwar dem Treiben der beiden grundsätzlich wohlwollend gegenübersteht, aber eigentlich auch ihren Anteil an Yama-chan haben möchte. Sowie der Klassenlehrer, der den beiden mit dem hölzernen Winkeldreieck eins auf den Deckel gibt. Womit auch schon der Punkt Humor gestreift wird, denn wenn in diesem Liebesdreieck Taketo die Hypotenuse ist, fungieren Mei und Ayumi als die beiden Tangenten – wobei letztere erst in der folgenden OVA so richtig ihren Auftritt hat. Hier dreht sich alles um das Hauptpärchen Mei und Yama-chan.
Das Alter der Protagonisten ist schwer einzuschätzen, die Indizien sind widersprüchlich, aber auch das ist bei Loli-Hentais eher der Normalfall. Es scheinen noch Grundschüler zu sein, also sagen wir mal 6. Klasse. Was die beiden da aber an sexuellen Grundstellungen aufs Parkett zaubern, lässt sie locker vier Jahre älter wirken – aber das mag auch den Wunschvorstellungen des Zielpublikums geschuldet sein. Verfolgt man die einzelnen Stellungen, die Mei und Taketo hier durchexerzieren, kommt man zu dem befriedigenden Schluss, daß man es zum einen glücklicherweise beim Normalen belässt und keine extravaganten Perversitäten einbaut, zum anderen, daß die zwei schon ganz gut zu wissen scheinen, was am meisten Spaß macht.
Die Handlung ist recht einfach: es sind noch vier Tage bis zum Abgabetermin, und so langsam wird es Zeit, die Hausaufgaben anzugehen. Yama-chan hat Mei versprochen, ihr dabei zu helfen, aber immer kommt etwas - ähm - Wichtigeres dazwischen. Bis es irgendwann zu spät ist, denn natürlich ist es keine gute Idee, daß er bei ihr übernachtet, um "zu lernen". Wäre es kein Hentai, sondern ein Anime im Stil von 12-sai, wo das Thema erste Liebe im Mittelpunkt steht, hätte man eine schöne OVA über ein etwas frühreifes Pärchen, in sich schlüssig, von warmherziger Atmosphäre und mit schönem, dezenten Humor. So aber funkt das dauernde Ficken der Harmonie des Ganzen dazwischen, obschon man sich bemüht, das halbwegs dem Alter der Protagonisten anzupassen. Das mag im Kopf von Otaku-kun zwecks Gewinn lustmolchiger Gefühle ganz prima zusammengehen, aber nicht, wenn man sich vornimmt, den Anime ernst zu nehmen.
Aber auch in solchen Szenen bewahrt die OVA den angenehm leichten Grundton, so daß einige Defizite seitens der Animation nicht weiters ins Gewicht fallen. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, daß die Geschlechtsteile zensiert sind, was ich aber aufgrund der Erfahrungen bei unverpixelten Sexszenen für keinen großen Verlust halte.
So ganz der nice guy ist Yama-kun jedenfalls auch wieder nicht, wie auf MAL behauptet: "it really shows how lovely boys can be" – denn obwohl er ansonsten vorbildlich und höflich fragt, ob er in ihr kommen darf, übergeht er später nonchalant ihren mehrfach geäußerten Hinweis, daß sie gerade ihre kritischen Tage habe. Das geht nunmal garnicht!
Am Ende wird noch zusätzlich das Smartphone zu Dokumentationszwecken eingesetzt – (und nein: es ist keine gute Idee, das aufrecht auf dem Tisch zu platzieren, während man im Bett nebenan waagrecht zu Gange ist!), – was Fluch und Segen zugleich ist. Wie sich alsbald herausstellen wird. Denn auch Ayumi ist im Besitz eines solchen Gerätes und weiß es wohl zu nutzen.
Das aber ist Gegenstand der nachfolgenden OVA.
Was generell viel zu der frischen Atmosphäre beiträgt, ist der Umstand, daß hier kein Onii-chan welcher Couleur auch immer sich an die Lolis ranmacht und weiß der Geier was mit ihnen anstellt, sondern es selbstbestimmt unter den Schülern abgeht. Damit entfallen auch eine ganze Reihe dieser widerlichen Scheinrechtfertigungen, und es wirkt doch gleich eine ganze Ecke natürlicher – soweit es diesem speziellen Genre überhaupt möglich ist.
[Edit 1]
Nachträgliche Anmerkung für ästhetisch Interessierte: bei der Farbgebung und den viskosen Eigenschaften von Sperma hat man sich dieses Mal offenkundig an Bananenshake orientiert.
[Edit 2]
Wer immer auf die Idee gekommen ist, den japanischen Titel als »Nama Kemono« zu romanisieren: das ist Quark. Hierbei handelt es sich mitnichten um eine "frische Bestie", sondern um ein »Namake-mono«, also ein Faultier. [wurde inzwischen korrigiert]
Beitrag wurde zuletzt am 23.08.2021 15:05 geändert.
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