* z.B. bei den Episoden 602, 724, 845, 887 oder 965
In dieser Geschichte ist Kogorou, wie der Name des Specials schon sagt (Toubousha = Fugitive = Flüchtiger), auf der Flucht. Doch vor wem? Vor einem Kleinkriminellen? Einem Stalker? Oder gar einem Mörder? Leider nehmen die Silhouetten der Verfolger bereits zu Beginn vorweg, um wen es sich dabei wirklich handelt: Conan und die Detective Boys. So weiß man zumindest, dass die Folge auf Comedy ausgerichtet ist, und man muss sich keine Sorgen um das Leben des »schlafenden Kogorou« machen. (Als ob ...)
Hier zeigt der Meisterdetektiv hervorragend, was er kann, und noch mehr zeigt er, was er nicht kann – nämlich alles, was mit Detektivarbeit zu tun hat. Um seinen Verfolgern zu entkommen, sucht er sich ausgerechnet jene Verstecke aus, die jedem seiner Freunde und Bekannten als offensichtlich erscheinen.
Zuerst probiert er es in seinem Stammlokal, dem Café Poirot. Zu einfach, oder? Dann strengt er doch tatsächlich seinen Grips an und hat mit seinem Vorhaben, sich auf der Pferderennbahn, wo sich 50.000 Leute befinden, zu verschanzen und in der Menge unterzutauchen, gar nicht mal so eine schlechte Idee. Doch auch seine Verfolger wissen von einem seiner liebsten Hobbys und lassen ihn ausrufen. Und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, wird er von den anderen Besuchern erkannt, wodurch er erst recht ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wird. Also doch besser die Menschenmassen meiden und sich bei seinem Mahjong-Kumpel verstecken. Doch auch sowohl die Vorliebe für dieses Spiel als auch sein Freund, mit welchem er seine Passion teilt, sind den kleinen Detektiven wohlbekannt. Und so kommt es, dass ein einfacher Anruf in der Behausung seines Spielkameraden dem unerschrockenen Kogorou doch einen heftigen Schrecken einjagt. Als nächstes versucht er es abermals inmitten der Öffentlichkeit, nur dieses Mal in einem etwas kleineren Rahmen. In seinem Lieblingsrestaurant fühlt er sich nicht nur pudelwohl, sondern auch sicher. Und er sollte recht behalten – zumindest teilweise. Es sind nämlich nicht seine Verfolger, die im Restaurant auf ihn lauern, sondern seine Tochter Ran und seine Exfrau Eri. Dieses Restaurant ist ihnen von Conan, einem von Kogorous Verfolgern, empfohlen worden. Also nichts wie weg. Was eignet sich noch als gutes Versteck? Irgendein dunkler Ort vielleicht? Genau, ein Kinosaal! Was für ein Glück, dass gerade die Erstausstrahlung von Youkos neuem Film läuft. Hier könnte man meinen, dass Kogorou seine Verfolger vergessen hat und als selbsternannter größter Fan von Youko die Pflicht hat, selbst zum Verfolger zu werden und jede ihrer Bewegungen auf der Leinwand zu verfolgen. Doch so weit kommt es gar nicht, denn als er die Reporterin und den Kameramann von Nichiuri-TV erblickt, nimmt er schleunigst die Beine in die Hand und rennt zum allerletzten Versteck, das ihm einfällt: abermals zu seinem Stammlokal, dem Café Poirot. Die Idee ist gar nicht mal so verkehrt. Wer könnte schon ahnen, dass er ein Versteck, aus welchem er sich bereits schon einmal davonmachen musste, erneut aufsucht? Na ja, der schlaue Conan halt! Die Mühe, zur Kinovorstellung zu gehen, machten sich er und die Detective Boys erst gar nicht, da sie von den Kameras wussten. Darum warteten sie im Café ganz gemütlich auf Kogorous Erscheinen. Und so war der Detektiv letzten Endes umzingelt und musste seine Schuld einlösen: den Detective Boys ihr Neujahrsgeld geben.
20 Minuten sind vielleicht etwas lang, um die Folge mit diesem netten, kleinen Abenteuer voll zu bekommen. Deshalb gibt es am Schluss noch ein paar friedliche Szenen, welche die ganze Truppe beim Spielen von typischen (?) Neujahrsspielen zeigt, welche aber leider wie Fillermaterial wirken: Federball, auf Stelzen gehen, Jonglieren, Kreisel drehen, Karuta, Brettspiele, Kartenspiele, Daruma-Puppen, Fukuwarai und Drachensteigen. Kogorou, der in diesem Special so viel Leid erdulden musste, konnte hier doch noch glänzen – und zwar als hervorragender Kreiseldreher!
Eine typische Conan-Geschichte ist das zwar nicht, aber ein bisschen Abwechslung tut manchmal ganz gut. Der Fokus ist hier klar und deutlich auf Kogorou gerichtet. Er ist zwar sehr naiv, arrogant und ein versoffener Glücksspieler, und er besitzt noch viele andere schlechte Charaktereigenschaften, aber er hat sein Herz am rechten Fleck, was ihn doch zu einem sympathischen Doofi macht. Sollte man eine Abneigung gegen ihn haben, kann man dieses Special ruhig skippen. Ansonsten: Wenn man bereits seine Zeit in fast 1.000 Conan-Folgen investiert hat, macht eine weitere das Kraut auch nicht fett.
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