Zu Osomatsu-san kann man wirklich nur eines sagen: Herrlich gestört!
kleine Einleitung
Ich muss es unbedingt loswerden! Wollt ihr wissen, wie ich zu diesem Anime gekommen?! Ich?! Ich, die sonst überhaupt nicht auf Komödien steht?!
Es war der Seiyuu-Cast! Takahiro Sakurai, Yuichi Nakamura, Hiroshi Kamiya, Jun Fukuyama, Daisuke Ono und Miyu Irino in den Hauptrollen -
wer kann dazu schon "Nein" sagen?! Ich jedenfalls nicht^^
Und was kann ich sagen - die Synchronisation ist TOP!! Einfache Spitze!! Alle 6 sind für ihre jeweiligen Rollen perfekt gecastet, wirklich wie Arsch auf Eimer! Da fühlt man sich doch fast ein wenig an
Shirokuma Café erinnert, der ja den gleichen Cast hatte^^
zur Handlung
Eine wirkliche Handlung sucht man bei Osomatsu-san leider vergeblich, da es sich um eine sehr klassische Komödie mit episodischem Aufbau handelt. Somit schwanken die einzelnen Folgen natürlich in ihrer Qualität, weil einem einfach nicht alle Ideen gleich gut gefallen, aber im Großen und Ganzen sind die Kurzgeschichten unglaublich niedlich und lustig gestaltet.
Den doch tragenden Humor der Serie würde ich als "so gestört, dass es schon wieder geil ist" beschreiben, denn gestört ist er in jeglicher Hinsicht. Die sprichwörtlichen Nackten Tatsachen, die wirklich niemand sehen möchte, die dann aber doch überraschend lustig verpackt werden, und unglaublich bescheuerte Story-Ideen wie der Kampf um das letzte Duschgel der Erde. Dazu kann man dann nur sagen: das muss man einfach mögen. Dennoch zünden die Witze und Running-Gags fast jedes mal und sind super in den Handlungsverlauf gesetzt.
An einigen Stellen wagt sich der Anime sogar in Richtung Drama vor und schafft doch den einen oder anderen emotionalen Punkt, den man in einem solchen Format wirklich nicht erwartet. Lasst euch also überraschen!!
zur Animation
Was sofort auffällt ist der doch recht ungewöhnliche Animationsstil. Die Serie hat einen eindeutigen Chibi-Schlag, den man auf Dauer wirklich mögen muss, doch manchmal wechselt die Serie auch in einen "normalen" Animationsstil. Diese Wechsel empfand ich als sehr erfrischend und lockern die Komödie noch einmal auf.
zu den Charakteren
Trotz des episodischen Aufbaus schafft es der Anime schließlich doch, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, die sich hauptsächlich in der Charakterentwicklung und -beziehung widerspiegelt. Angesichts des Hauptgenres wirklich spitze!
Hauptakteure sind die Sechslinge rund um Osomatsu, die ich als Six-Pack für wirklich sehr gut gelungen halte. Jedem der 6 seine eigene Farbe zu geben, macht die Unterscheidung deutlich einfacher. Außerdem wurde für jeden Charakter seinem Typ entsprechend eine eigene Augenmimik gewählt, die die Stereotypen wunderbar unterstreicht.
Insgesamt sind 5 der Hauptcharaktere sehr unterschiedlich und interessant gestaltet, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Nur Osomatsu empfand ich leider als etwas blass, weil seine Haupteigenschaft einfach nur "Dummheit" ist, und diese leider nicht ausreicht, um nötige Persönlichkeit zu verleihen.
Im Endeffekt sollte aber trotzdem für jeden Zuschauer der eine oder andere Liebling dabei sein:
- Osomatsu: der Dumme, der nur Flausen im Kopf hat
- Karamatsu: der Coole, der aber leider weniger cool ankommt, als er es gerne hätte
- Choromatsu: der Moralapostel, der super hysterisch werden kann
- Ichimatsu: der Emo, der Katzen über alles liebt
- Jyushimatsu: der Hyperaktive, der die ganze Zeit seinen Baseball-Schläger durch die Luft schleudert
- Todomatsu: der Ikemen, der bei der Damenwelt super ankommt
Für jeden der Charaktere ist die Thematik
"Komödie" auf eine eigene Weise umgesetzt worden. So gehören Osomatsu, Choromatsu und Todomatsu klar in die Kategorie
"Wortwitz", die mit der bloßen Konversation für Lacher sorgen, Ichimatsu und Jyushimatsu gehören hingegen eher in die Kategorie
"Slapstick", also die klassische Komödie über die Körpersprache. Den einzigen, den man nirgends zuordnen kann, ist Karamatsu. Er sagt fast nichts, fällt nicht durch Slapstick oder andere Übertreibungen auf und wird auch von den Synchronsprechern als
"Lustig aufgrund seiner bloßen Anwesenheit" beschrieben.
Gerade diese interessante Kombination macht die Komödie unglaublich erfrischend und sorgt immer für Lacher.
Meine persönlichen Favoriten sind Jyushimatsu, der mit seiner verspielten, naiven Art irgendwie auf dem Stand eines 3-jährigen hängen geblieben ist und einfach nur goldig ist, und Karamatsu. Bei Karamatsu liegt es weniger an der Tatsache, dass er einen auf Möchtegern-Cool macht, sondern die Art, wie der Anime mit ihm umspringt. Denn sowohl der Anime selbst als auch all seine Charaktere ignorieren Karamatsu vollkommen - sprich, er macht eigentlich die ganze Zeit was er will, ohne das irgendjemand Notiz von ihm nimmt. So merkt auch keiner der anderen Figuren, dass er der einzig "Normale" in der Runde ist und sich ab und zu mal sinnvolle Gedanken über ein Thema macht. Mit der Zeit merkt man dann aber doch, dass er schon die Aufmerksamkeit der anderen sucht, sie aber nie bekommt - und falls doch, wird er gemobbt. Und das macht ihn wirklich unglaublich niedlich - man hat einfach Mitleid^^
Von den 6 Nebencharakteren fand ich leider die Hälfte wirklich unsympathisch, weshalb ich mich jedes gefreut habe, wenn diese nicht in der Handlung vorkamen. Und was die Jungs an Todoko finden, weiß ich auch nicht, weil sie mir doch als sehr egoistisch und zickig rüber kam.
Fazit
Osomatsu-san hat einen wirklich speziellen Humor, den man eindeutig mögen muss, um ihn genießen zu können. Wer das aber kann, hat trotz schwankender Qualität eine wunderbare Komödie mit tollen Ideen, super sympathischen Hauptcharakteren und einem perfekten, grandiosen Cast vor sich.
Kurz gesagt: Over the Top und noch weit darüber hinaus!!
Beitrag wurde zuletzt am 16.10.2021 10:59 geändert.
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